Beiträge von illubu

    Hallo,


    ich kann das wohl bestätigen, OBAS ist in NRW mit einem FH Abschluss nicht möglich. Eine meiner Kolleginnen hat da alles versucht.


    Da wird meiner Erfahrung nach nicht geguckt, welcher Bedarf ist da und womit ist die „Ausbildung“ vergleichbar, sondern es geht einfach nur um den universitären Abschluss.


    Ist vielleicht auch anders kaum machbar. Denn wer soll da die Qualität des Studiums entsprechend beurteilen können…


    Beste Grüße

    Hm, in Bezug auf Schülerinteressen kann ich mich den Vorrednern so gar nicht anschließen:
    An unserem Gymnasium erfreuen sich sowohl Biologie, als auch Geschichte großer Beliebtheit. PoWi und Sowi aber noch viel mehr. Gerade in der Oberstufe und als Abiturfach.


    Insbesondere der aktuelle Bezug bei SoWi begeistert unsere Schüler:


    Dass man endlich mal versteht, oder besser versteht, warum die Steuern erhöht oder gesenkt werden, oder, warum die Nato/Uno im arabischen Frühling dieses oder jenes erwogen/verworfen hat, oder, warum und wie die EZB helfen muss, damit die Eurozone nicht zusammenbricht. Alles spannende Themen, die die Welt bewegen, also auch die Schüler.
    Zum Glück, kann ich da nur sagen, ansonsten würde ich mir Sorgen um unser Land machen!


    Aber das jetzt ganz unabhängig von verfügbaren Lehrerstellen oder Einstellungschancen.

    Hallo,


    ich muss leider ebenfalls ein bisschen dämpfen, was den Enthusiasmus angeht :-(. Momentan haben z.B. in NRW viele grundständig ausgebildete Lehrer/fertige Referendare große Schwierigkeiten eine feste Anstellung zu finden. Deshalb haben es Seiten/Quereinsteiger es momentan noch schwerer. Es gibt in NRW das OBAS Programm, aber hier im Forum wurde ja auch schon berichtet, dass die Stellen nur noch schwer zu finden sind, bzw. kaum welche ausgeschrieben sind.


    Du bist vllt einen Tick zu spät dran, vor 5/6 Jahren, da wurde - auf jeden Fall in NRW - richtig viele Lehrer gesucht, viele Seiteneinsteiger sind rein gerutscht, doch momentan hat sich dieses Fenster fast gänzlich geschlossen. Meines Wissens geht hin und wieder noch etwas in Physik, vllt auch Mathe/Informatik, vllt an Privatschulen, oder hin und wieder auch noch mal ein bisschen wirtschaftlich orientiert an Berufskollegs. Aber Englisch/Geschichte, oh je, das ist wohl momentan schwer.


    Aber, Du hast ja auch nach Deiner Motivation gefragt. Tendenziell klingt Dein Bild schon mal ganz ok, allerdings musst Du deutlich zwischen Schulformen differenzieren. Je nach dem von welcher Schulform wir sprechen, kann es sein, dass Du kaum mehr inhaltlich tätig bist, sondern hauptsächlich pädagogisch. Oberstufenkurse eines privaten Gymnasiums bieten da mit Sicherheit mehr Möglichkeiten, sich auf Inhalte zu konzentrieren. Grundschule, ja, das ist dann noch mal wieder ganz was anderes, finde ich.


    In der Schule zu hospitieren halte ich für eine gute Idee, vllt hast Du die Möglichkeit, Dir mehrere Schulen anzusehen.


    Ansonsten geht es zumeist über einen direkten Kontakt und eine befristete Vertretungsstelle - vllt kann man dann durch viel Einsatz zeigen, dass man unbedingt will, dann werden Schulleitungen auch erfinderisch, wenn es um den Verbleib geht, vornehmlich aber an privaten Schulen. Mit Geschichte halte ich allerdings auch das für schwer, aber, Versuch macht klug und es bedarf wahrscheinlich viel Einsatz, Geduld und Beharrlichkeit.


