Beiträge von Anja82

    Es gibt einen Hamburger Erlass der tatsächlich auf alle großen Weltreligionen fußt. Es ist nicht nur für den Bayram geregelt. Vielleicht findet man das online?

    Bei mir hat nur ein Kind gefehlt, obwohl ich mehrere islamische Kinder habe.

    Xiam:
    Wäre es wirklich nicht okay den Ganztagsfortbildung auf den Tag zu legen, den Nachmittagsbetrieb aufrecht zu erhalten (ist bei uns auch bei der Ganztagsfortbildung möglich) und vormittags notzubetreuen? Das muss ja sonst auch gemacht werden und wäre hier eher das geringere Problem.

    LG Anja

    Was machen meine Kinder mit, über meine eigenen Kinder habe ich hier doch gar nichts geschrieben?

    Meine Kinder waren beide eher übergewichtig als Kleinkinder. Sie bewegen sich jetzt sehr viel, dürfen auch mal naschen. Hier gibt es keine totalen Verbote. Nur mit in die Schule gibt es sowas eben nicht.

    Sportunterricht ist an meinen bisherigen Schulen übrigens keineswegs mehr so, wie du es beschreibst (und ich auch noch erlebt habe). Selbst das Wählen gibt es kaum noch. Entweder kenne ich nur besonders gut ausgebildete moderne Sportlehrer, oder sie haben sich doch etwas gewandelt.

    Ach je, hast du wirklich schon Schulkinder. Dann mal viel Spaß wenn du mit solchen Argumenten aufkreuzt... Man kann es seinem Kind aber auch so richtig schön schwer machen. Entweder wird man hier mit Absicht missverstanden oder einige verstehen wirklich nicht, warum man eben einige Sachen wie sehr z.B. sehr zuckerhaltige Dinge, nicht in der Schulzeit essen sollte.

    Eigentlich ist hier nichts los. Warum also so emotional.

    Das muss eben jeder auf seine Schule beziehen. Bei mir haben die meisten Kinder normales Frühstück mit, also ist "es mir auch nicht Hupe" ob sie Nutella oder Cheeseburger mit haben. Ich muss doch da ansetzen, wo der Ist-Zustand ist und versuche zu optimieren. Oder soll ich sagen "Hey anderswo haben die alle kein Essen mit, dann erlaube ich diesem einem Kind der Klasse den Cheeseburger."

    Da gibt es gar keine rechtliche Handhabe. Aber das ist doch in der Schule nicht selten, dass etwas getan wird, was nicht gesetzlich durchsetzbar ist. So schreibt die Schulleiterin mir vor allen Sommerferien, dass die Schule um 10 endet, ohne Notbetreuung. Da viele Eltern aber die rechtliche Grundlage nicht kennen, beschwert sich kaum einer (höchstens so nervige Lehrereltern wie ich).

    Ich verbiete keinem Fanta zu trinken, ich kippe auch nichts weg. Ich spreche aber mit dem Kind, dass sie morgen Wasser mitbringen soll und Fanta zu Hause trinkt. Das klappt in den allermeisten Fällen sehr gut.

    Alle anderen Einzel-Extrembeispiele wie Extremsportler, die Energiereserven auffüllen müssen, haben aber auch gar nichts mit Grundschülern zu tun und sind daher völlig irrelevant. Es gibt Empfehlunder DGE, habe sie oben verlinkt. So schwer sind die nicht zu verstehen. Und da steht sogar, was vermieden werden sollte und warum.

    Da wird mir mal wieder klar, welch bequemes Arbeitsleben wir doch führen: Ich halte eigentlich sehr viel vom Konzept "Petz nicht." Ich finde das Gegenteil nämlich sehr bequem für die Kollegen, sich ein Stück weit aus der Beobachtung zurückzunehmen und sich aufs zutragen zu verlassen. :_o_D

    Dich interessiert doch gar nicht, was die Kinder essen. Evtl. petzende Kinder schickst du noch weg. Das ist dann wohl die Königsdisziplin in Bequemlichkeit.

    Claudius, es gibt keine konkreten Vorschriften. Man schimpft auch nicht, wenn ein Kind MAL etwas ungesundes mithat. In diesem Fall ging es um ein Kind was jeden Tag Weißbrot mit Nutella mit hat, oder eben diese Trockennudelgewürzmist,oder einen Cheeseburger kalt, oder einen Berliner. Nie Obst und Gemüse.

    Wie man ein gesundes Frühstück definiert, da gibt es zum Glück Experten für. Zum Beispiel von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Kannst gerne mal selbst googeln. Edit: Ach komm ich bin mal nicht so. https://www.dge.de/presse/pm/das-…-schule-nehmen/

    Konkret bedeutet das zum Beispiel lieber Vollkornbrot als Weißmehlprodukte (ich bin froh, dass Deutschland diese Auswahl hat). Gemüse und Obst sollte immer dabei sein. Süße Brotaufstriche eher selten. Nutella als Kombination von massig Zucker UND Fett eher nicht. Lieber mageren Käse, magere Wurst etc.

