Bei uns halten sich die 5.-7. Klassen ganz gut an die Regeln. Problematisch sind die Jahrgänge 8 und 9, in der Oberstufe wird es dann wieder besser. Kollegen sehr unterschiedlich - von konsequentem Maskentragen bis zu laissez-faire und Tuchfühlung, als wäre nichts, ist alles dabei. Das Lehrerzimmer meiden viele Kollegen inzwischen, die auf Abstand Wert legen, und überlassen es den Kaffeeklatsch-Zirkeln, weil man sich nicht dauernd anbinden oder blöden Sprüchen aussetzen will. Ein Armutszeugnis.
Beiträge von Eugenia
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Wie soll das denn an weiterführenden Schulen gehen - keine Durchmischung der Lerngruppen? Bei uns wären dann über 1300 Schüler in der Schule. Klassen mischen sich
- in Religion / Ethik
- in der 2. Fremdsprache
- im Wahlpflichtunterricht ab der 9. Klasse
- in AGs
- teilweise im Sportunterricht
- in der Nachmittagsbetreuung
Kann man nicht wenigstens erwarten, dass Gerichte sich mal über die Realität vor Ort informieren, ehe sie so etwas postulieren?!
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Das ist nicht Elternsicht vs. Lehrersicht. Ich kenne etliche Eltern, die das Vorgehen der Kultusministerien total unverantwortlich finden. Und ich habe heute gesehen, dass mehrere Kollegen, die seit Wochen auf "locker" machen und betonen, dass das doch alles übertrieben ist, ganz schnell ihre Meinung änderten, nachdem bekannt wurde, dass im Kindergarten ihres Wohnortes Corona aufgetreten ist und ihre eigenen Kinder nun daheim in Quarantäne hocken.
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Hessen zieht nach im Öffnungsirrsinn. Und in der Pressekonferenz, in der das bekanntgegeben wurde, wurden Lehrer nur in einem winzigen pauschalen, verzichtbaren Satz erwähnt - nicht einmal Lehrer, sondern "die Schulen", die mal knapp für ihre Arbeit gelobt wurden. Lorz beruft sich auf angebliche Studien, die er nicht konkretisieren kann, wenn nachgefragt wird, ein einziges Trauerspiel! Lehrer als Verfügungsmasse für wilde Profilierungsexzesse der Politik und virologische Durchseuchungsexperimente. Ich nehme an, das hessische Corona-Kabinett tagte schön mit Abstand und Mundschutz. Oder Plexiglas. Oder in einer Videokonferenz.
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Ich frage mich langsam, wo diese dauernde Klage über den nicht geschafften "Stoff" herkommt. Ich bin mit meinen Schülern genauso weit wie ich es sonst wäre - es gab schon Halbjahre, da hinkten wir deutlich mehr hinterher. Im Präsenzunterricht zeigen sich bei einigen Defizite, aber nichts, was nicht aufzuholen wäre. Die Schere zwischen schwachen und leistungsstärkeren Schülern geht etwas mehr auseinander, aber da braucht man höchstens intelligente Förderkonzepte (und dafür Förderstunden) im Rahmen des Regelbetriebes. Das ist zu schaffen. Und zwar ohne gewaltige Wochenend- oder Ferienkurse. Die Oberstufe hat eigenverantwortlich ordentlich gearbeitet, wer sich in der Qualifikationsphase auf die faule Haut legt, kann sich meiner Meinung nach nicht auf Corona berufen, sondern trägt zumindest ordentlich Mitverantwortung.
Vielleicht sieht das an Grundschulen anders aus, aber die dauernde Unkerei über Massen an verpassten Inhalten kann weder ich noch irgendein Kollege, mit dem ich bei uns gesprochen habe, teilen.
