Beiträge von Bolzbold

    Die Arnsberger und die Münsteraner haben offenbar gerade ihre Füllhörner ausgeschüttet. Da ist zu lesen "Koordination im Organisations- und Verwaltungsbereich" mit dem Hinweis, sich an die Schulleitung zu wenden für mehr Infos.

    Das können somit ganz unterschiedliche Aufgaben sein.

    Ich habe mich an meiner jetzigen Schule erst nach einem zweistündigen Gespräch mit dem SL beworben, weil mir wichtig war, im Vorfeld einen guten Eindruck davon zu haben, wo ich dann hinkomme.

    Das heißt, du hältst es für klüger sich nur auf die hausinterne Stelle zu bewerben?

    Klug ist vielleicht der falsche Begriff. Die Frage ist doch viel eher, ob Du wirklich auch an der anderen Schule arbeiten möchtest, oder ob Du um jeden Preis die A15-Stelle haben möchtest. Deine Motivlage brauchst Du selbstredend hier nicht in aller Breite darzulegen - nur was willst Du über Deine Motivlage der Schulleitung der anderen Schule erzählen, um das aufzugreifen, was Flipper schrieb? Plan B, falls Plan A nicht klappt?

    Ja das ist genau der Punkt. Wenn jemand mir "extern" die Stelle weg geschnappt, stehe ich dann ohne da. Möglicherweise würde es für die andere Schule ja reichen.

    Die Stelle ist übrigens keine "erweiterte Schulleitung".

    Bei mehreren Bewerbungen auf eine Stelle ist eine solche Konstellation der Regelfall - es wird dann immer BewerberInnen geben, die nicht zum Zuge kommen.

    Gleichwohl bitte ich zu bedenken: Du hast die Sorge, dass Du selbst leer ausgehst und bist bereit, eine/n mögliche/n HauskandidatIn der anderen Schule in eben diese Situation zu bringen. Auch wenn sich in diesem Verfahren jede/r selbst der/die nächste ist, so hinterlässt das schon einen Nachgeschmack.

    Ich hatte einen Lehrer der "alten Schule". Promovierter Germanist und Latinist, aktiver Kriegsteilnehmer in der Spätphase des Krieges und obendrein Heimatvertriebener.

    Eine besseren, fachlich hoch kompetenten, strengen, aber dennoch wohldosiert unglaublich verschmitzt nachsichtigen Lehrer, durch den ich deutsche wie lateinische Grammatik so tiefgründig gelernt habe, dass ich die meisten Merksätze heute noch im Schlaf (zwischen 35 und 40 Jahre danach) aufsagen kann und davon als Lehrer selbst noch unglaublich profitiere, hätte ich nicht finden können.

    Die Mischung aus Fachkompetenz, Strenge, Konsequenz und wie angeführt wohldosierter Nachsicht ist in meinen Augen universell für die erfolgreiche Arbeit als Lehrkraft. Mir gereicht das zum Vorbild.

    Alle Jahre wieder ... die exakt gleiche Ausgangslage wie letztens Jahr in meinem Post oben beschrieben, nur noch ein bisschen anstrengender, weil wir zahlreiche Dauerausfälle haben.

    Parallelvertretung wohin man sieht und absolut kein Entfall. Nicht eine einzige winzige Stunde.

    Puh.

    Es gibt Schulen, die sich die Mühe machen und die SuS' dann auf die anderen Klassen händisch verteilen - so an der Schule meiner Frau. Da sitzen dann plötzlich fünf SechstklässlerInnen bei den ZehnerInnen.

    Wir haben hier auch aus Fürsorge für das Kollegium die Regel, dass wir den Nachmittagsunterricht in der Sek I nicht vertreten und ab Klasse 8 die letzte Stunde des Vormittags abhängen (wenn kein Nachmittagsunterricht). Um Betreuungen kommen wir aber auch nicht herum - bislang kenne ich auch keine sinnvolle Alternative.

    Ich empfinde diesen Schreibstil auch als eine Zumutung.

    Wenn eine falsche Information ergangen sein sollte, die zu einem Rechtsnachteil geführt hat, muss man dies belegen. Dann wäre die Behörde gehalten, dies zu heilen.