    LG Anja

    Nun möchte ich doch nochmal was zu Petzen schreiben.

    Meine Klasse wird von allen Lehrern der Schule als (zwar sehr verhaltenskreativ), aber auch als sehr sozial beschrieben. Es gibt in meiner Klasse keine Außenseiter. Wenn also mal wieder entdeckt wird, dass was falsches als Frühstück dabei, wird mir das leise mitgeteilt.

    Mein Satz zum petztenden Kind ist dann meist, dass ich mich bedanke, ich nochmal darauf hinweise dass das mal passieren kann und ich mit dem Kind mal drüber spreche. Meine Klasse ist nun eine 4. Klasse und das kam seit mindestens einem halben Jahr nicht mehr vor.

    Danach bespreche ich das dann mit dem betreffenden Kind. Unter vier Augen. Ich erinnere, wie wichtig es ist, etwas Gesundes mit Vitaminen dabei zu haben. Und wenn es nur ein Stück Obst dazu ist. Meist reicht das als Erinnerung.

    Ich habe übrigens an meiner Schule auch ein kostenloses Apfelangebot arrangiert, was sehr angenommen wird.

    Vielleicht ist es eine Frage der Elternschaft. unsere Schule hat eine gemixte Elternschaft, aber der Großteil ist sozial eher schwach. Die sozial stärkeren Eltern geben vernünftiges Frühstück mit. Es ist ihnen selbst wichtig, warum sollten sie also Aufstand proben?

    Die sozial Schwächeren sind meist sehr lernwillig und genau das ist mein Auftrag. Viele Eltern wissen eben nicht, dass bestimmte Dinge nicht wirklich gesund sind (Milchschnitte, Erdbeerkäse) etc.

    Last but not least kommt auch noch einmal im Jahr eine Zahnärztin und macht Zahnunterricht und weißt auch hier auf ausgewogenes, zuckerarmes Frühstück hin. Gerade weil man z.B. in der Schule nicht Zähneputzen kann.


    LG Anja

    Von Weißbrot ernährt sich die halbe Welt, bis auf Deutschland.

    Was die Schule gerne sieht ist vollkommen irrelevant. Als Elter würde ich dir gehörig den Marsch blasen, wenn du meinem KInd das von mir ausgesuchte Essen madig machst.

    Ich unterrichte übrigens den Verzicht auf überteuerte Bio-Produkte. Gen-Food ist die viel besser Alternative.

    Das macht Weißbrot nicht gesünder. Die halbe Welt wäre übrigens froh Weißbrot zu haben, die hungert nämlich. Mache ich mit meinen Kindern dennoch nicht. Gesundes Pausenfrühstück ist Bestandteil unserer Schulregeln, welche alle Eltern bei der Einschulung akzeptieren und unterschreiben.

    Die richtige Lösung lautet also, das Kind den täglichen kalten Cheeseburger essen zu lassen.

    Das Kind ist überhaupt kein Außenseiter und sogar recht beliebt und inzwischen, das schrieb ich ja bereits schon, ist das Problem nahezu verschwunden.

    Ich frage mich, ob man in höheren Schulklassen ab 16 die Kinder auch Bier als Schulgetränk mitbringen lässt. Eigenbestimmung, Familie und so...

    Was ist daran eigentlich so schwer zu verstehen, dass unserer Schule gesunde Ernährung wichtig ist. Das besprechen und thematisieren wir in der 1. Klasse. Hat ein Kind immer wieder ungesunde Sachen dabei, rede ich mit den Kindern, dass sie in Zukunft etwas mehr darauf achten soll. Ich kann es nicht ändern, wenn Kinder zu mir kommen und erzählen XY hat wieder einen Cheeseburger dabei.

    Ich kontrolliere gar nichts. Weißbrot ist nicht gerne gesehen und eben Nutella auch nicht. Wir empfehlen ein gesundes Brot, und auch Obst und Gemüse.

    Die Kinder kontrollieren sich (von mir nicht gewollt) gegenseitig und sagen mir dann Bescheid, wenn jemand was sehr ungesundes mit hat.

    Und ja, ich finde man muss hier erzieherisch einwirken. Bei uns haben sie oft sogar Kuchen vom Bäcker mit, besagte Schülerin bringt auch gerne mal kalte Cheeseburger von McDonalds mit.

    Die Zähne sind bei allen Kindern der Famlie total kaputt.

    Edit: Muss man hier ernsthaft über den Nährwert von Toastbrot diskutieren?

    Als ich mal einer Mutter (sozialschwach, viele Kinder etc) schrieb, dass sie ihrem Kind kein Weißbrot mit Nutella in die Schule geben soll, antwortete sie mir "das entscheide immer noch ich". Und Recht hat sie. Wir haben das zwar das gesunde Frühstück als Schulregel, aber eine rechtliche Grundlage gibt es dafür nicht.

    Ich habe das mit dem Kind dann besprochen und langsam und sanft haben wir es hingekriegt.

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