Beiträge von Piksieben

    Gesundheit ist ein sehr fragiles Gut. Man kann heute noch quietschfidel sein und morgen erfahren, dass man eine tödliche Krankheit hat. Oder man fällt von der Leiter, rutscht mit dem Küchenmesser aus oder wird krankenhausreif geschlagen. In diesen Fällen ist man sehr dankbar, wenn das Gesundheitssystem einen auffängt und nicht von (anderen) Coronakranken lahmgelegt ist.

    Darum geht es. Nicht darum irgendwelche Personen gegeneinander auszuspielen, das Kleinkind der Oma zu opfern und ähnlichen Schwachfug. Ich dachte, über diese Vorstellung, wir machen das hier alles nur für Alte und Kranke, wären wir hinweg. Furchtbar.

    Dass es trotzdem schwer ist, den richtigen Weg zurück zu finden, ist klar. Aber ganz falsch ist sicher, Personengruppen gegeneinander ausspielen zu wollen.

    Echt. Ihr bringt mich auf Ideen. Ich muss auch oft niesen, ohne erkennbaren Grund, es kitzelt einfach. Soll ich zu Hause bleiben? Da darf ich auch nicht niesen, unsere Meerschweinchen erschrecken sich dann immer ganz furchtbar. Am besten buddel ich mich irgendwo ein.

    Ich finde es gut, wenn es auch Lehrer gibt, die eher schüchtern sind und Schüler verstehen, die sich nicht dauernd melden. Ich war als Kind schrecklich schüchtern. Das hat sich rausgewachsen. Es hilft: Sprechtraining, Rhetorikkurse, Übung und das Selbstbewusstsein, dass sich ergibt, wenn man sich qualifiziert. Fachkompetenz ist da schon hilfreich.

    Übrigens ist Schüchternheit in vielen Berufen problematisch. Oft ist es ja notwendig, auch mit ganz fremden Leuten umzugehen und ihnen womöglich sehr unangenehme Sachen zu sagen. Oder einfach dreist sein, einfach anrufen, etwas aufschwatzen etc. Ich vermute, auch in der Uniform eines Polizisten kann ein im Privaten schüchterner Mensch stecken, aber im Job muss er halt energisch sein. Im Klassenraum ist das so ähnlich. Vor einer Klasse stehen ist pure Gewohnheit.

    Aber es braucht halt Routine, das kann, wenn man nicht gerade ein angeborenes Talent hat, dauern.

    Und nuscheln geht nicht, klar. Aber daran kann man arbeiten. Einen Beruf wählen ist immer mit einem Risiko verbunden. Da kann einem auch niemand nichts versprechen ;)

    Ich war heute erstmals in der Schule, wir haben Maskenpflicht (Schal etc. geht auch), "Einbahnstraßen", Bodenmarkierungen und unzählige Hinweisschilder.

    Durchaus umsichtiges Konzept. Das mit dem Auf- und Absetzen der Maske finde ich aber auch schwierig. Als ich die erste Treppe erklommen hatte, habe ich gedacht, ich werde gleich ohnmächtig. Aber irgendwie ging es dann. Ich habe die Maske am Schreibtisch abgesetzt und mit der dem Mund zugewandten Seite nach unten abgelegt, so dass ich sehen kann, wie herum ich sie wieder aufsetzen muss.

    Ich habe aber auch schon Corona-Frisur und manchmal ist eben was im Gesicht. Auch blöd.

    Jeder Lehrer bekommt eine Sprayflasche mit Desinfektionsmittel. Damit habe ich die Tastatur bearbeitet, die dann endlich mal schön aussah. Hände beim Reinkommen waschen, desinfizieren, nachher wieder. Am Abend Hände gut eincremen.

    Ich habe eine Ahnung davon bekommen, wie mühselig das alles werden wird.

    Gestern bin ich Bus gefahren, der war viel zu voll, wenig Abstand, kaum Masken. Bin froh, dass sich das ändern wird.

    Wir haben schon seit vielen Jahren ein Gemüsekistenabo, darüber sind wir sehr froh, die nehmen nämlich im Moment keine neuen Kunden auf. Der Eismann freut sich im Moment auch.

    Ein Buchladen bei uns lässt bestellt Bücher in dem Gemüseladen nebenan abholen. Man bekommt dazu die Rechnung, das geht also weitgehend kontaktlos. Die Zusteller werden geschont, wenn man an die Packstation liefern lässt.

    Das Einkaufen geht merklich schneller, wenn man sich so irgendwie unwohl dabei fühlt. Der Wagen füllt sich trotzdem schnell.

    Eigentlich müsste man jetzt hamstern. Die Gefahr, in Quarantäne zu landen, steigt ja, wenn die Schule wieder startet und man wieder mehr unterwegs ist.

