Beiträge von Piksieben


    im gespräch kristallisierte sich dann heraus, dass sie die situation si bei mir einschätzt, dass ich so ein referendariat am gymnasium nur mit hängen und würgen und enorm viel unterstützung bewerkstelligen könne und sie mir das selbst nicht zutraut - mhm, da war ich erstmal ratlos

    Du glaubst ja nicht, wie viele Unterrichtsbesuche schief gehen und nachher kommt doch noch ein guter Lehrer dabei heraus ... In so einer Situation braucht man Mitstreiter und Freunde, die einem helfen - welchen Wert hat eine Diagnose auf Grund einer Dreiviertelstunde, die jemand gesehen hat? Hattest du denn danach noch einen Besuch, oder hast du das gleich aufgegeben?

    Wieso sollte ein Chemielehrer in der Oberstufe nicht Chemie unterrichten können? Dafür ist er doch ausgebildet? Das sind Schüler, die da unterrichtet werden, keine Doktoranden.

    Wie schon beschrieben, man ist im Schulalltag darauf angewiesen, sich rasch etwas anzueignen, manchmal ist das leider nur ein oberflächliches Sichanlesen, aber was soll man machen? Mein Tag hat auch nur 24 Stunden. Was allein innerhalb der Informatik ständig hinzukommt und sich ändert, da wäre es schon ein Fulltimejob, sich ständig auf dem Laufenden zu halten. Letztlich kommt es darauf an, eine solide Grundlage zu haben und vermitteln zu können und sich auf neue Entwicklungen einzustellen bzw. Querbezüge zu anderen Fächern herstellen zu können. Aber dass man dafür gleich alle Nachbarfächer studieren müsste - geht halt nicht.

    Mathe+Physik ist jetzt auch nicht die Traumkombi. Mathe hat auch Berührung zu Informatik, nur als Beispiel, und auch da müsste man sich auskennen, um z.B. die Matheprogramme zu bedienen und die Anwendungen der Mathematik innerhalb der Informatik darstellen zu können. Oder nimm den ganzen technischen Bereich am Berufskolleg, Wirtschaft etc.

    Such dir die Fächer aus, die dir liegen. Die Schüler haben viele Lehrer. Die Mischung macht's.


    Aber ja, mehrere Kinder haben wollen und gleichzeitig genug Zeit usw. ist nur möglich, wenn man dann wohl dem Berufsleben den Rücken zukehrt, oder? So nach dem Motto: Wer das Eine will, muss das Andere in Kauf nehmen. Meinst du es so?

    Dem Berufsleben kann man den Rücken erst zukehren, wenn man mal einen Fuß drin hat. Ich finde es einfach ungeschickt, die Ausbildung mittendrin abzubrechen. Du könntest das Ref machen und danach erst mal zu Hause bleiben. Irgendwann willst du da raus wollen. Dann kannst du dich bewerben, mit entsprechender Qualifikation.

    Vielleicht brauchst du etwas Abstand von dem "Trauma" am Gymnasium und machst nach dem Umzug einen neuen Anlauf? Ich habe das Gefühl, du kämst an der Grundschule besser zurecht.

    Ich weiß natürlich nicht, was für dich das Beste ist. Ich finde nur dein Ansinnen etwas bedenklich: Partner soll jetzt bitte rasch promovieren, damit er die Familie finanziert, während ich noch nach Selbstverwirklichung strebe und mich sortiere, aber erst noch zwei, drei Kinder, und um die will ich mich auch reichlich kümmern können. Du wärst nicht die erste, die mit einem solchen Lebensentwurf auf die Nase fällt.

    Du könntest in einen sicheren Job einsteigen, der dir natürlich auch Freiheiten gewährt, vor allem aber deinen Lebensunterhalt auch unabhängig vom Partner sichert. Dass das mit einer künstlerischen freien Tätigkeit nicht so einfach ist, hast du ja schon festgestellt. Warum willst du nicht Grundschullehrerin werden? Deine Gründe, die gegen das Lehramt an Gymnasien sprechen - wie du meinst - haben doch mit dem Grundschullehramt nichts zu tun.


    Ich wüsste auch wie mein Kollegium darauf reagieren würde, wenn ich unkorrigierte Arbeiten zurücklassen würde: Nämlich verständnisvoll.
    Wäre ich an einer Schule, wo ich blöde Kommentare ernten würde oder mein SL mich dazu dienstverpflichten würde, dann würde ich entsprechend reagieren.

