Beiträge von Piksieben

    Ist euch schon mal aufgefallen, dass man diese Generationen immer nur sarkastisch lächelnd auf die anderen anwendet?

    Ja, das fällt mir auch auf und nervt mich sehr. Ich habe auch überhaupt keine Lust, mit meiner Generation in eine Schublade gesteckt zu werden, das war damals schon falsch und nervig und ist es jetzt immer noch, in vielen Dingen fühle ich mich jüngeren Menschen von heute sehr viel verbundener als denen, die ich noch nie leiden konnte und in die andere Richtung genauso.

    Ich habe auch nie so recht verstanden, wo da die Grenzen gezogen werden sollen, das ist doch alles ein fließender Prozess, das ist nicht Kind-Kindeskind-Kindeskindeskinder - Leute zusammenzufassen, die in einem Jahrzehnt geboren wurden, ist doch willkürlich, ebenso könnte man von 2004-2012 gehen.

    Und noch mehr nervt mich, wenn getan wird, als würden heutige Kinder alles Digitale mit der Muttermilch aufnehmen und alles ü50 wäre zu blöd, die Taschenlampe am Handy auszuschalten.

    Und die wichtigste Botschaft: NIE NIE NIE im Krankenstand die Mails checken.

    Ich habe das noch nie gemacht und kann es auch nicht nachvollziehen. Denn wenn man krank ist, ist man nicht fit. Und physisch sowie psychisch angeschlagen.

    Und das muss jetzt für jede und jeden in jedem Zustand gelten? Ich finde es gelegentlich ganz nett, ein bisschen Kontakt zur Außenwelt zu haben, wenn ich serienguckend im Bett liege und Tee trinke. Manche Mails sind auch durchaus beruhigend, z. B., wenn man hört, dass es auch ohne einen gerade alles klappt, dass Dinge erledigt sind etc.

    Man ist auch nicht notwendigerweise psychisch angeschlagen, bloß weil man Corona oder irgendeinen anderen Mist hat.

    Die Arbeit geht nach der Krankheit weiter und ich bin dann lieber vorbereitet. Man muss nix. Aber man darf.

    Man muss immer schauen, wie hoch der Anteil am persönlichen Gekränktsein ist - getarnt als Unverständnis, warum man denn nun nicht die Bestnote bekommen hat. Und sich von der Vorstellung verabschieden, dass man sich nur "große Mühe" geben muss, um gefeiert und geehrt zu werden.

    So läuft es nicht, und, wie beschrieben, als Lehrkräfte ist das unser täglich Brot auf der anderen Seite des Tischs, und da draußen in der Welt ist es nicht anders. Hart und ungerecht, fehlerhaft und überhaupt.

    Lies dir deine Worte in zwei Jahren nochmal durch, dann denkst du vermutlich: Was für ein Luxusproblem.

    Glückwunsch zur bestandenen Prüfung!

    ... das Gefühl, mein Leben zum Großteil in der Schule/ mit schulischen Dingen verbracht zu haben, ist schon irgendwie doof :(

    Ich weiß, dass das einige anders sehen.

    Ja, das ist komisch. Weil man eben auch nichts rückgängig machen kann. Die Zeit ist einfach futsch. Für immer. Sinnlos, darüber zu grübeln und man tut es doch. Vielleicht muss man bei jeder kleinen Sache, die man als sinnvoll/erfolgreich ansieht, eine kleine Notiz machen - damit man nicht vergisst, wie viel Licht man in die Welt gebracht hat. Oder so.

    Ordnungsdienst ist nicht dasselbe wie Putzen. Ich habe mir gestern einen Film angeschaut über japanische Schulen und da sah man die Kinder wirklich *putzen*. Ich habe auch gedacht: Hat was.

    Im Gegensatz zur Differentialrechnung braucht man diese Fähigkeit tatsächlich sein Leben lang: Nicht zu viel Dreck machen und Dinge gleich in Ordnung bringen macht das Leben leichter.

    Nur leider würde vermutlich das gesparte Geld nicht verwendet, um alles andere in Ordnung zu bringen. Und an japanischen Schulen herrschen auch so manche Sitten, die wir nicht so haben wollten.

    Bin über zwei sehr interessante und auch vergnügliche Hörbücher von Peter Modler gestolpert, das wollte ich mal mit euch teilen. Das eine heißt "Mit Ignoranten sprechen" und das andere "Wenn Höflichkeit reinhaut". Der Autor analysiert eine Reihe von Situationen, bei denen Kommunikation schief geht, z. B. solcher mit Donald Trump, aber auch in dienstlichen Besprechungen etc. Im zweitgenannten Buch gibt es auch ein Kapitel über Unterricht, aber das über Schiedsrichter ist fast noch besser.

