Beiträge von Piksieben

    Zitat

    Original von InKies
    Hallo,
    Und...was ist der Hintergrund bei Vertretungsstellen, die über ein ganzes Schuljahr ausgeschrieben werden? Kann ich davon ausgehen, dass die Lehrkraft definitiv dann wiederkommt, oder ist es aus der Erfahrung heraus so, dass diese Vertretungsstellen durchaus verlängert bzw. in eine Seiteneinsteiger-Ausbildung münden können?


    Ich habe eine Vertretungsstelle noch nach Beginn des Schuljahres angetreten. Diese galt für den Rest des Schuljahres. Dann habe ich erneut an derselben Schule eine Vertretungsstelle angenommen und habe nach einem halben Jahr mit der Ausbildung begonnen (die läuft auch noch).


    Also - kann sein.


    Kann aber auch nicht sein - die Schule muss einen schon wollen ;)


    Aber der Bedarf ist ja nach wie vor da, insofern: Einfach weiter gucken!

    Mit einer Anerkennung für Gymnasium/Gesamtschule kannst du dich formal nicht am Berufskolleg bewerben.


    Du kannst sie aber eintauschen. Dann musst du versichern, dass du sie nirgendwo anders benutzt hast, gibst sie wieder ab und bekommst eine Anerkennung für's Berufskolleg.

    Ja, aber ist das mein Problem? Ausbildung ist überall teuer. Die Schule braucht mich, und ich gebe der Schule meine Arbeitskraft. Die Schule möchte mich ausbilden, weil sonst niemand da ist, den sie ausbilden könnten (ausgebildete Kräfte müssen den Quereinsteigern vorgezogen werden).


    In jedem Job hat man ein Kündigungsrecht. Wenn mein Arbeitgeber nicht damit leben könnte, dass ich vielleicht wieder gehe, dann würde er mir gar nicht erst einen Vertrag anbieten. Weder er noch ich tun das nur aus Liebe und Hingabe. Die öffentlichen Arbeitgeber sehen auch, wo sie bleiben und sparen wo sie können. Was soll das, Leute unter Druck zu setzen mit einem "schlechten Gewissen"?


    So steht das in meinem Vertrag auch und das interpretiere ich auch genauso wie du. Und behalte mir momentan auch noch vor, anzunehmen oder eben nicht.


    Das mit der Versetzung ist doch ohnehin nur bei Verbeamtung ein Problem, oder? Wenn man angestellt ist, kann man doch einfach kündigen und wo anders neu anfangen.


    Wieso eigentlich ein schlechtes Gewissen haben? Referendare machen doch auch viel Arbeit - und die gehen nachher in der Regel weg. Berufswechsler dagegen übernehmen von Anfang an mehr bedarfsdeckenden Unterricht mit allem was dazu gehört.

    Eben, step,es kann sein, dass man die Stelle nicht bekommt, obwohl die Schule einen haben will.


    Umgekehrt kann es sein, dass ein Bewerber nicht mehr zur Verfügung steht. Ob nun die Schule begeistert davon ist oder nicht -


    so ist das nun mal!


    Was hat eine Schule davon, wenn man dort anfängt, sich nicht wohlfühlt und dann doch wieder wechseln möchte?


    Ich würde mir auf jeden Fall die anderen Schulen auch anschauen. Wie es nachher alles klappt, hängt wie überall vom Verhandlungsgeschick ab. Nur weil man einmal Bereitschaft signalisiert hat, hat man doch nicht seine Seele verkauft. Und dass man im Leben nicht immer alle begeistern kann, ist ja nun auch eine allgemein bekannte Tatsache.

    Dieses Geschwafel bei Maischberger ist ja furchtbar.


    Ich kann den Winterhoff auch nicht leiden - er bedient im Moment den allgemeinen Trend, dass ein Erziehungsnotstand herrscht in Folge der antiautoritären Erziehung, die angeblich die Kinder der 68er alle genossen haben.


    Andererseits nehme ich viele von meinen Schülern auch als so kindisch wahr wie hier beschrieben, maßlos in ihrem Anspruch und extrem unhöflich. Und gerade die älteren Kollegen klagen ausgiebigst über die Jugend von heute. Und nun?


    Was ist nun meine Rolle als Lehrerin? Welche Chancen habe ich denn, auf Achtzehnjährige einzuwirken, die für alles zu faul sind und keine Umgangsformen haben? Gibt es da welche, die ihre Schule mit 16 (Sek II) schlecht erzogen betreten haben und mit 19 mit Abschluss, produktiver Arbeitshaltung und guten Manieren verlassen (ich kenne keine. Viele sind vorher weg, die anderen mogeln sich mit Minimalaufwand und schlechten Manieren durch, die dritten waren von Anfang an in Ordnung)? Wenn ja, wie erreicht man das? Durch Disziplinarmaßnahmen? Gutes Zureden?