    Genau das ist es ja. Ich würde eine solche Korrektur auch ohne Murren übernehmen. Und der SL wäre damit natürlich einverstanden, warum denn auch nicht?

    Und ich verstehe auch nicht, wie man überhaupt so ängstlich sein kann. Binemei, du wirst nicht wegen einer nicht korrigierten Klausur den Beamtenstatus verlieren. Ich nehme an, dass die Nervosität deiner Gesamtsituation geschuldet ist. Was du hier liest, sind doch konstruktive Lösungsvorschläge, die dein Anliegen durchgängig unterstützen. Von daher verstehe ich deinen leicht gereizten Ton nicht. Such dir Hilfe, das scheint dringend geraten!!

    binemei, müssen wir das jetzt verstehen? Du kannst deine Vertretung wirklich nicht bitten, die Arbeit zu korrigieren? Warum heißt es Vertretung ... hm ... da übernimmt jemand deine Aufgaben, weil du sie nicht erledigen kannst. Wo ist denn das Problem? Dass dein Schulleiter sich das anders vorgestellt hat? Wann soll er dir was ins Gesicht klatschen, du bist doch gar nicht da?! Das weiß doch jeder, dass man eine Deutschklausur nicht in einer Viertelstunde korrigiert. Welchen Aufwand willst du denn noch treiben, du hast doch wirklich Dringenderes zu tun und bedenken.

    Wende dich doch mal an Lehrerrat oder Personalrat. Ich glaube nicht, dass es zu dieser speziellen Frage ein Gerichtsurteil gibt, aber wenn doch, dann müssen die das ja wissen.

    Edit: Oder besser an die Gleichstellungsbeauftragte, die dürfte zuständig sein.

    Ich würde die Arbeiten der Vertretung hinlegen und dann gehen. Wer soll dir da was wollen?

    Nett wäre es natürlich, vorher Bescheid zu geben, dass du es so machst, aber wenn du da Ärger befürchtest, würde ich auch das lassen. Scheint dringend nötig zu sein, dass du mal an dich denkst!

    Wenn mehr Geld für Sozialarbeiter ausgegeben wird, dann doch deshalb, weil Lehrer eben keine Sozialarbeiter sind und von Aufgaben, für die sie nicht qualifiziert sind, entlastet werden sollen. Ich teile die Skepsis, ob die Versprechungen eingehalten werden, aber die Richtung stimmt trotzdem.

    Bei uns gibt es einen Sozialarbeiter und ein speziell ausgebildetes Beratungsteam. Klar kümmere ich mich auch um meine Schüler, aber vor allem unterrichte ich.

    Und ja, natürlich darf man nicht die Schule seiner Kindheit erwarten, wenn man Lehrer wird. Alles verändert sich ständig, das gilt aber für alle Bereiche. Handsoome, du musst das schon allein für dich entscheiden. Ob "man" Lehrer werden sollte - wer will das wissen.

    Das Verhalten deines Kollegen finde ich sehr komisch. Ich denke, es wäre seine Sache gewesen, die Eltern zu verständigen bzw. zu entscheiden, ob das nötig war, denn um genau das hast du ihn ja gebeten. Ein Satz ins Hausaufgabenheft finde ich in so einem Fall auch nicht ausreichend.

    Was du falsch gemacht haben sollst, weiß ich nicht, denn du hast dich an einen erfahrerenen und auch zuständigen Kollegen gewendet, der zudem Klassenlehrer ist.

    Nun ja, jetzt bist du um eine Erfahrung reicher. Mach dich nicht verrückt deshalb. Da wächst du schon rein.

    Ich habe mich auch schon sehr oft über Arztrechnungen gewundert und hin und wieder auch tatsächlich den Arzt gewechselt, weil ich das Gefühl hatte, ich werde ausgenommen.

    Das Krasseste war mal ein Orthopäde, der scheinheilig nach dem Impfstatus meiner Tochter fragte und dann meinte, er müsse Gottweißwas für diese Beratung in Rechnung stellen.

    Falsche Rechnungen gibt es gelegentlich auch. Manchmal frage ich vorher, was bestimmte Maßnahmen kosten, bei denen ja nicht immer klar ist, ob sie notwendig sind oder was bringen.

