Beiträge von fossi74

    @Lloris, #100:

    Danke für diesen ausführlichen und hoffentlich auch von den üblichen Verdächtigen als authentisch akzeptierten Bericht.

    Dazu noch ein Anekdötle von mir: Ich habe einen Bekannten, der 12 Jahre bei der Bundeswehr war (und das bis zum ersten Auslandseinsatz ganz toll fand). Studiert hat er beim Bund irgendwas nicht Verwertbares. War ja egal, er wird ja eh Offizier...
    Danach hat er dann eine Traineestelle bei einer Versicherung ergattert. Der nächste Traumjob: In vier Jahren zur Führungsposition und zum 100.000€-Gehalt. Dass der eifrige Trainee nur Freitag früher Schluss machen und schon um 20 Uhr gehen kann, hatte der gar nicht mehr so junge Mann nicht in der Berechnung. Frau und Kinder fanden das auch nicht so toll.
    Jetzt studiert er nochmal: Lehramt Sek I...
    Noch Fragen?

    Das liegt vlt. auch an euren günstigen Lebensunterhaltskosten. Mit einem EFH im Speckgürtel und zwei Kindern, die Frau dadurch bedingt vlt. sogar "nur" in Teilzeit, sähe die Situation sicherlich noch einmal anders aus; was nicht heißt, dass man in ärmlichen Verhältnissen leben würde.

    Warum kinderbedingt explizit die Frau Teilzeit machen muss, erschließt sich auch auf den zweiten Blick nicht.

    Meine Güte, Flipper79, warum so misstrauisch? Bei der Befragung wird hinterher (so vermute ich jetzt einfach mal naiv-optimistisch) ein Artikel herauskommen, der das Thema "Verbeamtung und Psychotherapie" zum Thema hat (das ist ja nicht nur bei Lehrern ein Problem!) und selbstverständlich - wie das seit Jahrzehnten der übliche Stil ist - Betroffene* zu Wort kommen lässt. Von Daten, die (etwa im Sinne der DSGVO) erhoben und verarbeitet werden, ist doch da noch gar keine Rede. Zumal "Franka" ausdrücklich auch die anonyme Befragung anbietet.

    Und zum Thema "Schreibberechtigung" - Leute, haltet doch mal den Ball flach. Seid doch froh, dass solche Anfragen dort gestellt werden, wo man mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Betroffene stößt, die sich mit Glück dann sogar äußern wollen. Ich glaube nicht, dass die TE uns hier dann ungefragt Ratschläge über unseren Beruf erteilen oder sich über die unfähigen Lehrkräfte ihrer Kinder ausheulen will.

    Kurz: Auf mich hat die obenstehende Anfrage keinen unseriösen Eindruck gemacht. Und seriöser Journalismus ist gerade in heutigen Zeiten unterstützenswerter denn je. An "Franka" vielleicht trotzdem der Tipp, noch ein paar Infos über das Rechercheprojekt rauszulassen (falls machbar). Viele Lehrer reagieren mittlerweile sehr empfindlich auf Anfragen von Journalisten, weil gute Berichterstattung über alles, was mit Schule zu tun hat, leider eher die Ausnahme ist.


    *"Namen sind der Redaktion bekannt" heißt das dann so schön.

    Hinzu kommt die exzellente Versorgung im Ruhestand, für die der Beamte nur theoretisch in seiner aktiven Zeit beitragen muss.

    Die oben genannten 76000 € entsprechen übrigens recht genau meinem derzeitigen Brutto als Angestellter in E 14 - also theoretisch zwei Gehaltsgruppen über A 12.

    Edit: lamaison war schneller, ich bezog mich auf # 46.

    Aber über 3000 Netto in StKl 5 ist eine sehr, sehr ordentliche Nummer. In Teilzeit erst recht.

    Möglicherweise können ja auch Personen, die die Haare schön haben, etwas zu Veränderungen in unsrem Bildungssystem und Entwicklungsprozessen beitragen.

