Das erste Schulhalbjahr als stv. SL ist nun rum und ich habe nun viele Höhen, aber auch einige Tiefen im Rahmen meiner Tätigkeit erleben dürfen.
Als Stundenplaner habe ich jetzt eine Situation gehabt, in der ein Kollege partout nicht verstehen konnte, warum sein Stundenplan zum 2. Halbjahr so ist, wie er ist, obwohl er ja diesen oder jenen Wunsch geäußert habe (und nicht alle Wünsche erfüllt werden konnten.) Meine Versuche, dies zu erläutern, trafen auf eine so hohe emotionale Betroffenheit seitens des Kollegen, dass er irgendwann wortlos mein Büro verließ. Er ging dann zum Arzt und leitete uns dann eine Krankschreibung für die nächsten fünf Wochen zu. Man mag nun einwenden, dass das eine ja nicht automatisch mit dem anderen zu tun haben müsse und man sich diesbezüglich jegliche Interpretation sparen solle. Einen schalen Beigeschmack hat das Ganze dennoch.
Es ist unglaublich schwierig, den KollegInnen zu vermitteln, dass der individuelle Stundenplan ein Teil des Gesamtstundenplans ist, der wiederum von so vielen Faktoren abhängt, dass eben nicht alle Wünsche erfüllbar sind und ein "schlechter" Plan nicht Ausdruck von Unfähigkeit oder Unwille des Stundeplanteams ist, sondern ein Ergebnis des Versuchs, überhaupt einen akzeptablen Plan hinzubekommen, der gleichzeitig möglichst viele Wünsche der KollegInnen berücksichtigt - und das alles immer vor dem Hintergrund, dass die ungekürzte Erteilung des Unterrichts nach Stundentafel das Primat ist.
Nebenbei gibt es noch einen Kollegen, der durch Intrigen uns als Schulleitung das Leben schwer macht.
Gleichzeitig ist es ein gutes Gefühl, wenn man insgesamt das Vertrauen des Kollegiums hat und meine Arbeitsweise, den direkten Dialog zu suchen und den KollegInnen das Gefühl zu geben, dass sie gesehen und wertgeschätzt werden, "ankommt".
Die Zusammenarbeit mit meinem Schulleiter läuft zwischenmenschlich harmonisch, gleichzeitig kommt es vor, dass wir unabhängig voneinander und dennoch gegenseitig zuarbeiten, ohne das vorher im Detail abgesprochen zu haben. Das spricht für eine gleichsinnige Denkweise und gleichsinniges Arbeiten.
Ich würde mich aber freuen, wenn die Ereignisdichte im zweiten Halbjahr etwas abnähme. Immerhin kann ich nicht behaupte, dass ich mich langweilen würde. Jeder Tag bringt dann doch immer noch etwas neues oder unerwartetes.