Privatleben lohnt sich mehr als Einsatz an der Schule?!

  • Hallo zusammen,


    angeregt durch folgenden Thread Lohnt sich eine Beförderung auf A14 überhaupt? vertrete ich die These:


    Der vollständige Rückzug ins Privatleben und maximal Dienst nach Vorschrift lohnt sich als Beamter (finanziell) mehr als Einsatz im Berufsleben!



    Ich gehe von den beiden Extremen A13 mit 3 oder 4 Kindern vs A14 ohne Famile aus.



    A13 mit 4 Kindern kommt bei circa 6.100€ Netto raus. A14 Stkl 1 bei knapp über 4000 Netto. A13 mit 3 oder 4 Kindern schlägt zudem sogar den Single Schulleiter mit A16!!!

    Dh Kinderbekommen führt zu einem im Verhältnis zur "Karriere" überproportional hohen Soldzuwachs.


    Mir ist klar, dass Kinder ein 24/7 Job sind. Und dass sie je nach ALter auch viel kosten können. Die Kinder je nach Konstellation mitversichert werden müssen. Trotzdem halte ich das aus Leistungsanreizgründen für absurd.

    Von der Anerkennung der Mehrarbeit in der Schule vs Anerkennung und was zurückkommt von/durch Kinder will ich hier garnicht anfangen!


    Und damit ich hier nicht missverstanden werde: Es geht nicht darum, dass ich den Familien das Geld nicht gönne!



    Wie seht Ihr das?

  • Und damit ich hier nicht missverstanden werde: Es geht nicht darum, dass ich den Familien das Geld nicht gönne!

    Um was geht es dir denn?


    Und was verstehst du unter "lohnt sich"?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Man ist als Single halt am Arsch 🤣. Ich, Single, angestellt, tvl13, 3200 Netto. 😉 Für die Pflege meiner Mutter bekomme ich eher noch ein Arschtritt vom System so schwer wird es mir gemacht. Summa sumarum geht es ja auch um Idealismus. Da sollte das Geld nicht an allererster Stelle stehen. Möchte man eine leitende Position haben? Kinder kann ich mir durch die Pflege meiner Mutter nicht vorstelle. Das Thema Familie ist abgehackt. Und ich werde keine Gründen, um mehr Geld zu bekommen.

  • Um was geht es dir denn?


    Und was verstehst du unter "lohnt sich"?

    Habe ich ja schon angedeutet. Das Delta an Lohn für den EInsatz Privatleben vs Berufsleben sowie Anerkennung!

    Vor der Wahl steht man nunmal. Und Meiner Meinung nach Lohnt sich Einsatz im Beamtentum deswegen garnicht

  • Ich frage mich, was die Anzahl der Kinder mit einem "vollständigen Rückzug ins Privatleben und Dienst nach Vorschrift" zu tun haben soll.


    Ich frage mich auch, ob du schon über andere Schularten als Gymnasien nachgedacht hast, wo es in den meisten Bundesländern abgesehen von Schulleitung und Stellvertretung generell keine Beförderungsstellen gibt, kaum Entlastungsstunden gibt und "Karriere" einfach nur bedeutet, dass man seinen Job gut, zuverlässig und engagiert macht, weil nicht jede :r direkt zur Schulleitung taugt oder sich so eine Stelle ohne Zwischenstufen samt entsprechender Zeit Erfahrungen zu sammeln ans Bein binden will.


    Ich frage mich, warum rund 6000€ nicht einfach genug Leistungsanreiz sind, obwohl man damit derart viel mehr verdient als der Durchschnitt der Bevölkerung.


    Und schließlich frage ich mich, was eine SL davon abhalten soll, nicht einfach ebenfalls Kinder zu bekommen, wenn diese dumm genug wäre, die Zuschläge dafür zu verwechseln mit ihrem Grundgehalt oder sich der damit einhergehenden Kosten nicht ausreichend bewusst zu sein, um zu wissen, dass es sich finanziell niemals 1:1 ausgeht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace


  • A13 mit 4 Kindern kommt bei circa 6.100€ Netto raus.

    Welche Steuerklasse? 3, 4 oder 5?


    Es war schon immer so, dass der Staat Familiengründungen fördert und seinen Beamten dafür Anreize gibt. Unsere Gesellschaft kann ihren Wohlstand nur halten, wenn es genügend Nachwuchs gibt.

