Ruhige Schüler


  • Zu 1. Es ist mein Ernst.
    Zu 2. Das hatte ich weiter oben in einem weiteren Beitrag dargestellt.
    Zu 3. Ich "ziehe nicht über jemanden her. Ist auch weiter oben erläutert.
    Zu 4. "Fragwürdig" sind sie für die, die in der Ausbildung kaum Psychologie dazulernen durften/wollten.
    Zu 5. Ja, so handle ich in der Praxis. Die Schüler bemerken ihre positive Veränderung kaum, die Eltern und Kollegen schon.
    Zu 6. Ich gebe Melosine nur zurück, was sie mir gab: Angriff.

  • @ row:
    Was du in deinem Beitrag geschildert hast, ist nichts anderes, als über einen Schüler zu lästern und das auch noch vor einem anderen Schüler. Damit disqualifizierst du dich erneut und man erkennt deutlich, dass du eben kein Lehrer bist.

  • Zitat

    Elaine schrieb am 14.02.2007 21:35:
    1. ...Aber ich würde keinerlei Beziehung zu mir und meinem eigenen Verhalten ziehen... Schließlich ist langsamarbeiten was ganz anderes als Rumkaspern. Ich würde wahrscheinlich denken: Cool, da kann ich ja froh sein, dass ich langsam arbeite und nicht rumkaspere.


    2. ...Was machst du eigentlich, wenn der Clown mitbekommt, dass du hinter seinem Rücken so etwas (in meinen Augen) "fieses" (denn schließlich redest du nicht nur über sein Verhalten, sondern auch über seine LEISTUNGEN) sagst?


    3. ...Ich hätte auch Angst, den Klassenclown dadurch zu schaden. Indem Kinder anderen Kindern weitererzählen, was du gesagt hast (so sind Kinder nun mal) und dadurch den Clown ausgrenzen oder ihm weh tun, indem sie das, was du gesagt hast, an ihn weitergeben!
    ...


    1. Bewusst tust Du es nicht, dafür unbewusst.
    2. Leistungen zu bewerten ist nicht "fies". Dann wären Zensuren ja auch "fies".
    3. Zuvor rede ich mit dem Clown und gebe ihm wieder, wie sein Verhalten und seine Leistungen auf andere wirken. Das schmälert sein Ansehen. Ansehensverlust nimmt kaum jemand hin und ändert sich, um sein Ansehen zu heben.


    Man muss nur immer die Wahrheit sagen - unter vier Augen natürlich und wenn nötig, dann auch öffentlich.

  • Zitat

    silja schrieb am 14.02.2007 21:55:
    @ row:
    Was du in deinem Beitrag geschildert hast, ist nichts anderes, als über einen Schüler zu lästern und das auch noch vor einem anderen Schüler. Damit disqualifizierst du dich erneut und man erkennt deutlich, dass du eben kein Lehrer bist.


    Wenn Du das behauptest (Lästern), muss es ja nicht wahr sein. In Deinen Augen "disqualifiziert" zu sein, ist nicht so schlimm, wie Du es gern sähest.

  • Row, du siehst das ein bisschen zu einfach.


    Nebenbei ist Leistungsbewertung natürlich nicht fies! ABER es ist fies, mit anderen Schülern über die Leistung von XY zu sprechen! Bzw. fies ist noch zu milde, es ist einfach ... unter aller Sau!


    Ansehensverlust nimmt niemand wirklich hin und verändert sein Verhalten, sagst du. Recht einfache Sichtweise. Du denkst, dass sich das Verhalten nur positiv verändern kann (sonst würdest du ja nicht so handeln), aber durch das, was du machst, kann sich das Verhalten auch ebenso gut dramatisch ins Negative ziehen... Der Clown wird ein Problem haben, sonst wäre er nicht der Clown. Das heißt, er weiß nicht, wie er anders reagieren soll bzw. kann sich nicht "normal" verhalten. Das bewirkst du nicht, indem du so reagierst, wie du es tust, das kann so einfach nicht funktionieren, dann wären Kinder sehr einfach gestrickt!!!!
    Mein Ansehen kann ich auch durch ganz andere Dinge, durch Dinge, die dem Lehrer nicht gefallen, wieder herstellen, Kinder sind da recht erfindungsreich...


    Nee nee!


  • Zu 4. Ok, es steht jedem frei, etwas zu glauben oder eben nicht. Ich glaube nicht, ich weiß lieber und ich weiß aus Erfahrung, dass meine Varianten, Probleme zu lösen, funktionieren. Schließlich bekomme ich es ja täglich in der Praxis bestätigt, dazu noch ca. halbjährlich öffentlich, auch in der Zeitung.


