Beiträge von Meike.

    Hallo Kathrin,
    Ist diese software kostenplflichtig? In diesem Falle müsste ich darauf hinweisen, dass wir hier in diesem Forum keine Werbe-Verlinkungen zu kostenpflichtigen Angeboten wünschen.

    Liebe Grüße
    Meike

    Zitat

    Andererseits schrieb ich bereits, dass ich nicht (mehr) glaube, sondern lieber genau weiß.


    Sagte auch der Mensch, der sich für Napoleon hielt, zu seinem Arzt. Und als dieser Arzt dann weitere 10 Ärzte herbeirief, und die alle ebenfalls sagten, dass sie ganz, ganz sicher seien, dass er nicht Napoleon sei, da bestand er immer noch drauf. Dann zeigten sie ihm Geschichtsbücher, Dokumente, Untersuchungen, in welchen stand, dass Napoleon tot sei. Seit vielen, vielen Jahren schon. "Nein" schrie da der Mensch, der sich für Napoleon hielt, "Ich weiß das. Ich habe Bücher über mich gelesen! Da stand Napoleon genau drin beschrieben. Das bin ich! Das kann ich alles auch. Alles passt auf mich. Ihr glaubt nur nicht, dass ich das bin, ihr Kleingeister!"

    Ich glaube, das war der Punkt, an dem die Ärzte die Nase voll hatten und einen Kaffee trinken gingen. Oder wie ging die Geschichte grad noch weiter?

    ;) Meike

    Mit Schülern über andere Schüler lästern ist ja eine grandiose Idee. Das kommt ja auch bestimmt nicht raus und der rumkaspernde Kindergartentrottel XY, der nix zustande bringt, fühlt sich bestimmt auch nicht gedemütigt, wenn er das als Lehrermeinung über ihn kolportiert bekommt. Super. Mal ganz abgesehen davon, dass dem träumenden Schüler immer noch keine Techniken zum Lernen des konzentrierten Arbeitens und sich Einbringens an die Hand gegeben wurden, außer dem Anreiz, sich über den kindischen XY zu erheben. Nä.

    Bei aller Geduld für deine Glückskeksweisheit und Gassenpädagogik: aber manchmal fällt mir ja wirklich alles aus'm Gesicht bei solchen Vorschlägen.

    Ich finde Strafarbeiten - ganz besonders bei solchen Dingen wie Lügen und Prügeln - immer eher kontraproduktiv. Meist werden die lustlos abgefrühstückt und nix draus gelernt.

    Längere Gespräche, in denen ich versuche, die Ursachen des Verhaltens herauszubekommen und eine Einsicht zu erwirken, sind m.E. nachhaltiger. Das Gespräch an sich bleibt länger im Gedächtnis und verursacht auch keine Trotzreaktion, wie es Strafarbeiten häufig tun ("blöder Lehrer!").
    Manchmal schließt sich eine schriftliche Reflexion an solche Gespräche an - z.B. in Form eines Vetrages mit Zielvorhaben, oder in Form einer schriftlichen Entschuldigung an ein Opfer, oder ein schriftliches Angebot an Lieblingsfeind X, so was in der Art. Das wirkt oft auch auf dem Weg zum Nach/Umdenken.

    Wenn einer im Klassenraum willenlos rumsaut, machen direkt angebundene "Strafarbeiten" (eine Woche Ordnungsdienst) vielleicht Sinn - was garantiert keinen macht ist hundertmal zu schreiben "Ich soll nicht willenlos im Klassenraum rumsauen"...

    Bei solchen Kindern muss gezielt geübt werden. Es macht keinen Sinn, sie allein durch Antreiben und Zeitvorgaben unter Druck zu setzen: da wird es nicht besser von.

    Ich würde zuerst einmal ausprpobieren, ob sie ohne Zeitdruck und ohne Leistungsdruck in der Lage sind, den Stoff allein bis zum Ende zu bewältigen. Heißt: lass sie Aufgaben, die im Umfang einer Klassenarbeit entsprechen, mal testhalber in einer gemütlichen Sondersitzung bearbeiten, die aber ganz besonders nett gestaltet wird: ein paar Kekse, ein netes Gespräch vorher, paar ermunternde Worte, versichern, dass das hier keine Klassenarbeit ist, sondern ein Experiment, ein bisschen rumwitzeln, etc.
    Lass es dauern, so lange es halt dauert.
    Dann weißt du immerhin schonmal, ob sie überhaupt inhaltlich mitkommen und du bekommst einen Eindruck davon, wie sie vermutlich auch zuhause arbeiten, wenn sie entspannt sind (träumen, abdriften, den Faden verlieren,...?).

