Beiträge von Meike.

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    Dein erster Fragenkomplex stößt, wahrscheinlich unabsichtlich, in genau diesen Problemkomplex, was die zu erwartende Validität deiner Daten berührt. Es ist möglich, dass die eine Reproduktion der Ideologie erhältst aber es ist auch möglich, dass du eine emotional gefärbte (oder überhaupt keine) Antwort auf als ideologiebelastet empfundene Fragen erhältst. Gleichzeitig sehe ich in deinem Fragenkatalog nicht wirklich Kontrollinstrumente, mit denen du die Verlässlichkeit der Angaben überprüfst. Ich befürchte, dass deine Daten nur Aussagen darüber erlauben, ob der Proband generaliter ideologische Positionen reproduziert oder nicht und ob das repräsentativ für Referendare oder Lehrer ist - was mich wiederum zu der Frage führt, ob für diese Erkenntnis wirklich 100 Einzelfragen notwendig sind. Der mehrfache Vorwurf, dass die Fragen wenig differenziert - "platt" - sAind, steht ja weiterhin im Raum.


    Abschließend kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass so eine, ich sage mal subtile Erweiterung des Wissens über die Lehrermentalität tatsächlich zur Qualitätssicherung in der Ausbildung beitragen. Aus mehrjähriger Praxis mit Kontakten in ein Schulministerium und in die Referendarsausbildung hinein sehe ich die absolute Dominanz der strukturell-materialien Parameter im Zusammenhang mit den Prämissen der Bildungspolitik. Deine Untersuchung kann bestenfalls dazu dienen - Rauin lässt grüßen - den ideologischen Überbau zu erweitern.

    Da kann ich nur zustimmen. Läuft im Zweifelsfall auf das gute alte "aber schön, dass wir mal drüber geredet haben" hinaus.

    DIE Schulbehörde besteht aus der Amtsleitung, den Amtsjuristen und X Dezernenten für die einzelnen Schulformen, der SAP Verwaltern und deren Sachbearbeiter und dann gibt es noch die Frauenbeauftragte, den Schwerbehindertenvertreter, die Schulpsychologen, die Fachberaterstellen... alle an völlig unterscheidlichen Positionen der Hierarchie und mit völlig unterschieldichem Selbstverständnis.

    Wen meinst du denn?

    Der Kollege verhielt sich ja ordentlich postpubertär. Liebe Güte. Schade, dass (Teile der) Schüler anscheinend auf so was stehen...

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    1. mag es ja okay, sein, mit Schülern über 16 "mal" ein Bierchen bei einer Fahrt zu trinken. Aber auch nur symbolisch. Es geht nicht, dass man sich dabei scheinbar "besäuft", so wie es aus dem Bericht hervorgeht. Was man mit Schülern aus der Oberstufe macht, ist da evtl. was anderes.

    Nö. Ich finde es auch mit 19jährigen völlig unangebracht, sich gemeinschaftlich zu besaufen. Dass die das ggf. tun, wenn unbeaufsichtigt, mag ja sein, aber ich setz mich garantiert nicht mit denen hin und guck, wer zuerst unterm Tisch liegt. Ich finde, das sollte auch selbstverständlich sein, was das eigene Rollenverständnis angeht.

    Nachbarkind kam letztens zu mir um bei den Hausis geholfen zu kriegen, hatte den Aufsatz (Personenbeschreibung) bereits angefangen und sollte da (zwecks Vermeidung von "Er hat" und "er ist") mit "abwechslungsreichen Verben und Adjektiven" arbeiten (Beispiele, durchaus sinnig, waren angegeben).