    Als Mutter von mittlerweile erwachsenen Kindern kann ich dir allerdings versichern, dass Kinder so viel Geld kosten (je älter sie werden, desto mehr), dass es sich als Single gar nicht lohnt, neidisch zu werden. Der finanzielle Vorsprung wird unter Garantie von den Kindern aufgebraucht und noch darüber hinaus. Das merke ich nun, da ich meine Kinder nicht mehr unterstützen muss. Mein Nettoeinkommen ist dadurch zwar gesunken (Familienzuschläge und Kindergeld fielen weg), trotzdem habe ich im Monat mehr übrig als früher.

  • Ich frage mich, was die Anzahl der Kinder mit einem "vollständigen Rückzug ins Privatleben und Dienst nach Vorschrift" zu tun haben soll.



    Die Energie von Menschen ist nunmal begrenzt. Und ich behaupte mal, dass ein Elternteil mit mehreren Kindern im Schnitt weniger Zeit für die Arbeit aufwendet / aufwenden will bzw aufwenden kann als ein Single. UNd das völlig zurecht. Zudem stehen die meisten Kollegen irgendwann in ihrem Leben vor der Entscheidung "Mehraufwand und evtl A14, A15 usw" oder das Ausmaß der Arbeit runterzuschrauben.



    "Ich frage mich auch, ob du schon über andere Schularten als Gymnasien nachgedacht hast, wo es in den meisten Bundesländern abgesehen von Schulleitung und Stellvertretung generell keine Beförderungsstellen gibt..."

    Mein Bundesland ist BW, meine Schulart ist unter anderem das Gymnasium. Das sind nunmal die Bedinungen unter denen ich arbeite. In anderen Bundesländern werden zb Lehrer fast durch die Bank weg A14 nach wenigen Jahren usw. Auch das sind nicht meine Arbeitsbedingungen.


    "

    Ich frage mich, warum rund 6000€ nicht einfach genug Leistungsanreiz sind, obwohl man damit derart viel mehr verdient als der Durchschnitt der Bevölkerung."

    Exakt das ist ja das von mir angesprochene Problem! DIe 6.100€ sind ein extremer Leistungsanreiz. Da stimme ich dir zu 100% zu!!! Aber die bekommt man eben nicht für Mehrarbeit an Schule sondern fürs KInderkriegen. Heisst: Jemand der extrem schlechten Unterricht macht, oft fehlt und für die Schule bis aufs notwendige Minimum garnichts macht bekommt diesen Anreiz also die 6.100€. Jemand der sich in der Schule den Arsch aufreisst und sogar Schulleiter wird bekommt dann viel weniger dafür! Der von dir angesprochene Leistungsanreiz hat also mit der (Mehr)Leistung an der Schule rein garnichts zu tun! Und genau das ist das von mir angesprochene Problem. Sowas gibts eben aufgrund des Alimentationsprinzips so extrem nur im BEamtentum.


    "

    Und schließlich frage ich mich, was eine SL davon abhalten soll, nicht einfach ebenfalls Kinder zu bekommen, wenn diese dumm genug wäre, die Zuschläge dafür zu verwechseln mit ihrem Grundgehalt oder sich der damit einhergehenden Kosten nicht ausreichend bewusst zu sein, um zu wissen, dass es sich finanziell niemals 1:1 ausgeht."

    Es hält eine SL nichts und niemand davon ab, Kinder zu bekommen. Darum gehts hier aber nicht.


    Im Endeffekt gehts um die Frage: Worein stecke ich meine Energie über das Mindestmaß hinaus? Und da ist das Delta an Geld und ANerkennung defintiv auf Seiten des Privatlebens.


    Die Schulleitungen suchen ja händeringend nach Lehrern, die bereit sind, sich mehr in die Schulleitungsarbeit usw einzubringen. Es ist ja kein Geheimnis, dass Schulleiter/Stellvertrende Schulleiterstellen und co nur sehr schwer zu besetzen sind. Eben wegen diesen fehlenden bzw auf Privatleben priorisierten Anreizen

  • Welche Steuerklasse? 3, 4 oder 5?


