Beiträge von Piksieben

    Auf der Grundlage dieser Erfahrungswerte würde ich Optikern immer nur so weit trauen, wie ich sie werfen kann. (Oder sie sehr sorgfältig auswählen.)

    Naja, das nennt man wohl anekdotische Evidenz. Ich kann das nicht bestätigen, meine Brillen haben immer alle gepasst. Bei verschiedenen Optikern und seit Jahrzehnten. Aber du musst das ja auch nicht mir beweisen oder mein Vertrauen zu Optikern erschüttern.

    Such dir einen anderen Optiker und geh zum Augenarzt, da gibt es ja nichts zu diskutieren. Man sollte keine Berufssparte generell verdammen, das wird mit den Lehrkräften ja auch immer gern gemacht, aber es gibt halt solche und solche.

    Dieses "es wird getrunken" ist mir viel zu allgemein. Es wird nicht getrunken - einige trinken. Andere finden es eklig, mögen es nicht, vertragen es nicht, haben gesundheitliche Einschränkungen, finden besoffene Leute eklig. Und sind halt trotzdem mit denen "eingesperrt" auf der Fahrt. Beim Rauchen ist es ja offensichtlich, es schadet auch denen, die nur daneben stehen. Junge Menschen kennen ihre eigene Reaktion noch nicht gut und können unter Alkohol völlig unberechenbar handeln. Davon sind natürlich auch die Mitschülerinnen und Mitschüler betroffen.

    Noch schlimmer als das "es wird sowieso getrunken" finde ich das "es soll ja auch Spaß machen". "Spaß" heißt also "sich mal so richtig die Kante geben" und ohne berauschende Substanzen kann man sich nicht amüsieren, oder wie? Sind die Mitschüler alle so furchtbar, dass man sie sich schöntrinken muss?

    Ich habe mich in jungen Jahren oft von der Trinkerei ringsum anstecken lassen. Im Nachhinein finde ich das gruselig. Es hat mir auch nicht gut getan und oft entstanden Situationen, an die ich wirklich nicht gerne zurückdenke und die auch riskant waren.

    Eine klare Ansage schützt auch und vor allem die, die gar nicht vorhaben, sich zu betrinken.

    Bei mir wurde alles anerkannt, auch freiberufliche Tätigkeit, die Stufenanhebung musste ich aber separat beantragen, das wurde nicht automatisch gemacht. Da habe ich einen Tipp aus dem Seminar bekommen, sonst wäre das nichts geworden. Ist aber schon eine Weile her. Also, alles angeben und prüfen und sich ggf. beraten lassen.

    Wobei man bei den Quellen vorsichtig sein muss, beziehugsweise die prüfen sollte. Chat-gpt hat mir in den letzten Monat ganz cool 2 mal Quellen genannt, die es gar nicht gibt.

    Hausaufgaben sind aber wegen KI nicht sinnlos. Die müssen schon Mathe zu Hause üben. Und wenn die Mathe im Bus nur abschreiben oder die Oma die Hausaufgaben rechnet... konnte ich auch schon ohne KI kaum prüfen. Ob jetzt ein Referat über [beliebiges Thema] noch Sinn macht, war schon damals zweifelhaft. Konnte man damals schon einfach irgendwo abschreiben. Ein Referat macht meiner Meinung nach nur Sinn, wenn man sich da hinstellen kann und frei zum Thema erzählen kann und man danach Fragen beantworten kann. Nur sich da hinstellen und eine Präsentation von einer KI vorlesen ist genau so sinnlos wie es vor 30 Jahren schon sinnlos war, wenn sich Schüler dahingestellt haben und von einem Zettel abgelesen haben; das konnte auch von einer anderen Person erstellt worden sein bzw. nur irgendwo abgeschrieben worden sein. Ich kann mich noch daran erinnern, wie damals meine Mitschüler in der Oberstufe für den Deutschunterricht die "Lösungen" im Buchhandel gekauft hatten. War also in meiner Kindheit nicht so viel anders.

    Doch, war es. Man hat Spicker gemacht, dabei hat man was gelernt. Man hat Zettelchen herumgeschoben, das waren Beweismittel. Man hat vielleicht die Eltern beansprucht, aber die haben mit einem geredet. Abschreiben ergab zwei identische Texte, das konnte man überführen. Miteinander reden konnte man auch, aber das verursacht Geräusche.

    Das Ganze hat inzwischen eine andere Qualität. Klar muss man noch üben. Müsste man. Und ich denke, die Jüngeren tun das auch.

