Beiträge von incognita

    Rottenmeier
    ...daraus ergäbe sich ja die Konsequenz, die Form und den Bewegungsablauf großmotorisch zu trainieren und den Kindern freizustellen, in welcher Größe sie dann letztendlich den letzten Schritt - das Schreiben üben. Fänd ich durchaus sinnvoll - wobei meine Schüler, wie geschrieben, bislang selten Schwierigkeiten hatte mit der Erstklässlerlineatur.

    Unter physiologischen Gesichtspunkten ist das Schreiben in große Linien ziemlich kontraproduktiv. Zum Einüben der der Bewegungsspur und zur Verinnerlichung der Form macht es Sinn großmotorisch (nicht grob :evil:) zu arbeiten, aber der eigentlich Schreibvorgang passiert, wenn er sauber ausgeführt werden soll aus dem Handgelenk. Probiert mal euern erwachsenen Schreibradius aus und überlegt wie klein der Radius einer Kinderhand ist. Bei großmotorischen Übungen müssen sie sehr schnell unter Beteiligung des Ellenbogens, oder sogar des Schultergelenks arbeiten. Das ist sehr mühsam und hat mit dem eigentlichen Schreiben sehr wenig zu tun. Ich bin drauf gekommen (und habe mich mit dem Thema lange beschäftigt) weil viele meiner Kinder in den letzten Jahren sich in der kleinen Lineatur viel leichter taten. Die normale Erstklässlerlineatur macht so gut wie nie
    Schwierigkeiten, während mein gut gemeinten Riesenlinien ganz oft sehr unbefriedigende Ergebnisse für die Schüler und auch für mich brachten.

    Die 1+1 Tafel ist dazu da, Zusammenhänge zwischen den Aufgaben aufzuzeigen und somit Rechenstrategien zum Beispiel über Verdoppelungen, Nachbaraufgaben, usw. zu ermöglichen. Man kann die Tafel nicht wirklich einfach so nebenher einsetzen, dann ist sie tatsächlich verwirrend. Wenn man sich aber einarbeitet und die Hintergründe im dazugehörigen Lehrwerk (Das Zahlenbuch und das Programm 'mathe 2000')nachliest, ist es ein interessante Möglichkei,t Zusammenhänge darzustellen.

    Bei der Subtraktion ist es am Anfang immer wichtig eine 3-schrittige Situation darzustellen.
    Was ist (bzw. was war)
    Was passiert (bzw. ist passiert)
    Wie ist es jetzt
    Im Handlungszusammenhang kann man das gut darstellen. Mit Bildern ist es nicht so einfach. Ich nehme zu Beginn immer 3 Bilder für eine Aufgabe. Erst wenn sich verfestigt hat, was subtrahieren bedeutet, wird die Subtraktion auf einem Bild dargestellt

    Ich zahle sowohl Adventskalender, als auch Geburtstagsgeschenke aus meiner Tasche. Habe es allerdings auch immer als ein Geschenk von mir an die Kinder gesehen und mache es gerne. Wir sammeln zu Beginn des Schuljahres 20 € ein, die ich für Übungshefte, Umschläge, Folienstifte und anderen Kleinkram ausgebe.

    Bei uns in BaWü ist das usus, da bei bestimmten Fächerkombinationen Stunden übrig sind. In diesen Stunden können die LAs studienfachfremd eingesetzt werden. Die Regel ist allerdings, dass es im Einvernehmen mit dem/der LA passiert und er/sie nicht das Gefühl hat, dass die prüfungsrelevanten Fächer leiden. Bei uns sind die meisten LAs sehr zufrieden, dass sie auch andere Fächer sehen und nicht auf ihre studierten Fächer begrenzt werden.

    Na fein wenn das bei einem Kind mit diagnostizierter Rechenschwäche klappt. ?(
    Meiner Schülerin fehlt jegliche Orientierung an jedwedem Strahl, Leine oder Strich, weil sie gar keine Mengenvorstellung hat und somit ein 'Mehr' oder 'Weniger' und ein 'Vor' und 'Zurück' gar nicht leisten kann. Schon gar nicht, wenn - wie auf dem Zahlenstrich - keine Orientierung vorgegeben ist.

    Zitat

    Original von Rabe414
    In meinem vierten Schuljahr hatte ich zwei Wiederholer mit Dyskalkulie. Mit dem Rechenstrich sind sie super klar gekommen.


    Rechenstrich im 4. Schuljahr??? Wie lang ist der denn im ZR bis 1 00000 ???

    Wenn die Kinder aus der Pause kommen vespern sie bei mir und wissen um halb 10 ist finito. Selbst die Oberschnarcher haben es inzwischen geschnallt und schaffen es in dieser Zeit zu essen (manchmal nicht alles aber da schließ ich mich meinen Vorschreiberinnen an : Pech....morgen anders machen)

    Zitat

    Original von Philou


    Das gab's früher nicht, da wurde einem das Sunkistpäckchen weggenommen mit einem barschen Kommentar.


    Essen, Trinken, Pinkeln ist bei mir während des Unterrichts nicht gestattet, ich tu's ja auch nicht, ich lasse Vokabelhefte führen und gebe jeden Tag viele Hausaufgaben auf, übers Wochenende sowieso. Alles so ganz unmoderne Dinge. Wenn im Hinblick auf die Resonanz eines zu konstatieren ist, dann sicherlich die Tatsache, dass ich seit Jahren auf alle möglichen Reaktionen stoße, aber sicherlich nicht auf Widerstand bei Eltern, im Gegenteil.


