Beiträge von Leo13

    Mal davon abgesehen, dass auch viele Grundschulen einen ins Beschäftigungsverbot schicken…

    Grundschulen schicken einen nicht ins Beschäftigungsverbot. Das dürfen nur Ärzte. Schulleitungen machen eine Gefährdungsbeurteilung, die dazu führen kann, dass du keine Aufsichten mehr machen darfst oder keinen Sportunterricht oder man dich ins Home Office schickt (letzteres habe ich aber seit Corona nicht mehr wahrgenommen).

    Für mich war die Stunde perfekt, wenn ein Schüler ruft "Waaas?? Es klingelt schon??". Passiert mir nicht oft, aber immer mal wieder. Hilft dir jetzt nicht bei deiner konkreten Frage, aber fiel mir dazu ein.

    Ansonsten gilt für eine gute Stunde im Referendariat immer noch Schüleraktivierung. Weniger Redeanteil der Lehrkraft, möglichst viel an die Schüler abgeben, kooperative Arbeitsformen einbauen - das sind schon mal gute Ansätze.

    @ Seph: Ich weiß nicht, wie das Verfahren in Niedersachsen läuft, hier in NRW heißt Revision für A15: eine Stunde Unterricht mit vollem schriftlichen Entwurf, eine Beratung eines Kollegen mit schriftlicher Vorabplanung (3-4 Seiten), eine Teilkonferenz von 45 Minuten mit Tagesordnung, ordnungsgemäßer Einladung, schriftlicher Entwurf (4-5 Seiten) und anschließend schulfachliches Kolloquium, bei dem ADO, BASS und APO-Gost geprüft werden. Das Kolloquium ist KEIN Auswahlgespräch, sondern wirklich eine Prüfung. Alle vier Teile sind an einem Tag zu absolvieren, Beginn 9 Uhr, Ende irgendwann nach 16 Uhr. Wenn es jemanden gibt, der das ohne Stress easy neben voller Stelle und Familienleben hinbekommt, würde ich gerne wissen, was man einwerfen muss. Ritalin und Kaffee reichen da nicht 😉

    Das ist in Niedersachsen genauso. Sogar schon für A14er-Leitungsstellen (Grundschule, Haupt-/Real-/Oberschule). Letztes Jahr wurde einem Kollegen dafür eine Vorbereitungszeit von drei Wochen gewährt. Ist also auch woanders normal.

    In Niedersachsen wartet man nie länger als ein paar Monate. Niemals 1,5 Jahre. Ich würde nachhaken. Das klingt für mich nach einer Panne.

    Schon, aber ich kenne "Frühaufsichten" aus Grundschulen so, dass diese länger dauern als Pausenaufsichten, weil sie schon beginnen, sobald die ersten SuS in der Schule ankommen (30-45 Minuten). An der Grundschule, wo eine Bekannte arbeitet, beginnt die erste Stunde um 8 Uhr, aber es müssen schon ab 7:15 Uhr zwei Lehrkräfte die "Frühaufsicht" übernehmen.

    Das ist ungewöhnlich. Bei uns beginnt der Unterricht auch um 8 Uhr, aber wir schließen erst um 7:45 auf und auch erst dann beginnt eine Frühaufsicht. Ich kenne keinen niedersächsischen Erlass, der vorsieht, dass Schulen 45 min vor Unterrichtsbeginn öffnen müssen. Und dass Schulbusse so früh anrollen, ist auch eher unwahrscheinlich. Falls ja, sollte man hier beim Träger der Schülerbeförderung dringend auf Änderungen pochen.

    In Niedersachsen wurde das alles in einem Rutsch 2024 umgesetzt. Für den GHRS-Bereich gilt: Eingangsbesoldung A13, ehemalige Lehrkräfte mit Sonderaufgaben, die bereits zuvor von A12 auf A13 hochgestuft wurden, erhalten eine Zulage, also A13Z.

    Konrektoren A14 (gibt es hier erst ab einer Schülerzahl von 180), Rektoren kleiner Schulen ebenfalls A14, ab 180 SuS A14Z.

    Die größten Profiteure waren in diesem Fall die Konrektoren von Grundschulen, sie sprangen von A12Z auf A14.

    Alles übrigens ohne erneute Revision. Es kam nur ein förmliches Schreiben.

    Auch, wenn das ein paar wenige hundert Euro im Monat kostet, aber könntest du dir vorstellen, die Funktionsstelle zurückzugeben? Dann hättest du diese vielen Stunden die Woche schon mal von der Backe und könntest dich nur um deinen Unterricht kümmern.

    Alle weitere Vorschläge finde ich super: Putzhilfe habe und hatte ich immer (hab mit Kindern immer Vollzeit gearbeitet und auch jetzt noch, allerdings Mittelstufe, nicht Gym). Ich habe auch Kindersitter bezahlt, wenn Konferenzen anstanden. Ich wollte, dass die Kinder gut betreut sind und ich entspannt die Nachmittagstermine wahrnehmen kann.