    Es war schon immer so, dass der Staat Familiengründungen fördert und seinen Beamten dafür Anreize gibt. Unsere Gesellschaft kann ihren Wohlstand nur halten, wenn es genügend Nachwuchs gibt.

    Als Mutter von mittlerweile erwachsenen Kindern kann ich dir allerdings versichern, dass Kinder so viel Geld kosten (je älter sie werden, desto mehr), dass es sich als Single gar nicht lohnt, neidisch zu werden. Der finanzielle Vorsprung wird unter Garantie von den Kindern aufgebraucht und noch darüber hinaus. Das merke ich nun, da ich meine Kinder nicht mehr unterstützen muss. Mein Nettoeinkommen ist dadurch zwar gesunken (Familienzuschläge und Kindergeld fielen weg), trotzdem habe ich im Monat mehr übrig als früher.

    STKL 3

  • Deutschland belastet, ganz grundsätzlich und unabhängig vom Beamtentum, das Arbeitseinkommen von Singles im weltweiten Vergleich am zweithöchsten (- auf Platz 1 liegt Belgien). Gemeint ist dabei die Summe aus Steuern und Sozialabgaben. Die Abgaben lassen sich nur im Gesamtpaket sinnvoll vergleichen, da die relativen Anteile von Land zu Land stark variieren.


    Wir haben dadurch einen erheblichen Standortnachteil im Wettbewerb um mobile, qualifizierte junge Fachkräfte. Kaum jemand von denen interessiert sich dafür, dass hinter den hohen Abgaben potentiell irgendwann auch Leistungen stecken, denn das primäre Ziel ist, für ein paar Jahre gut zu verdienen und dann nach Hause zurückzukehren.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Habe ich ja schon angedeutet. Das Delta an Lohn für den EInsatz Privatleben vs Berufsleben sowie Anerkennung!

    Vor der Wahl steht man nunmal. Und Meiner Meinung nach Lohnt sich Einsatz im Beamtentum deswegen garnicht

    Ich hätte da eine andere These:
    Es wird ein neuer Thread aufgemacht, die Argumentation selektiv zugespitzt und daraus eine ebensolche These formuliert.

    Sprich: Es geht um Aufmerksamkeit.

    PS: Die Argumente haben wir in mindestens zwei bereits existierenden Threads ausführlich ausgetauscht.

  • Die Schulleitungen suchen ja händeringend nach Lehrern, die bereit sind, sich mehr in die Schulleitungsarbeit usw einzubringen. Es ist ja kein Geheimnis, dass Schulleiter/Stellvertrende Schulleiterstellen und co nur sehr schwer zu besetzen sind. Eben wegen diesen fehlenden bzw auf Privatleben priorisierten Anreizen

    Mein Bundesland ist ebenfalls BW. Hier in BW sind die Schulleitungsstellen an Gymnasien diejenigen, für die es mit Abstand die meisten Bewerber: innen gibt. (Die konkreten Zahlen hat mir diese Woche erst mein Vater erzählt, habe ich mir nicht genau gemerkt, kannst du aber bei Interesse herausfinden. Ich meine, es waren rund 2 Bewerber: innen pro ausgeschriebener Gymnasialsstelle im Vergleich zu etwa 0,3 an Primarschulen.)

    Die Probleme überhaupt erst Bewerber: innen zu finden für den Job gibt es hier in BW also zuallererst in all den Schularten, die du gerne ausklammern möchtest, weil sie nicht dein Kosmos sind, sprich den Grundschulen oder auch den SEK.I- Schularten, u.a. weil sich dort niederschlägt, dass es eben keine Beförderungsstellen vor der stellvertretenden Schulleitung gibt. Das sind genau die Schularten an denen man hier in BW dann auch im Zweifelsfall noch A12 erhält. Dort fehlen also offenbar tatsächlich ausreichend Anreize Bewerber: innen zu finden, da die Mehrheit der Ausschreibungen leer läuft. Die Gymnasien sind in Relation erheblich attraktiver, müssen sich demnach hinten anstellen, wenn es um die Frage weiterer Anreize geht.


    Der Geldtopf, aus dem wir alle bedient werden ist endlich groß. Ehe also Gymnasiallehrkräfte weitere Anreize benötigen und erhalten sollten, müssen erst einmal andere Schularten zum Zug kommen, die eine deutlich höhere Deuputatsverpflichtung haben bei weniger Verdienst, weniger Beförderungsstellen und in der Folge auch deutlich weniger Bewerber: innen für Schulleitungsstellen.

