Beiträge von Herr Rau

    Solche Befreiungen stellt bei uns nur die Schulleitung aus, die dabei informiert werden muss, ob Schulaufgaben an dem Tag anstehen. Problem 1: Einige Eltern wissen das nicht und reichen einfache Entschuldigungszettelchen ein, woraufhin die Schulleitung mit den Schultern zuckt und sagt, muss man halt nachschreiben. Problem 2, das größere: Die Schulleitung ist nicht immer ganz zuverlässig bei dieser Kontrolle und bei der Information der Lehrer.


    Aber ja, auch wenn Vormittagstermine nur in dringenden und Ausnahmefällen möglich sind, kommen sie vor. Kann ja auch mal sein. Unabdingbar finde ich, dass die Lehrkräfte das rechtzeitig vorher wissen müssen. Dann kann man immer noch überlegen, ob man den Termin verlegt oder wie man damit umgeht.

    Wenn die Ankündigung stimmt, fällt bei uns dieses Jahr der Abi-Streich aus. Jahre der missmutigen Griesgrämigkeit scheinen sich ausgezahlt zu haben... ich war tatsächlich einer der größeren Kritiker unserer Abistreiche (und der aller anderen, von denen ich in den letzten Jahren gehört habe).


    Vielleicht ist jetzt tatsächlich mal Ruhe. Die aktuelle K12 macht nächstes Jahr in ihrem letzten Jahr hoffentlich auch nichts, da zu diesem Zeitpunkt noch Unterricht und Prüfungen im parallelen G8-Abiturjahrgang laufen. (Nächstes Schuljahr ist unser Doppelabitur.)


    Wenn nach ein paar Jahren Pause wieder mal Kreativität oder Geschmack gewachsen ist, können sie's von mir aus wieder probieren.

    Grammatiken kann jeder schreiben und damit versuchen, Sprachen zu beschreiben. Aber für die Schulgrammatik würde ich das unbedingt als Dativobjekt stehen lasssen. Alle Satzgliedtest, die ich meinen Schülern beibringen, schlagen bei diesem "mir" an.


    Wie sieht es aus bei teilreflexiven oder unecht reflexiven Verben. Er wäscht sich - kein Satzglied; Er wäscht sie - schon Satzglied? Kann man machen, klar. Muss man aber nicht.

    Bayern, Gymnasium: Weil nicht genügend Gelegenheit war, Noten zu machen, wird eine Ersatzprüfung (nicht der korrekte Ausdruck, ich müsste nachschauen) über den Stoff des Schuljahres bzw. des letzten Halbjahres angesetzt.

    Vermutlich richtige Entscheidung. Kommt darauf an, was "wollte sich nicht von ... distanzieren" heißt. Äußerst unglücklich finde ich die fehlende Transparenz von "in gegenseitigem Einvernehmen/dazu gedrängt, aufzuhören". Also was jetzt?


    Interessant fand ich die Kommentare, in denen teilweise sinnvoll argumentiert wird. Das hat mich überrascht.

    Zitat

    Original von PhilouIch mache von acht bis eins meinen Job, den ich gelernt habe, nach bestem Wissen und Gewissen. Und dann soll das wohl auch so seine Richtigkeit haben.


    Das klingt für mich jetzt tatsächlich nach Dienst nach Vorschrift, mit allen negativen Konnotationen. Gibt es nichts Sinnvolles, was sonst noch getan werden muss? Glück gehabt, an meiner Schule ist das anders. Oder, eher denkbar, gibt es nach eins nur sinnvolle Aufgaben, die eigentlich nicht von Lehrern wahrgenommen werden sollten, aber auf sie abgewälzt werden? Dann wäre eine politische Lösung schön.