    Seine Unterscheidung in "basic talk" vs. "high talk" ist sehr erhellend, und das andere Ding ist der "move talk" und die Unterscheidung in horizontale und vertikale Kommunikation. Diese Begriffe kann man auch einfach googeln. Vermutlich haben das andere Leute schon vor ihm gesagt, aber er sagt es wirklich deutlich, und die Hörform ist in dem Fall besonders gut geeignet. Langsam. Kurz. Repetitiv. So antwortet man, wenn jemand einem dumm kommt. Also nicht intellektuell argumentieren, wenn das Gegenüber auf Krawall gebürstet ist und nichts anderes will als Revier abstecken, gewinnen, austesten, provozieren.

    Eigentlich mache ich das schon seit einer Weile ohnehin so. Mit entsprechender Körpersprache und kurzen Sätzen, die ich notfalls so oft wie nötig wiederhole. Jetzt weiß ich auch, warum.

    Ja, das ist witzig. Ich bin mit "Apfelkitsch" aufgewachsen zu Zeiten, in denen man noch den Apfel ringsrum gegessen hat. Wenn ich so nachdenke, habe ich das Gefühl, der wird heute entweder in eingetupperter Form oder in Geleeform "verfüttert". Also eigentlich ist es doch schön, wenn so ein Original-Apfel im Klassenraum überhaupt gesichtet wird :klatsch:

    Ansonsten, falls das ein wirkliches Problem sein sollte, das hier thematisiert wird, ist das wieder mal so ein Gespenst-an-die-Wand-malen. Vater will mich sprechen - huch!

    Es ist meist sehr hilfreich, Eltern zu kennen. Wenn sie umgänglich sind, kann man gemeinsam ein Problem besprechen. Sind sie weniger umgänglich, versteht man jedenfalls das Kind hinterher besser.

    Und wenn man Angst vor Kritik hat - nun ja, man muss halt lernen, damit umzugehen. Ich weiß, am Anfang ist das schwer. Die Souveränität muss man sich erst erwerben.

    Es ist ja auch so, dass Schüler*innen gerne fragen, wozu man etwas braucht - wenn man aber mit einer "Textaufgabe" um die Ecke kommt, ist das auch wieder nicht recht.

    Mit beidem haben sie ein bisschen Recht und ein bisschen Unrecht. Es ist legitim zu fragen, warum man etwas lernen soll, und die Textaufgaben sind häufig wirklich vom Typ "Bananen kaufen".

    Aber man fragt auch nicht, warum man den Buchstaben "a" braucht. Zum Bananen kaufen? Und wirklichkeitsfern sind die Aufgaben ja oft einfach deshalb, weil die Realität so kompliziert ist und man all das Komplizierte erst mal weglässt.

    Das sind Themen für die Ausbildung. Also, nicht verzagen, diskutieren.

    Die 5 in einem überflüssigen Fach war aber scheinbar die 5 zu viel. Da nahm jemand das Fach Religion zu ernst. *schulterzuck*

    Tja, ich bin zu spät gekommen, weil mir ein Schnürsenkel gerissen ist.

    Nein, bin ich nicht. Ich bin einfach zu spät aufgestanden und hatte meine Sachen nicht beisammen.

    Das Problem ist nicht Reli. Problem ist das nur, wenn alles von vorne herein auf Kante genäht ist.

    Dann wäre die Lösung ja auch schön einfach. Wem ist eigentlich geholfen, wenn wir unehrliche Noten geben? Davon werden die SuS auch nicht ausbildungsfähiger.

    Ja, das stimmt natürlich. Ich glaube auch nicht, dass bei uns die Wünsche weniger abstrus sind als anderswo. Ich kriege das nur nicht so mit, weil meine Wünschen nicht so abstrus sind.

    Aber das ist ja eine Frage der Priorisierung. Bei uns kommen offenbar diese offensichtlichen Dinge wie beim Abendunterricht als erstes dran. Die abstrusen Wünsche, tja, ich weiß es nicht. Gemecker gibt es halt auch immer.

    Sowas sollte einfach thematisiert werden. Bei uns war das auch nicht immer selbstverständlich.