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Offenbar kann man es als Risikopatient ohnehin gerade niemandem recht machen. Bleibt man zu Hause, heißt es: "Wer weiß, ob der / die sich nicht nur vor der Arbeit drückt." Geht man wieder in die Schule, wird gemunkelt: "Oho, warum ist der / die denn jetzt wieder da? Dann kann es doch nicht so weit her sein mit dem Risiko." Ich finde diese Diskussion langsam hochgradig peinlich. Auch ohne Corona gibt es Kollegen, die sich nicht gerade ein Bein ausreißen und ihre Arbeit, sagen wir mal, minimieren. Weil sie keinen Bock haben, weil sie es nicht besser auf die Reihe kriegen, weil sie aus Frust Dienst nach Vorschrift machen oder aus irgendwelchen anderen Gründen. Mit gesundheitlichen Faktoren hat das selten etwas zu tun. Das sind aber nicht die Risikopatienten, die jetzt ein Attest bekommen. Das ist eine andere Baustelle, die unabhängig von Pandemien besteht. Und auch ohne Corona muss ich als Kollegin ab und an Mehrarbeit schultern, weil Kollegen ausfallen oder nicht einsetzbar sind oder der Plan es verlangt. Warum, weiß ich nicht in jedem Fall. Geht mich auch nichts an. Das nennt man Datenschutz. Wenn es mir zu viel wird, frage ich bei der Schulleitung nach, ob sich die Sache nicht entzerren lässt. Diese dauernde Spekuliererei aus Frust über den eigenen Stress, ob auch ja kein Kollege jetzt untätig daheim sitzt und sich ins Fäustchen lacht, führt nur zu einem unguten Arbeitsklima, und das überdauert Corona sehr hartnäckig! Dass im Moment mehr Planungsaufwand bei der Schulleitung liegt, wenn sich die Belegschaft ändert, ist klar. Dafür können aber die Kollegen nichts. Das ist "von oben" so in Kauf genommen. Und dafür ist die Schulleitung auch Schulleitung. Bei den wirklich Verantwortlichen in Schulamt und Regierung wagen die wenigsten Schulleitungen sich zu beschweren.
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Und was habe ich dann davon? Klar kann ich dann früher auch asymptomatische Verläufe erkennen und vll. etwas früher auf die Bremse treten. Aber Kitas und Schulen ganz öffnen und dafür Lehrer und Erzieher testen, ist eine Milchmädchenrechnung, solange keine weiteren Schutzmaßnahmen vorhanden sind. Sonst müsste man die Schüler auch testen. Er bezeichnete irgendwo die Lehrer dann als "Indikator", wie stark der Virus im Umlauf ist. Ich möchte kein Indikator sein. Ich möchte Gesundheitsschutz. Beim besagten Interview mit Herrn Drosten hört sich das irgendwie nach Reagenzglas-Szenario an.
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Ramelow kritisiert zunehmende Entsolidarisierung und will Gebote statt Verbote, weil man nichts anordnen könnte, was die Menschen nicht "im Herzen tragen". Das setzt voraus, dass "die Menschen" Rücksichtnahme auch so "im Herzen tragen" - was ich sehr bezweifle. Die Debatte wird leider zunehmend von einer "Hier komme ich, ich will nicht mehr verzichten"-Stimmung geprägt. Und damit meine ich nicht Probleme der Wirtschaft oder existenzielle Probleme, sondern die Fraktion "Mundschutz ist lästig. Ich will meine Hobbys frei ausleben und im Sommer nicht auf den Ballermann verzichten"-Gruppe. So wird ein offizieller Verzicht auf Verbote im Moment leider die Entsolidarisierung auf die Spitze treiben. Menschen mit erhöhtem Risiko werden dann noch weiter in die Isolation gedrängt, weil im Supermarkt eben kaum einer mehr Abstand hält oder Mundschutz trägt. Wobei ich insgesamt die Fokussierung auf Risikogruppen nicht überbetonen möchte, da sie aus meiner Sicht problematisch ist. Sie suggeriert nämlich einigen, dass es per se Leute gibt, die ein höheres Risiko haben, während die anderen die Sache lockerer sehen könnten. Und dazu wissen wir noch viel zu wenig über Corona.
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Hier ähnlich. Die Zeitung brachte einen euphorischen Bericht, wie toll es in der örtlichen Grundschule läuft. Unser Nachbar, dessen Kinder dort hingehen, berichtet ganz anderes.