    Zu 3. und 1. Oft sind die einfachen Sichtweisen die, die die Praxis wirklich widerspiegeln.


    Zu 2. Das sehe ich anders, weil ständig und überall Leistungen bewertet werden, die ihren Niederschlag in ganz normalen Gesprächen finden. Nur darf es nicht hinter dem Rücken geschehen und in Lästern ausarten.
    Also spreche ich mit A über XY und danach oder davor mit XY. Darin sehe ich kein Problem. Wenn es andere Leute anders sehen, ist es ihr gutes Recht und ich kann meine Sichtweise nur erklären, greife darum aber niemanden an, wenn er mir meine Sichtweise (ohne Angriff) lässt.


    Ist das soooo falsch?

    • Offizieller Beitrag

    row-k


    Mir erschließt sich nicht, wieso ein ruhiger Schüler plötzlich mehr sagt, nur weil er ein "Negatividol" vor die Nase gesetzt bekommt. Ich würde das nicht Psychologie sondern Manipulation nennen.


    Mir erschließt sich noch weniger, dass der Kasper von Dir die Wirkung seines angeblichen Verhaltens auf seine Mitschüler gespiegelt bekommt und nicht von den Mitschülern. Auch das ist Manipulation und nicht Psychologie.


    Allenfalls wäre Manipulation die fiese Form von verdeckter Psychologie. Aber davon distanziere ich mich als Pädagoge nachhaltig.


    Ferner wird davon ausgegangen, dass ruhige Schüler in jedem Fall durch innerschulisches Handeln zu "Mehrsagern" werden. Das glaube ich nicht. Wenn "Stillsein" eine Frage der Persönlichkeit ist oder die häuslichen Faktoren prägender sind, dann müssen die Ursachen auch zu Hause beseitigt werden.


    Row, Deine These ist in der Tat zu eindimensional gedacht, weil sie die mannigfaltigen Faktoren drumherum nicht berücksichtigt, ja sogar bewusst ignoriert.


    Es stellt sich jetzt die Frage, ob wenn einer sagt, dass die Welt eine Scheibe ist, die 100 anderen damit automatisch blöd sind, weil sie es nicht erkennen wollen und schlichtweg sich von ihrem Wissen, dass die Erde eine Kugel ist, blenden lassen, oder ob der Einzelne vielleicht doch irrt.


    Gruß
    Bolzbold


    P.S. Welches Kind wäre nicht unangenehm berührt, verunsichert, verletzt oder würde sich gedemütigt fühlen, wenn es erführe, dass der Lehrer mit einem anderen Kind über es spricht?

  • Klar, jeder kann seine Sichtweise haben... Deshalb greife ich dich ja auch nicht. Dennoch muss ich sagen, dass ich deine Vorgehensweise wie alle anderen pädagogisch nicht wertvoll finde (egal ob du Erfolg hast oder nicht). Ich weiß, das wird dir egal sein.


    Ich bin jedenfalls froh, dass ich nicht solche Lehrer hatte, die hinter meinem Rücken mit anderen Kindern über MEINE Leistungen geredet habe, denn diese gehen nur mich, meine Erziehungsberechtigten und den Lehrer etwas an und niemanden sonst.


    Aber okay, du hast, finde ich, deutlich gemacht, dass du um keinen Deut von deiner Meinung, deinem Lehrerhandeln abweichen wirst und gut ist es damit. Dich zu "stoppen" können wir hier nicht leisten, das wäre eher Aufgabe der Schulleitung/der Eltern/der Schüler.


    Vielleicht sollten wir zur Ausgangsfrage zurückkommen: Wie kann man ruhige Schüler (pädagogisch sinnvoll) zur Mitarbeit bewegen? Auch für mich eine interessante Frage! Einige gute Tipps hat es ja bereits gegeben (und weniger gute Tipps wurden von allen als weniger gut herausgestellt).

  • Hallo row-k,


    ich bin wirklich entsetzt über das, was du schreibst. Selbst ich, die nur ein Jahr Referendariatserfahrung hat, würde sowas nicht tun. Ich würde nicht mal ganz sachlich mit einem Schüler über das Verhalten eines anderen Schüler reden.