    Ich höre aber immer wieder die Klagen von Deutsch- und Englischlehrern, die in Klausuren druckreife Aufsätze von SuS bekommen, von denen sie wissen, dass sie keinen Satz geradeaus schreiben können. Das Problem zu leugnen ist falsch. Ich sehe Vorträge, bei denen einfach nur was abgelesen wird und merke natürlich, wenn da keine eigene Gedankenarbeit aktiv ist. Trotzdem kann ich den SuS nicht hinter die Stirn blicken. Sich Handzettel zu machen ist ja nicht verboten.

    Sich Königs Erläuterungen zu kaufen, ist kein Betrug, sondern hilfreich. Dafür muss man auch richtig was machen. Ein Buch besorgen. Darin lesen. Das ist was anderes als einfach nur bei ChatGPT einen Prompt eingeben und dann wieder TikTok gucken.

    Klar sind das tolle Werkzeuge. Aber ich glaube, die werden immer noch unterschätzt in ihren Auswirkungen. Das ist was anderes als die Erfindung der Eisenbahn. Die Entwicklung geht ja weiter, sogar schneller als bisher, eben wegen der vielen Hilfsmittel und den gigantisch gestiegenen Rechenleistungen, die verfügbar sind.

    Habe tatsächlich erst seit drei Wochen die neue Brille, habe den Sehtest allerdings auch beim Optiker gemacht und das passt ja nicht immer...

    Das ist wirklich merkwürdig, denn die Optiker haben eigentlich die richtigen Geräte und machen das in der Regel sehr genau. Sie sind für die Sehstärken zuständig, der Augenarzt guckt vor allem nach Erkrankungen. Gleichwie, du gehst ja zum Augenarzt und lässt dort auch die Sehstärken (und die Brille) checken. Beim Amtsarzt durch den Sehtest zu fallen heißt schon, dass es Handlungsbedarf gibt. Aber wenn es nur die falschen Gläserstärken sind, sollte es kein Problem geben.

    Im Unterricht fordere ich die SuS oft auf, Begriffe mit Hilfe der KI so einfach wie möglich zu erklären. Sie dürfen KI beim Programmieren benutzen, aber dabei zeigt sich, dass das ohne Verständnis für das, was man da macht, nicht funktioniert.

    Die SuS benutzen KI manchmal sinnvoll (Horizont erweitern), manchmal weniger sinnvoll (eigene Denkarbeit vermeiden) und manchmal betrügerisch bei Klassenarbeiten. Da sollten wir nicht naiv sein - die kriegen das alles schneller raus als wir.

    Dass es immer noch ein beliebtes Spiel ist, der KI nachzuweisen, dass sie Fehler macht, wundert mich. Das ist inzwischen ein alter Hut, die KI wird besser, gibt Quellen an, korrigiert sich. Mich bringt Perplexity auf tolle Ideen und führt mich zu Quellen, die ich durch Googeln nicht gefunden hätte. Aber bei mir trifft das auf Vorwissen, auf ausgebildete Strukturen. Was macht das mit jungen Gehirnen?

    Da kommen private Firmen, die Software auf den Markt wirft, die das Bildungssystem zwingt, ihr ganzes System über den Haufen zu werfen. Und das geht einfach so. KI im Unterricht einsetzen können ist das eine. Die eigentliche Herausforderung ist, das eigene Denken bei jungen Menschen nicht vollständig zu demontieren - gibt ja schon alles "in künstlich". Hausarbeiten stellen wird sinnlos - wir können nicht prüfen, wer da am Werk war, selbst wenn wir es wissen, wir können es nicht belegen. Es gibt Software extra zum Betrügen bei Prüfungen.

    Wir brauchen andere Prüfungsformate oder Störsender, nicht den Wettlauf um das x-te KI-generierte Arbeitsblatt.

    Maniliam, ich finde nicht, dass du dich bei den Überlegungen, die dich da gerade umtreiben, auf Aussagen aus einem Lehrerforum verlassen solltest. Es ist doch ganz klar im Interesse aller Beteiligten, wenn du dich in dieser Sache an die Schulleitung wendest. Und die muss deine Mitteilung selbstverständlich vertraulich behandeln. Alles andere ist echt Murx. Ich verstehe alle deine Bedenken, aber es wird dir nicht gut damit gehen, in einer solchen Situation Entscheidungen im stillen Kämmerlein zu treffen. Auch wenn du dich vorher hier mit uns berätst.

    Ich suche nun seit etwa vier Monaten und habe auf rund 40 Bewerbungen bisher nur Absagen erhalten. Mein Profil hat sich in dieser Zeit jedoch durch Weiterqualifizierungen deutlich verbessert. Mir ist wichtig, dass meine Qualifikationen und Fähigkeiten auch als solche anerkannt werden und dass ich nicht immer wieder bei null anfangen muss. Selbst in den Zertifizierungen merke ich oft, dass mir viele Inhalte bereits vertraut sind.