    Solange du darüber noch nicht einmal nachdenken willst, erachte ich deine These einfach nur für einen Ausdruck von Arroganz gegenüber der Arbeitsleistung und den Arbeitsbedingungen von uns anderen Lehrkräften, allen voran hier den Primarschulkräften, gefolgt von den ebenfalls immer noch zahlreich mit A12 abgespeisten Werkrealschul- bzw. Hauptschulkräften.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Solange du darüber noch nicht einmal nachdenken willst, erachte ich deine These einfach nur für einen Ausdruck von Arroganz gegenüber der Arbeitsleistung und den Arbeitsbedingungen von uns anderen Lehrkräften, allen voran hier den Primarschulkräften, gefolgt von den ebenfalls immer noch zahlreich mit A12 abgespeisten Werkrealschul- bzw. Hauptschulkräften.

    Nö, es ging in keinster Weise um Arroganz gegenüber anderen Schulformen, es ging darum, dass die Kinderzuschläge (besonders in NRW) völlig absurd sind. Der Anreiz Schulleiter zu werden ist schon am Gymnasium gering genug, an Sek1-Schulen ist er nochmal deutlich geringer, das ist aber eine andere Baustelle.


    Und Eliza100 schön für dich, dass deine Kinder so teuer waren und du das Geld "gebraucht" hast. Meine Eltern hatten keine solch irren Zuschläge und die allermeisten Arbeitnehmer bekommen solche nicht.

  • Nö, es ging in keinster Weise um Arroganz gegenüber anderen Schulformen, es ging darum, dass die Kinderzuschläge (besonders in NRW) völlig absurd sind. Der Anreiz Schulleiter zu werden ist schon am Gymnasium gering genug, an Sek1-Schulen ist er nochmal deutlich geringer, das ist aber eine andere Baustelle.

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    Es geht dem TE nicht um NRW, sondern wie er schreibt ausschließlich um BW und ausschließlich um Gymnasiallehrkräfte. Die Kinderzuschläge die ihr in NRW habt gibt es in diesem Umfang in BW nicht. Also bitte lies dir einfach aufmerksamer durch, worum es geht und worum nicht, statt lediglich auf eines deiner Buzzwords anzuspringen.


    Nachdem Mark von den Problemen schreibt Personal zu gewinnen für Schulleitungsstellen habe ich deutlich gemacht, dass das an den Gymnasien hier in BW im Vergleich mit anderen Schularten zumindest kein Problem darstellt.

    Natürlich sind längst nicht alle Bewerber: innen auch geeignet, das ist mir bewusst, aber zumindest gibt es für ausgeschriebene Beförderungsstellen an Gymnasien regelmäßig Bewerber: innen und diese laufen anders als beispielsweise an Grundschulen nicht weitestgehend leer.


    Wer das Problem ernsthaft diskutieren will und nicht nur auf Buzzwords anspringen möchte oder seinen eigenen Vorteil im Blick hat muss andere Schularten mit in die Betrachtung hineinnehmen, denn wir alle werden am Ende finanziell aus demselben Geldtopf bedient.

    Wer das nicht anerkennen will, weil die eigenen Buzzwords und der eigene Vorteil wichtiger sind ist mindestens arrogant. Mir würden aber noch ein paar andere Attribute einfallen, die auf entsprechende Personen zutreffen. Aber wer sich lächerlich machen möchte mit einer weiteren oberflächlichen Neiddebatte braucht das wohl fürs eigene Ego.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    Einmal editiert, zuletzt von CDL () aus folgendem Grund: -n

  • Abgesehen davon, dass das hier schon 1000x durchgekaut wurde und auch kaum eine Lehrkraft 4 Kinder haben dürfte: du sprichst von einer ganz bestimmten Klientel: Beamte in einem Bundesland. In Sachsen habe ich definitiv keine 6000 netto zur Verfügung.


    Ansonsten ist mir relativ egal, wie viel mehr andere verdienen, kann sich ja jeder so viele Kinder anschaffen, wie er lustig ist. Mich ärgern andere Ungerechtigkeiten, solche, von denen ich einen direkten Nachteil habe.