    Ich hoffe, ich konnte ein wenig helfen, viel Erfolg!

    Auch ich hatte im Leben nicht daran gedacht, Lehrer zu werden. HILFE!!!! Ich wollte "Karriere" machen, Geld verdienen. Mit Anfang 20 im Ausland, dann Studium beendet und los. Ja, und dann eben die Erkenntnis, dass vieles in der freien Wirtschaft "faul" ist. "Karriere" ist trotzdem geglückt, dann aber Babypause und dann danach dem wohl in die Wiege gelegtem Lehrertalent (gesamte Familie besteht aus Lehrern) :) gefolgt, OBAS (1. Generation) mit top Noten und nun seit einigen Jahren mit Begeisterung Lehrer. Aber, wohl nur durch meine Kenntnis der Welt "dort draußen", kann ich die Freiheit als Lehrer genießen und kann milde über so einige Unzulänglichkeiten hinwegsehen, die einige meiner Kollegen stets auf die Palme bringen. :)

    Oh je, ich muss Einigen hier recht geben - hier wird ein bekanntes "Alltagsproblemchen" ziemlich hoch gehangen. Was willst Du machen, wenn die richtigen "Brocken" kommen? Dann kommst Du vor lauter Forenbeiträgen zwecks Austausch gar nicht mehr zum Unterrichten :) sorry, kleiner Spaß, der muss aber sein, nachdem ich hier alles kurz überflogen habe.


    FüllerFuxi, mach´ Dich ein wenig locker, Du hast die Lehrbefähigung, also los. Ich bspw. unterrichte, wie viele andere auch, von der 5 bis zu den Abiturienten die ganze Range. Und klar, die 5er wollen ganz anders angesprochen werden, als die Mittelstufe, und die Oberstufe dann ist wieder etwas anderes. Spannend! Aber, man weiss doch, dass man als Lehrer so ein bisschen "Alleskönner" sein muss: man erklärt Inhalte, man erzieht, man ist Kummerkasten, man schlichtet Streit, man versorgt Wunden, man motiviert, man entertaint, man diskutiert, man ist Ratgeber, mitunter bei Klassenfahrten "Ersatzeltern" und und und....je nach Altersstufe mehr das eine oder das andere...


    Ihr Alle wisst das. Und das ist ja auch das Tolle an diesem Beruf, finde ich zumindest. Kein anderer ist so vielschichtig!! Aber definitiv muss man auch ein bisschen "Rampensau" sein, sonst wird s schwer. Aber, in das alles wächst man rein und wird immer routinierter. Wenn ich heute eine verlorene Wette vor der gesamten Oberstufe einlösen muss oder beim Abistreich vor der gesamten Schule irgendein "dummes" Lehrerspiel machen soll, dann mache ich das schon lockerer als noch vor 3 oder 4 Jahren :)


    Aber, zurück zu den Vertretungsstunden - nur Filme zu zeigen, dass kann wohl augenscheinlich nicht die Lösung sein. Aber, auch da wird man routinierter und wenn man einmal sein "Standing" an der Schule hat, man selber also bekannt ist, obwohl man die Klasse selber nicht kennt, dann funktionieren auch diese. So ist es inzwischen bei mir und ich finde es dann, wie einer meiner Vorredner auch, sehr nett, mal andere Klassen unserer Schule kennenzulernen. :)


    Also, stelle Dich etwas breiter auf, erkenne, dass wir Lehrer mehr können sollten, als lediglich unser Fach und eine Jgst. zu unterrichten und akzeptiere, dass wir ein Lehrerleben lang lernen. Viele Dinge wiederholen sich, werden zur Routineaber, irgendwie ist es aber auch mit jeder Klasse, jeder Generation anders und es bleibt immer alles in Bewegung.
    Will heißen: ganz ruhig, das wird, gib´ Dir ein wenig Zeit, viel Spaß dabei und beste Grüße

    ja, in NRW gibt es Rechtskunde an Berufsschulen, da gehen die Rechtsanwaltsfachangestellten hin. Ich weiss nur, nicht, ob das in NRW dann für den Seiteneinstieg über OBAS reicht und welches 2. Fach dann abzuleiten ist. Du müsstest im Prinzip eine Berufsschule finden, die Rechtsleute braucht, da unterrichten z.T. auch Rechtsanwälte ein paar Stündchen nebenbei die Woche. Auf jeden Fall an einer Berufsschule in NRW, die ich ein wenig kenne.