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Was hat denn Kurzarbeit damit zu tun? Kommt jetzt wieder die „Stellt euch mal nicht an, anderen geht es schlechter“ Leier? Ihr seid schon Beamte, da könnt ihr wenigstens sonst zurückstecken? Arbeitsmittel hat der Arbeitgeber zu stellen, das ist kein übertriebener Luxus oder unangemessener Anspruch. Das ist im Arbeitsleben normal. Und nur weil ich Beamter bin, ändert das daran nichts. Ich kenne keinen Manager, der sagen würde „Mensch, jetzt verdiene ich doch glatt mehr als viele andere und bekomme im Notfall eine tolle Abfindung, da kann ich doch mal einen privaten Rechner kaufen und damit für die Firma arbeiten.“ Oder einen Supermarktmitarbeiter, der die Waage fürs Obst selbst kauft. Und ja, Letzterer verdient weniger und ja er ist Vll. In Kurzarbeit und wir nicht. Aber dafür muss ich nicht schon wieder das Büßerkäppchen aufsetzen. Mit oder ohne Corona.
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Also wenn ich sehe, welche Kreise dieser Baptistengottesdienst in Frankfurt jetzt nach sich zieht, mit mittlerweile 40 Infizierten und entsprechend vielen Kontaktpersonen im Großraum Rhein-Main, die sich nur schwer ermitteln lassen, weil keine Angaben vorliegen, wer denn nun bei dem Gottesdienst anwesend war, dann wird mir bei Ramelows Vorhaben "Alle Beschränkungen weg Anfang Juni" ehrlich gesagt mehr als mulmig. Im Landkreis Leer sind inzwischen 70 Leute in Quarantäne, weil offenbar doch kein normaler Restaurantbesuch, sondern eine private Party dem Ausbruch zugrunde lag. Ich sehe leider bei etlichen Kollegen in meinem Umfeld auch kein besonnenes Umgehen mit der Lage im Sinne eines verantwortungsbewussten Umgangs mit den Gegegebenheiten, sondern eher eine wachsende Sorglosigkeit. Sätze wie "Das Leben ist nie ohne Risiko" gehen bei vielen auch nicht mit risikobewusster Vorsicht einher. Ich habe keine Angst vor der Normalität - wir leben in einer Pandemie. Das ist nicht "normal". Ich habe Angst davor, dass zu viele im Moment unvorsichtig werden und dadurch andere mit gefährden, weil sie möglichst schnell ihr "normales" Leben ohne jede Einschränkung zurück wollen.
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Nein, nicht zurück in den Lockdown, aber vielleicht etwas mehr Besonnenheit, als es einige im Moment zeigen, die überall in den Medien, in der Politik und in der Öffentlichkeit nach mehr Öffnung schreien. Selbst bei uns im Kollegium gibt es genug Lehrer, die "alles für übertrieben" halten, keinen Abstand halten und sich über Kollegen lustig machen, die sich dann aufregen. Geschweige denn, dass man mal Kinder zurechtweist, die sich nicht an die Regeln halten.
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https://www.hessenschau.de/gesellschaft/e…kirche-100.html
Für Lockerungseuphoriker und solche, die wieder vollen Normalbetrieb wollen.
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Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, sagte Hessen zunächst alle müssen kommen, dann haben sie sich korrigiert und gesagt nach eigenem Ermessen, also wie bei den Ü60 in NRW.... 🤔
Nein. "Alle müssen kommen" war bisher in Hessen nicht in der Diskussion - zumindest nicht in offiziellen Verlautbarungen. Hier galt schon immer Attestpflicht, ganz am Anfang zuerst dienstliche Erklärung mit nachgereichtem Attest. Ü 60 war immer nach eigenem Ermessen, ist es jetzt auch noch. Nur muss jetzt der Lehrer den Antrag auf Freistellung stellen.
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Dann ist das hier in Hessen vielleicht flexibler gehandhabt als in NRW bzw. von der Schule abhängig. Wir unterrichten Hauptfächer, soweit das möglich ist. Wenn dafür keine Kollegen vor Ort verfügbar sind, werden - zumindest an meiner Schule - diejenigen Fächer vor Ort unterrichtet, deren Kollegen auch da sind, im Zweifelsfall eben einzelne Nebenfächer. Die anderen laufen online weiter oder werden punktuell in Absprache für einzelne Blöcke vertreten, für die sie aber auch das Material liefern. Meinen Mann vertritt z.B. in diesen Blöcken eine Kollegin, die sonst im Moment nur zwei Nebenfächer unterrichtet und damit in den letzten Wochen und auch jetzt noch deutlich weniger belastet ist als er (Hauptfachlehrer und Klassenlehrer). Finde ich ein ganz gutes Konzept. Aber wie gesagt - ich weiß nicht, ob das in NRW geht.