  • Ich finde deinen Beitrag "schräg" - das trifft es wohl am besten. Und das deshalb, weil du ein in erster Linie emotionales Thema ("Kinder ja - oder nein?") mit einem "Sachthema" wie "Geld" vermengst. Man sollte niemals nie Kinder kriegen wegen des Geldes. Punkt. Und man sollte auch nicht Gelder, die man vom Staat für die Kinder bezieht, in Relation dazu setzen, was diese tatsächlich "kosten". Denn diese Kosten sind sicher so individuell, wie die Kinder selbst, bzw. deren Entwicklung.


    Und aus der Wirtschaft kommend, hatte ich es "früher" - freilich nicht als Beamter - sogar anders und umgekehrt gesehen: Ein Kind oder Kinder "zerstören" eher deine "Karriere" (wobei man in der freien Wirtschaft das Wort im Grunde nicht in Klammern setzten muss oder sollte) und schmälern somit in beträchlichem Maße dein Einkommen. In vielen Fällen jedenfalls, denn die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in der freien Wirtschaft ist wohl eher ein Mythos als Realität. Und entweder die "Karriere" leidet oder das Wohl des Kindes. In vielen Fällen leider.


    Als ich mich ganz bewusst für mein Kind und gegen alles, was mit Karriere zu tun hatte, entschieden habe, war das eine rein emotionale Entscheidung. Da habe ich als "BWLerin" nicht eine Sekunde mit mir gehadert - und das, was ich heute "habe", ist mit allem Geld der Welt nicht aufzuwiegen.

    Werden jetzt einige User noch neidischer auf Lehrer mit Kindern?;)

  • Ansonsten ist mir relativ egal, wie viel mehr andere verdienen, kann sich ja jeder so viele Kinder anschaffen, wie er lustig ist. Mich ärgern andere Ungerechtigkeiten, solche, von denen ich einen direkten Nachteil habe.

    Naja, in NRW hat man schon einen direkten Nachteil, wenn man in einer der teuren Städte mit hoher Wohngruppe lebt, aber gestaffelte Zuschläge dafür nur gezahlt werden, wenn man Kinder hat.

  • Also: Wer aus finanziellen Motiven Kinder bekommt, hat nicht ansatzweise auf dem Schirm, was das bedeutet. Ich kapiere null, was diese Diskussion schon wieder soll. Es gibt Lebensentscheidungen, die gewissen Vorteile mit sich bringen, aber deswegen bestimmte Dinge zu tun, ist doch völliger Humbug. Was passiert, wenn die nächste Landesregierung diese Zuschläge anpasst oder streicht, weil jemand geklagt hat? Kinder wieder weg? Wegziehen aus Düsseldorf, wo man ggf seinen Lebensmittelpunkt hat?


    Also: Ich bin Beamtin: schön, denn da bekomme ich extra Geld für meine Kinder und meinen Mann. Bin ich deswegen aus der Industrie in den ÖD gegangen? Nein! Und ich hätte wegen der absurden Zuschläge auch nicht noch 2 Kinder bekommen und wäre nach Düsseldorf gezogen.

    Ja, die Familie in Düsseldorf mit 4 Kindern hat womöglich mehr Kohle auf dem Konto als ich. Das haben auch viele, die geerbt haben. Hab ich alles nicht. Ich schaue auf mich. Ich effektiviere meine Arbeitszeit, das das NOCH geht im Lehrerberuf. Damit kann ich gut leben. Und bis das geändert wird, bin ich in Pension. Ich bin auch nicht wegen der Kohle A15 geworden. Sondern wegen der größeren Entscheidungsbefugnis und Einflussnahme auf meine Arbeitsumgebung.


    Also: Der ÖD hat keine Leistungsanreize. Das war schon immer so und wird sich in naher Zukunft auch nicht ändern. Warum diskutieren wir schon wieder darüber?

  • Ich sags mal so: Es ist schon ein nachvollziehbares Ärgernis, wenn der Staat eine bestimmte KLientel über jedes angemessene Maß hinaus materiell bevorzugt. Wobei sich "angemessen" definiert im Vergleich zum Umgang mit all jenen, die eben nicht zu dieser Klientel gehören, aber für diese Leistungen aufkommen müssen.

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