    Bei der Stundenplanung dürfen wir grundsätzlich Wünsche äußern. Ob es dann immer so alles passt, ist die andere Frage, aber man bemüht sich jedenfalls sehr. Abendunterricht heißt, vormittags frei und am nächsten Tag frühestens zur 3., das blockt das Stundenplanprogramm. Abweichungen nur nach Absprache und mit Einverständnis. Kommt ja auch immer auf die eigenen Vorlieben an, Fahrweg, Kinder etc.

    Schraub die Ansprüche an dich nicht zu hoch. Das klappt alles nicht von heute auf morgen. Man muss ständig abwägen zwischen Konsequenz und Verständnis, und das dauert alles ein bisschen. Insbesondere in Mathe muss man erst mal signalisieren, dass man sich Mühe machen wird mit dem Erklären. Das ist halt für viele nach wie vor ein Hass- und Angstfach. Und es ist auch nicht jeder begeistert von Musik. Aber zwei schöne Fächer hast du da :wink2:

    Ich weiß noch, wie ich am Anfang mal Ko-Teaching hatte und mit dem erfahrenen Lehrer sprach. "Man gewöhnt sich aneinander", sagte er, Worte, an die ich oft gedacht habe, weil, ja, irgendwie kennt man seine Schäfchen irgendwann und die meisten mag man auch.

    Ich arbeite einerseits viel mit Routinen im Ablauf, das ist sehr hilfreich. Andererseits bringe ich auch immer mal wieder was Neues rein.

    Aber wie schon geschrieben, bleib immer authentisch und glaubwürdig, die SuS merken sofort, wenn du "nicht echt" bist.

    Das mit den Äpfeln und den Birnen ist sehr süß, danke, Philio, das merke ich mir. Mit x und y ist es ja genauso, da erkläre ich es ähnlich.

    Ein Taschenrechner nutzt einem herzlich wenig, wenn man die Rechenverfahren nicht verstanden hat. Wenn man schon anfängt, -1 mit Hilfe des Taschenrechners zu quadrieren und sich dann wundert, dass -1 herauskommt. Oder noch schlimmer: Nicht wundert, sondern es einfach glaubt. Und dann muss ich mit erwachsenen Menschen durch langes Überlegen und Fragen "Punktrechnung geht vor Strichrechnung" herauskitzeln.

    Und viele Leute können den Taschenrechner sowieso nicht gescheit bedienen.

    Ich fürchte, unsere Rechenfähigkeiten verkümmern so wie unser Orientierungssinn und einst die Eckzähne, und den Taschenrechner zu verbieten wird diese Entwicklung nicht stoppen.

    Daher mein Rat: Wenn du nach einigen Schulpraktika und Blicken ins Lehrerzimmer wirklich Lehrerin werden willst, dann lerne das, was im Studium gefordert wird, mit möglichst geringem Arbeitsaufwand. Es geht allein ums bestehen. Ansonsten kann ich nur empfehlen, etwas richtiges zu studieren.

    Genau die Lehrer, die wir brauchen :ka:

    Studieren nach dem Prinzip "Minimalismus", weil es ist ja eh nichts "Richtiges". Man muss es ja nur unterrichten. Weia.

    Die SuS sind ja schon so brauchen-wir-das-für-die-Klausur-sonst-ist-es-überflüssig. Setzt sich das im Studium fort? Macht mich immer ganz krank, der Gedanke.

    Ich bin eine ruhige Person und habe Schwierigkeiten mich in bestehende Gruppen einzufügen. Nun wurde mir gesagt ich soll mich mehr einbringen

    Das braucht seine Zeit, und das ist in der Tat ein schwammiger Rat.

    Ich denke, du hast genug zu tun. Mach dir um so etwas nicht so viele Gedanken. Sowas ist schnell gesagt, und du machst dir Gedanken, was dich auch nicht sicherer macht.

    Mir wurde etwas Ähnliches auch damals gesagt und das hat mir auch nicht geholfen. Und manch anderes auch. Zum Glück gab es auch Kollegys, die mir immer wieder gesagt haben, dass man da nunmal durch muss. Und dass andere das auch geschafft haben.

    Und ja, jetzt habe ich an die 100 Kollegys, die alle sehr unterschiedlich ticken und sich ganz und gar unterschiedlich einbringen. So ist das nunmal. Du bist, wie du bist. Mit der Zeit finden sich immer mehr Berührungspunkte mit den anderen - weil man miteinander zu tun hat.

    Also cool bleiben und nicht verwirren lassen.

    Ich stolpere beim Lesen darüber, dass du Theorien "auswendig lernst". Und du hast keine Lust, noch mehr davon auswendig zu lernen.