    Man möchte manchmal gar nicht wissen, was die bei gesetzlich Versicherten alles abrechnen, in der Annahme, das merkt keiner ...

    Und hör bitte auf, die Klasse zu bedauern, weil deine Vorgängerin weg ist. Sie wird sich um ihr Kind kümmern, denn das ist ihr Kind, und weder sie noch du sind Mama von dieser Klasse. Und überhaupt. Das Leben ist kein Ponyhof und Lehrerinnen machen nicht nur duziduzi.

    Mach einfach weiter. Du deinen Job, die Schüler ihren. Und lass dich nicht von Sprüchen wie "bei Frau X war das so und so" manipulieren.

    Es gibt ja noch nicht mal eine Anzeige, also einfach abregen, Rausch ausschlafen und gute Vorsätze fassen. Es ist doch nichts passiert. Wenn alle Leute, die sich mal danebenbenommen haben, entlassen würden, wären die Schulen leer ...

    Micky, vielleicht solltest du die Beiträge nicht mehr als Antwort auf deine Frage betrachten. Die ist beantwortet und dein Problem ist somit erledigt.

    Dass man sich darüber hinaus Gedanken darüber macht, wie mit solchen Fällen umgegangen wird, ist eine andere als die Ausgangsfrage, aber betrifft uns halt auch ständig. Warum sollten wir diesen Austausch nicht hier fortsetzen? Du musst doch nicht mehr mitlesen.

    Mich nervt der Ton hier auch manchmal, aber hier in diesem Fall finde ich es nicht so wild, und es geht nicht gegen dich. Und natürlich sollst du hier keine Details schreiben. Das erwartet doch keiner.

    Nein. Nicht jeder versucht das Scheitern zu verhindern. Ein Schüler, dessen Versetzung gefährdet ist, würde sich sonst nämlich hinsetzen und lernen. Manche können sich dazu nicht aufraffen, schwänzen auch weiter. Wir reden hier von beruflichen Schulen. Nicht jeder hat den richtigen Weg eingeschlagen, und es ist nicht die Aufgabe der Schule, jemanden auf Teufel komm raus zu einem Abschluss zu bringen, auch wenn klar ist, dass das nicht der richtige Weg ist.

    Manchmal muss man sein Leben ändern, und das würde ich nicht mal Scheitern nennen. Ein Studienabbruch ist ja auch nicht immer ein "Durchfallen", sondern oft die (rechtzeitige) Einsicht, dass es das nicht war.

    Schüler kosten den Staat eine Menge Geld. Nicht alle, die fehlen, sind psychisch krank (wer krankgeschrieben ist, wird natürlich nicht ausgeschult). Einige gehen während der Schulzeit jobben, beziehen aber auch noch Bafög. Das geht einfach nicht.

    Schüler, die nicht da sind, kann man auch nicht beraten.

    Die Teilkonferenz ist auch dazu da, eventuell vorhandenen Problemen auf die Spur zu kommen. Wenn auch das nicht fruchtet, bleibt nur die Entlassung.

    Bei den Schülern, bei denen ich das bisher erlebt habe, war ohnehin klar, dass sie den Abschluss nicht schaffen. Schlimm genug, dass einige bis zu drei Jahren bei uns herumhocken und dann ohne Abschluss gehen müssen. Ja, man hat sie beraten, aber sie wollten halt bleiben. Welch eine Verschwendung von Ressourcen und Lebenszeit.

    Überflüssig. Dem Schulleiter wird die Mailbox zugespammt und als Adressat fühlt man sich überwacht.

    Es gehört zu den gängigen Regeln des E-Mail-Verkehrs, dass man Nachrichten nur an die schickt, die sie auch brauchen. Was interessiert denn den Schulleiter, ob ich gerade eine Stunde vertrete.

    Allerdings weißt du nie, ob das vielleicht mit Bcc noch an jemand anders geht. Von daher sollte man sowieso immer aufpassen, was man so schreibt.

