Ich habe langsam auch den Eindruck, dass es keine wirklich zwingenden Argumente für ein generelles Handyverbot gibt. Es ist noch nicht einmal klar, was darunter zu verstehen ist: Darf man das Handy gar nicht erst mitbringen, so wie man Flüssigkeiten nicht mit ins Flugzeug nehmen darf, oder darf man es nur nicht nutzen, so wie im Krankenhaus, oder soll es einfach nur nicht klingeln, so wie im Kino?
Macht ihr euer Handy aus, wenn ihr in eine Tankstelle einfahrt oder eine Arztpraxis betretet? Da hängen doch auch immer so niedliche Schildchen, bei denen man nachsinnen müsste: Abgeben? Ausschalten? Flugmodus? Oder einfach nur nicht telefonieren, weil das nervt?
Ich habe ja das Gefühl, dass sich die Handynutzung im allgemeinen schon ganz gut reguliert hat. Es ist peinlich, wenn ein Handy im Kino klingelt, und viele Leute stecken ihr Gerät in die Hosentasche und haben es immer auf lautlos. Dann vibriert es eben ab und zu am Hintern, aber das merkt ja keiner und man bekommt trotzdem alles mit. Ich kann mich überhaupt nicht erinnern, dass ich im Unterricht jemals ein Handy habe klingeln hören. Und was die Schüler unter den Tischen so machen - Himmel, jeder weiß doch, dass da ein paralleles Universum ist, von dem wir meist nichts mitkriegen (ich habe mal einen lo-net-chat mitgeschnitten, das mir klar machte, wie sehr sich die Wahrnehmungen dessen unterscheiden, was im Unterricht so passiert...).
Könnte es sein, dass man sich mit dem Verbot einfach nur Arbeit macht, die man sich auch ersparen könnte? Da muss man sich ja erst wieder einigen, einen Beschluss erwirken, die Schulordnung neu ausdrucken und vor allem die Umsetzung kontrollieren. Und ob sich wirklich so viel ändert-?