    Du bist ja n ganz harter Knochen - wow - da täuscht der Teddy aber sehr.....wie schön, dass du den richtigen Weg gefunden hast und endlich mal jemand, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat - solche Lehrer brauchen wir .... *koppschüttel


    Ich denke (als Altachtundsechzigerin), dass man den Kindern beibringen sollte, sich angemessen zu benehmen. Angemessen ist, wenn ich Durst habe, trinke ich geschwind, packe weg und arbeite weiter . Wenn das authentisch rüber kommt, haben die Kinder keinerlei Schwierigkeiten, sich daran zu halten. Ich lasse die Flaschen neben den Ranzen stellen, griffbereit und dann schwimmt nicht der ganze Ranzen, wenn sie mal umfällt.


    P.s. Ich musste tatsächlich doch auch schon mal pinkeln während des Unterrichts *weia 8o

    Bei mir heften die Kinder fertige Aufgaben in die Ordner (Deutsch rot, Mathe blau), legen die Ordner in ihre Schubladen und ich schaue sie 2x die Woche durch.
    Am Pult steht bei mir niemand. Wer Hilfe braucht stellt sein Mäppchen auf und ich gehe hin.Bis ich komme, dürfen die kiddies sich gerne mal langweilen, ausruhen, oder ihr Lesebuch lesen. Finde auch das müssen sie lernen.

    Habe immer wieder die Erfahrung gemacht, dass Kinder, die nicht in der 2.Klasse formgerecht schreiben, tun es nie. Genauso mühsam ist es eine Stifthaltung, die oft schon zu Beginn der Schulzeit gefestigt ist, zu ändern. Wie du sagst, ist es ein starker Schüler. Gerade bei solchen Schülern kommt es merkwürdigerweise öfter vor, dass sie schmieren wie Sau. meiner Erfahrung nach hat die Schrift selten Auswirkungen auf die Fehlerquote.(obwohl das immer mein Argument den Eltern gegenüber war :rolleyes:) Ich weise Kinder und Eltern immer wieder drauf hin, biete an, dass sie ihre Schrift in Richtung Druckschrift ausbilden, aber viel ist da nicht zu machen. In baWü ist das 4. Schuljahr außerdem dazu da, dass die Kinder ihre eigene Schrift ausbilden...... :D...solln sie mal ;)

    Ich beginne immer damit, dass ich mit en Kindern erarbeitet was überhaupt eine Frage ist. Daran hapert es in der Regel schon. Kinder in dem Alter haben oft noch Schwierigkeiten, auf der formalen Ebene zu abstahieren. Fragen werden von den Kindern oft vom inhaltlichen Aspekt her wahrgenommen und nicht vom formalen. Genau das gleiche zum Begriff 'Antwort' Also einfache Frage Antwort Spielchen (fächerübergreifend in Deutsch)
    Dann gebe ich Fragen vor und Antworten müssen gefunden werden. Welche Antworten passen nicht usw. Erst dann kommen rechnungen dazu. Dann arbeiten die Kinder systematisch mit Sachrechnen in sieben Schritten von Wolfgang Schmidt.

    Meine Schüler mögen sehr Aufgaben aus der Stochastik : Kombinatorik, Wahrscheinlichkeit.
    Strubbelsuse im Zaubereinmaleins hat schöne Sachen im internen Bereich und außerdem hat niekao ne tolle Knobelkartei.

    Natürlich ist es erklärtes Ziel, dass sich die Kinder am Ende des ersten Schuljahres sicher im Zahlenraum bis 20 bewegen. Allerdings ist das so ne Sache mit Zielsetzungen..... deshalb dürfen wir als Lehrer nicht müde werden, immer wieder Zusammenhänge aufzuzeigen, Rechenstrategien anzubieten und, und, und ..... Letztlich wird es immer das ein oder andere Kind geben, dass auch noch die Finger länger zur Hilfe nimmt, ob wir uns auf den Kopf stellen oder nicht (siehe Schwimmflügelbeispiel ;)

    Zitat

    Original von neleabels
    Muss man wirklich Kinder der 4. Klasse mit dem 3. Reich behelligen? Warum bloß?


    Nele


    Ich habe in meiner 4. Klasse den Kindern die Aufgabe gegeben, sich für eine Präsentation ein Thema zu suchen. Am nächsten Tag kam ein Schüler und fragte sehr ernsthaft, ob er auch über die Nazis und den 2. Weltkrieg recherchieren dürfe....... das zum Thema 'behelligen'

    Ich arbeite mit dem Jandorflehrgang, der unabhängig von einer Fibel die Schreibschrift einführt (bei mir die LA). Um pfingsten rum haben bei mir die ersten Kinder mit der verbundenen Schrift angefangen. Ich habe einen verbindlichen Stationenplan gemacht, der für jeden Buchstaben durchlaufen werden muss.
    1.Station : nachspuren des Buchstaben mit dem Finger (foliert auf DIN A5 mit Richtungspfeilen)
    2. Station : Nachspuren des Buchstaben mit Folienstift (Umrissbuchstaben foliert DIN A5
    3. Station : Buchstaben auf der Tafel schreiben, bis er einigermaßen aussieht
    4. Station : Seite im Jandorfheft bearbeiten
    Daraus ergab sich, dass die Kinder in ihrem Tempo arbeiteten. Manche sind fast fertig, andere werden nach den Ferien weiter arbeiten. Ich lasse die ersten 3 Stationen gerne in der Schule vorbereiten und gebe Station 4 als Hausaufgabe. Bis zu den Herbstferien bearbeiten die Kinder Rechtschreibaufgaben in der Schrift ihrer Wahl. Wenn alle fertig sind, wird in verbundener Schrift weitergearbeitet.

    Wichtig finde ich, dass die ersten Schreibhefte der Kinder eine sog. Kontrastlineatur haben. Die Linien heben sich gut vom Hintergrund ab. Die gibt es meistens nicht billig in Billigläden. ;(

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