Beiträge von fossi74

    Ich bin immer wieder entnervt, wenn bei der Klausurrückgabe ein 'Den einen Punkt/Die zwei/drei Punkte hätten Sie mir aber noch geben können! Dann hätte ich jetzt eine bessere Note.' kommt.

    Oh ja - sehr gern bei Kurztests/Stegreifaufgaben, wo es ohnehin nur 25 Rohpunkte gibt und zwischen den Notenpunkten halt zwangsläufig nur zwei oder drei Rohpunkte liegen.

    und wenn es dumm läuft, musst du deinen Gewinn sogar abliefern

    Muss er nicht. Siehe § 13 NtV-NRW:


    "§ 13
    Höchstgrenzen; Abführungspflicht
    (1) Werden von einer der in § 1 Abs. 1 genannten juristischen PersonenVergütungen für eine oder mehrere Nebentätigkeiten im öffentlichen Dienstgewährt, so dürfen sie für die in einem Kalenderjahr ausgeübten Tätigkeiteninsgesamt die Höchstgrenze von 6.000 Euro nicht übersteigen.
    (2) Erhält ein Beamter Vergütungen für eine oder mehrere Nebentätigkeiten im
    öffentlichen Dienst (§ 3) oder für andere Nebentätigkeiten, die er auf
    Vorschlag oder Veranlassung seines Dienstvorgesetzten ausübt, so hat er sie
    insoweit an seinen Dienstherrn im Hauptamt abzuführen, als sie für die in einem
    Kalenderjahr ausgeübten Tätigkeiten zusammengerechnet die Höchstgrenze nach
    Absatz 1 übersteigen."

    - dies nur beispielhaft, weil es für den TE zutrifft. Analoge Regelungen existieren in allen deutschen Ländern.

    Letztlich handelt man als Erwachsener ja auch immer gleich.
    Vielleicht sollte man mal was Überraschendes ausprobieren? Also z.B. wenn Schüler meckern, ganz ernst sagen: "okay, wenn du heute keine Kurvendiskussion machen magst, darfst du ein Bild vom Weihnachtsmann ausmalen" oder wenn obiges Kind wieder sagt, dass ja immer nur er... sage ich das nächste Mal: "Stimmt, das ist echt voll ungerecht. Mach einfach weiter damit, andere benehmen sich schließlich auch daneben." Vielleicht würde die Absurdität auch den Schülern auffallen :sterne:

    Gar nicht so abwegig. Nennt sich übrigens "paradoxe Intervention". Probiers mal aus...

    Dieser Person ist klar, dass es in NRW Maximalgrenzen für Nebentätigkeiten gibt

    ... bei denen allerdings in der Regel auf den Zeitaufwand abzustellen ist, nicht auf den Ertrag. So fällt schriftstellerische und künstlerische Tätigkeit grundsätzlich nicht unter die Bestimmungen für Nebentätigkeit, auch wenn dabei der nächste Harry Potter rauskommt, der seinem Autor ein paar (hundert) Millionen Euro einbringt. Davon dürfte auch die von Deiner Person (um Deine etwas verschwurbelte Darstellung mal zu übernehmen) geschilderte Veröffentlichung von YouTube-Videos betroffen sein.

    Um einen in diesem Zusammenhang oft (und meist falsch) zitierten Begriff noch zu nennen: Es gibt für Nebentätigkeiten von Beamten tatsächlich eine Ablieferungspflicht für Erträge, die bestimmte Grenzen überschreiten. Dies gilt aber nur, wenn die Nebentätigkeit ebenfalls im öffentlichen Dienst erfolgt.

    Ich habe mal im Geiste in alles, was Böhmermann gesagt hat, statt Erdogan "der Papst" eingesetzt. Mit "Obama" und "Merkel" hab ich's auch mal probiert.

    Mit letzteren hab ich das auch gemacht. Aber der Papst... oh nein, das hab ich ja nicht mal zu DENKEN gewagt. Böse Meike!

    Ich sehe das nicht ganz so unkritisch wie wohl die Mehrheit. Dass dieser Erdogan ein ausgemachter Blödmann ist - geschenkt. Ihm aber sodomitische Praktiken zu unterstellen geht - nebst so einigem anderen, das Böhmermann hier abgesondert hat - ein gutes Stück zu weit. Das ist übrigens nicht nur eine Beleidigung von Erdogan, sondern auch ein übles rassistisches Klischee. Ich bin auch durchaus der Meinung, dass es Äußerungen gibt, die nicht erlaubt sind und die auch nicht dadurch entschärft werden, dass man vorher oder hinterher laut "Satire!" ruft. Man stelle sich vor, Böhmermann hätte z.B. einen israelischen Ministerpräsidenten in ähnlicher Weise angegangen... au weia, dann bräuchte er wohl wirklich Polizeischutz.

    Notabene: Ich halte Erdogan - wie oben auch schon gesagt - für einen Übelmann, der so bald wie möglich weg muss, wie auch immer. Das hat er aber mit vielen bayerischen deutschen Politikern gemeinsam.

