Beiträge von Meike.

    Gibt es einen Beleg dafür, dass Jugendliche, die in ihrem religiösen Elternhaus aufgeklärt werden häufiger mit 15 schwanger werden als Jugendliche, die in einem areligiösen Elternhaus aufwachsen und von ihren Lehrern aufgeklärt werden?

    Ja, die Beratungspraxis. Mit welchen externen Experten man sich auch auch unterhält ... Und natürlich das Anschauungsmaterial der Staaten, wo Fundamentalismus hoffähig ist und die Kultur prägt. Da ist das hinlänglich erwiesen und bekannt - genau wie dass in den christlich(fundamentalistisch) geprägten Staaten die Scheidungsrate höher ist.

    Zitat

    “Generally, religion, religious belief and religious activities are thought to strengthen marriages,” said co-author Jennifer Glass a sociology professor at the University of Texas at Austin. “It appears that the cessation of education, early marriage and early parenthood, you’re set up for relationship conflict, financial stress and dissolution.”

    Zitat

    The majority (86%) of the decline in the teen pregnancy rate between 1995 and 2002 was the result of dramatic improvements in contraceptive use, including an increase in the proportion of teens using a single method of contraception, an increase in the proportion using multiple methods simultaneously and a substantial decline in nonuse. Just 14% of the decline is attributable to decreased sexual activity. • There is no evidence to date that abstinence-only-until-marriage education delays teen sexual activity. Moreover, research shows that abstinence-only strategies may deter contraceptive use among sexually active teens, increasing their risk of unintended pregnancy and STIs.[23] [4]

    Bei nicht streng Gläubigen, aber gläubigen jungen Frauen in Deutschland hat die Konfession übrigens keinen Einluss, siehe die umfassende Studie hier - außer das junge Katholikinnen häufiger abtreiben, wofür die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung die mangelnde Akzeptanz zu Hause und damit den Wunsch geheim zu halten verantwortlich macht.

    Ganz klar ist (Seite 73ff) dass Bildung zu besserer Verhütung führt. Unaufgeklärte/schlecht aufgeklärte werden schneller ungewollt schwanger. Ein wieterer klarer Faktor bei ungewollten Schwangerschaften sind nicht egalitäre Partnerschaften, ein Mangel an Vertrautheit und Gleichberechtigung zwischen den Partnern - so dass die Frau sich nicht wagt, auf Verhütung zu bestehen oder es nicht gegen den Jungen durchsetzen kann.

    Und hinlänglich bekannt sind ja die weltweiten humanitären Katastrophen durch Hunger und Aids, die auf Basis von Kondom/Verhütungsverboten und Bildungsmangel seit Jahrzehnten perpetuiert werden. Und dass die Vergewaltigungsrate proportional zur patriarchalen Gesellschaft ist. Uvm.

    Ich glaube, je größer du die Angst in deinem Kopf werden lässt, desto mehr bestimmt sie dein Leben. Du kannst jetzt prophylaktisch den Job aufgeben und was anderes machen.
    Oder Augen zu und durch - und erstmal einfach nicht mehr dran denken. Und dann mit dem umgehen, was eben kommt. WENN es kommt. So viel Bedeutung, wie du denkst, haben wir Lehrer oft nicht im Schülerleben. Und guten Lehrern verzeihen die Schüler eh quasi alles. Daran könntest du arbeiten. Alles andere halte ich für Zeitverschwendung.

    Dann ist sie aber offenbar auch in mehreren Ausschüßen zur Schulentwicklung und Schulgremien (davon gibt es bei uns einige) aktiv


    Das ist richtig und wichtig. Dort werden Entscheidungen getroffen.

    und bietet nach dem Unterricht in der Schule unbezahlte Nachhilfestunden (plural) für ihre Schüler an - also über ihr Deputat hinaus, ohne Anrechnung.


    Völlig dämlich, kontraproduktiv, gegen das Prinzip der Gleichbehandlung, und aus gewerkschaftlicher Sicht eine Frechheit (Signal = "Da geht noch locker was. Und mein eigener Unterricht ist so scheiße, dass ich noch nachbessern muss!")

    Sie benutzt die Ferien um ihren Unterricht komplett auf mehrere Monate im voraus hinaus vollständig vor zu bereiten (sagt sie zumindest, und empfiehlt mir, das ebenfalls zu tun).

