Also, nachdem ich dieses Posting ja zuerst für einen Fake gehalten habe. steuere ich mich mal dazu, weil ich hier einige Gedanken wieder erkenne, die mich auch bewegt haben.
Ich selbst wiege derzeit etwa zwischen 113 und 115 kg (ich war nie leicht und hab dann das Rauchen aufgegeben...usw.), die man mir, so sagen es die Menschen, nicht unbedingt ansieht. Vielleicht sind sie nett. Vielleicht stimmts.
In der Schule gehe ich damit offensiv um. Auch Schülern gegenüber. "Herr Hawkeye, sie sind zu spät." "Ja, ich weiß, aber schaut mich an: über 40 und dick...was soll man da machen?"
Bezüglich der Kleidung.
Ich neigte früher auch dazu, zu versuchen, alles zu kaschieren. Herausgekommen sind dabei Hemden in Zeltgröße. Die kaschieren dann aber nichts mehr, sondern betonen das noch. Meine Frau meint dann immer, dass mich große Hemden auch nicht schlanker machen. Und sie hat recht.
Daher trage ich seitdem Hemden, die zwar nicht am Körper anliegen, aber eben knapp über der nicht mehr Wohlfühlgrenze liegen - ich finde, die Knöpfe sollten nicht spannen ;). Kaufe gern bei Tom Tailor. Mittlerweile habe ich auch Landsend entdeckt, die aber sogar mir manchmal zu groß sind. (amerikanische Größen!!!
) Dort gibt es aber z.B. tolle Leinenhemden, die im Hochsommer einfach fantastisch sind.
Und ich habe noch nie Hemden in die Hosen gesteckt, weil mein Körper grundsätzlich Hemden abstößt und das sieht dann Scheiße aus, wenn die so dauernd halb raushängen. Und ich weiß mittlerweile, dass man diesen Stil dann "Casual" nennt :D, wenn das Hemd über der Hose getragen wird.
Ansonsten: es gibt ja auch Hemden speziell für "Dicke", die haben dann eine "Bauch"-Passform.
Ansonsten...mit der Zeit habe ich für mich gelernt, dass kleidungstechnisch das gut ist, was mir Wohlbefinden verschafft. Und in den Jahren habe ich verschiedene Stufen erklommen sozusagen, weil das natürlich auch ein Ego-Problem ist. Ging los, dass ich anfing wieder kurze Hosen zu tragen (Bermudas), nach einiger Zeit auch in der Schule (es ist einfach angenehmer in einem Schulhaus, wo ab Mai die Innentemperatur nicht mehr unter 27 Grad geht). Später dann die Hemdgeschichte, die nicht mehr in Zeltgröße gekauft wurden. Und als letztes habe ich Sandalen (geschlossen, trekkingähnlich) gekauft.
Meine Schüler haben sich noch nie drüber mokiert, was ich trage. Ich bekomme manchmal eher Komplimente, von Schülern und KollegInnen.
Privat geht das alles noch legerer - aber logischerweise nie über die Schamgrenze oder "unter" sie?
Meine Frau ist der beste Spiegel, den ich daheim habe.
Achja, einen Anzug habe ich schon auch. Mein Hochzeitsanzug, der elf Jahre alt ist. Die Hose passt um den Bauch nicht mehr. Ich trage ihn aber nur selten.