    Verstehe ich. Ich kann mir nur gar keine Theorie vorstellen, die man "auswendig" lernt. Man durchdenkt Theorien, vergleicht sie, und klar, ein paar Sachen muss man sich auch merken. Aber auswendig lernen, so wie man als Mediziner die Knochen des Innenohrs auswendig lernen muss? Hm.

    Da würde mir auch die Motivation wegbleiben. Denk mal drüber nach, ob du weniger "auswendig" lernst, sondern eher "inwendig", eher "verstehend", "interessiert", "mit anderen im Gespräch" etc.

    Keine Zeit dafür, zu viel Prüfungen? Hm. Ich glaube nicht, dass einen das davon abhalten sollte, sich ernsthaft mit den Inhalten zu beschäftigen, statt nur auf die Klausuren zu starren.

    Mit anderen reden würde sehr helfen. Wir haben das zu Studienzeiten so gemacht. Immer. Für fast ausnahmslos jede Prüfung hatte ich eine Vorbereitungsgruppe und wir haben uns die Köpfe heißgeredet. Das hat geholfen und solche Gedanken, wie du sie schilderst, kamen gar nicht auf. Allerdings hatte ich im Studium auch keine Klausuren, nur mündliche Prüfungen und von denen auch nicht sehr viele. Dieses Bulemielernen ist wirklich schrecklich.

    Ich kann dieses "wird erwartet" nicht leiden. Es klingt immer wie: Leider kann ich das nicht verordnen, aber ich denk mir schon was aus, wenn du das nicht machst. SL wissen schon, dass sie in vielen Fällen schlicht nichts machen können.

    Ich habe schon wirklich schöne Abifeiern erlebt, mit schönen Reden, Musik, richtig gutem Essen, Aufführungen. Lustig, herzlich, nett, und da habe ich auch schon bezahlt. Nette, wenn auch unspektakuläre Abschlussfeiern, bei denen sich die SuS auch bei ihren Klassenlehrer*innen bedankt haben, originelle Reden gehalten haben und auch sonst einfach zum Liebhaben waren.

    Aber wenn eine Abschlussklasse schon mit einem saudummen Abistreich um die Ecke kommt und auch sonst eher unangenehm war, ich nicht eingeladen werde und auch genau weiß, das wird eine öde Veranstaltung mit der immergleichen SL-Ansprache ... dann komme ich ungern oder gar nicht. Womöglich ziehen sie noch vom Rednerpult aus über ihre Lehrer her, warum soll ich mir das anhören?

    Meistens ist es ganz nett. Aber es gibt auch Phasen, da schmerzen zwei zusätzliche Stunden mehr als in anderen. Ich will niemanden verurteilen, der wegbleibt. Da hat ja auch jeder einen anderen Grund.

    Ich nutze die Notenmitteilung eigentlich immer für ein kurzes Gespräch. Manchmal ist es sehr kurz, manchmal etwas länger. Und natürlich kann mir mal was durch die Lappen gehen, was noch notenrelevant sein kann, ich schreibe nicht für jede Programmzeile auf, die ein Schüler produziert hat, eine Notiz in ein rotes Büchlein.

    Ich frage sogar nach Wünschen und Rückmeldungen zum Unterricht, und ich finde das überhaupt keine Zeitverschwendung.

    Und das machen bei uns viele.

    Als ich mit dem Seiteneinstieg anfing, war mein jüngeres Kind noch in der Grundschule.

    Teilzeit wurde überhaupt nicht hinterfragt, ich habe das während der Ausbildung und noch danach gehabt, war nie ein Problem und da hat nie jemand doof gefragt. Soviel zum Thema: Sind die alle so. Nein, sind sie nicht. Es ist zumindest bei meiner SL bekannt, dass man Leute nicht über ihre Kapazitäten hinaus einspannen kann.

    Familie ist ein ausreichender Grund für Teilzeit. Ja, inzwischen ist es etwas schwieriger, die voraussetzungslose Teilzeit zu bekommen, aber darum geht es bei dir ja nicht.

    Es gibt sogar Leute (viele), die gehen in Elternzeit (sogar Männer), und was kann die Schule machen: Nüscht.

    Ich kann deinen Ärger verstehen und drücke dir die Daumen, dass du andere Erfahrungen machen wirst.

    Allerdings ist Verständnis das eine und die Unterrichtsabdeckung das andere. Das stresst ja auch dich. Da musst du schon irgendeine Lösung finden. Das ist schwierig, ich weiß. Aber die Lösung heißt nicht nur "Verständnis durch die Schulleitung".

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