    Oder ist mit 16 eh alles zu spät - die Eltern haben es schon vergeigt? Was ist dann mit meinem Erziehungsauftrag? Schließlich muss ich ja an Entwicklungen glauben.


    Was empfiehlt denn der Herr Winterhoff?

    Also ich habe da alles Mögliche beigelegt. Auch Zeugnisse. Verträge hatte ich auch nicht mehr alle. Zum Teil Lehraufträge und was ich da so in meiner schlampigen Buchhaltung hatte ;)


    Es hieß nur "nachweisen". Das kann man ja so oder so machen und da sollen die einem erst mal nachweisen, dass etwas kein Nachweis ist!


    Da es um bares Geld geht - lieber einen Nachweis mehr reinlegen, auch wenn man nicht sicher ist.

    Genau. Alles angeben und nachweisen. Egal wie relevant es zu sein scheint.


    Ich habe auch lang zurückliegende Hiwi-Tätigkeiten angegeben. Wie großzügig sie bei mir sein mussten, weiß ich nicht, aber ich kam wie erwartet in die höchste Erfahrungsstufe.


    Also, alles mit reinlegen!

    Zitat

    Ist der denn vielleicht auch noch was für's Auge?


    Ich möchte auch einen Mattes. :rofl:


    Von mir aus muss der noch nicht mal meinen Unterricht vorbereiten. Reicht, wenn er die Betten frisch bezieht, den Sperrmüll rausträgt und Pfannekuchen backt.


    Ich würde mich so doll entspannen, ich würde glatt ein Buch schreiben: "Noch mehr Wellness für Lehrer"

    Ich mache die Ausbildung noch nach der alten Ordnung und habe von Anfang an gesagt, dass ich das in Teilzeit mache (oder gar nicht).


    Zwei Kollegen haben aufgrund der hohen Belastung im Laufe des ersten Jahres ihre Stunden reduziert, das ging auch.


    Es ist halt immer noch eine 80-Prozent-Stelle, weiter geht es nicht zu reduzieren.


    Soviel ich weiß, hat man mit Kindern unter 18 immer die Möglichkeit, die Arbeitszeit bis maximal zur Hälfte der regulären Stundenzahl zu reduzieren. Die Ausbildung bildet hier die Ausnahme.


    Klar, die Schulen brauchen die Stunden - aber 13 Stunden bedarfsdeckender Unterricht ist doch deutlich mehr als 0.

    Das stimmt, die Studienseminare wechseln sich ab.


    Weiß ich ganz sicher, an meiner Schule ist ein Seiteneinsteiger, der an einem anderen Studienseminar ist als ich. Und auch einen anderen Seminartag hat.


    Ob nun ein Seminar besser ist als das andere - nun ja. Das ist ja viel Hörensagen.


    Einige Studienseminare sind definitiv *schöner* als andere.


    Aber das Personal wechselt ja.


    Da würde ich mir einfach keinen Kopf drum machen, nutzt ja eh nix.

    Ich war auch lange an der Uni und bin inzwischen im zweiten Teil meiner Ausbildung im Seiteneinstieg. Wobei ich mich bei deiner Laufbahn frage, ob du nicht ein Referendariat machen musst - Seiteneinstieg ist doch für Berufserfahrene? Aber wie auch immer. Die Belastung und den Druck, den man in der Forschung hat, kann ich dir nachempfinden. Ich denke nicht mehr so oft dran, aber mir ging das ähnlich, es ist nicht lustig, wenn man immer meint, man müsste sich was Tolles ausdenken und publizieren und auf Konferenzen sein oder selbst welche organisieren ... und oft stieß ich ziemlich heftig an meine Grenzen.


    Diese Form von Belastung fällt an der Schule tatsächlich weg.


    Ob das aber der geeignete Job für dich ist, kann ich dir nicht sagen. Schülerinnen und Schüler sind nun mal eine andere Zielgruppe als Studierende. Du bist hauptsächlich damit beschäftigt, sie zu erziehen.


    Lehrer werden nirgendwo gern versichert, weil sie oft krank werden. Das unterscheidet sie von Professoren ;)


    Ich sehe zwar im Kollegium viele Leute, die ich für psychisch und physisch durchaus kerngesund halte. Aber ich kann allmählich auch verstehen, woher es kommt, dass Lehrer oft amtsärztlicherseits "kaputtgeschrieben" werden.


