Beiträge von Meike.

    Ich arbeite auch mehr als gern da. Extrem heterogenes Publikum, sehr erwachsenes, kooperatives Kollegium, wenig Kindergeburtstagsgedöns. Schüler und Lehrer ziehen überwiegend an einem Strang: alle wollen, dass so viele wie möglich das Abi schaffen.

    Natürlich haben wir auch vereinzelte Quertreiber und Wahnsinnige hüben wie drüben, aber vergleichsweise ist das alles extrem professionell.

    Man muss aber leider auch sagen, dass es für Schüler von nichtgymnasialen Schulformen trotzdem schwer bleibt. Die Stofffülle ist da, die wissenschaftlichen Arbeitstechniken werden zwar im Rahmen eines recht ausführlichen Förderkonzepts angeboten - aber das Tempo ist hoch und es fehlt doch einigen an Selbstständigkeit. Die man eben auch nur begrenzt vermitteln kann - das ergibt ja schon der Wortsinn.

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    Sooo viele Links wegen einem kleinen Tippfehler.

    Die Schullinksammlung hab ich aus beruflichen Gründen immer parat, das kostet mich nur nen Klick ... wenn's dir mal langweilig ist, kannste ja mal durchgucken.

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    Bleibt aber trotzdem meine Frage (-
    die wahrscheinlich jetzt erst wirklich Sinn macht): Worin unterscheiden
    sich denn die Oberstufenschulen von den FOS? Oder gibt es die, also die
    FOS, in Hessen dann gar nicht?

    FOS gibt es bei uns - ob es aber dasselbe ist, wie in Bayern? - hier ist die FOS eine (berufsorientierte) Fachoberschule, in der man die Fachhochschulreife erwerben kann, sie haben meist bestimmte Richtungen "Technik", "Soziales" , "Gesundheit" usw. Abitur kann man dort nicht (direkt) machen.
    Die GOS - die gymnasialen Oberstufen - sind reine Gymnasialen Oberstufen, wie der Name schon sagt, und ursprünglich für diejenigen gedacht, die
    aus anderen Schulformen weitergehen, um Abitur zu machen: Realschule, erweiterter Hauptschulabschluss, Mittelstufengymnasium, IGS ohne
    Oberstufe, usw. Oft wechseln aber auch Schüler durchgängiger Gymnasien auf die reinen Oberstufen, aus diversen Gründen: Neuanfang, konsequente
    Abiturorientierung, usw.

    In meiner Oberstufe siezen die meisten konsequent und stellen fest, dass das sowohl in der einen Richtung (ich verhalte mich erwachsener) als auch in der anderen Richtung (ich sehe die Schüler als junge Erwachsene und behandele sie auch so) nur positiv wirkt. Viele Kollegen sind an eine der Verbundsschulen mit Mittelstufe abgeordnet und kennen die Schüler, die bestätigen das durchweg.

    Kopiert ihr Handouts?
    Verlangt ihr überhaupt Handouts oder verzichtet ihr darauf?

    Nein, ich erwarte eine Gliederung und Quellenverweise/links auf die verwendeten Texte, das kommt bei lonet rein und gut is....

    Sicherung in Form von Diskussion/Quiz/Rollenspiel/Frageseminar usw ist integrativer Teil jedes Referats/Präsentation und verhindert nachhaltig das "alles schläft, nur einer spricht...".

    Na ja, aber so einfach selbständig den Unterricht beenden darf ich ja auch nicht. Das muss der SL machen. Und wenn der sich quer stellt, fallen mir nur die beiden oben genannten Ansätze ein. Wobei die micht ja auch nicht berechtigen, den Unterricht einfach abzubrechen. Sie schützen mich nur für den Fall, dass mir und/oder den SuS etwas passiert.Was mache ich also bei einer sturen Schulleitung, die sich selbst eine mobile Klimaanlage fürs Büro angeschafft hat und von dort aus bestimmt, dass es schon nicht so schlimm ist, dass auch Oberstufenunterricht ausfallen müsste?

