Beiträge von fossi74

    Als Hundebesitzer muss ich auch sagen, es ist ein himmelweiter Unterschied, ob man einen sehr gut ausgebildeten Hund (tolle Tiere!) im Raum oder in seiner Nähe hat, oder irgendeinen nicht oder schlecht erzogenen Köter...

    Ist nicht der eigene Hund immer das gut ausgebildete, tolle Tier und der Hund des anderen der unerzogene Köter...?

    Gern gern geschehen, CDL. Ich lasse mir übrigens ehrlich gern erklären, wie ein blinder Deutsch- und Englischlehrer (ich nehme jetzt mal meine Fächer) am Gymnasium zurechtkommen kann. Da endet mein Vorstellungsvermögen schon bei der Korrektur von Schülerarbeiten. Beim Lehrplanbereich "Film" könnte es auch schwierig werden.

    Ganz einfach: Die Altershöchstgrenze gilt für die Verbeamtung auf Probe, also den erstmaligen Antritt einer Planstelle. Zu diesem Zeitpunkt darfst du in Bayern höchstens 45 Jahre alt sein (Hessen: 50 Jahre, BW 42 Jahre).

    Hinausschieben lässt sich die Grenze durch Wehr- oder Zivildienst und Zeiten der Kindererziehung. Bei letzterem gibt es Unterschiede zwischen den Bundesländern. BW zum Beispiel erkennt zwei Jahre für jedes eigene Kind an, mit Nachweis auch mehr, Bayern ist wohl etwas restriktiver.

    Ich will hier nicht die Kassandra vom Dienst geben, aber ich sehe eine Tätigkeit im Schuldienst unter diesen Voraussetzungen ebenfalls sehr, sehr kritisch. Das hat weniger mit Dir als Person zu tun und mit eventueller Ablehnung Deines Hundes, sondern mit der Tatsache, dass unser ganzes Schulsystem nicht auf Menschen mit Handicap ausgerichtet ist. Eine blinde Lehrkraft könnte ich mir auch nur unter Schwierigkeiten an einer Regelschule vorstellen.

    Mir geht es nicht primär um die SuS, sondern eher um das System, das ich einfach vom Gym schon etwas kenne, von Gesamtschulen eben nicht.

    Und Du meinst nicht, dass Du ein anderes System kennenlernen könntest? Nach dieser Logik - ich bleibe dabei - müssten alle Abiturienten Gymnasiallehrer werden. Denn das System "Anwaltskanzlei", "Arztpraxis" oder "Unternehmen" kennen die ja alle nicht.

    Ein anderes Beispiel: Ein Nachbar arbeitet als Croupier in einer großen Spielbank. Jeden Samstag kommt dort der Inhaber eines großen Schrotthandels und bringt 50.000 € in bar mit. Er spielt jedes mal, bis alles weg ist. Falls dies zu früh der Fall ist, fährt er nach Hause und holt nochmal einen zweiten Geldkoffer.

    Die Story scheint mir ein wenig ausgeschmückt. Ohne den Schrotti zu kennen: Wer jeden Samstag 50.000 verzockt, ist

    • ohne jeden Zweifel spielsüchtig
    • mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit obendrein ein Steuerhinterzieher
    • und nicht zuletzt ein mieser Spieler. Gewinnt der auch mal?

    Das ist deine Sicht der Dinge! Aber ich kenne tatsächlich mehrere Personen, die gerne mit 60 oder 62 in Rente/Pension gehen würden und sich dafür nun schon einigermaßen was "zur Seite legen". Ich selbst möchte auch nicht bis 65 arbeiten, muss ich sagen.

    Bei den sogenannten Frugalilsten geht es aber nicht darum, ein, zwei oder fünf Jahre eher zu gehen, sondern den Absprung mit spätestens Mitte 40 zu schaffen (und dann den Rest des Lebens weiterhin jeden Cent umzudrehen). Das ist schon... nun, nennen wir es doch einfach "verhaltenskreativ".

    Natürlich habe ich das. Ändert nur nichts daran, dass ich mir eine andere Schulform gar nicht vorstellen kann, weil ich Null Ahnung habe, wie es da läuft. Ich bin aber räumlich flexibel (notfalls ganz D) und habe bisher relativ gute Noten.

    Hm. Wenn alle so denken würden, wäre der Lehrermangel an den anderen Schulformen wohl dergestalt, dass man diese längst hätte aufgeben müssen. Oder denkst Du, Hauptschullehrer seien ehemalige Hauptschüler?