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Das mag zwar ärgerlich für die Stundenplaner sein, aber wenn z.B. klar ist, dass Asthma nicht mehr per se eine Zugehörigkeit in der Risikogruppe rechtfertigt, dann haben mMn diese KuK am frühstmöglichen Termin wieder in der Schule aufzuschlagen.
Ich werde nicht müde daran zu erinnern, dass es auch Lehrer gibt, die keiner Risikogruppe angehören und mit einem ernormen Aufwand den gesamten Laden am laufen halten. Mit allem was dazugehört wie fachfremden Aufsichten in Abschlussprüfungen aufgrund des Ausfalls gesamter Fachschaften, Klausuren die geschrieben werden müssen (in den Kursen, in denen ich vorerkrankte KuK vertrete müssen keine Klausuren mehr geschrieben werden), Pausenaufsichten usw.
Also wenn ich das für NRW richtig verstanden habe, heißt das nicht, dass pauschal alle einfach wieder "aufschlagen" müssen, sondern dass der Einzelfall medizinisch überprüft werden muss. Bisher reicht in NRW ja offenbar die Selbsterklärung des Beamten - hier in Hessen braucht man dafür schon lang ein individuelles ärztliches Attest, eben für diesen Einzelfall. Ich weiß auch gar nicht, was diese Asthma-Fixierung hier dauernd soll. Das RKI sagt, dass es keine Pauschalantworten zu Risikogruppen gibt, sondern der einzelne Fall betrachtet werden muss. Egal bei welcher Krankheit.
Übrigens haben die ganzen letzten Wochen über auch Risikogruppenkollegen den Laden "am Laufen" gehalten - durch Arbeitsaufträge im Home Office, Rückmeldungen an die Schüler, Kontakt per Telefon und Videokonferenzen. Wenn sich Kollegen da rausgezogen haben, ist das kein Risikogruppen-Phänomen, sondern ein Fall für die Schulleitung. In meiner Klasse habe ich wochenlang von einigen quietschgesunden Kollegen keinen Ton gehört. Es ist aus meiner Sicht auch ein Problem der innerschulischen Koordination, wie externe Kollegen und interne zusammenarbeiten. Bei uns hat die Schulleitung klar vorgegeben: Wer nicht kommen kann, schreibt Wochenpläne mit allem dazugehörenden Material, die Kollegen schließen sich kurz. Und wenn das einer nicht tut, hakt die Schulleitung nach.
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"Neue Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI) sähen keine grundsätzlichen Einsatzbeschränkungen für bestimmte Altersgruppen oder Vorerkrankungen vor. Man werde nun zügig Gespräche mit den Beteiligten führen, so die Ministerin." (Gebauer). Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/la…bilanz-100.html
Auf der RKI-Homepage werden immer noch dieselben Risikogruppen aufgelistet wie bisher. Neu ist nur, dass das RKI meint, es gebe keine pauschalen Risikogruppen, sondern das müsste medizinisch im Einzelfall entschieden werden.
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Was für ein Bundesland ist das denn und wie sind dort die Bestimmungen für den Umgang mit Risikogruppen?
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Du kommentierst folgende Passage mit "endlich ein Schritt in die richtige Richtung": "In NRW müssen jetzt die Leute aus den Risikogruppen doch mündliche Prüfungen abhalten. Haben heute morgen den entsprechenden Erlass erhalten. Kurz gesagt: Schwangere/Stillende, Vorerkrankte und über 60jährige sind verpflichtet, an Verfahren zu mündlichen Prüfungen teilzunehmen." und beschwerst dich dann über Drückeberger, denen es viel zu leicht gemacht wird, bei vollem Gehalt daheim Däumchen zu drehen. Und erklärst jetzt wieder, dass man sich einfach auf einen Asthmaanfall von vor 30 Jahren berufen kann, während alle anderen ihre Arbeit machen.
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