    Mit "du" meinnte ich "man", i.e. die SL, nicht dich. Und was ich machen würde? Zur SL gehen und sagen, ich habe den Kurs heimgeschickt, ich habe Kreislaufprobleme.

    Bei uns hat die Chefin nach der 7. den Sack zu gemacht und alles andere wäre auch komplett inakzeptabel. Es sind 41 Grad im Stadtteil gewesen... was brauchst du da noch zu begründen? Was soll denn da in den Klassenräumen stattfinden - so an kognitiver Leistung? Ist doch lächerlich, da auf dem nichtvorhandenen Buchstaben des Gesetzes zu beharren. Man darf als SL auch selber denken, echt&ehrlich: ist erlaubt! :P

    Ich frage, weil es oft eben aufs Thema ankommt, ob Schweigepflicht beseht. Bei personenbezogenen Daten immer. Bei anderen Themen vielleicht nicht - zum Beispiel können Elternvertreter sich u.U. an die Presse wenden (marode Schulbauten o.Ä.) wo der Schulleiter es nicht ohne Weiteres kann (Stichwort "Flucht in die Öffentlichkeit")...

    Ich finde es nahezu unmöglich, aus der Ferne und in Unkenntnis der Personen und Schüler da weiterzuhelfen, wenn alle Instanzen und Institutionen schon im Boot sind.

    Kann sein, dass dein Mann zu denen gehört, die - eventuell unter ungünstigen Umständen - pädagogisch schlecht aufgestellt, aber eigentlich Lehrer mit Potential sind und an denen sich eine Klasse reibt, vielleicht auch hochschaukelt, und eine Schulleitung abarbeitet, die sich irgendwie profilieren muss oder keine klare Linie hat. Dann sind Personalrat und Anwalt oder Mobbingstelle im Amt (falls es das gibt) sicher die ersten Ansprechpartner. Wobei ein Anwalt inhaltliche und atmosphärische Fragen auch nicht bearbeiten kann, der kann nur auf das Verfahren schauen. Dann braucht man starke und kompetente Leute an seiner Seite und einen langen Atem. Auch hier wäre ein Ortswechsel vielleicht nicht das Verkehrteste.

    Kann sein, dss dein Mann einer von den Kollegen ist, die es hinkriegen wollen, aber einfach nicht den richtigen Ton treffen, widersprüchlich sind, keine klare Linie haben, überlastet sind, was weiß ich. Dann sind Personalrat, Supervisor und Unterrichtsberater die richtigen Ansprechpartner und es besteht Hoffnung. Vielleicht auch über einen Neustart wonaders und eine längere Coachingphase, da muss man dann ganz unfangreiche Arbeit an sich selbst reinstecken. Vielleicht mal kürzer treten. Vielleicht mal ne Auszeit nehmen und suchen, woran es liegt/lag. Und es müssen Kollegen die Hand reichen und reflektieren helfen. Das kann gelingen.

    Kann auch sein, dass dein Mann einer von den wenigen Kollegen ist, die Charakterzüge und / oder Einstellungen gegenüber anderen Menschen haben, die ihn für den Beruf ungeeignet machen. Im schlimmsten Falle noch gepaart mit einem dauerhaft gut funktionierenden Wahrnehmungsfilter. Die so genannten Kotzbrocken. Die ja oft privat/unter Freunden ganz nett sind. Auch das gibt es. Dann wird der Kampf an der dritten und vierten und fünften Schule ad infinitum weiter geführt werden und er wird sich auf ewig ungerecht behandelt fühlen und sowohl selber sehr leiden als auch erhebliches Leid bei Schwächeren verursachen. Dann helfen alle oben genannten Dinge wenig, dann hilft nur ein Berufswechsel. Aber das passiert dann erfahrungsgemäß nicht. Das wäre das schlechteste Szenario.

    Wie sollen wir beurteilen, was hier dahinter steckt? Das können wir nicht leisten.