    Diese Methode ist entwürdigend und hat nicht mal der schlimmste Schüler verdient. Noch dazu riskiert der Lehrer mit so einem Vorgehen, dass der Klassenkasperl das Gefühl bekommt, dass er (der Lehrer) Schüler gegen ihn aufhetzt. Damit fördert der Lehrer nur einen Konflikt zwischen Schülern, der dann womöglich auf dem Pausehof oder auf dem Schulweg ausgetragen wird. Schüler differenzieren bei so einem Vorgehen nicht immer, dass der Lehrer diesen Konflikt provoziert hat.

  • Zitat

    row-k schrieb am 14.02.2007 22:23:
    ...Wenn es andere Leute anders sehen, ist es ihr gutes Recht und ich kann meine Sichtweise nur erklären, greife darum aber niemanden an, wenn er mir meine Sichtweise (ohne Angriff) lässt.


    Ist das soooo falsch?


    Na gut, silja. Dann ist so eine Sichtweise eben falsch, wenn Du es sagst.

  • Ach pardon, Bolzbold!
    Dein Beitrag kam ja noch vor den anderen, wobei aber alle drei knapp hintereinander hier hereinkamen.


    Meine Stellungnahme: Wenn Du meine ersten Beiträge liest, erkennst Du meine Handlungsweise besser. Hier wurde ja schon wieder viel verwischt und verwässert.


    Angesichts dessen mal eine Frage: War Dein Beitrag wirklich so gemeint, wie ich ihn las? Kaum vorstellbar für mich, denn wie lautet doch ein Hauptsatz der Pädagogik? "Unbemerkt führen." (Morgenstern, hoffe ich mich zu erinnern)


    Unbemerkt führen heißt auch: Manipulation.

  • @row:
    Das sage ja nicht nur ich. Wenn ich die anderen Postings lese, erscheint mir der Eindruck, dass auch andere dies so sehen.


    Und nein: unbemerkt führen heißt nicht Manipulation!

    • Offizieller Beitrag

    @row


    Ich definiere Manipulation für mich als etwas Negatives - nicht zum Wohle der Schüler.


    Unbemerkt führen ist zumindest zum Wohle der Schüler gedacht. Daher rede ich in diesem Falle nicht von Manipulation.


    Und ja, ich habe Deine ersten Beiträge dazu gelesen. Dennoch überzeugt mich Deine Vorgehensweise in einer solchen Situation nicht.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    row-k schrieb am 14.02.2007 22:23:
    ...Wenn es andere Leute anders sehen, ist es ihr gutes Recht und ich kann meine Sichtweise nur erklären, greife darum aber niemanden an, wenn er mir meine Sichtweise (ohne Angriff) lässt.


    Ist das soooo falsch?


    Na gut, silja. Dann ist so eine Sichtweise eben falsch, wenn Du es sagst.



    Zitat

    silja schrieb am 14.02.2007 22:47:
    1. ...Das sage ja nicht nur ich. Wenn ich die anderen Postings lese, erscheint mir der Eindruck, dass auch andere dies so sehen.


    2. ...Und nein: unbemerkt führen heißt nicht Manipulation!


    Zu 1. Nochmals: Es geht darum, anderen Leuten ihre Meinung ohne Angriff ausdrücken zu lassen, mehr nicht. Aber klar, ich verletze hier die Meinungshoheit - das ist das Problem.


    Liebe Junglehrer und Referenadare, hört also nicht auf mich! Lest alles und bildet Euch eine eigene Meinung!


    Zu 2. Dann sind wir uns wenigstens diesbezüglich einig.

  • Ich als Junglehrer käme gar nicht auf den Gedanken, auf dich zu hören, mach dir da also keine Sorgen!


    Wäre ich als Student auch nicht gekommen!

  • Zitat

    Bolzbold schrieb am 14.02.2007 22:53:
    1. ...Ich definiere Manipulation für mich als etwas Negatives - nicht zum Wohle der Schüler.
    Unbemerkt führen ist zumindest zum Wohle der Schüler gedacht. Daher rede ich in diesem Falle nicht von Manipulation.


    2. ...Und ja, ich habe Deine ersten Beiträge dazu gelesen. Dennoch überzeugt mich Deine Vorgehensweise in einer solchen Situation nicht....


    Zu 1. In früheren Beiträgen legte ich es eindeutig dar, dass ich grundsätzlich zum Wohle des Schülers handele.
    "Manipulation" liest sich etwas hart, zugegeben. Es erspart aber viele Worte.


    Zu 2. Genauso stelle ich mir einen Austausch vor: "Es überzeugt mich nicht." Und NICHT: "Das ist Gassenpädagogik", "schwarze Pädagogik" oder ähnlich.


    So kann man gut miteinander reden - ohne Angriff.

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