    Schade, dass meine Spanischkenntnisse so täuschen, dass das erste Video für mich nicht mehr lustig ist

    Ach, Spanisch war das. Ich hätte auf Usbekisch oder Georgisch getippt, schon wegen der Outfits der Protagonisten und der Studiodeko.


    ...pssst: Magst Du uns verraten, worum es bei den beiden eigentlich geht? Mein dos-cervezas-por-favor-Spanisch reicht da leider nicht ganz.

    Latein soll die Hölle sein :D. Ich habe zwei Arbeitskollegen ... bei einer ist es gut gegangen, bei der anderen nicht. Das zieht ein Studium auf jeden Fall in die Länge. Bei der, bei der es nicht gut gegangen ist, ist es so, dass sie von S2 auf S1 gewechselt hat.

    Tja, ist wohl eine Definitionssache... für den einen ist Latein die Hölle, für den anderen der Himmel :) Machbar ist es aber auf jeden Fall. Eine gewisse Sprachbegabung hilft ungemein.

    "Hallo Kollegen,

    ich bin seit zehn Jahren Triebwagenführer bei der Deutschen Bahn AG. Nun hat mein Arbeitgeber mit der Lufthansa fusioniert und ich soll ab nächster Woche einen Airbus A310 im innerdeutschen Linienverkehr fliegen. Hat jemand von Euch Infos, wie das geht und was ich dabei beachten muss? So wie es aussieht, bleibt es für mich dabei, weil kein anderes Personal für den Airbus aufzutreiben war. Vielen Dank für Eure Tipps!"

    - sorry, aber so in etwa liest sich für mich das Ausgangsposting. Wäre ich der betreffende Kollege, ich würde mich glattweg WEIGERN, dieses Kind zu unterrichten.

    MSWörd: Du KANNST aufgrund Deiner Ausbildung dieses Kind NICHT adäquat betreuen (geschweige denn beschulen oder fördern). Das Einzige, was Du tun kannst, ist diesen Schüler möglichst still zu beschäftigen. Und kein schlechtes Gewissen deswegen! Es ist nicht Deine Schuld, wenn er auf der Strecke bleibt.

    Selbst der hirnverbrannteste Knecht der Arbeitsagentur käme nicht auf die Idee, einen Müllwerker als Konditor oder einen Verwaltungsfachangestellten als Feinmechaniker vermitteln zu wollen. Aber in der Schule soll genau das gehen. Da kann man echt nur den Kopf schütteln.

    Unsere einzige "Personalrätin" meinte darauf hin, dass ich ja schließlich den Vertrag so unterschrieben hätte und damit leben müsste.

    Dann weise sie freundlich darauf hin, dass Dein Arbeitgeber den Vertrag so unterschrieben hat und nun damit leben muss, dass ihm Deine Arbeitskraft nur anteilig zur Verfügung steht.

    Schließlich sind wir eine kleine Schule und da muss jeder mehr arbeiten!

    Interessante Argumentation. Von der Stringenz her ähnlich überzeugend wie "Nachts ist es dunkel, darum muss man sich warm anziehen."


    PS. Bin ich froh, dass ich nicht im Hyänenrudel "Grundschule" arbeiten muss! Als (natürlich männlicher) Schulrat würde ich mich sehr genüsslich zurücklehnen und die Situation an Eurer Schule beobachten. Wäre dann fast so etwas wie ein soziales Experiment: Was kann ich den Damen alles zumuten, bevor sie sich zusammenschließen und gegen ihre Arbeitsbedingungen vorgehen?

    PPS. und OT: Es scheint mir zuweilen wirklich so zu sein, dass Frauen eher geneigt sind, "von oben" "Verordnetes" als gegeben hinzunehmen und gegebenenfalls sogar zu verteidigen. Ich streite derzeit mit meiner Frau darüber, ob wir das U-Heft unseres Kindes im Kindergarten vorzeigen müssen, nur weil da ein Zettel hängt "bitte U-Heft mitbringen". Meine Frau hätte es schon längst mitgenommen und bereitwillig vorgezeigt, ich alter Querulant möchte dafür erst die rechtliche Grundlage sehen und würde wohl selbst dann noch zögern, medizinische Akten einfach aus der Hand zu geben.

    Und dafür bekomme ich als Lehrer 3. Klasse rund 800 Euro/netto !!!

    Nur so als Tip: Genau damit würde ich gegenüber Kollegen und Schulleitung argumentieren. Dass Du nur Teilzeit machst und mehr "Freizeit" haben willst als Deine Kollegen, mag für diese schwer verständlich sein. Wenn Du ihnen aber klarmachst, dass Du für ca. ein Viertel bis ein Drittel ihres Nettogehalts arbeitest, kommt der ein oder andere sicher ins Nachdenken.

