Der KL hat aber die Sache offenbar für sehr gravierend gehalten, immerhin für gravierend genug für einen Telefonanruf und eine Aktennotiz. Dass er dann erst nicht mit den Betroffenen spricht, um es Monate später dann doch zu tun, halte ich für seltsam.
Ich nicht. Fände ich so einen Brief, würde ich das ernst nehmen der Schülerin gegenüber.
Aber rennt ihr mit jeder Lästerei, die ihr so mit anhört, zu den betreffenden Kollegen? Wenn Schüler A zu Schüler B sagt, Kollege x sei ein Blödmann, rennt ihr dann zu x und sagt ihm das? Sagt ihr nicht eher erst mal was zu A und lasst es auf sich beruhen?
Sonst hätten wir wohl viel zu rennen und zu petzen. Und gerade wenn es sich um solche unterirdischen Beleidigungen handelt und die Beleidigte eine, wie ich vermute, eher unerfahrene Kollegin ist, die ich nicht sehr gut kenne, weil sie nicht oft an der Schule ist, von der ich vermute, sie nimmt sich so einen Quatsch zu Herzen - warum sollte ich die denn damit überhaupt belästigen?
Und ihre Reaktion zeigt ja, dass sie nicht professionell reagiert. Ein Lehrer, der auf so etwas wirklich so persönlich reagiert, ist den emotionalen Belastungen dieses Berufs womöglich nicht gewachsen. Eine merkwürdige Haltung, sich da gleich als "Opfer" zu sehen und die Polizei einschalten zu wollen. Wie viele Beleidigungen müssen sich Lehrer und Eltern so anhören! Natürlich gehört sich das nicht, aber Umgangsformen sind halt Gegenstand der Erziehung, und die läuft nicht immer glatt. Und wenn man selbst als Kind brav war, heißt das längst nicht, dass man das von seinen Schülern immer erwarten kann. Das ist das übliche Lehrergejammer über die Jugend von heute - geschenkt.
Ich finde so eine hysterische Reaktion auch pädagogisch falsch. Wenn nichts passiert, lernt die Schülerin durchaus nicht, dass sie irgendwie alles machen kann. An ihre Grenzen wird sie noch oft genug stoßen. Sie sollte aber vor allem lernen, dass es nichts bringt, jemanden persönlich zu beleidigen. Das würde viel mehr helfen, so etwas künftig zu lassen.
Aber ihr dürft gern auf mir rumhacken - ich bin nicht beleidigt