    Mit 45 zu erben, finde ich nun übrigens nicht besonders früh. Mein Vater war 77, als er verstarb. Das ist nun zwar nicht sehr alt, aber auch nicht mehr wirklich jung, oder?

    Ich habe im Übrigen nie behauptet, dass ich mich zu den reichsten 10% zählen würde. Wie kommst du darauf? [Edit: Oder habe ich dich falsch verstanden und du meinst, dass wir auf jeden Fall zu den reichsten 10% gehören würden? Das fände ich ich absoluten Quatsch! Sooo groß war mein Erbe nun auch wieder nicht und sind auch unsere Mieteinnahmen nicht, s. o.]

    Entschuldige, ich wollte Dir nicht zu nahe treten. Ich bin nur von mir ausgegangen (jetzt 46 und hoffentlich noch lange kein Erbe).

    Das mit den reichsten 10% habe ich Dir übrigens nicht unterstellt, aber es ist halt das Thema dieser Diskussion.

    Vorausgesetzt, dass du Wohneigentum besitzt: Legst du denn tatsächlich gar nichts zusätzlich zurück?

    Doch, natürlich. Siehe mein anderes Posting. Ich beziehe diese Diskussion immer auf sogenannte Zusatzrenten.

    Vielleicht spart die Person ja auch gerade für karitative Zwecke.

    Ja, ausschließen sollte man es nicht - es hat auch schon mal im August geschneit...

    - Noch was zu der IMHO absolut müßigen Diskussion um persönlichen Reichtum: Was diese so schwierig macht, ist natürlich in erster Linie das persönliche Empfinden jedes Einzelnen.

    Anekdotisch 1: Als ich meine erste (Vertretungs-80%-)Stelle angetreten habe, habe ich dann ca. 1800 netto heimgebracht - wow, waren wir plötzlich REICH! Wir haben dann erstmal den Investitionsstau in unserem Haushalt aufgelöst und uns mal wieder mit Bettwäsche und Handtüchern und so ausstaffiert.

    Anekdotisch 2: Ich kenne ein pensioniertes Lehrerehepaar (A13/A14), Kollegen meines Vaters, mit nur einem Kind; beide waren selbst schon Einzelkinder und haben schon vor Jahrzehnten üppig geerbt (u.a. Mehrfamlienhäuser in einer Großstadt). Sprich: Wir reden hier von mehrfachen Millionären. Die beiden haben allein durch die Pensionen ca. 6500 Euro im Monat... aber sie fühlen sich (ohne jeden Flachs!) arm. Sie sind entsetzt, wenn sie hören, dass meine Eltern ab und zu essen gehen (und dafür Geld bezahlen!). Sie wohnen in einer schäbigen Mietwohnung und beschweren sich ständig, dass der Vermieter nichts macht (aber die Miete ist halt günstig). Sie kaufen keine Kleidung mehr, sondern tragen ihr altes Zeug auf (was man auch sieht). Ihre Möbel stammen teilweise aus den 60er/70er Jahren (wer Möbel von damals kennt, weiß, was das optisch und qualitativ bedeutet) - dem örtlichen Schreiner sind sie gram, weil er sich mal geweigert hat, an der Quelle-Einbauküche von 1969 etwas zu reparieren (aus Angst, das Ding bricht ihm unter dem Akkuschrauber zusammen).

    Es wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre... leider stimmt jedes Wort.

    Ach so, um das nochmal zu erwähnen: Ja, ich bin wirklich und wahrhaftig der Überzeugung, dass ein verbeamteter Lehrer keine zusätzliche Altersvorsorge treffen muss, unter folgenden Prämissen:

    1. Unter AV in diesem Sinne verstehe ich irgendwelche Zusatzrenten à la Riester.

    2. Das Vorhandensein von Wohneigentum setze ich natürlich voraus (wenn meine Eltern kein abbezahltes Haus hätten, an dem keine größeren Sachen anstehen, wären sie nicht so gut gestellt, eh klar). Wenn das wegfällt, mag eine Zusatzrente allein für die Miete im Alter sinnvoll sein.

    3. Ich setze weiterhin voraus, dass natürlich trotzdem Sparen und Vermögensaufbau stattfindet. Aber das ist doch selbstverständlich. Nur muss man das nicht unbedingt als "fürs Alter" deklarieren.

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