    Unrealistisch. Und auch kontraproduktiv. Heißt, wenn es wirklich so ist, dass sie den Klassen/Kursen ein Korsett überstülpt, das, wenn man ein wenig Lehrererfahrung hat, IMMER von der Realität überholt wird: passt nicht, passt nur geändert, findet nicht in der Reihenfolge statt, kann gar nicht stattfinden... Man guckt sich seine Schüler an und wie die auf ein Thema reagieren - und dann passt man das Thema an. Alles andere ist Unfug. Unterrichtest du ein Fach, wo es um tagesaktuelle Geschehnisse geht (PoWi, Englisch OS, etc) geht das eh nicht.

    Engagement halte ich für ungemein wichtig und bringe mich selbst gern und oft ein (Schülerberatung, Gewerkschaft, Personalräte diverser "Stufen", Fachkoordnination). Übermotivierten Aktionismus halte ich für kontraproduktiv. Und wenn man sich einbringt, dann sollte man es TUN, und nicht überwiegend drüber REDEN. Den Kollegen in die Unterrichtplanung zu quatschen fiele mir nicht ein. Ich biete alle meine Materialien und Ideen intern online an, wer die will, kann die nehmen, muss nicht bitten oder auch nur danke sagen und bekommt keinen Kommentar, wenn er den nicht will. Fragen werden beantwortet, Auskünfte und Rat wird jederzeit erteilt. So halten es mittlerweile viele Kollegen und das ist Teilen ohne Wichtigmachen, wie es sein soll.

    Zitat

    Ex-Schulen geschildert, wo die Leistungsanforderungen gleich Null waren. Und wenn man von den Schülern Leistung gefordert hat, gabs Ärger, so nach dem Motto, jeder muss mindestens ne Zwei kriegen, die Eltern erwarten das.


    Dramatisierungen.

    Ich kenne keine Durchwink-Schule im von dir beschriebenen Sinne. Und ich kenne viele Schulen.
    Mir sind Gymnasien bekannt, die ein schwieriges Klientel haben, weil die Schüler die Anforderungen öfter nicht mitbringen und das Elternhaus nicht unterstützen kann. Meist nicht aus böser Absicht, sondern mangels Zeit oder Sprachkenntnisse. Die fördern dann, so gut es die Ressourcen zulassen, selbst - und wenn sie den Schülern aus Ressourcenmangel nicht viel bieten können, verlangen sie im Abi halt nur, was auch geboten werden konnte.
    Und auch an den Gymnasien, wo nur die Pauls und Lisas sind, ist inzwischen durchgesickert, dass Lehrerhandeln auch was mit dem Fortkommen der Schüler zu tun hat und man sich nicht nur vorne hinstellen und gepflegt dozieren kann... es sei denn, man wünscht intensive Elternarbeit. Aber es gibt ja auch immer wieder solche Spezialisten. ;)

    Da ich sowieso der Meinung bin, dass die Hausarbeit Frauensache ist, mache ich mir darum keine Gedanken ! 8_o_)


    Deswegen hast du auch keine Frau...

    Bei uns ist es 50%:50% - ich mach den Garten, die Oberflächen sauber, die groben Heimwerkerarbeiten (Hämmern, sägen, Fliesen legen ...) und die Deko. Mein Mann macht die Haustechnik (alles, was ne Bedienungsanleitung hat), Wäsche und Müll, Einkäufe, bei denen man schwer schleppen muss. Kochen tun wir beide, jeder hat da seine Spezialkenntnisse. Mein Mann kümmert sich als Mathematiker um die Verwaltung, ich um die Termine mit Handwerkern, Telekom und Schornseinfeger etc, außerdem jage ich die Spinnen ;) und mach die Steuer.
    Am Besten: Wenn einer den Stress bis zur Halskrause hat, übernimmt kommentarlos der andere.
    Passt. Zofffrei und rückenstärkend seit 15 Jahren. :liebe:

    ch habe geschrieben, dass es eine nicht geringe Anzahl von verbeamteten Kollegen gibt, die sich irgendwann in dieser Beamten-Hängematte ausruhen und nur noch ihre Zeit bis zur Pension absitzen wollen. Ich habe nicht geschrieben, dass Du das so machst, dass alle das machen oder dass die Mehrheit das macht. Aber es gibt leider viele, die das so machen und es auch genau so machen können, weil in unserem Beruf die Leistung keine Rolle spielt

    Vielleicht bei dir an der Schule.