    Ob da eine Gewerkschaft helfen kann, wage ich zu bezweifeln. Mir scheint, das ist eher eine Sache für einen Fachanwalt für Verwaltungsrecht.

    Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung.
    Genauso wichtig ist es, dass wir hier Beiträge wie Deinen regelmäßiger zu lesen bekommen, damit eben nicht der Eindruck entsteht, dass das Referendariat grundsätzlich die Hölle ist.

    Die wahre Feuertaufe steht Dir gleichwohl bevor - die erste volle Stelle. Ich bin gespannt, was Du von dort berichten wirst.

    Hört sich nett an. Was genau meinst du mit "raubtierkapitalistischen Anlagen"?

    Anlagen, die eben weder nachhaltig sind noch auf ethische Grundsätze Wert legen. Wenn ein Hedgefonds beispielsweise groß bei einem Mietwohnungsunternehmen einsteigt, dann ist das in der Regel nicht zum Vorteil der MieterInnen. Schließlich soll Rendite erzielt werden. Wozu das mitunter führt, kann an in den Medien regelmäßig lesen.

    In dem Moment, wo andere Menschen wegen des Renditestrebens eines Anlageproduktes Nachteile in Kauf nehmen müssen, ist das für mich ethisch nicht mehr vertretbar und fällt für mich unter "Raubtierkapitalismus". (Über binäre Optionen, Leerverkäufe und sonstige Spekulationen auf steigende oder fallende Kurse sowie über Krypto-Mining will ich erst gar nicht reden.)

    Wenn wir unsere SchülerInnen dazu erziehen, selbstständig zu denken, ehrlich zu sich selbst und zu anderen zu sein, sowie neben sich selbst auch andere Menschen wie das Gemeinwohl im Blick zu behalten, zu erkennen, dass sie alleine für ihr Glück verantwortlich sind, dann klappt es auch mit nachhaltigen und nicht raubtierkapitalistischen Anlagen.

    Dass weniger Menschen Lehramt studieren, ist das eine. Wenn aber infolge dessen noch weniger von "den Besten eines Jahrgangs" (wie vor einiger Zeit einmal medienwirksam gefordert) Lehramt studieren und stattdessen eben noch mehr Menschen, denen Arbeitsplatzsicherheit und Beamtenprivilegien wichtig sind, in den Beruf gehen, hat das in meinen Augen noch viel erheblichere Konsequenzen.

    Dann sind wir irgendwann an dem Punkt, wo das untere Mittelmaß aus Angst, in der freien Wirtschaft nicht bestehen zu können, in der Breite in den öffentlichen Dienst strebt - falls das nicht ohnehin bereits der Fall ist. Die Auswirkungen sind teils jetzt bereits erkennbar.

    Bolzbold Ich habe meinen letzten Absatz, den du zitiert hast, nochmals überarbeitet. Aber da warst du wahrscheinlich schon am Schreiben. ;)

    Normalerweise ist das Hierarchiedenken in der Grundschule nicht so ausgeprägt, was die Stellung der Konrektoren betrifft. Konrektor an der Grundschule ist eher ein undankbarer Job, weil man da mit wenigen Deputatsstundenreduzierungen (in der Regel eigene Klasse) verhältnismäßig viel Arbeit hat, vor allem organisatorisch mit dem Schwerpunkt Vertretungen organisieren.

    Die haben auch mit der Beurteilung nichts zu tun. Diese sind eher KollegInnen. Die einzige, die etwas "einsam" an der Spitze steht, ist die Rektorin bzw. der Rektor. Und da kommt es auf das Verhalten der Person an, wie kollegial sie oder er wahrgenommen wird.

    Ich würde vor dem Hintergrund der klaffenden Plausibilitätslücke im Besoldungsgefüge im Zuge der A13-Anpassung im Leben keine KonrektorInnenstelle im GS-Bereich übernehmen. Dasselbe gilt ja für jedwede Beförderungsstelle im Sek I und GS-Bereich. Da hat die Landesregierung sehenden Auges - und anders kann ich mir den hier oft schon zitierten Passus mit der "Prüfung" möglicher Anpassungen nicht erklären - eine erhebliche Gerechtigkeits- und Alimentationslücke geschaffen - und das ohne Not.