    "Die Person, die ich beschreibe, ist aus dem Film der Herr der Ringe. Sein Name ist Legolas. In seinem Gesicht ist eine schmale Nase angebracht. Darüber befinden sich zwei grüne Augen. Neben diesen sind zwei spitze Ohren befestigt. Über diesen befindet sich eine Stirn. Darauf sind lange, blonde Haare sichtbar. Sein Hals ist eher kurz. An seinen Schultern sind zwei dünne Arme angehängt." ... :D etc

    Er hat erstmal gemuffelt, weil ich lachen musste, ist dann aber einsichtig gewesen und nach gemeinsamer Arbeit mit akzeptablem Aufatz heimgedackelt. Den alten hat er mir geschenkt. Werd ich bei Gelegenheit einsetzen um zu demonstrieren, wozu diese Verben nicht gedacht sind.

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    Die Mehrheit der Bevölkerung erkennt gleichzeitig an, dass die Lehrer einen strapaziösen und verantwortungsvollen Beruf haben. Mehr als die Hälfte der Bürger meint etwa, die Pädagogen müssten viele Erziehungsfehler der Eltern ausbügeln.
    ...
    Der Umfrage zufolge erkennt die Mehrheit der Deutschen dennoch an, dass Lehrer eine große Verantwortung tragen und dass sie einen sehr anstrengenden Beruf ausüben. Verbreitete Klischees - etwa dass Lehrer viel Geld verdienen und viel Freizeit haben - teilt nur eine Minderheit der Befragten.

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    Bei uns wird es vielleicht mal eine Hanna und einen Lukas geben

    Auch schön und schlicht und klar. Genau wie Jakob.

    Was soll der ganz exotische Kram von dem keiner weiß wie man's schreibt? Zu den Exoten gehören ganz klar auch Neles Vorschläge - Tjark, Ubbo und Fokko? Ich glaub, das hast du dir grad ausgedacht, Nele. Ist da nicht vielleicht auch noch ein Bjarks und ein Tschubbe und ein Trokkel dabei? :D Nee, oder?

    Öh, ich seh schon, die Geschmäcker sind sehr verschieden - alle hier bisher genannten Namen empfände ich als die Höchststrafe für das Kind. :D
    Ich mag klassische schlichte und kurze Namen wie Anna...

    Ein armes Nachbarwurm hier in der Gegend heißt Nilofar (Schreibweise ungeprüft!).
    Kommt aber gar nicht aus Afghanistan. Sondern aus Deutschland... und um die Ecke wohnt eine Zoe Joelle Tiana - boah, dat arme Wurm!! Und die muss auch im Wald immer in Rosa&Weiß umherlaufen...
    Die Estella-Diana und die Domenica aus meinem ex-Englischkurs taten mir auch leid. Sie sich auch selbst.

    edit: oh und letztens habe ich eine Effi getroffen. Nicht Briest, auch nicht Fontane - sondern anderer Nachname. Ist das eine gute Idee?

    Eine Iphigenie ist mir aber bisher zum Glück nicht untergekommen, auch keine Antigone oder Ophelia.

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    Sehe ich das richtig, dass ihr so von eurer Mission durchdrungen seid, dass ihr euer Motivationsschreiben gerne als Vorlage hättet (am besten noch als Multiple choice: Ich glaube [ ] total, [ ] meist, [ ] ganz, ganz doll an Gott.), wo nur noch der Name eingesetzt werden muss?

    :D Hab ich mich auch grad gefragt... Ureigene Motivation Marke "copy and paste" ... :D ... das ist jetzt das neue Sendungsbewusstsein. Naja, auch Religion wird morderner.

    Das ist ja das Problem, Timm: bei uns wird systematisch NUR von außen evaluiert - von einem schweineteueren Institut für Qualitätsmanegement. Kaum einer der Menschen, die da A15 für die Arbeit bekommen, ist noch intern in einer Schule. Und es dürfen nur Mängel festgestellt werden, deren Behebung meinetwegen zur Mehrarbeit von Kollegen führt. Stellt man Mängel fest (und das ist meistens der Fall), die durch Geld zu beheben wären, werden die ignoriert.

    "Unsystematisch" gibt es viele Schulen, die sehr sorgfältig evaluieren, aber das macht man dann aus eigener Verantwortung und kann dafür auch kein Geld in Anspruch nehmen.