    Meine Mutter kann den Job nicht empfehlen, gleichzeitig bezweifle ich aber auch, dass sie woanders zufriedener gewesen wäre. Sie meint jedenfalls, dass man irgendwann ankommen muss und ich notfalls ja auch das Ref abbrechen kann.

    Mein Problem ist, dass ich schon seit 10 Jahren auf Findung bin und das nicht ewig weitergehen kann.

    Ich werde mich einfach mal um eine Vertretungsstelle bemühen, einfach um einen ungetrübten Einblick zu haben. Bis Mitte November können Bewerbungen schließlich noch zurückgenommen werden.

    Liebe Grüße und einen schönen Tag wünsche ich

    Hast du dein Studium der Sozialwissenschaften abgeschlossen? Und auf was hast du Lehramt studiert? Hattest du keine Praxisphase? Noch nie in die Schule reingeschnuppert?

    Hast du deine Bewerbungen noch mal überprüft/überprüfen lassen?

    Ich meinte weniger, ob deine Mutter den Job empfiehlt, sondern ob sie glaubt, dass er zu dir passt. Ich habe so ein bisschen den Eindruck, du versuchst irgendjemandes Erwartungen zu erfüllen statt zu überlegen, was dir wirklich liegt. Wieso meinst du, 10 Jahre "auf Findung" zu sein - du hast studiert und dies und jenes gemacht, das klingt durchaus sinnvoll. Es ist nur die Frage: Warum waren deine Bewerbungen nicht erfolgreich?

    Liebst du deine Fächer? Magst du junge Leute? Für mich war Lehrerin nie der Traumberuf, aber meine Fächer sind nach wie vor meine Leidenschaft (neben anderen Interessen, aber eben so, dass mein Herz einfach dafür schlägt und ich nie denke, das hätte ich nicht studieren sollen) - und den Umgang mit jungen Menschen finde ich einfach auch schön, abwechslungsreich und bereichernd - und sinnvoll. Anders könnte ich das nicht machen.

    Vielleicht ist das mit der Vertretungsstelle eine gute Option. Ich würde dir trotzdem etwas mehr Fokussierung auf das, was du eigentlich willst, wünschen. Manche Leute wissen schon mit 12, was sie wollen. Bei anderen dauert es etwas länger und manche wissen es nie so wirklich. Aber natürlich findet man das auch eigentlich erst beim Tun heraus. Viel Erfolg!

    Wie lange suchst du schon nach einem Job? Was sind denn deine Fächer?

    Du kommst leichter von "draußen" an die Schule als aus der Schule raus in einen anderen Job. Du bist 30 und offenbar hast du keine Kinder zu ernähren. Was hält dich davon ab, weiter nach einem Job zu suchen und dich eine Weile notfalls irgendwie über Wasser zu halten? Wie ausgeprägt ist dein Sicherheitsbedürfnis und warum meinst du, dass es Sicherheit nur als Lehrer gibt?

    Mein Eindruck ist der von Moebius: Eigentlich willst du gar nicht Lehrer werden. Du hörst dich eher so an, als solltest du noch ein bisschen herumschauen.

    Hast du schon mal mit deiner Mutter darüber gesprochen? Ich meine, sie kennt halt dich und sie kennt den Beruf.

    Und ja, du gibst dir die Antwort selbst: Du brauchst offenbar noch etwas Zeit. Was hält dich davon ab, sie dir zu nehmen? Man muss mit 30 sein Leben noch nicht bis zur Rente durchplanen.

    Ja, genau. Frag im Kollegium. Bei uns sind da alle hilfsbereit und geben Tipps für die Erstellung der Prüfung. Vor allem solltest du dir alte Prüfungsvorschläge anschauen.

    Die Vorschläge werden dann geprüft und du bekommst eine Rückmeldung. Worst Case: Du musst das nochmal einreichen. Kann aber auch sein, dass man nur kleine Änderungen machen muss, die man der Schulleitung vorlegt. Ist oft nicht vorhersehbar, man weiß nicht, wer draufschaut.

    Dass du gleich eine 13 bekommst, ist ja nicht so optimal, aber don't panic. Solltest du dich nur bald drum kümmern, weil du ja die Klasse vorbereiten musst.

    Ich finde, das klingt eigentlich ganz charmant. Schülerinnen und Schüler übernehmen Verantwortung für den Lernerfolg und den ungestörten Ablauf einer Stunde, idealerweise hat die Lehrkraft den Kopf frei für die fachlichen Inhalte und muss nicht auf alles gleichzeitig achten.

