Text 1:1 geklaut

  • Unsere Kinder lernen in der ersten Klasse:
    "Wer einmal lügt dem glaubt man nicht, auch wenn er mal die Wahrheit spricht."

    Er befindet sich als Verteidigungsminister nun in einer Position, an der die Lüge wohl zum täglichen Geschäft gehört, wenn man sich den folgenden Clip anschaut. Ist der Nachweis, lügen zu können Einstellungsvoraussetzung für derartige Ämter?

    Lügen von anderen und die damit verbundenen Auswirkungen beschrieb CNN:
    http://blip.tv/play/AYKO%2BkQC
    http://blip.tv/play/AYKO%2BloC

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Die Realsatire nimmt kein Ende :rotfl:

    Die verschwundenen Fußnoten wurden entdeckt!
    http://www.amazon.de/Fu%C3%9Fnoten-Karl-Theodor-Freiherr-Guttenberg/dp/B001G66W2M/ref=tag_dpp_lp_edpp_ttl_in?tag=lf-21 [Anzeige]

    Bei Ebay sind bereits Spezialtastaturen im Angebot (der Markt reagiert schnell)
    http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.d…em=330532507757

    Dass diese Tastatur bereits ein Gebot von 315 € erreicht hat, ist frei herrlich...

    und last but not geleast - Guttenbergs Chance auf Platin:
    http://www.facebook.com/event.php?eid=164343023616494

    Ernsthaft: Ein offener Brief an Frau Merkel:
    http://www.nwzonline.de/Aktuelles/Poli…beurlauben.html

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias (20. Februar 2011 23:18)

  • Ich war gerade beim Sport und das ist nun fies weeeeeeiiiiil --- ich nun noch mehr Bauchschmerzen habe! Vor Lachen!!!!!

    Himmel hilft, diese Links sind köstlich. Vor allem "Dr. strg. c."...

    [Blockierte Grafik: http://www.fancysplace.com/smileys/kit-wacko.gif]

    Danke für das Versüßen des Abends,
    Raket-O-Katz

  • Quelle vorneweg - wir sind ja ehrlich:
    FAZ-online

    http://www.faz.net/s/Rub117C535CD…n~Scontent.html


    Zitat


    21. Februar 2011

    In der Diskussion um die Machart der Dissertation von Karl-Theodor zu Guttenberg werden zu seinen Gunsten vier Argumente vorgetragen. Da gibt es das „Die-paar-Fehler“-Argument, das „Alles-Vorverurteilung“-Argument, das „Gibt-es-denn-nichts-Wichtigeres?“-Argument und das „Wir-brauchen-den-Mann“-Argument.

    Zunächst zum Wichtigsten, zu den paar Fehlern. Als der Bremer Juraprofessor Fischer-Lescano die Dissertation Guttenbergs auf mögliche Plagiate hin prüfte, hörte er nach acht positiven Funden auf. Das war der Stand am vergangenen Dienstagmorgen. Man hätte da noch davon sprechen können, die Arbeit enthalte „fraglos Fehler“, und glauben, „dass zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder die Urheberschaft anderer nicht kenntlich gemacht wurde“ (Guttenberg am Freitag). Doch schon am Dienstag mochten sich Statistiker fragen, wie viele Zufallsstichproben der Bremer Professor hatte ziehen müssen, um auf seine acht Belege zu kommen.
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    So etwas ist kein „Fehler“

    Inzwischen ist bekannt, dass Proben auf jeder zweiten Seite eine hohe Erfolgschance hatten. Die Internetplattform „Guttenplag“ dokumentiert, dass auf 270 von 393 Textseiten unausgewiesene Quellen benutzt wurden. Wer sich Belege dafür anschauen will, kann es auch auf http://gut.greasingwheels.org/ tun. Die längste Lesestrecke, auf der sich bislang kein Plagiat fand, sind die Seiten 39 bis 44, wohingegen beispielsweise zwischen Seite 303 und 359 überhaupt nur drei Seiten ohne Plagiat sind. Das Vorgehen desjenigen, der diese Arbeit geschrieben hat, ist beispiellos in seiner Dreistigkeit. Sie setzt mit einem Plagiat aus einem Zeitungsessay ein, verwendet schon in der zweiten Fußnote Formulierungen aus der „Fischer Länderkunde Nordamerika“, schreibt aus Informationsbroschüren für politische Bildung ab und aus Lesebüchern der Politischen Philosophie, übersetzt amerikanische Aufsätze ohne Quellenangabe, grast durch „graue Literatur“ – also Manuskripte vor ihrer Drucklegung – und Vorträge im Internet und bedient sich aus Hausarbeiten von Studenten. Selbst in Abschnitten mit reiner Sachinformation fand der Autor dafür keine eigenen Worte, sondern lieh sich die Formulierungen aus Seminarreferaten unter hausarbeiten.de aus, um sie als die seinen auszugeben. So etwas ist kein „Fehler“.

    Denn wie strategisch dabei zu Werk gegangen wurde, zeigen Passagen, in denen aus einem Text erst ausgiebig abgeschrieben wird, um ihn anschließend für etwas anderes als die plagiierten Sätze zu zitieren. Oder, besonders frech: Man schreibt, ohne es zu sagen, einen ganzen Absatz aus einem Aufsatz ab, etwa dem von Michael Stolleis über „Europa nach Nizza“ und setzt ans Ende die Fußnote: „Ebenso Michael Stolleis, ,Europa nach Nizza‘“. Ja, genau: Stolleis sagt dasselbe wie Stolleis. Der Ausdruck „mühevollste Kleinarbeit“, den der Minister in seiner Erklärung zu dem Umständen seiner Promotion bemühte, passt. Eine so aufwendige und liebevoll hergestellte Täuschung findet man in der jüngeren deutschen Universitätsgeschichte nicht so leicht. Wer hier am Werk war, wusste, was er tat, und dass es nicht gestattet ist.
    ....