    Ich finde, viel Richtiges ist schon passiert. Unterrichtsberatung - gibt's bei uns gar nicht - ist ne gute Sache. Coaching/Supervision schadet auch nicht. Eine Partnerin, de Klartext redet, aber auch mitträgt, ist sicher ein weiterer Baustein, der nützt. Ein guter Personalrat kann auf faire Behandlung achten und auf ordentliche Abläufe. Ein Anwalt kann auf das Verfahren und dessen Rechtmäßigkeit schauen. Das hilft im aktuellen Zustand, aber nicht langfristig im Beruf.

    Wir hier... haben keine Ahnung woran's liegt.

    In Hessen geht das nicht, aber das hatte ich ja schon weiter oben mit Herrn Rau geklärt... Hier können nicht verbeamtetet Lehrer auch nur einen Lehrerangestelltenvertreter wählen. Die Sekretärinnen und Hausverwalter haben ihre PRs bei der Stadt. Deren Angestellte sie sind.

    Ich hab aber nochmal ins Personalvertretungsgesetz HH geschaut: Versetzungen sind, so wie ich das lese, örtlich mitbestimmungspflichtig (§85 HmbPVG) .In Hessen bestimmt bei Versetzungen und Abordnungen der GPR, weil es mehr als eine Diensstelle betrifft. Insofern ist ein hamburgischer Personalrat, der nicht weiß, was hier sein Job wäre, eher ein Problem, als bei uns... allerdings scheint es so zu sein, wie du sagst: es bestimmt der abgebende und aufnehmende PR mit. Es wäre zu hoffen, dass der aufnehmende PR dann seinen Job richtig macht - wenn die Geschichte stimmt.

    Okay, danke für die Information - ich weiß allerdings nicht, ob die Geschichte für mich dadurch realistischer klingt. Klar gibt es Personalräte, die nicht ein Mal ins Personalvertretungsgesetz geguckt haben und meinen, sie wären bessere Klassensprecher und zum lieb gehabt werden da - aber so ein ganz basales Grundverstädnis darüber, dass man den einzelnen Arbeitnehmer VERTRITT und nicht mit SL zusammen rausmobbt, dürfte selbst bei diesen da sein. So erlebe ich das jedenfalls.

    Sollte es sowas tatsächlich geben, wäre der Bezirkspersonalrat / GPR in der Tat der Ansprechpartner, und der wiederum findet dann hoffentlich deutliche Worte, auch gegenüber einem Dezernenten, der sich auf sowas einlässt.

    Vielleicht arbeite ich ja in einem besonders professionellen Bezirk, aber bei uns im Amt flöge so ein Brief entweder in den Müll oder der Zuständige riefe beim Schulleiter an und bäte den, dem Personalrat nochmal kurz seine Rolle zu erklären.

    Eine (Zwangs)versetzung ist bei uns eine mitbestimmungspflichtige Maßnahme und - wenn das Wort Zwang gegeben wäre - gäbe es seitens des GPR keine solche. Ich weiß nicht, ob Hamburg ein Bundesland ist, wo man Leute einfach ohne Gremien umsetzen kann, ich kann es mir aber nur schwer vorstellen.

    Gibt es irgendeinen Paragraphen im Personalvetretungsgesetz, der das Verhalten der Personalratsmitglieder rechtfertigt? Ich finde keinen.

    Wenn das stimmt, hätte der Personalrat komplett den Überblick verloren, wozu er da ist.

    Allerdings habe ich sowas auch nach X Jahren im Gesamtpersonalrat noch nie gehört, und ich höre so einige merkwürdige Geschichten... und ganz bestimmt gibt es keinen Personalrat in dem die Schulsekretärin (Angestellte der Stadt! Hat eigenen Personalrat.) Mitglied ist.

    Mir kommt diese Geschichte mehr als merkwürdig vor.

    Aber ehrlich, ich fasse es grad nicht. Was soll denn das heißen "ich konzentriere mich so auf meinen Unterricht, dass ich mich nicht auf meine Schüler und deren Beteiligung konzentrieren kann"?? Mann, das IST Teil des Unterrichts, sich genau darauf zu konzentrieren und damit einschätzen zu könnnen, wer gerade was braucht und ggf. deine Unterrichtsführung anzupassen, sonst macht das doch null Sinn!?