    Sollte es der Fall sein, dass sie einfach noch nicht gelernt haben, genügend stringent zu arbeiten und noch sehr kleinkindlich jedem Träumbedüfnis sofort nachgeben, dann müssen solche Situationen geübt werden. Das kann eine Weile dauern und es bedarf eines festen Lernprogramms, stetig gesteigert, und zumindest am Anfang der Elternmithilfe (10-15 minuten HA am Stück und ohne abdriften = kleine Belohnung / dann 20 / 25 / ...., Protokoll darüber führen, Zielsetzungen selbst festlegen, nach den eigenen Beobachtungen (das kann ich schon, ...da wil ich hin , ...das brauche ich...)

    Langsam muss es natürlich das Ziel sein, dass die Kinder alleine klarkommen, denn sonst drehn die armen Eltern ja auch am Rad.

    In der Schule würde ich mir diese Kinder direkt vor die Nase setzen und auch da kleine Zielvereinbarungen treffen, mit einem großen bunten Wecker arbeiten (5 Minuten rechnen ohne zum Nachbarn zu schauen / grundsätzlich 3 Aufgaben am Stück fertig, ohne abzusetzen / ... etc, was halt in Mathe so realistisch ist.) Ganz klein anfangen, sonst wird schnell aufgegeben. Viel loben - aber auch darauf achten, dass Tempo und Konzentration langsam gesteigert werden.

    Das klingt anstrengend: ist es auch, für Kinder, Eltern, Lehrer - und erfordert viel Konsequenz von allen. Vor allem dauert das seine Zeit. Kinder in solchen Phasen unter Druck zu setzen (Du musst aber schneller werden, sonst setzt du die Arbeit ind en Sand!) ist aber kontraproduktiv. Wenn man ihnen die Techniken langsam, aber konsequent beibringt, dann kriegen auch kleine Träumer und schusselige Professoren das oft ganz gut hin. Und wenn man nicht der letzte ist, der die Aufgabe gelöst hat, dann ist man oft auch nicht mehr zu schüchtern, sich zu beteiligen - das hängt häufig auch zusammen.

    Zitat

    Lesenacht? Ich würde das nicht überstehen... Mein Gott, was bin ich froh, dass ich in der Erwachsenenbildung bin...


    Hihi quatsch, das übersteht man schon. Ich hab' immer nur eine Klasse mit Kleinen, sonst hauptsächlich LKs 11, 12, 13 - aber ich mag die Wuselzwerge gerne, nicht nur als Ausgleich zum kopflastigen Tun in der OS und für meinen Spieltrieb. Und Lesenächte sind sauanstrengend aber auch ein Riesenspaß. Bettlaken mit großen Glubschaugen aus phosphoreszierender Farbe stehen mir ungemein gut, glaub's mir. Und bei *kreischamEndelaut*-Gruselgeschichten kreisch ich am allerlautesten, auch wenn ich die Pointe schon kenn...
    Ehrlich, dir entgeht was...Solltest du mal probieren.

    Naja, klar, das ist so - wenn man es als "versaut" betrachtet.
    Ich mache das Freitags, weil ich dann Samstags schlafen kann. Muss. Geht nicht anders, da ich meistens gnau 0 Stunden Schlaf bekomme. Die Kleinen (Klasse 5) sind zäh, was das Durchmachen angeht... ;)

    Die vielen bits&pieces bringen - m.E. nach - eher wenig, wenn auch nicht nichts. Ich habe eine ganze Zeit lang so rumgewurschtelt: mal hier nen Text mit heim, mal da eine essay-Trainingsstunde etc, das mache ich zwar immer noch, aber ich mache außerdem immer wieder ganze Trainingstage. Manchmal kann ich das als "Lehrausflug" anmelden, dann ist es ganztätig, ich habe aber auch schon Nachmittag, Samstage und ganze Wochenenden mit meinen Kursen bei solchem Training verbracht. Die Schüler nehmes ausnahmslos gerne an, ich glaube, es ist überhaupt nur zweimal vorkekommen, dass jemand nicht mitmachen wollte. Der eine hatte es wirklich nicht nötig, der andere wollte dieses gerne glauben... ;) )

    Das klingt zunächst nach viel Arbeit. Ist es auch. Aber der Effekt ist groß, die Sicherheit der Schüler bei gewissen Komptetenzen erspart später etwas Arbeit and anderer Stelle und noch größer ist der Effekt, wenn man die Materialien so anlegt, dass sie zum Weiterlernen anregen / befähigen.