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich denke, dass die Menschen und besonders diejenigen, die karrierebewußt sind und im Rampenlicht stehen, gerne auf "dicke Hose" machen. Guttenberg ist da mit Sicherheit kein Einzelfall. Eher der Regelfall. Wenn man auffliegt spottet man eben jeder Beschreibung. :D

    LG Tesla

  • Ebenso mit Quelle:

    http://www.ard-text.de/?page=124

    Ah ja. Wahrt mehr das Gesicht als sich den Dr. aberkennen zu lassen.

    Groetjes,
    Raket-O-Katz

  • Es ist rechtlich nicht möglich, einen Doktor- oder Professorentitel zurückzugeben. Das ist kein Orden, der verliehen wird. Da zeigt er, dass er sich mit den rechtlichen Grundlagen nicht auskennt.

    Das ist für einen Dr.jur. die nächste Peinlichkeit.

    Der Titel kann nur verliehen - und rückgefordert werden, falls sich herausstellt, dass die Grundlage für die Verleihung nicht gegeben war.
    Und ich hoffe sehr, dass die Uni Bayreuth hier keine Rücksicht auf Adel, Geld oder Titel nimmt, sondern sich an die Rechtslage hält.

    Falls dies durchginge, wäre ein Präzedenzfall geschaffen, der in Zukunft die Beurteilung wissenschaftlicher Arbeiten in Deutschland unmöglich machen würde.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias (22. Februar 2011 16:38)

  • Zitat

    Original von alias
    Es ist rechtlich nicht möglich, einen Doktor- oder Professorentitel zurückzugeben. Das ist kein Orden, der verliehen wird. Da zeigt er, dass er sich mit den rechtlichen Grundlagen nicht auskennt.

    Er will ihn nur nicht mehr führen - aus dem Briefkopf raus, von der Homepage (da wurde er schon vor einigen Tagen rausgenommen) usw.
    Das ist ein Unterschied zu "zurückgeben".

  • Am besten in einem Einzelgespräch alles genau abklären. Gerade in Fällen wo dem Schüler der Verweis droht sollte man alle Aktionen genau überdenken, um keine Fehler zu machen. Viel Glück!

  • Schlagzeile in der "Bild am Sonntag" von heute:

    Zitat

    So leidet Guttenberg!


    Der Ärmste.

    Es wird ihm wohl nicht noch so ergehen, wie seinem CDU-Kollegen Andreas Kasper, der wegen Plagiarismus in seiner Doktorarbeit die politische Karriere als Landesverbandsvorsitzender aufgeben musste und vom Gericht zu 90 Tagessätzen wegen Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz verurteilt wurde.

    siehe Quelle


    Hohngelächter erntete Guttenberg im Bundestag:

    Zitat

    14.13 Uhr: Guttenberg erklärt, er konnte sich erst am Wochenende erstmals mit der Arbeit beschäftigen (Gelächter im Plenum)....

    siehe Quelle

    Dazu passt der Artikel in der Süddeutschen über die Ghostwriter-Szene:


    Zitat


    Manche Akademiker zahlen dafür, dass andere ihre Doktorarbeit schreiben. Fragt man solche Ghostwriter zur Causa Guttenberg, heißt es: "Hätte er sich bei uns gemeldet, wäre ihm das nicht passiert."

    Viel Zeit kann Karl-Theodor zu Guttenberg nicht gehabt haben für seine Doktorarbeit. Während der heutige Verteidigungsminister die 475-seitige Arbeit verfasste, saß er im Bundestag, wurde zum Obmann im Auswärtigen Ausschuss gewählt, war rüstungspolitischer Sprecher der Fraktion, Vorsitzender des CSU-Ortsverbands Guttenberg und Kreisrat im Kreistag Kulmbach, er leitete den Fachausschuss Außenpolitik der CSU und hatte mehrere Ehrenämter inne. Zudem hatte er zwei Töchter daheim, sie waren noch nicht einmal in der Schule. Wie kann jemand sich bei so viel Stress auf die Dissertation konzentrieren?

    aus Plagiatsvorwurf gegen Guttenberg - Wenn es wieder schnell gehen muss

    Weshalb hat Guttenberg sich überhaupt so um den Doktortitel bemüht?
    Die Lösung liegt in seiner Vita:
    Guttenberg hat nur das erste juristische Staatsexamen absolviert und ging danach in die Politik. Daher ist er nur "Halbjurist".
    Um Volljurist zu werden gibt es zwei Möglichkeiten:
    a) er durchläuft das Referendariat und legt die 2.Prüfung ab
    b) er schreibt eine Doktorarbeit. Diese "heilt" den Makel des fehlenden 2.Stex in der Juristerei und er könnte sich später in einer Anwaltskanzlei um betuchte Klientel kümmern.

    Dies dürfte durchaus als "geldwerter Vorteil" gelten, für den man schon mal fünfe gerade sein lässt - oder es wenigstens versucht. Allerdings muss man dabei auch mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

    Die einzige Konsequenz, die sich derzeit für Guttenberg abzeichnet ist:
    Der Ärmste leidet. Man bezeichnet ihn als Lügner und Betrüger, als Gauner allemal. Das schmerzt den eitlen Stenz.
    Aber - Hand aufs herz - sind wir nicht alle ein bisschen Bluna? Und als Politiker besonders? Weil ein großer Teil der Bevölkerung bei Politikern Unehrlichkeit als Voraussetzung der Berufsausübung voraussetzt, bleiben seine Popularitätswerte oben. Das schmerzt mich. Und ich leide.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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