Ich finde es nahezu unmöglich, aus der Ferne und in Unkenntnis der Personen und Schüler da weiterzuhelfen, wenn alle Instanzen und Institutionen schon im Boot sind.
Kann sein, dass dein Mann zu denen gehört, die - eventuell unter ungünstigen Umständen - pädagogisch schlecht aufgestellt, aber eigentlich Lehrer mit Potential sind und an denen sich eine Klasse reibt, vielleicht auch hochschaukelt, und eine Schulleitung abarbeitet, die sich irgendwie profilieren muss oder keine klare Linie hat. Dann sind Personalrat und Anwalt oder Mobbingstelle im Amt (falls es das gibt) sicher die ersten Ansprechpartner. Wobei ein Anwalt inhaltliche und atmosphärische Fragen auch nicht bearbeiten kann, der kann nur auf das Verfahren schauen. Dann braucht man starke und kompetente Leute an seiner Seite und einen langen Atem. Auch hier wäre ein Ortswechsel vielleicht nicht das Verkehrteste.
Kann sein, dss dein Mann einer von den Kollegen ist, die es hinkriegen wollen, aber einfach nicht den richtigen Ton treffen, widersprüchlich sind, keine klare Linie haben, überlastet sind, was weiß ich. Dann sind Personalrat, Supervisor und Unterrichtsberater die richtigen Ansprechpartner und es besteht Hoffnung. Vielleicht auch über einen Neustart wonaders und eine längere Coachingphase, da muss man dann ganz unfangreiche Arbeit an sich selbst reinstecken. Vielleicht mal kürzer treten. Vielleicht mal ne Auszeit nehmen und suchen, woran es liegt/lag. Und es müssen Kollegen die Hand reichen und reflektieren helfen. Das kann gelingen.
Kann auch sein, dass dein Mann einer von den wenigen Kollegen ist, die Charakterzüge und / oder Einstellungen gegenüber anderen Menschen haben, die ihn für den Beruf ungeeignet machen. Im schlimmsten Falle noch gepaart mit einem dauerhaft gut funktionierenden Wahrnehmungsfilter. Die so genannten Kotzbrocken. Die ja oft privat/unter Freunden ganz nett sind. Auch das gibt es. Dann wird der Kampf an der dritten und vierten und fünften Schule ad infinitum weiter geführt werden und er wird sich auf ewig ungerecht behandelt fühlen und sowohl selber sehr leiden als auch erhebliches Leid bei Schwächeren verursachen. Dann helfen alle oben genannten Dinge wenig, dann hilft nur ein Berufswechsel. Aber das passiert dann erfahrungsgemäß nicht. Das wäre das schlechteste Szenario.
Wie sollen wir beurteilen, was hier dahinter steckt? Das können wir nicht leisten.
Ich finde, viel Richtiges ist schon passiert. Unterrichtsberatung - gibt's bei uns gar nicht - ist ne gute Sache. Coaching/Supervision schadet auch nicht. Eine Partnerin, de Klartext redet, aber auch mitträgt, ist sicher ein weiterer Baustein, der nützt. Ein guter Personalrat kann auf faire Behandlung achten und auf ordentliche Abläufe. Ein Anwalt kann auf das Verfahren und dessen Rechtmäßigkeit schauen. Das hilft im aktuellen Zustand, aber nicht langfristig im Beruf.
Wir hier... haben keine Ahnung woran's liegt.