    Shutdown für 2 Wochen komplett oder zumindest sind alle KuK & SuS raus und in Quarantäne (nebst Family), die mit dem Infizierten Kontakt hatten.

    Schulboykott & Petitionen werden weiteren Zulauf bekommmen.

    Genau das ist meine Horrorvorstellung: Ich gehe da raus und als Dank wird meine Familie mit mir eingesperrt. Grusel. Und dann muss man vermutlich dankbar sein, wenn man nicht selbst infiziert ist.

    Natürlich ist das widersprüchlich. Einerseits sind die Masken sinnvoll, klar. Aber dass wir nun 12 Milliarden Masken jährlich brauchen sollen, kann einen schon verstören. Wenn jetzt plötzlich überall Bunker gebaut würden, fänden wir das auch besorgniserregend, obwohl die Bunker uns ja gar nichts tun (so als Beispiel).

    Der Blick nach Asien ist da wohl wirklich der richtige Hinweis. Die leben damit schon länger, für die ist ein Mundschutz nichts Schlimmes. Ich musste nach der Geburt meines ersten Kindes auch einige Tage einen Mundschutz tragen, um mein Kind zu schützen, weil ich erkältet war.

    Ich lese bzw. höre gerade die "kurze Geschichte der Menschheit" von Y. Harari. Der Blick auf den homo sapiens als ein Lebewesen unter vielen relativiert so manches. Wir sind eben verletzbar. Aber wir sind auch ziemlich zäh. Das Coronavirus wird nicht unser Ende sein. Mich sorgt eher, dass da noch so vieles anderes nachkommt. Ich schwanke immer zwischen "hat keinen Sinn zu grübeln" und "man muss der Gefahr ins Auge sehen".

    Miriam, es ist immer wichtig, für sich zu sorgen. Sich nicht verrückt machen (lassen) und genügend Zeit mit Dingen zu verbringen, die einen von dem ganzen blöden Mist ablenken.

    Unsere Meerschweinchen futtern gerne Estragon. Vielleicht kennst du Leute, die welche haben? Wir Zweibeiner können den auch nicht komplett verwerten. Ich lege den aufs Brot oder in den Salat, aber immer nur in kleinen Dosen. Und ich finde das Gefühl immer witzig, dass etwas im Garten so intensiv nach Lakritze schmeckt.

    Ich habe heute Erbsen gesät, schön ordentlich in drei Reihen. Und Melonen. In den Töpfen sind schon Kürbispflänzchen, Tomaten, Anisysop, und heute habe ich zum ersten Mal Estragon geerntet. Die Johannisbeersträucher wirken auch schon vielversprechend.

    Es war so viel zu gucken und zu tun im Garten, und es war so herrlich ruhig. Und stundenlang mal nur mit der Gießkanne hin- und herlaufen, sich die Hände so richtig schön dreckig machen ... das entspannt mich total.

    Nachher setze ich mich ans Klavier. Corona kann mich mal.

    Hat da schon jemand Lagerkoller?

    Die Schulen haben zugemacht, weil damit die Verbreitung des Virus verlangsamt werden soll. Jetzt ist die Frage, wie man aus der Nummer wieder raus kommt. Das Virus verbreitet sich weiter, das ist gar nicht die Frage. Und Schule ist nun mal eine Massenveranstaltung, also will die Öffnung wohlüberlegt sein. Und das wird auch überlegt. Man sollte den Leuten, die darüber entscheiden, nicht unterstellen, dass die Lehrerinnen und Lehrer "an die Front" geschickt werden.

    Dennoch sieht es mit den hygienischen Bedingungen an unseren Schulen schlecht aus, und da finde ich es schon wichtig, sich klarzumachen, dass man unter diesen Bedingungen im Moment nicht gern unterrichten will. Ich will es jedenfalls nicht. Aber einfach eine individuelle Lösung - krank schreiben lassen? Finde ich Mist.

    Ich finde es schon mal gut, dass zumindest entschieden ist, dass die Abschlussprüfungen stattfinden. Das kriegt man in einer ansonsten leeren Schule auch hin. Ich glaube ja, dass es dann in Richtung Maskenpflicht/verschärfte Hygienemaßnahmen/Klassen teilen o.ä. weitergeht.

    Für die Psyche wäre es das Beste, jetzt einfach Ferien zu machen.

    Mache ich auch.

    Warum schreib ich das alles? Weil ich Musik irgendwie doch verdammt wichtig finde!

    ... und in dieser Situation über systemrelevante Unterrichtsfächer zu diskutieren finde ich auch daneben. "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum" (Nietzsche) - wir werfen doch jetzt nicht unsere Kultur über Bord.

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