    Beste Grüße illubu

    Wir unterhielten uns neulich über das Thema - wie sieht das denn eigentlich aus? Schwangerschaft, trotzdem schwimmen unterrichten? In den GEW Informationen steht, dass man das nicht darf. Wie wird das bei Euch an der Schule (weiterführende Schulen NRW) gehandhabt?
    Vielen Dank für Informationen, vielleicht kann ich dann einer Kollegin weiterhelfen...

    Ich kann Dir Infos für NRW geben: hier kann man über eine pädagogische Einführung, oder die OBAS (berufsbegleitendes Referendariat) reinkommen. Dafür benötigt man dann aber 2 Fächer, die sich aus dem Hochschulstudium (mind. 8 Sem) ableiten lassen. Wahrscheinlich dann Chemie und Bio? Hängt von den Veranstaltungen ab, die Du an der Uni hattest. Damit kann man dann, wenn man eine Schule findet, die diese beiden Fächer braucht, evtl. noch reinkommen. Momentan sieht es aber nicht gut aus, denn viele grundständig ausgebildete Referendare haben in NRW momentan Probleme, eine Stelle zu finden. Vor 3-4 Jahren sah´ das noch anders aus. OBAS ist aber eine sehr schwierige Sache, wenn man dann noch eine Stelle bzw. Schule findet, aber zu den Hürden bei OBAS gibt es hier im Forum auch so einiges. Vielleicht hat jmd hier im Forum noch genauere Infos zu vorhandenen OBAS-Stellen? Vielleicht gibt es im Sek 1 Bereich oder Berufskollegs noch Möglichkeiten? Privatschulen? Hier würde es wahrscheinlich heißen, sehr viel Recherche zu tätigen und eigenständig viele verschiedene Schulen anschreiben. In NRW wird bis 40 verbeamtet, glaube ich, Kindererziehungszeiten usw. werden angerechnet.


    Um mich mimimaus anzuschließen würde ich aber zuvor noch mal genau in mich gehen und überlegen, warum genau Du an eine Schule möchtest. Du schreibst ja selber, dass Du von Methodik und Didaktik noch wenig Plan hast und dann kommt ja auch noch die tagtägliche pädagogische Arbeit mit jungen Menschen dazu, die man mögen muss, zu denen man einen Draht braucht. Ansonsten kann man nämlich in der Schule nicht glücklich werden. Worum geht es Dir also genau bei Deinen Wechselideen? Geld? Sicherer Job (Verbeamtung)? Arbeit mit jungen Leuten? Bist Du vielleicht in Deiner Freizeit in einem Sportverein o.ä. tätig, so dass Du auf die Idee Schule gekommen bist?


    In NRW kann man Praktika an Schulen machen, bzw. sie sind jetzt als Orientierungs- bzw. Fachpraktikum auch ins Studium integriert. Wir haben an unserem Gymnasium häufig Praktikanten, auch freiwillige, die für 3-4 Wochen schnuppern wollen. Aber, wir sind angehalten, diese nicht nur mitlaufen zu lassen, sondern auch unterrichten zu lassen.
    Auch ich würde so etwas dringend empfehlen - Lehrer und Schule, das ist schon irgendwie speziell und nicht für Jeden etwas ;)


    Wenn mehrere Bundesländer in Frage kommen, steigen Deine Chancen sicherlich. Wobei, BW geht glaube ich momentan auch nicht viel.


    Dennoch, viel Erfolg!