    Es hängt wohl einfach davon ab, was für ein Typ man ist. Manche finden ja nichts schöner, als am Schreibtisch zu sitzen oder im Labor zu stehen und zu forschen. Anderen macht der Umgang mit den jungen Menschen mehr Spaß. Und davon sollte deine Entscheidung letztlich abhängen. Welche Fächer du nachher unterrichtest, ist da erstmal zweitrangig.

    Ich hänge jetzt schon seit 10 Minuten an diesem Wort fest: "Kommunismusverherrlichung". Hm.


    Vielleicht ist das eine Gegenbewegung zur Kapitalismusverherrlichung?


    Jedenfalls muss es keine Ex-DDR-Verherrlichung sein, und dass junge Menschen auf der Suche sind nach einem anderen, einem besseren System, das kann man ihnen nicht verübeln und das ist auch ganz altersgemäß. Da sind sie nicht die ersten und werden nicht die letzten sein. Hoffentlich.


    Cool bleiben 8)

    Zitat

    Original von MarioW53
    Ich hab ein Stück weit die Befürchtung, dass es für Personen wie mich, die schon seit einigen Jahren auf den verschiedensten Qualifikationsebenen unterrichten, gerade im Studienseminar nicht einfach ist und wird, würdest Du das so unterschreiben können? (Altes Thema eben: Theorie und Praxis...)


    Die Befürchtung ist berechtigt. Du bist halt wieder in einer Ausbildungssituation, wirst bewertet, es sind x verschiedene Leute an deiner Ausbildung beteiligt, wobei dir unter Umständen jeder was anderes erzählt. Das kann ganz schön nervig werden und die Abbrecherquote bei Seiteneinsteigern ist ziemlich hoch (bei uns sind schon 3 von 8 ausgestiegen).


    Von Beziehungskrisen ist mir aber nichts bekannt. Die meisten haben ja doch schon ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel als die jungen Referendare, und sagen: Ph - wir haben schon ganz anderes durchgestanden. Stimmt für mich auch.


    Meine Kinder waren auch in Kur und da lief das genau so. Sie hatten aber glaube ich sogar nur 4 mal die Woche Unterricht. Durch den kann und soll nur gewährleistet werden, dass das Kind nicht so weit zurückfällt. Ansonsten haben die ja auch Programm dort und nicht sehr viel Zeit. Also kann man wirklich nur die Kernfächer abdecken.


    Ansonsten haben die auch angeboten, mit der Schule Kontakt zu halten. Es wäre auch möglich gewesen, dort eine Klassenarbeit zu schreiben, die von der Heimatschule gestellt worden wäre.

    Lass dir auf jeden Fall genau sagen, nach welcher Prüfungsordnung du ausgebildet wirst. Da ist zur Zeit die größte Unsicherheit in NRW, das ist ziemlich nervig.


    Bis zum Staatsexamen dauert die Ausbildung aber 2 Jahre, erst dann bist du "richtig" Lehrer/Lehrerin mit Verbeamtungsoption, je nach Alter. Danach unterscheidest du dich nicht von den "normalen" Lehrern. An meiner Schule (Berufskolleg) sind ganz viele Seiteneinsteiger.


    Ein Jobwechsel ist immer ein Risiko. Nicht jedem liegt das Lehrersein. Es gibt welche, die fallen bei der Prüfung durch. Nach der Wiederholungsprüfung sind dann zweieinhalb Jahre rum, und das macht sich nicht gut im Lebenslauf.


    In deinem Vertrag muss stehen, dass du mit Bestehen der Staatsprüfung unbefristet beschäftigt wirst. Das ist der große Vorteil und gegenüber dem Referendariat - abgesehen von der Bezahlung - und das "Lockmittel".


    Du musst selbst wissen, wie sehr du dir diesen Job wünscht und wie sehr du bereit bist, dich auf die Arbeitsumgebung "Schule" einzulassen. Aber Haken im eigentlichen Sinn - wüsste ich nicht.

    Mein Sohn hat auch kein 3D-Sehen. Ihn stört das gar nicht, wie so viele andere Leute auch, von denen man das, wie hier beschrieben, oftmals gar nicht merkt.


    Verhaltensauffälligkeiten haben doch tausend und eine Ursache. Fehlendes räumliches Sehen ist sicher nicht der Knackpunkt bei diesem Mädchen.


    Wäre ja auch schlimm - daran lässt sich so gar nichts ändern.

    Letztes Jahr benutzte ich einen Trolley, aber darüber musste jeder eine Bemerkung machen, und irgendwie war er auch nicht wirklich praktisch.


    Derzeit benutze ich einen dieser Körbe mit Metallgestänge. Damit komme ich gut zurecht, da muss ich nicht viel kramen, weil ich alles gleich sehen kann.


    Was ich nur in der Schule brauche, liegt dort im Schrank.

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