    Und eine Meditation zu Beginn der Stunde fände ich prinzipiell auch sehr gut. Handy weg, sich einstimmen, zur Ruhe kommen.

    Ich fürchte nur, es wird nicht von Dauer sein - weil es nicht grundsätzlich an der Schule und bei allen Lehrern etabliert ist. Schade eigentlich.

    Ich würde das mal beobachten und nicht grundsätzlich verwerflich finden.

    Aber egal wie wir das hier rauf- und runterdiskutieren, die Arbeitszeiterfassung ist Pflicht und die Schulen kommen nicht in die Puschen. Bei uns ist das bisher überhaupt nicht thematisiert worden. So furchtbar besonders sind Schule und Bildungsbereich nun auch wieder nicht. Auch Pakete kann man im Laufschritt oder gemächlich austragen, bei der Müllabfuhr gibt es unterschiedliche Bezirke, Hindernisse durch Stau oder falsch parkende Autos, die Zeit rauben, man kann eine Heizungswartung husch-husch machen oder noch mit dem Kunden plaudern ...

    Ich weiß nicht, warum einige Kolleginnen und Kollegen ihre Freizeit für Zusatzaufgaben opfern, die sie nicht machen müssten. Und wie es andere vor ihrem Gewissen vertreten, ihre Arbeitszeit durch Nachlässigkeit und Nur-das-Nötigste-tun zu minimieren. Da gibt es wirklich große Unterschiede. Aber den Sinn der Arbeitszeiterfassung kann man nicht abstreiten. Dafür muss man nur mal eine Reportage über Zusteller und Lieferdienste anschauen.

    Die Themen Klima- und Umweltschutz wurden als politisch empfunden.

    Wenn ich nun Themen wie Gesundheitserziehung, Umwelterziehung oder auch Friedenserziehung - diese Themen gehören übrigens in alle Fächer - nicht mehr unterrichten darf, weil sie irgendjemand als eventuell sexistisch, rassistisch oder politisch empfinden könnte, dann frage ich mich allerdings schon, welchen Sinn der Biologieunterricht noch macht.

    Klima- und Umweltschutz sind politisch. Und die Einsicht, dass man etwas gegen Krankheiten haben (und tun) kann, ohne etwas gegen Kranke zu haben (im Gegenteil: Man möchte ihnen helfen), hat sich offenbar auch nicht herumgesprochen.

    Schon der Begriff "Klimaschutz" ist ja eigenartig. Das Klima ist nicht jemand Krankes, der geheilt werden soll. Menschen denken dabei einzig an sich selbst, höchstens vielleicht noch an ein paar Mitwesen (aber bitte nicht die Mücken oder den Giersch). Wie nun das Weiterbestehen der Menschheit gesichert werden soll, ist in höchstem Maße politisch, denn das kann keiner allein bestimmen oder machen.

    Muss man solche Dinge nicht in jedem Unterricht diskutieren? Ich versuche auch immer wieder, zu einem kritischen Denken über die Digitalisierung herauszufordern, so als Beispiel. Das ist doch das eigentlich Spannende und Wichtige an Schule: Sich mit dem auseinanderzusetzen, was ist. Die SuS werden mit so viel Müll, Halbwissen und Fakes berieselt.

    Ich würde mit den Schülern sehr offen diskutieren, wo sie das Problem eigentlich sehen. Was genau meinen sie mit ihrer Kritik? Was für Standpunkte stören sie, welche haben sie selbst? Welche Untersuchungen während der Schwangerschaft würden sie denn selbst machen lassen? Warum? Wie sehen sie selbst ihre Zukunft in Zeiten der Erhitzung des Planeten mit all den Folgen? Also: den Ball zurückspielen.

    Aber es klingt auch so, als seien sie eher wenig motiviert und wollen dir eins reinwürgen.

    Du sagst es, Volker_D. Ich bin eher schnell und effizient und eben auch erfahren - da geht einem eine Korrektur halt schneller von der Hand. Ich neige auch nicht zum Erbsenzählen wie manch andere.

    Ich sehe auch, wie viel Zeit manche mit endlosen Gesprächen verbraten, die man auf ein Zehntel kürzen könnte. In welchem Detail Stunden vorbereitet werden können, die ich aus dem Ärmel schütte. Aber das würde ich bei Zeiterfassung natürlich für mich behalten.

    Ich müsste im Gegenzug allerlei in die Zeiterfassung aufnehmen, was ich zwischendurch so mache: Bisschen was programmieren, private Fortbildung, die ich unterrichtlich verwerte, die Ideen, die ich im Kopf wälze, während ich schwimme oder im Garten arbeite, die Gedanken, die ich mir mitunter um Schüler mache etc.