    Siobhan, ich greif jetzt einmal auf deinen Beitrag zurück, weil sich der anbietet; will damit weder dich persönlich angreifen noch alle anderen, die sich ähnlich geäußert haben. Ich kenne euch nicht, ich kenne eure Schulen nicht, und ich weiß, dass mit Beurteilungen oft Schindluder getrieben wird. Und dass Arbeit, gerade wenn sie von oben zugeteilt wird, oft tatsächlich sinnlos ist. Aber ein paar Punkte will ich zu bedenken geben:


    Zitat

    Das meiste ist, wie schon beschrieben für die Akten oder anderen Belangen dienlich. Da wird eine Arbeitsgruppe für dies, eine Konferenz für jenes einberufen und als Krönung eine Arbeitsgruppe, die zur Gestaltung einer Ruheecke für Lehrer am Freitagnachmittag zu einem bekannten schwedischen Möbelhaus fahren sollte.


    Eine Couch in der Ruheecke klingt ehrlich gesagt nach einer sinnvollen Idee. Auch wenn das ein "anderer Belang" ist, dürfte das der Situation in der Schule zuträglich sein. Wäre bei uns jedenfalls so. Insofern würde ich das begrüßen, wenn das jemand organisiert.
    Akten: Manche Aktenarbeit ist sinnlos, dann sein lassen. Andere Aktenarbeit muss vielleicht sein - dann muss sie eben irgendwer erledigen.


    Zitat

    Coole Sache, wenn die eigentliche Arbeit, die mir extrem wichtig und lieb ist nicht mehr im Vordergrund steht.


    Na ja, wenn es neben der eigentlichen Arbeit, die den Lehrern lieb ist, auch andere gibt, die auch gemacht werden muss - dann sollte schon jeder einen Teil der ungeliebten Arbeit machen. Ich will hie aber unterscheiden zwischen "ungeliebt" und "sinnlos", auch wenn die Meinungen im Einzelfall auseinander gehen, was was ist.

    Vielen Dank für die Antwort, magister999, ich meinte tatsächlich die erste Antwort/Frage.


    Zitat

    Was den Umgang mit diesem Stundenbudget betrifft, hat die Schule jedoch ein gewisses Maß an Selbständigkeit: Wenn ich auf eine mögliche Klassenteilung verzichte, bleiben die so gewonnenen Lehrerwochenstunden an der Schule und können für Projekte im Ergänzungsbereich verwendet werden; wenn ich in der Kursstufe den Gruppenteiler überschreite, kann ich weitere Kurse anbieten.


    Um dieses gewisse Maß an Selbstständigkeit geht es mir. Dem ist nämlich - so heißt es - irgendwo eine Grenze gesetzt (neben einer Klassenteilerregelung, die es natülrich gibt). Wenn die Schule ihr Stundenbudget einmal hat, kann sie ja auch Klassen teilen, ganz oder in einzelnen Fächern, und dafür in der Oberstufe einige Kurse weniger anbieten bzw. zusammenlegen.


    (Ich hab schon dem Hauptpersonalrat diese Frage gemailt, wollte aber parallel auch mal hier im Forum fragen.)

    Man hat mir gesagt, dass es für die Unterrichtsverteilung am Gymnasium (Bayern) einen Schlüssel gibt, das heißt, wieviel Lehrerstunden (abhängig von der Gesamtschülerzahl) auf Unter-, Mittel- und Oberstufe entfallen sollen. Ist das was dran? Der soll an alle mit der Unterrichtsplanung betrauten Personen gehen. Vielleicht gehöre ich nicht dazu - aber interessieren würde mich das schon.

    Ich mache ziemlich viele Zusatzaufgaben, weil ich gerne an der Schule bastle, weil mir der Unterricht nicht reicht (jedenfalls solange es so viele offensichtliche Baustellen gibt, die den Unterricht erschweren), weil ich Ressourcen freihabe - wie auch immer das kommt. (Anrechnungsstunden, kein Hefteinsammeln, Sparen an Übungsaufsätzen, viel Erfahrung und Fachkenntnisse.)