    Hier z. B. (http://www.computerwoche.de/a/14-regeln-fu…-verkehr,595979)

    "4. Gehen Sie sparsam mit der Funktion "Antwort an alle" um.Es besteht die Möglichkeit, die Nachricht an eine Gruppe zu versenden, aus der sich vielleicht nur ein Prozent der Beteiligten dafür interessiert. Der Effekt ist vergleichbar mit einer Fahrt in einem öffentlichen Verkehrsmittel, in dem man gezwungen ist, dem Handygespräch eines Unbekannten zuzuhören. Wer ohne Notwendigkeit allen antwortet, erzeugt außerdem jede Menge elektronischen Müll. Insbesondere, wenn Anhänge mitgeschickt werden, führt das unnötige Versenden an große Verteiler zu Ressourcenproblemen."

    Leider ist das nicht so einfach. Es gibt institutionellen Rassismus. Wenn manchen Leuten immer wieder ungeschickte Fragen gestellt werden und anderen nicht, dann ist das institutioneller Rassismus. Was der einzelne Frager sich dabei gedacht hat, und dass der nicht ausgrenzen und diskriminieren will, spielt dabei eine Nebenrolle. (Und ihn deswegen als Rassisten zu bezeichnen, wäre sehr dumm und alles andere als hilfreich, ist aber abhängig davon, wie man Rassismus definiert.)

    Und ich möchte nicht jede Gedankenlosigkeit als Rassismus definieren. Ich habe oben beschrieben, dass eigentlich jeder, der nicht ganz so ist wie die anderen, mit dieser Gedankenlosigkeit zu tun hat und dass man natürlich daran arbeiten kann und muss, behutsamer miteinander umzugehen - dass man aber nicht immer gleich niedere Motive unterstellen muss. Ist zwischen "Wo kommst du her?" und "Ausländer raus" wirklich kein Unterschied?

    Da sagt man, jemand sei "an den Rollstuhl gefesselt", ohne darüber nachzudenken, wie das bei jemand ankommt, der auf den Rollstuhl angewiesen ist. Man schwärmt von seinem Urlaub und vergisst, dass das Gegenüber kein Geld hat, um sich einen Flug oder ein Hotel zu leisten, oder gerade im Krankenhaus liegt. Und denkt eigentlich niemand darüber nach, wie ungehörig es ist, das Essen anderer Leute zu kommentieren ("Das sieht aber gesund aus, he, he ... weißt du wieviel Fett dadrin ist ...").

    Manchmal kann ich die Ungeduld der Leute begreifen, die die ewige politische Korrektheit nervt. Ich traue mich ja auch kaum schon, hier etwas zu schreiben, weil ich ja dann prompt in diese Ecke gestellt werde, nichts von der Definition von Rassismus verstehe und bestimmt verkappt rassistisch bin.

    Ich verstehe Bolzbolds Anliegen, wirklich. Aber wer meint, es würde in keiner Situation andere beleidigen, unbeabsichtigt oder nicht, der belügt sich.

    "Sie geben mir nur eine 3, weil ich Türke bin", "Lisa kriegt wieder einen Mädchenbonus" - was soll man denn da noch sagen? Wer glaubt einem denn, dass man *wirklich* versucht, gerecht zu sein?

    Aber ich vergaß: Absichten zählen ja nicht. Na denn ...

    Stimmt Schantalle. Rassismus heißt doch nicht, dass man ungeschickte Fragen stellt. Rassismus heißt, dass man ausgrenzt, diskriminiert, drangsaliert, benachteiligt.

    Es gibt diese Kultur des Beleidigtseins, die selbst naiven Fragen Diskriminierung unterstellt.

    Eigentlich sollte man also gar keine Fragen stellen. Ich las einmal, dass man auch nicht fragen soll, ob jemand verheiratet ist. Klingt nach Smalltalk, kann aber bewirken, dass man jemanden verstört, der gerade in einer komplizierten Scheidung steckt, verlassen wurde oder dessen Partner gerade verstorben ist. Oder der sich gedrängt fühlt, über seinen gleichgeschlechtlichen Partner zu sprechen, das aber vielleicht nicht will.

    Wer ein chronisch krankes Kind hat, den kränken Sprüche wie "Hauptsache gesund", die dahergeplappert werden, ohne einmal darüber nachzudenken, was das für jemanden bedeutet, der über diese "Hauptsache" nicht verfügt.

    Die Liste ließe sich endlos fortsetzen, und die Ungeschicklichkeiten, mit denen sich Menschen gegenseitig kränken, sind unvermeidlich. Man kann sich bemühen, und die Fettnäpfchen stehen, wie ja schon erwähnt, doch überall herum.

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