    Für mich hat die Statistik ebenfalls keine Relevanz und ich kann mich Wuenschelroute nur anschließen - ich erlebe es genauso, empfinde so viel Glück und Zufriedenheit bei meiner Arbeit, die SuS und Eltern nicht verborgen bleibt und häufig auch so an mich zurück gemeldet wird.
    Vielleicht hat meine Arbeitseinstellung aber auch damit zu tun, dass ich als Seiteneinsteiger aus der freien Wirtschaft gekommen bin (zwar als sehr junger Seiteneinsteiger, aber immerhin) und auf Grund der Kenntnis der Arbeitswelt "dort draußen", den Arbeitsplatz Schule so sehr schätze und man mir dieses auch anmerkt. :wink_1:

    Also, ich habe eine zeitlang die Sachen von Frl. Krise und Frau Freitag sehr gern gelesen. Auch Frl. Rot, man konnte wirklich mitlachen mit Ihnen. Wirklich nett geschrieben, obwohl es sich natürlich dann irgendwann auch stark wiederholt, aber dieses hier ist leider nicht annähernd so gut. Es ist sehr langweilig geschrieben und null lustig. Sorry, aber wer fragt, bekommt wohl Antworten. Verletzen möchte ich niemanden.


    Die Idee mit dem Blog war doch gut, da bekommt man doch schnell feedback, ob die Leute die "Schreibe" von einem mögen, aber ehrlich gesagt, ich kann´s mir nicht vorstellen.


    Grüße




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    Hallo Historiker83,


    es ist wirklich schwer, so aus der Ferne einen Rat zu geben, aber ich versuche mich auch mal:


    Deine Fächerkombination würde ich momentan durchaus als "Todeskombi" bezeichnen (NRW). Momentan ist es einfach verdammt schwierig geworden. Vor ein paar Jahren noch wurden soooo viele Lehrer gesucht, und jetzt? So viele fertige Refs bekommen erst gar keine Stelle bzw. sind froh, wenn sie eine halbjährige Vertretungsstelle mit 10 Std. bekommen, für die man auch noch 80 km fahren muss, oder auch schön, je 8 Std. an zwei verschiedenen Schulen o.ä. Für meinen Geschmack ist dieses offene Fenster nun doch sehr schnell zugefallen.


    Dennoch, bis Du nun wirklich fertig bist, also das Ref beendet hast (diesen Platz bekommst Du), scheint es ja auch noch 3-4 Jahre zu dauern. Vielleicht hat sich dann auch die Stellensituation, die ja auch durch den Wegfall des Doppeljahrgangs zu tun hat, wieder etwas beruhigt?


    Ich würde Dir dazu raten, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Du hast Dich entschieden, an noch mal an die Uni zu gehen, also zieh´ das jetzt auch durch. Hadere nicht mit den Zuständen, auf solche Situationen wirst Du Dein Leben lang immer wieder treffen. Augen zu und durch! Das Ref wird u.U. ähnlich zäh, mühsam und ungerecht. Auch hier ist man der Willkür von Fachleitern "ausgeliefert" (man kann natürlich auch Glück haben), auch hier muss man Dinge tun, deren Sinn sich einem nicht immer erschließen, usw. Sieh´ die Zeit an der Uni als Übung für die Zeit im Ref.
    Also, erst mal auf die Uni und die Nebenjobs konzentrieren und durchziehen, aber nicht so viel jammern! Und dann voller Elan ins Ref starten und was dann kommt, wird sich zeigen.


    Ich verstehe Deine Nöte und Ängste, muss dennoch auch zugeben, dass man als Lehrer auch immer wieder mit allen möglichen Situationen und Unzulänglichkeiten zu kämpfen hat, an denen man auch nicht zerbrechen darf.


    Bei Deinen Beiträgen fehlt mir allerdings eines: der unbedingte Will, Lehrer zu werden! Wenn Du das unbedingt willst, dann wirst Du es auch irgendwann schaffen. Auch mit Deutsch/Geschichte. Wenn es Dir aber gar nicht so sehr um den Beruf als Lehrer geht, sondern nur um irgendeinen Beruf geht, dann könnte der Weg natürlich etwas steinig und lang sein und die Motivation reicht nicht aus.