    Aber ich suche mir sehr aus, was ich mache. Kinderkram von Ministerium, Vorschläge der Schulleitung - wenn es so aussieht, als ob es zu nichts führt, dann lasse ich es. Und das geschieht oft. Wenn ich selber etwas machen möchte, dann mache ich das, finde Leute, die das umsetzen. Diese Art des Vorgehens hat Vor- und Nachteile für die Schule. Einerseits profitiert die Schule von solchen Lehrern, andererseits hängt das völlig von derem Gutdünken ab. Wenn ich dem Sekretariat nicht mehr mit den Computern helfen will, dann halt nicht; wenn ich keinen Tanzkurs mehr organisieren will, dann halt nicht. Ist für die Schule nicht ideal. Aber so halte ich das.

    Ich habe schon hohe Ansprüche an meine Arbeitsblätter. Was mir durchrutschen, sind aber Tippfehler. Deshalb ist der wichtigste Schritt, die ABs als Datei zu haben. Etliche Kollegen arbeiten immer noch mit Papierkopie einer Papierkopie. Da wird nichts mehr daran verbessert. Ich kopiere Tippfehler gleich nachdem Schüler sie gefunden haben.


    Ansonsten: ich verwende immer die gleiche Schriftart, nämlich nicht die Times Roman, sondern eine andere. Unterstrichen wird außer URLs gar nichts. Jedesmal, wenn man mit einem Textverarbeitungsprogramm unterstreicht, weint irgendwo ein Typograph. Zum Hervorheben gibt's kursiv und fett.


    Zeilennummerierung: bei längeren Texten immer dabei; ohne Überschriften und Leerzeilen. Aufzählungen: typographisch korrekt. Binde- und Trennstrich werden unterschieden.


    Ob die Schüler das würdigen können? Weiß ich nicht. Schaden wird es nicht.

    Zitat

    Original von Melosine


    Ich auch!


    Ich nicht. Wirklich nicht. Sich nicht in andere hinversetzen können, von mir aus, wenn's euch gefällt, aber Neid? Ihr knüppelt mir hier etwas schnell mit dieser Keule.
    Ich verstehe, dass Teilzeitleute - im Schnitt - überproportional arbeiten. Trotzdem wäre ich lieber an einer Schule mit lauter Vollzeitkräften. Soll das bitte auch etwas mit Neid zu tun haben? Aber Terminabsprachen sind einfacher, es gibt mehr Kontakt, weil man sich jeden Tag sieht, das Stundenplanen ist leichter (und die Pläne werden im Schnitt besser), gemeinsame Fachsitzungen und Testerstellungen und andere Arten der Zusammenarbeit sind leichter.


    Trotzdem: Natürlich muss der Staat Teilzeitarbeit ermöglichen.

    Zitat

    Original von neleabels
    Mal ganz provokant gefragt: wäre das eigentlich schlimm? Die kriegen ja auch nur die halbe Kohle.


    Muss man sich halt überlegen und die Extremfälle anschauen: eine Schule nur aus solchen Lehrern oder eine Schule ganz ohne solche Lehrer, welche wäre besser? Für Lehrer, Schüler, Bildung?


    (Klar gibt es in der Regel eine Mischung. Aber um die Frage zu beantworten, schaut man sich einfach an, wie der Extremfall aussieht, denn jeder Einzelfall schiebt die Schule in diese Richtung. Bei uns haben übrigen 45% des Kollegiums Teilzeit.)


    Ich finde die Antwort auf die Frage nicht so offensichtlich, wie ich auf den ersten Blick dachte.

    Zitat

    Original von Hawkeye
    Wobei man, nur so als Fußnote, bitte korrigiere mich


    Das lässt sich ein Lehrer nicht zweimal sagen... aber nein, du hast völlig recht, Kunst und Musik (nicht Sport) sind am Gym in Bayern Doppelfächer, das heißt, man studiert und unterrichtet tatsächlich nur eines davon. Warum das so ist? Keine Ahnung, ich finde die Regelung sinnlos. Ein Fach wäre mir zu langweilig, dann auch nur ein- und zweistündige Klassen. Vorrückungsfächer sind das allerdings schon, ab der... 7. Klasse? oder so. (Sport nicht.) Trotzdem hat man keinen Notenstress. So oder so, ich beneide die Ku/Mu-Lehrer nicht.