    :D Ich krieg die Tür nicht zu.

    Stehst du die ganze Zeit vorne und faselst die Schüler voll, und nach 90 Minuten guckst du hoch und fragst dich, wer da eigentlich währenddessen was genau gemacht hat?

    Und diese uralt-Anekdoten von den Lehrern, die Karteileichen benoten... hab ich schon als Schülerin erzählt, aber nur weil's so lustig war, nicht weil es stimmte. Gehört zum traditionellen Legendenschatz der Institution. Klar hat man unter 100 Kollegen oder so mal solch einen ... vielleicht bist du derjenige? Immerhin schaffst du es ja vor lauter Stoffvermittlung nicht, mitzukriegen, ob de Schüler was mitkriegen...

    Unglaublich.

    Das Problem ist aber, dass die Quantität und Qualität der mündlichen Leistungen oft überhaupt nicht eingeschätzt werden kann. So geht es mir zumindest. Wenn Du mich jetzt fragen würdest, wie oft sich Schüler X aus Klasse Y im letzten Monat in meinem Unterricht mündlich beteiligt hat und wie hoch die Qualität seiner einzelnen Beiträge war, müsste ich passen. (...)

    Tja, das ist dein Problem. Ich kann nur sagen, dass das auch anders geht.

    Woran das bei dir liegt, kann ich nicht sagen - vielleicht sind eure Kriterien nicht brauchbar. Vielleicht machst du einen Unterricht, wo man nicht genug Zeit hat, mal daneben zu stehen und zu beobachten. Vielleicht machst du nicht oft genug Aufzeichnungen. Vielleicht gibt es zu wenig variantenreiche Formen der Leistungsabfrage. Vielleicht hast du kein Bock, dir deine Schüler genauer anzugucken. Vielleicht hast du zu viele davon. Keine Ahnung. Aber auf jeden übertragbar ist dein Statement nicht.

    Ich arbeite öfter, gerade am Anfang des Kurses zum reinkommen, mal mit Selbsteinschätzungen anhand der Kriterien und meiner Erläuterungen dazu. Die Schüler markieren die Beschreibung, die sie denken, dass sie auf sich passt, und kommen zu einer Note. Ich zeig ihnen meine. Wir sprechen über die bisher immer sehr geringen Abweichungen, fast immer sind die Schüler zu streng. Am Anfang herrscht da immer ziemliche Übereinstimmung. Später ist es fast punktgenau. Man muss halt im Gespräch bleiben und nicht alle Vierteljahr oder seltener mal mit ner !Überraschuung! um die Ecke kommen.

    Wenn man's aber selbst nicht so genau weiß, was man von den Schülern will, als Lehrperson oder Fachschaft - oder wenn man aus diversen Gründen den Einzelnen nicht im Blick hat / behalten kann / will / ... dann ist das ein Problem und erzeugt Unmut und Frustration. Schade drum.

    Die Kriterien sind doch im Prinzip bei allen Kollegen immer dieselben. Die Frage ist halt nur, wie der einzelne Lehrer die Leistung nun beurteilt. Und das ist eben sehr subjektiv, gerade bei den mündlichen Noten.

    Lehrer X würde die mündliche Mitarbeit von Fritzchen mit 2 bewerten. Lehrer Y würde exakt dieselbe mündliche Mitarbeit höchstens mit 4 bewerten. Das ist doch so. Und welche Bewertung nun "richtig" ist, kann man objektiv gar nicht sagen.

    Die Kriterien sind schon dieselben, aber die transparenz darüber absolut nicht, und das macht den ganzen Unterschied.

    Zweiteres erlebe ich bei uns überhaupt nicht so. Schülerbewertungen - zB bei Kurswechsel - sind wenig divergent. Und das hat auch nix mit Absprachen unter Lehrern, dem alten Gerücht, zu tun, bei unserer Monsterschule unterhält man sich kaum über einzelne, außer es gibt einen konkreten, hinreichenden Anlass.

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