    Vielleicht ist der ein oder andere Denkanstoß dabei,


    gr, illubu

    Ich würde auch dazu tendieren, dass Du dir erst noch mal klar wirst, was Du willst. Ich rate dringend zu einem Praktikum an einer Schule - selbst die sind bereits schwer zu bekommen, sagen zumindest unsere 5 Praktis, die wir seit dieser Woche an der Schule haben. Vielleicht hat sich das dann mit der Schule ja ganz schnell erledigt?


    Und ich würde auch nicht sooo weit in die Zukunft planen, in der Schule drehen sich die Bedingungen manchmal ganz schnell. Das Fenster für Seiteneinsteiger war von ca. 2007/2008 sehr weit offen, ist aber mit Ende letzten Jahres fast komplett zugefallen. Also, was in 10 Jahren ist, wer weiss das schon.



    Und wenn ich mir mal erlauben darf zu sagen, dass Sportunterricht eben auch nicht einfach mal so eben geht. Der erziehende Sportunterricht beinhaltet mehr als Vermittlung von sporttechnischen Fähigkeiten im Schwimmen, Turnen und Volleyball. Das macht man nicht mal eben einfach so, weil man Leistungssportler ist. Ich bin auch ehemaliger Leistungssportler mit einem früher doch erheblichen Trainingsaufwand und bin froh, dass ich im Studium und Ref mein Handwerkzeug und eine breite Basis bekommen habe. Also ohne das - ich weiss nicht. Das klingt so nach: Lehrer, kann jeder...ich lese gerne und viel, könnte gut Deutsch unterrichten. Sorry, das musste jetzt mal sein!
    Im übrigen, ein DLRG Bronze oder Silber ist auf jeden Fall von Nöten, sonst darfst Du gar keinen Schwimmunterricht erteilen. Seiteneinsteiger bei Sport sind in der Regel Diplom-Sportwissenschaftler bzw. mit dem entsprechenden Master. Und das ist auch gut so...man sollte an die SuS denken.


    gruesse

    oh je, ich bin jetzt aber - ähnlich wie waldkauz - auch erschrocken, WIE erfinderisch Not macht. Die 2 Physikscheine lassen sich dann vielleicht noch machen, allerdings bedeuten 22 SWS auch eher ein paar mehr Scheine sind als 2, oder?
    Aber, dann Physik zu unterrichten, vielleicht noch in der Oberstufe, puh, mir wird Angst und Bange. Ich kämpfe mich als erfolgreicher OBAS-Absolvent momentan auch noch durch mein Zweitfach und in der Oberstufe Richtung Abitur ist das echt richtig, richtig schwer. Wenn man nun als Geisteswissenschaftler auch noch Physik machen will, stelle ich mir das noch schwieriger vor. Man muss ja auch mal an die SuS denken... da schließe ich mich neleabels an und denke, dass Du das nötige Fachwissen eines Lehrers unterschätzt. Auf jeden Fall, wenn es um Gymnasium und vielleicht Oberstufe geht.


    Mein Rat ist, sich über Vertretungsstellen an einer Schule zu empfehlen, sich dort über sämtliche außerschulischen Engagements wie Theater (DEUTSCH) - oder Musikaufführungen, Sportfeste, Weihnachtsbasare, Lesenächte (DEUTSCH), Klassenfahrten, Exkursionen, Arbeit an Konzepten usw. unentbehrlich zu machen - dazu scheinst Du ja laut eigener Aussage bereit - wenn die Schule/Schulleitung das dann so sieht, kann sie um Dich "kämpfen" und nach Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten suchen... wenn eine Schule will, gibt es da schon Möglichkeiten, insofern es Dir ja ;wie Du sagst, nicht um eine verbeamtete A 13 Stelle geht.


    Wie beschrieben hat dieses bei mir auch funktioniert und mir wurde daraufhin eine OBAS-Stelle der 1. Generation auf den Leib geschrieben...und bei anderen Kollegen an anderen Schulen habe ich das ebenfalls erlebt.