    Das einzig wirklich Messbare ist nun mal die Anzahl der Unterrichtsstunden und Konferenzen.

    Naschkatze schreibt, es geht zulasten der Kinder. Die Problematik wird nicht thematisiert, und Naschkatze mag es aus Befürchtungen, von denen wir nicht wissen, ob sie berechtigt sind, nicht ansprechen. Das spricht insgesamt für ein eher suboptimales Betriebsklima. Wenn ich sehe und weiß, dass jemand vielbeschäftigt und vermutlich überlastet ist, ist das etwas anderes, als wenn ich ständig mit vollendeten Tatsachen konfrontiert bin.

    Naschkatze, was sagen die anderen im Kollegium denn dazu? Ich würde das mal vorsichtig abklopfen.

    Ich wünsche mir, dass die Wahrnehmung der Klimakrise endlich mal wirklich in den Schulen ankommt. Ich lese in der Zeitung die immergleichen Artikel, in denen empfohlen wird, Älteren und Pflegebedürftigen zu sagen, dass sie viel trinken sollen. Oder ein feuchtes Tuch reichen. Dass die Oberstufenschüler bei 35 Grad in überhitzten Klassenräumen Klausuren schreiben müssen, scheint ganz egal zu sein.

    Das Problem wird ja nicht weniger. Mal die Hausaufgaben auslassen ist da das kleinste Problem. Gebäude müssten saniert, Dächer begrünt, Schulhöfe beschattet werden.

    Man könnte auch früher anfangen und dafür früher aufhören.

    Die Digitalisierung wird hochgehalten - und dann ist es nicht möglich, bei Wetterextremen Online-Unterricht zu machen (wobei durchaus ein Problem ist, dass einige Wohnungen an Hitzetagen eigentlich unbewohnbar sind)? Man könnte sich auch in Kirchen oder Tunneln, Museen oder im Kino treffen. Uns wurden solche kreativen Einfälle tatsächlich gestattet, aber bis ich mit meinen SuS an einem wirklich kühlen Ort gewesen wäre, wären wir völlig durchgeschwitzt gewesen und hätten gleich wieder umkehren müssen.

    Die Städte arbeiten an Hitzeplänen. Wann kümmern sie sich um die Schulen? Oder tun sie das bei euch? Habt ihr mitbekommen, dass Christian Dürr, FDP-Chef, die Hitzetage als "schönes Wetter" bezeichnet hat?

    Zu den Formalia im Saarland kann ich dir nichts sagen. Ich habe in NRW den Seiteneinstieg als Berufswechslerin gemacht und wurde dabei gleich "richtig" bezahlt. Kann man machen.

    Es gibt für innerhalb und außerhalb der Schule (muss ja auch nicht "freie" Wirtschaft sein, gibt ja auch noch Behörden und sowas, die auch Fachkräfte suchen) Möglichkeiten, zu schnuppern. Du kannst an Schulen mal hospitieren (denke an verschiedene Schulformen, jüngere oder ältere Schüler? Was hast du dir vorgestellt?) und dich mit den Lehrkräften unterhalten. Da haben wir öfter mal jemanden zu Besuch, machen wir gern. Und auch bei Firmen aller Art kannst du ja studienbegleitend Praktika machen, musst du vielleicht sogar.

    Ich verstehe deine Bedenken. Mit "Schule" legst du dich mehr fest als mit "Wirtschaft". Praktische Erfahrung ist auch für eine spätere Tätigkeit als Lehrkraft, insbesondere in Informatik, immer gut. Von daher wäre ich auch für Variante 2.

    Aber auch der direkte Weg ist ja möglich. Hängt jetzt auch ein bisschen von deinen Vorstellungen vom Leben ab. Wie wichtig ist dir Karriere, Aufstieg, ein schönes Büro, frei wählbarer Urlaub, Homeoffice, Gleitzeit und solche Dinge? Wissen, dass die Ferien immer sehr zuverlässig da sind und auch sehr öde oder anstrengende Unterrichtsstunden immer zuverlässig mit dem Klingeln enden und dass man doch bei der Gestaltung seines Unterrichts relativ viel Freiheit hat ... Das ist andererseits auch schön. Letztlich würde ich mich fragen: Mag ich die jungen Menschen? Bin ich belastbar, kann sozialen Stress wegstecken, muss mich nicht allzu sehr überwinden, vor Menschen zu sprechen ... Das sind wichtigere Fragen wie die nach der Bezahlung in einem überschaubaren Zeitraum.

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