    Das Estellen solcher Trainingstage/materials ist natürlich beim ersten Mal eine saumäßige Arbeit. Später überarbeitet man dann "nur" noch - und opfert halt das eine oder andere WE oder den einen oder anderen nachmittag. Muss man also sehr gezielt einsetzen.

    Für mich hat sich's aber gelohnt: weil meine Schüler regelmäßig sagen, dass es ihnen hilft und man das bei vielen auch feststellen kann. Beratungsresistente gibt es natürlich sogar bei solchen Formen... :)

    Meine Anmerkung bezog sich lediglich darauf, dass ich eher selten die Kommentare zu Zeitungsartikeln in den online-Versionen derselben lese, da die im Niveau meisten um ein paar Meilen unter dem Artikel liegen. Was daran liegt, dass da eben jeder mal schreiben darf. Übrigens auch pappnasige Lehrer. Von denen ich zu Zeiten, als ich noch solche Kommentare las, auch schon echt pappnasige Beiträge gelesen habe.

    :) Meike

    Immerhin bewegt sich die Zeit mit ihren Berichten (dies ist ja nur einer in einer längeren Reihe) mal auf einem halbwegs akzeptablen Niveau´. Allein dafür lohnt es sich schon. Dass mal eine breitere Öffentlichkeit bemerkt, dass wir hier doch nicht vom leichtestverdienten Geld überhaupt sprechen können, erwarte ich schon lange nicht mehr. Leid tun mir die, die so auf der Strecke bleiben...

    Schlaf und Vitapsrint aus der Apotheke. Vor allem aber Schlaf.
    Unter dem eigenen Schlafbedüfnis zu bleiben, bedeutet dauerhaft schlechte Arbeit. Ausgeschlafene Stunden sind besser als perfekt vorbereitete. Zappelige Schüler sind nur für hundemüde Lehrer unendlich anstrengend und nervig.
    Dass andauernder Schlafverzicht zugunsten weiterer Schreibtischarbeit NICHT zur Verbesserung der Qualität führt, muss man unbedingt begreifen lernen.

    Ganz ehrlich, ich finde trotzdem den Aufwand/die Strafe eher hoch für das "Vergehen". Das war nix weiter als ein bisschen pubertäres sich-im-Ton-vergreifen, Pfauengeplustere und Grenzentesten, und ich bin mir ziemlich sicher dass du, wenn du dir die Schüler beiseite nimmst und ihnen schlicht freundlich aber bestimmt mitteilst, dass du diese Anrede unmpassend findest, nicht ihr Kumpel bist und dass sie sich nächstens um angemesseneren Tonfall bemühen sollen, mehr Erfolg hast, als wenn du ihnen einen oder gar zwei Nachmittage Arbeit für das Vorbereiten eines Refererat aufbrummst: dann haben sie nämlich einen Hals - und das halte ich bei diesem doch eher harmlosen Kaspereien für unnötig. Mit den allermeisten Schülern kann man schlicht über sowas reden. Sie sind nicht renitent.

    Nele hat recht. Mindestens ein Tag in der Woche muss komplett arbeitsfrei sein. Ich und mein Mann haben uns den Samstag ausgesucht: der ist heilig. Da trödeln wir ewig rum, gehen shoppen, besuchen Freunde, Gehen ins Kino, Theater oder machen Ausflüge, futtern bei Muttern ;) etc.
    Die gesteigerte Motivation und Effizienz der Arbeit an den folgenden Tagen hat viel damit zu tun.

    Eine Freundin von mir hat bei sowas ihren bald-Ehemann getroffen... Und bei den (vielen) Veranstaltungen davor hat sie sich auch gut amüsiert: gab's keine netten Kandidaten, gab's wenigstens immer was zu Lästern beim nächsten Weiberabend: hat ja auch was.

    Wenn ich wenig überzeugter Single wäre, würd' ichs probieren: schaden kann's ja nix und besser, als allein auf dem Sofa zu hocken, ist es allemal.

    Ich kann das oben Geschilderte auch nicht wirklich nachvollziehen: wichtig ist doch, das Problem zu lösen, das das Kind hat, dessen Vater man sprechen will (sonst wäre der Gesprächswunsch ja nicht so akut). Und wenn es um etwas Wichtiges bezüglich eines Schülers geht, dann warte ich auch mal Stunden in der Schule. Auch auf unwillige oder wenig kooprerative Eltern, wenn's sein muss. Irgendwas zu korrigieren oder vorzubereiten habe ich eh immer, also....

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