    An den Schulen die ich kenne, und ich betreue viele, ist Leistung sehr wohl ein Wert, den (fast) alle Kollegen hoch hängen. Leider so hoch, dass sie es auch zu Ungunsten der eigenen Gesundheit tun. Und ein Pflichtbewusstsein, das deutlich über dem normaler Arbeitnehmer, die ich aus anderen Arbeitszusammenhhängen durchaus gut/viele kenne, tun ("Was, ihr geht da am Wochenende hin und macht das und das? Wie du korrigierst am Samstag und bereitest Sonntag vor? Würd ich nie machen, bei mir ist Freitags dann auch mal gut!").
    Nicht umsonst machen wir oft genug Schulungen zu Thema Arbeitsverdichtung, derzeit.
    Natürlich gibt es, genau wie der ach so beamtenfreien freien Wirtschaft, einige Vollpfosten, aber nicht mehr oder weniger als in anderen Arbeitszusammenhängen auch. Nur fällt es in unserem Beruf mehr auf, weil du dir halt nicht allein vorm Bildschirm in der Nase popeln kannst. Du bist halt nie allein.
    Die Studien zur Lehrerarbeitszeit haben das "mangelnde" Pflichtbewusstsein ja gut gezeigt: die beauftragenden Länder kamen zu so hohen Arbeitszeiten, dass sie sie gleich mal in der Schublade haben verschwinden lassen, die Ergebnisse.

    Persönlich kenn ich an meiner Oberstufe keinen, der unter 50 Stunden die Woche wegkommt, in Hochphasen (Abitur) auch gerne 60 - und mehr bei den Junglehrern. Verrechnet sich mit der unterrichtsfreien Korrekturzeit (aka "Ferien" ) bei denen, die keine reinen Korrekturfächer haben zu etwa 45 (plus). Drunter geht schlicht nicht, außer du hast Kunst und Sport. Das hat bei uns keiner.

    Zwangsweise Teilnahme an "Demonstrationen für die gute Sache"? Wie kann man so etwas nur gutheißen.


    Wer heißt das hier gut? Genau niemand. Viele zweifeln an, dass das so gelaufen ist und einige (ver)zweifeln an den Kommentaren und der Einstellung, die auf der verlinkten Kommentarseite sich so präsentiert. Und die bewegen sich zu 95% im Brei "Burka tragen steht morgen in Deutchland an, und ich darf nicht zu PEGIDA, Hilfee", "Mieses diktatorisches Lehrerdreckspack, zusammen mit der Lügenpresse sind die schuld dadran, dass unsere Jugend nicht hart wie stahl und flink wie Windhunde und aufrechte TEUTSCHE sind" sowie "MotzMeckerNölMaul, ich will doch eigentlich gar nix mit Politik zu tun haaaaebn, sondern in Ruhe konsumieren und motzen".

    Hätte man an meiner Schule Schüler dazu gewzungen, hätte ich mich dagegen gewehrt. By the way. Kein Mensch will irgendso einen motzenden maulenden apolitischen Jugendlichen hinter sich hertrampeln haben.
    NOCH viel mehr hätte ich mich allerdings gegen Einstellungen gewehrt, wie die, die sich auf dieser dumpfdeutschtümelnden, verschwörungstheoretischen Kommentarspalte abzeichnen. Durch Gespräche, Informationen, Diskussionen.

    Zum Glück setzen bei uns Schüler eher die anderen ein bisschen unter Druck, zu unserer Version von NoPegida zu gehen - und auch die Lehrers. :) Thumbs up.

    Und die Kommentare dort sind ja herzallerliebst und zeigen, wie wichtig Veranstaltungen gegen Intoleranz und uninformierte Verschwörungstheoretiker sind...

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    Prügelt den Schülern euern linksversifften toleranzscheiß ein! Das ist auch der Grund weshalb martin sich von Yusuf verprügeln lässt anstatt Yusuf mit nem Stuhl zu erschlagen und seine scheiß kriecherische Religion zur Hölle zu schicken! Diese sind die Marionetten der Zukunft!

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    Das werden die Verlierer von morgen sein ! Ihr Erbe wird verscherbelt ! Arme Kids...

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    Ich sage nur Armes Deutschland. Unsere Politiker gehören auf die Schlachtbank.


    Und in dem Ton weiter - irgendwo zwischen irrationaler Wut und ungerichtetem Hass...

    Ob man's allerdings durch Anwesenheitspflicht ändern kann, die große Leere im Hirn/Herz, wage ich zu bezweifeln.

    Die Schüler sind bestimmt schwerst traumatisiert davon, dass sie für Toleranz und Freiheit auf die Straße sollten. Und fühlten sich in ihren unpolitischen oder desinteressierten Gefühlen verletzt. Ganz schlimm. :weinen:

    Klar darf man keinen verpflichten. Aber man muss sich auch nicht so anpinkeln....

    Bei uns haben übrigens Schüler Lehrer aufgefordert zur hiesigen Kundgebung in den Kursen aufzufordern - und sind selber durch die Kurse gezogen. Das hat mich gefreut...

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