    Ich beneide keine anderen Fächerkombinationen. Ich glaube auch nicht, dass hier Neid dass richtige Wort ist - anders als bei Beförderungen und Beurteilungen. Ich habe ohnehin keinen Grund zur Klage - ich habe vor einigen Jahren Informatik als drittes Fach dazu genommen, und das versüßt mir den Alltag schon sehr.


    Ich beneide keine anderen Fächerkombinationen, aber ich sehe Ungerechtigkeiten. Die sehe ich auch beim Vergleich der verschiedenen Schularten. Lösungen dafür habe ich keine (gleiches Geld für alle Lehrer ist es für mich nicht), deshalb schneide ich das Thema auch nie als Erster an. Aber ich halte es für gut, nicht zu vergessen, dass es da Verbesserungsbedarf gibt, dass der Status Quo nicht immer der beste sein muss, auch wenn er seit der Studienentscheidung nominell besteht. Deshalb erinnere ich gerne daran, dass verschiedene Bundesländer verschiedene Dinge anders sehen.


    Allerdings, Vaila, zu oft und zu aggressiv sollte man das Thema auch nicht anschneiden. Bringt nichts. (Aber ich bin selber halt auch eher der versöhnliche Typ.)

    Zitat

    Original von alias
    Hetsch halt was Gscheit's glernt..... ;)
    ...
    Übrigens: Ich bin kein Sportlehrer. Ich unterrichte Alles - außer Sport.
    Und das ist gut so - und ich bin froh drum.


    Ja, also wenn man das jetzt doch thematisieren darf... in Bayern unterrichten am Gymnasium Kunst-, Musik und Sportlehrer fürs gleiche Geld mehr Stunden als andere Lehrer - und ich bin froh drum. Das ist immerhin ein Anfang.


    (Das mit dem "man hat ja am Anfang gewusst, worauf man sich einlässt", ist so leicht zu widerlegen, dass das Argument wohl nie ernst gemeint sein kann.)

    In Bayern ist die Beförderung A13>A14 am Gymnasium nicht mit einer Aufgabe verbunden, die Wartezeit beträgt 8-10 Jahre, abhängig davon, wann eine Stelle frei wird. Wann man dran ist lässt sich berechnen aus Beurteilungen und Dienstjahren. Die Gehaltserhöhung gibt's dann aber sofort, ohne Wartezeit.


    Bestimmte Aufgaben sollen nur an A14-Leute vergeben werden; inzwischen dürfen die aber auch an A13-Leute vergeben werden oder sie werden kommissarisch ausgeübt. Das ändert dann aber nichts an Bezahlung oder Wartezeit, oder allenfalls indirekt über eine eventuelle Beurteilung.

    In Bayern darf laut Schulordnung Gymnasium die Schule beschließen (d.h. Antrag und Abstimmung in Lehrerkonferenz), wann Prüfungen geschrieben werden dürfen und wann nicht. Wenn die Schule so etwas beschlossen hätte (wwas ich für einen Fehler hielte), müsste man sich daran halten.


    Tut mir leid, für Berlin weiß ich nichts.

    Ich bin, sofern die Schüler mir das angetragen haben. Ist hauptsächlich Unterstufe, ein bisschen Mittelstufe, ganz wenig Oberstufe. Die stehen alle auf einer Liste "Schüler", die nicht alles zu sehen kriegt.


    Allerdings: Ich benutze Facebook wenig. Wenn mir was ins Auge springt, lese ich das, aber ich blättere nicht in der Timeline zurück. Ich schreibe einmal pro Woche eine Zeile übner Twitter und kommentiere ebenso häufig. Als Hintergrundrauschen, was bei den Schülern so läuft, finde ich das interessant.

    Wenn das Satzglied mit einer Präposition anfängt, kann es weder Dativ- noch Akkusativ- noch Genitivobjekt sein. Auch wenn da ein Dativ drin ist - Kunststück, nach einer Präposition kommt immer ein Dativ, Akkusativ oder Genitiv. Es kann sich immer nur um eine Ortsangabe oder ein Präpositionalobjekt handeln.

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