    Guckt man sich die Berichte mal an, stellt man fest, dass die wirklichen Mängel (Raum- Ausstattungs- und Personalnot) auch gar nicht größer erhoben wurden. Alles andere ist im Alltagsbetrieb eh nachrangig.

    Zitat

    Verstehe ich das zwischen den Zeilen richtig, dass bei euch zuvor kein (effektives) Qualitätsmanagement an den Schulen aufgebaut wurde?

    AN den Schulen gab und gibt es zum Teil ein hervorragendes Qualitätsmanagement. Das hängt ganz von der Schule ab.

    Ich kenne kein Land, das ein richtig funktionierendes externes Qualitätsmanegement hat - vor allem deshalb, weil Verbesserungen eigentlich immer kostenneutral sein müssen. Kann schon mal gar nicht funktionieren.

    ICh korrigier die Osterferien durch... ;( ... aber wenigstens in meinem Rhytmus. Und da ich bei wetter-online gerade was von 20 Grad und mehr lese, vielleicht sogar auf der Terrasse... wär ja schonmal was.

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    Interessant war übrigens auch, dass ganz offensichtliche Schwächen, denen fehlende Geldmittel zugrunde lagen, nur ganz lapidar in Nebensätzen erwähnt worden sind und bei den Vorgaben zur Weiterentwicklung der Schule absolut unter den Tisch gefallen sind. Welch Zufall.

    Das berichten alle Schulen, mit denen wir derzeit wegen der Schulinspektionen in Kontakt sind.
    Wundern tuts einen ja nicht so richtig.

    Auch interessant (aus dem selben Interwiev)

    Bestätigt die Studien über die Arbeit von OFSTED (der englischen Schulinspektionsbehörde), die ich von diversen Unis kenne.

    Irgenwie finde ich die Schullandschaft wie ich sie kenne, nicht so ganz wieder. Alle sind irgendwie so "mittel" (oder kurz drüber oder drunter). Dabei kenne ich wirklich gute und auch recht grottige Schulen, die inspiziert wurden... das spiegelt sich hier eher nicht.

    http://www.iq.hessen.de/irj/servlet/pr…22222222222.pdf

    Man fragt sich schon, wie aufschlussreich das schlussendlich für ein Kollegium ist. Die die ... ich nenn's mal frech "den Schnitt nach unten ziehen" fühlen sich nämlich meist nicht angesprochen, wenn es zusammenfassend evaluiert wird. Die hingegen, die sich viel Mühe machen (und bei der zusammenfassenden Evaluation meist gar nicht gemeint sind), aber zu überdurchschnittlicher kritischer Selbstreflexion neigen (das geht ja meist mit hohem Anspruch an sich selbst einher) - die fühlen sich häufig mitgemeint, angegriffen und demotiviert.

    Ich glaub, dass ich meine Schüler nach der letzten Note, die sie bei mir kriegen, um ein ausführliches feedback bitte, lässt sich eher nicht ersetzen durch sowas.

    (Dafür isses aber ganz schön teuer! ;) )

    Eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Art generellem Qualitätsmanagement kommt zu einem Fazit, das irgendwie Sinn macht:

    Tell me something new.
    http://www.westfaelische-direktorenvereinigung.de/PDF/Jahrestagu…linspektion.pdf

    Teuer isses immer noch. Ich frage mich, was man von dem Geld an Maßnahmen zur Verbesserung der auch ohne Schulinspektion schon ewig bekannten Probleme hätte bezahlen können...

    Hä? Genau den Blödsinn hat doch gestern unsere neue Kumi Henzler fröhlich verkündet?
    http://www.giessener-allgemeine.de/Home/Nachricht…_pageid,11.html
    Hat die das etwa bei Schavan geklaut oder sprechen die ihre Volksbelustigungen jetzt ab, bevor sie die gesammelten Weisheiten unter die Leute streuen?

    Hasi hüpf!...hüpf!...hüpf!....Meikehasi[Blockierte Grafik: http://www.clarkbronson.com/wildlife_image/thumbnail/26/cotten-rabbit-jump-high-fl.jpg]

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