    Was die Hierarchien im GS-Bereich betrifft, so habe ich einige GS-Kolleginnen im Bekanntenkreis, die teils abenteuerliche Erlebnisse berichten.

    An kleineren Schulsystemen gibt es leider im Vergleich ähnlich viel Arbeit wie an größeren, aber die Leitungszeit ist deutlich niedriger. Das mag mathematisch plausibel erscheinen, ist aber ähnlich zu kurz gedacht wie das pauschale Vergüten des "Normaufwands" bei Vollzeit- wie bei Teilzeitkräften.

    Das andere wurde schon erwähnt: Wenn sich jemand zu dir so verhält, dann das Gespräch suchen, damit du Klarheit bekommst. Ich würde aber versuchen, mich von einem solchen Verhalten nicht unter Druck setzen zu lassen. Diese Art finde ich unkollegial. Wenn die Kollegin dir etwas zu sagen hat, dann soll sie es klar, sachlich und nett äußern.

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Kollegin, vielleicht auch aus der Hierarchie heraus, selbst nicht dazu in der Lage ist zu kommunizieren und möglicherweise ähnlich grübelt, was dann zu der entsprechenden Situation beiträgt.

    Aus verschiedensten Situationen habe ich die Erfahrung gemacht, dass direkte Ansprache zunächst "abschreckend" wirkt. Wenn sich daraus aber ein konstruktives und von gegenseitiger Wertschätzung geprägtes Gespräch ergibt, lässt sich vieles klären - und am Ende fragt man sich, wieso man das nicht schon längst gemacht hat.

    Für die Person, die hierarchisch weiter oben steht, ist das eigentlich leichter im Vergleich zur anderen Person. Dafür muss man aber professioneller sein und sich dessen bewusst sein, dass jedes Gespräch - und sei es tatsächlich primär (fach)kollegial - eben auch vom Gegenüber mit der Brille "da spricht die Schulleitung mit mir" gesehen wird.

    Wir ermutigen in der Regel unsere SchülerInnen dazu, ihre Konflikte oder Probleme mit Lehrkräften selbst zu lösen - und da ist die Angst vor Konsequenzen in Form einer schlechten Note viel begründeter, weil im Unterricht ständig bewertet wird. Das ist auf kollegialer Ebene - auch wenn Schulleitung beteiligt ist - eigentlich nicht der Fall. Wenn wir unsere SchülerInnen dazu ermutigen, mit ihren Lehrkräften das Gespräch zu suchen, dann können wir als Erwachsene ja schlecht sagen, ja aaaber, von miiir kann man das nicht erwarten.

    Da Du, liebe Sandra, jetzt selbst den Entschluss gefasst hast, dieses Gespräch zu suchen, sollte sich das Ganze eigentlich im Guten klären lassen. Berichte doch mal, wie es gelaufen ist.

    Also wenn die TE seit vier Jahren verbeamtet ist, kann ihr die schlechte Beurteilung, die sie vermutet, sofern sie keine Beförderungsstelle haben möchte, herzlich egal sein.

    Was mich an diesem und an einigen anderen Threads wundert, ist, wieso man so viel Zeit mit Grübeln und Zweifeln ver(sch)wendet, anstatt das Problem direkt anzusprechen. "Hör mal, ich habe den Eindruck, dass wir bisher noch nicht so zusammengearbeitet haben, wie das bei den anderen KollegInnen der Fall ist. Ich nehme außerdem wahr, dass die Atmosphäre zwischen uns beiden angespannt ist. Was können wir tun, um das zu ändern?"

    (Ich hatte tatsächlich neulich ein ganz ähnliches Gespräch, das die Person, die das an mich herangetragen hat, und ich zu unserer Zufriedenheit klären konnten - und ich weiß, dass das der Person nicht leicht gefallen war, auf mich zuzukommen.)

    Einmal abgesehen davon: Von einem Mitglied der Schulleitung kann man da durchaus mehr Souveränität und Professionalität erwarten.

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