    Was andere sagen oder denken, MUSS dir egal sein. Reflektiere, warum dir das so wichtig ist. Woher kommt diese Angst vor der Meinung der anderen?

    Wir nutzen schon lange keine Fibel mehr. Wir arbeiten mit Verbrauchsmaterial. Fibel ist zu sehr Unterricht im Gleichschritt. Das geht in unseren extrem heterogenen Klassen überhaupt nicht mehr. Es werden natürlich die Buchstaben der Reihe nach eingeführt, aber abseits davon arbeiten die Kinder auf ihrem Niveau in ihren Heften oder mit differenzierten Arbeitsblättern.

    Sprich erfahrene Kollegen an, die du magst, und frag sie, ob sie dir einen Rat geben können. Lade sie in deinen Unterricht ein und lass sie hospitieren, damit sie dir hinterher Feedback geben können. Hol dir zwei oder drei verschiedene Ratschläge. Mach Fortbildungen zum Classroom Management oder zum Umgang mit Unterrichtsstörungen. Unterrichte nicht, wenn es laut ist. Halte inne, warte ab, erinnere immer wieder an die Gesprächsregeln. Oft sind Kinder selber unzufrieden mit dem Lärm und mögen es, wenn es leiser ist. Bis deine Regeln verinnerlich sind, dauert es, aber am Ende zahlt es sich aus. Jetzt fehlt dir noch die Erfahrung, aber die sammelst du jetzt. Es wird auf jeden Fall besser. Du hast doch gute Grundlagen, andere halten dich für eine gute Lehrerin. Das erste Jahr ist hart, aber wenn du dran bleibst, wird es immer besser. Ich bin seit 25 Jahren im Beruf und kenne Disziplinschwierigkeiten schon lange nicht mehr. Ich bin an einer Grundschule, aber am Gymnasium ist ja die Quote der braven Kinder verglichen mit anderen Schulformen noch recht hoch. So denke ich, dass es dir dort erst recht gelingen wird, Fuß zu fassen.

    Ich würde dem keine Bedeutung beimessen und es überlesen. Vielleicht ist das Kind in Englisch überfordert, dann darf es das Fach auch doof finden. Vielleicht hatte es Stress zu Hause und musste irgendwas niederschreiben, was ihm in den Kopf kam. Du wirst immer Schüler haben, die deinen Unterricht oder dein Fach nicht mögen, die schlecht gelaunt sind, die Probleme zu Hause haben und die einfach mit deiner Person nicht zurecht kommen. Normal. So lange hierbei keine Grenzen überschritten werden (offene Anfeindungen, Gewalt, persönliche Beleidigungen), lass ich das laufen.

    Solche Dinge passieren. Erst recht, wenn man noch sehr jung ist. Und 19 Jahre ist sehr jung im System Schule. Sieh den Vorteil: Verschlafen wirst du so schnell nicht mehr, weil du dir bestimmt jetzt Mechanismen zurechtgelegt hast, die das Verschlafen verhindern (mehr Wecker, früher schlafen gehen usw.). Deine Eignung als Lehrer solltest du nicht in Frage stellen, in fünf Jahren wirst du darüber lachen. Und die Schulleiterin hat zwei Wochen später schon tausend andere Sachen im Kopf als den verschlafenen Praktikanten.

    Es gibt in meinem Bundesland regelmäßig Fortbildungen zu Classroom Management oder Umgang mit Störungen. Ich ermuntere dich, diese in Anspruch zu nehmen. Nicht nur einmal, vielleicht machst du zwei oder drei solcher Fortbildungen. Nur so bekommt man Impulse von außen und neue Ideen. Gibt es eine Kollegin, die augenscheinlich besser klarkommt? Dann frag sie, ob du hospitieren darfst. Oder lad sie in deinen Unterricht ein, damit sie schaut, wo Verbesserungspotenzial ist.

    Hallo,

    das Studium ist gut zu schaffen, wenn man sich für die gewählten Fächer interessiert und Pädagogik mag. MIr hat es trotz Dreierabitur keine großen Mühen bereitet. Ich habe einen besseren Schnitt erreicht als beim Abitur. Grundschullehramt ist eine tolle Wahl und ein Beruf mit Zukunft und attraktiven Rahmenbedingungen (Beamtenstatus, Einkommen, Pension, Ferienzeitregelung). Wenn du Bock auf Kinder hast und dich stressige Phasen nicht abschrecken, go for it.

    Vielleicht kannst du nach dem Abitur erst mal ein FSJ in einer Grundschule machen. Das ist die beste Orientierung, ob man das beruflich machen möchte oder nicht. Viel Erfolg.

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