    Ich habe bei einem großen deutschen Verlag mal 4.000 € (Festhonorar) bekommen. Dafür habe ich aus zwei bereits erschienenen Werken zum Thema Abi-Vorbereitung je ein neues gemacht und ca. 25% zusätzlichen, eigenen Text beigesteuert. Ich fand das damals ganz in Ordnung, schließe mich aber meinen Vorrednern an: An einem Schulbuch mitzuarbeiten macht man nicht des Geldes wegen, sondern aus Spaß an der Sache (und vielleicht auch, um es besser zu machen als viele vor einem).

    Ich würde auf dem privaten Markt auch nicht unter 25,- Euro nehmen

    Für Unterricht auf Honorarbasis gibt es derzeit - rein empirisch im Freundeskreis erhoben - zwischen 30 und 36 Euro für 45 Minuten. 25 Euro für die Stunde halte ich immer noch für entschieden zu wenig. Wenn ein Fliesenleger oder KFZ-Mechaniker das nehmen würde, bekäme er Schwarzarbeit (und Pfuscherei) unterstellt.

    Die Grundprinzipien des Beschäftigungsverhältnisses sind bei Angestellten wie bei Beamten faktisch gleich - bis auf den Status.

    Wenn Du unter "Grundprinzipien" nichts anderes verstehst, als dass beide Gruppen morgens in die Schule dackeln und dann unterrichten, hast Du sicher recht. Insofern unterscheiden sich ein Dacia und ein Maserati auch "nur" in Leistung, Design und Prestige.

    Du musst verstehen, dass es Kollegen gibt, die sich selbst inkompetent fühlen (und dann die Vertretung nicht so machen wie gewünscht), wenn die Schüler meinetwegen mit der Verbtabelle arbeiten sollen, wenn sie ein Kreuzworträtsel machen. Die KÖNNTEN ja trotzdem nachfragen und wenn die Kollegen dann selbst nicht wüssten wie ein Verb ausgesprochen würde, DAS wäre ja hochgradig peinlich!...

    O ja, ich habe so ein Exemplar im Kollegium... und bei uns besteht ja das Problem, dass wir im Unterricht an der Schule für Kranke ja viele Fächer nebeneinander haben. Da braucht man schon das Selbstbewusstsein, um auch mal einem Schüler zu sagen, "Sorry, von Chemie verstehe ich praktisch nichts. Bitte wende dich an Kollege NN."

    Nicht so meine Kollegin! Da heißt es dann, "Ah ja, die [frei erfunden!] Polymerase von langkettigen Peptidmolekülen... lass mal sehen... aha, aha... (längere Pause)... Ja, da wiederholst Du am besten erst noch mal die Grundlagen, das ist wichtig." Richtig lustig (und ich bekomme das ja hautnah mit, wir sind zu zweit in den Gruppen) wird es, wenn der Schüler nicht völlig ahnungslos ist und dann zu Recht darauf hinweist, dass ihm mit Grundlagen gerade gar nicht geholfen ist. Dann wird sie fuchtig und verbittet sich den "frechen Tonfall". Zugeben, dass sie etwas nicht weiß? Lieber würde sie wohl tot umfallen. Blöd nur, dass wir die Oberstufengruppe haben (auf jüngere Schüler wird sie gar nicht mehr losgelassen) und die etwas selbstbewussteren ihr das dann gern mal auf den Kopf zusagen. Da kann sie sich dann den ganzen Tag drüber aufregen.

    Aber in absehbarer Zeit ist damit Schluss. Gottseidank ist unser Träger entschlossen, sie keinen Tag länger als bis zur Regelaltersgrenze zu behalten.

    Dennoch frage ich mich, ob ich mit dieser Einstellung der Richtige für den Schulalltag bin.

    Man wächst da auch rein. Ich kenne etliche, die nach dem Gym-Ref keine Stelle bekommen haben und erstmal an der Hauptschule untergekommen sind. Viele von denen wollten da gar nicht mehr weg. Die Arbeitsbelastung (vor allem Vorbereitungen und Korrekturen) ist auch eine andere, von vielen (Typfrage!) als angenehmer empfundene als am Gymnasium.

    Übrigens: Wenn Du räumlich flexibel bist und nicht den Anspruch hast, dass auf der anderen Seite der Wohnungstür Deine Lieblingskneipe ist, gibt es in jedem Bundesland Ecken, die wunderschön sind und hohe Lebensqualität bieten, und wo trotzdem keiner hin will (Bayerischer Wald, Eifel, Hunsrück, Schwäbische Alb etc.). Meist sind dort auch die Preise moderat. Das Landgymnasium mit homogener und harmloser Schüler- und Elternklientel ist allerdings trotzdem eine aussterbende Art.

    Meine einzige Befürchtung dabei ist, dass die Ausbildung einen großen Einfluss auf die späteren Bewerbungen an berufsbildenden Schulen haben könnte. Wie seht ihr das?

    Du meinst die abgebrochene Ausbildung? Da kannst Du völlig entspannt sein. Für die Einstellung in den öffentlichen Schuldienst zählt Deine Examensnote und sonst genau gar nix. Da kannst Du auch fünf Ausbildungen abgebrochen haben.

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