    Ja, das will ich auch gar nicht bestreiten. Aber Precht kann es sicher nicht. Der ist nämlich das, was man früher "Salonphilosoph" nannte und darüber hinaus ein typischer Vertreter der Spezies "Ich war selbst mal auf der Schule, fuffzig Jahre her, war scheiße, jetzt sage ich mal den ollen Lehrern, wie mans besser macht".

    Mir scheint aber, dass die soziopathischen Karrieristen im Lehramt etwas weniger intelligent sind; wer sucht sich schon das Lehramt aus, um Karriere zu machen...

    Ich glaube, das ist ein Irrtum: Wo sonst hast Du die Möglichkeit, nach Gutdünken Lebenschancen zu zerstören, und zwar völlig unabhängig davon, was Dein Gegenüber leistet oder geleistet hat? Das geht in der Wirtschaft natürlich auch - aber lange nicht so billig, effektiv, (für Dich) folgenlos und nachhaltig wie im Seminar!

    edit: Man kann natürlich nicht nur nach Gutdünken Lebenschancen zerstören, sondern auch Generationen von Schülern den Schulalltag vermiesen, indem man unfähigen, aber mit sonstigen Qualitäten ausgestatteten Dumpftröten gute Noten hinterherschmeißt. Insofern wieder eine ganz gerechte Sache.

    Edit by Mod: ich habe den Unterfaden mal rausgenommen - das Thema haben wir schon öfters diskutiert. Vielleicht finde ich einen alten thread wieder, dann hänge ich ihn dort an.

    kl. fr. frosch, Moderator
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    Was ich am vorherigen Job besser fand:


    Abwechslungsreiche Projekte

    Aktuellere Technologien

    Stärker ausgeprägte Lösungsorientierung

    Jetzt hast Du aber ein paar ganz wichtige Punkte vergessen:

    • 14 Monatsgehälter, jeweils fünfstellig
    • fette Boni, praktisch leistungsunabhängig
    • Dienstwagen mit fünf Nullen (vier am Kühlergrill, eine hinterm Steuer)
    • persönliche/r Assistent/in (auch zur privaten Nutzung, oh là là... oder war das der Dienstwagen?)
    • ...

    Das alles selbstverständlich schon als Bachelor, teilweise schon auf Vorarbeiterebene! Jahaa, frag mal so erfahrene User wie Mikael oder Firelilly. Die können Dir das ganz genau erklären!

    Und es geht diesbezüglich um den gleichen Lohn für gleiche Arbeit und die gleiche Ausbildung, die den gleichen Verdienst begründet (für viele von euch). Aber nun plötzlich nicht.

    Also, Mikael hat hier mal erzählt, dass er nach Abzug der KK ca. 2.600 € raushat. Da muss ich als Privatschul"lehrer" ganz ehrlich sagen - nein danke, da verzichte ich auf den gleichen Verdienst. Ich bin ja nicht blöd (trotz Privatschule).

    den eigenen Schülern, die man ja auch nicht mit zu sich nach Hause nimmt, nicht im eigenen Auto mitnimmt, [...] vor allem nicht einzeln!

    Beides habe ich während meiner Gymnasialzeit oft erlebt. Das waren immer interessante Erfahrungen, von denen ich (z.B. musikalisch) heute noch zehre. Und dass mein Biolehrer sein Auto mit Schülern vollgepackt hat, die ins gleiche Dorf mussten wie er, fand ich auch toll, hat mir im Lauf der Zeit sicher mehrere Wochen des Wartens auf den Zug erspart.

    Ich selbst bin aber ganz anders und würde beides eher nicht machen. Ist schlicht auch eine Persönlichkeitsfrage.

    @lamaison: Ich wäre da auch vorsichtig, zumindest mit regelmäßiger Nachhilfe. Dem Kind mal ein, zwei Stunden lang etwas noch einmal erklären ist etwas anderes.

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