    Im übrigen, soll die OBAS nicht auch bald auslaufen...? Mehrfach geändert wurde das System ja schon...


    Gr, illubu

    Hallo schlonzi,


    ich kann Deine Verzweiflung verstehen - das ist für Dich dumm gelaufen. Nicht verstehen kann ich allerdings die Kritik am System und an OBAS. OBAS wurde geschaffen, um den Mangel in bestimmten Fächern zu beheben und schnell Lehrer zu rekrutieren. 2008/2009 gab es echt noch viel Bedarf. Das ist jetzt GANZ anders. Wie von einigen Teilnehmern bereits geschrieben, bekommen momentan viele fertige Refis keine Stelle. Wer zwei halbe Vertretungsstellen an zwei verschiedenen Schulen mit hin und her fahren bekommt, kann sich je nach Fächerkombi schon glücklich schätzen.
    Und die Sache mit der OBAS - das ist doch wie in der Ökonomie bei der Preisbildung auf dem Markt. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Wenn also zuwenig Nachfrage da ist, dann senken Unternehmer den Preis, um ihre Produkte an den Mann oder die Frau zu bekommen. Also, in diesem Fall: OBAS einführen, Einstieg erleichtern, gute Bezahlung usw.
    Sollte sich das ganze aber umkehren und die Nachfrage höher sein als das Angebot (aktuelle Situation am Gymi z.B. in NRW nicht nur durch den Weggang des ersten Doppeljahrgangs), dann steigen die Einstiegshürden wieder und es wird für Seiteneinsteiger noch viel schwieriger, in das System Schule reinzukommen.
    So funktioniert es doch nunmal - sich darüber zu beklagen ist müßig. Besser diese Kräfte in Plan B stecken, so bitter das auch sein mag. Und die Kombi Deutsch - Geschichte, tja, die ist eben mal so richtig schlecht und kaum gefragt. Auch als normaler Lehrer mit 2. Stx.
    Ich war ein ziemlich junger OBAS und konnte in der 1. Generation von diesem zeitweiligen Lehrermangel profitieren. Das Fenster war eine Zeit lang offen, ich konnte dadurch reinklettern. Und by the way - das Hineinklettern war der Horror, aber, das steht auf einem anderen Blatt Papier. Das Fenster ist jetzt aber zu gefallen. Das muss man so wohl akzeptieren.
    Allerdings habe ich die OBAS Chance bekommen, weil ich bereits einen Vertretungsvertrag an meinem Gymnasium hatte und man dort so begeistert von mir war, dass man mich unbedingt behalten wollte, deshalb wurde mir eine OBAS-Stelle auf den Leib geschrieben...Glück gehabt! Ebenfalls zur richtigen Zeit am richtigen Ort bzw. habe es vielleicht auch ein bisschen "erzwungen". Deshalb, vielleicht hättest Du besser die Vertretungsstelle angenommen, dort Leistung und Einsatz zeigen, dann setzen sich die Schulen und Schulleiter evtl. auch für einen ein.


    Du musst wohl akzeptieren, dass Du ein wenig zu spät bist mit Deinem Plan an die Schule zu gehen. :(


    Gr, illubu

    mycare2012, ich hoffe ebenfalls, dass es bald besser wird bei Deiner Tochter.


