Das andere wurde schon erwähnt: Wenn sich jemand zu dir so verhält, dann das Gespräch suchen, damit du Klarheit bekommst. Ich würde aber versuchen, mich von einem solchen Verhalten nicht unter Druck setzen zu lassen. Diese Art finde ich unkollegial. Wenn die Kollegin dir etwas zu sagen hat, dann soll sie es klar, sachlich und nett äußern.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Kollegin, vielleicht auch aus der Hierarchie heraus, selbst nicht dazu in der Lage ist zu kommunizieren und möglicherweise ähnlich grübelt, was dann zu der entsprechenden Situation beiträgt.
Aus verschiedensten Situationen habe ich die Erfahrung gemacht, dass direkte Ansprache zunächst "abschreckend" wirkt. Wenn sich daraus aber ein konstruktives und von gegenseitiger Wertschätzung geprägtes Gespräch ergibt, lässt sich vieles klären - und am Ende fragt man sich, wieso man das nicht schon längst gemacht hat.
Für die Person, die hierarchisch weiter oben steht, ist das eigentlich leichter im Vergleich zur anderen Person. Dafür muss man aber professioneller sein und sich dessen bewusst sein, dass jedes Gespräch - und sei es tatsächlich primär (fach)kollegial - eben auch vom Gegenüber mit der Brille "da spricht die Schulleitung mit mir" gesehen wird.
Wir ermutigen in der Regel unsere SchülerInnen dazu, ihre Konflikte oder Probleme mit Lehrkräften selbst zu lösen - und da ist die Angst vor Konsequenzen in Form einer schlechten Note viel begründeter, weil im Unterricht ständig bewertet wird. Das ist auf kollegialer Ebene - auch wenn Schulleitung beteiligt ist - eigentlich nicht der Fall. Wenn wir unsere SchülerInnen dazu ermutigen, mit ihren Lehrkräften das Gespräch zu suchen, dann können wir als Erwachsene ja schlecht sagen, ja aaaber, von miiir kann man das nicht erwarten.
Da Du, liebe Sandra, jetzt selbst den Entschluss gefasst hast, dieses Gespräch zu suchen, sollte sich das Ganze eigentlich im Guten klären lassen. Berichte doch mal, wie es gelaufen ist.