    Als Seiteneinsteiger und erfolgreicher OBAS-Absolvent (wenn auch ein recht junger, mit 33 eingestiegen) kenne ich beide Seiten und kann sagen, dass es in der freien Wirtschaft tendenziell eher schlimmer ist. Natürlich hängt auch das wieder von der Art der Tätigkeit ab und auch von der Fächerkombination. Aber, in der Schule hat man immer noch die Möglichkeit selber zu entscheiden, wie intensiv man seinen Unterricht vorbereitet, in der Wirtschaft nicht.
    Man muss sich eben wirklich von dem Ziel verabschieden, dass man bei einer Vollzeit-Stelle, alle Stunden perfekt vorbereiten kann. Ich bspw. schaue immer, dass ich im Laufe eines Schuljahres oder Halbjahres, jede meiner Lerngruppen mal mit einer richtig schön konzipierten Reihe mit sämtlichen Methoden, Spielen, Simulationen usw. beglücke. Jede Lerngruppe bekommt abwechselnd mehr Aufmerksamkeit von mir, bei den anderen muss es dann eben hin und wieder auch mal eine spontane Stunde aus dem Buch sein. Aber, auch das finden die SuS gar nicht so verkehrt, auch die wollen nicht JEDE Stunde Methodenfeuerwerk. Die SuS brauchen in erster Linie zugewandte und engagierte Lehrer und ich kann mich auch für meine SuS engagieren, wenn ich kein perfekt vorbereitetes Stundenkonzept vorliegen habe. Da wirkt dann eine nette außerschulische Aktion in einer ruhigen Phase mindestens genauso viel. Korrekturen, sicher, das ist ein Übel, vor allen Dingen in der Kombination zweier Korrekturfächer, aber, bei uns gibt es z.B. auch die Möglichkeit, sich bei entsprechender Belastung mal einen Korrekturtag zu beantragen.


    In Bezug auf die Überlegung ein Kind zu bekommen, um dann reduzieren zu können, fällt mir ein, dass dieses eine totale Milchmädchenrechnung ist. Wenn erstmal Kinder im Spiel sind, dann wird es erst richtig lustig. Ich spreche aus Erfahrung. Da kommt man nämlich immer erst an den Schreibtisch, wenn die Kinder im Bett sind und sitzt dann eher bis 24 Uhr. Außerdem muss man immer gucken, wo man die Kinder bei Nachmittagsunterricht oder Konferenzen/Sprechtage/Schul-Sportfesten usw. unterbringt und hat immer dann ein Problem, wenn man zur 1. Std Unterricht hat. Entweder hat man eine Schule/Kita, die schon um 7 Uhr öffnet, ansonsten wird es problematisch.
    In dieser Situation muss man sich noch viel mehr davon verabschieden, immer perfekt vorbereiteten Unterricht anzubieten. Und dennoch, der Lehrerberuf ist IMMER NOCH kompatibler als viele Jobs in der Wirtschaft. Da kommt man nämlich vor 17/18 Uhr nicht raus, es sei denn man hat einen Teilzeitjob mit weniger Verantwortung - aber, das ist für Akademiker ja auch nicht wirklich attraktiv.


    Fazit:
    Nein, die Arbeit in der freien Wirtschaft wird nicht besser sein, also, durchhalten, besser und schneller werden und Ansprüche runterschrauben.


    Grüsse

    ich stimme waldkauz zu - SE mit diesen Fächern in NRW keine Chance. Es gab ein Fenster für SE, bevorzugt für bestimmte Mangelfächer - so 2007/2008 - 2012, das Fenster fällt aber nun fast ganz zu. Viele Schulen dürfen ja momentan gar nicht ausschreiben....


    Grüsse, illubu

    Von Referendaren, die jetzt gerade ihr Examen gemacht haben, hört man "gruseliges" in Bezug auf die angebotenen Stellen. Bestimmte Fächer haben GAR KEINE Chance und können sich nur auf Vertretungsstellen bewerben. Der Doppeljahrgang verlässt bald die Gymnasien, da gibt es einfach momentan keine Stellen zu vergeben. Gesamtschulen sieht schon wieder besser aus.
    Ich würde raten, das Angebot anzunehmen, vor allen Dingen mit Deinen Fächern. Wenn Du jetzt Mathe hättest, dann wäre das etwas anderes, aber so.
    Außerdem hat Deine Schule/Deine Kollegen mit dem OBAS Programm auch wirklich eine entsprechende Belastung getragen, das machen diese Schulen doch nur für einen, weil sie danach gerne weiter mit einem zusammenarbeiten möchten. Moralische Verpflichtung, wenigstens für die 3 vorgesehenen Jahre?


    Grüsse, illubu

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