Beiträge von Kathie

    @Anja82

    Dein Engagement in Ehren, Du sagst es selbst "die zweite Mama". Das Argument mit dem Alkohol-Hintergrund ist deftig, da kann ich kaum was konkretes entgegnen, und finde es auch richtig, dass Du dann so handelst.

    Allerdings sind die Ursachen für das Verhalten so vielfältig, wie es Schüler gibt. Manche erfahren von zu Hause auch keine "gesunden Grenzen" mehr und nehmen sich dann selbstverständlich alles raus, bzw. erwarten, dass die Lehrer alles managen = werden/sind/bleiben total unselbstständig. Was sich teilweise bis in die Oberstufe hinein zieht.

    Das ist eine für mich erschreckende Entwicklung, obwohl das Kuscheln dafür sicher nicht der Hauptgrund ist. :aufgepasst:

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass den Eltern die Hauptverantwortung für ihr Kind obliegt. Dass immer mehr "Erziehungs-" und "Beziehungsarbeit" in Schule passiert, beobachte ich mit Sorge und Interesse: Warum ist das so? Was meinst Du, sind die Gründe dafür? (Berufstätigkeit? Zu viel Zeit vor dem PC? ...)

    Hier schreibt meiner Meinung nach ein Gymnasiallehrer, der einfach keine Ahnung davon hat, was die Bedürfnisse kleinerer Kinder und den Alltag in einer Grundschule betrifft.
    Sicher sind die Kinder in der Oberstufe NICHT deshalb unselbstständig, weil man sie in der Grundschule hin und wieder über den Rücken gestreichelt oder ihre Tränchen getrocknet hat. Da liegen ja noch viiieeele Jahre am Gymnasium dazwischen, wo ihr Gymnasiallehrer ja pädagogisch auf sie einwirken und sie zur Selbstständigkeit erziehen könntet ;-).
    Schon das Sprichwort "Wenn Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind, gib ihnen Flügel" gehört? Erst einmal ist es wichtig, dass sie sich in der Grundschule angenommen und gut aufgehoben fühlen, und dann kann man sukzessive beginnen, ihnen Abstand "beizubringen" - in Anführungszeichen deshalb, weil sie das eigentlich nicht beigebracht bekommen müssen, sondern Viertklässler einfach von sich aus weniger Körperkontakt suchen als Erstklässler.

    Ich verhalte mich auch ähnlich wie rote Ameise.

    Die Kleinen brauchen einfach hin und wieder eine kleine Kuscheleinheit. Der Tag ist für so ein kleines Kind lang und die Anforderungen hoch, wer will da nicht hin und wieder mal Bestätigung? Und wenn sie im Morgenkreis nah an mich heranrutschen, dann streichle ich ihnen mal den Kopf und frage "Gehts dir gut heute?", meist ist dann Ende, die Bedürfnisse des Kindes sind erfüllt und es rückt wieder auf seinen vorherigen Platz. Genau wie beim Anstellen, wenn da einer einfach kurz Aufmerksamkeit braucht und sich an mich drückt, bekommt er ein Getätschle auf den Rücken und ein paar liebe Worte, und gut isses.

    Eigentlich handhaben das bei uns alle so, wobei es vom Typ her schon kuscheligere Lehrerinnen gibt als andere.

    Wenn es mir zu eng wird, sage ich das. Einfach "Okay, jetzt reichts dann aber", oder "Geh doch mal auf deinen Platz" - kein Problem.
    Ich bin nicht sehr groß, spätestens in der vierten Klasse sind mir viele über den Kopf gewachsen, und da umarmen sie mich dann am Pausenhof auch nicht mehr, wenn sie mich sehen :)


    Wir hatten mal eine Kollegin, die hat alle Kinder vehement weggeschoben und streng gesagt: "Stop, ich bin deine Lehrerin, nicht deine Mama", das fand ich für so Kleine relativ heftig, weil sie ein bisschen vor den Kopf gestoßen wurden (und genützt hat es auch nicht viel).

    Naja, manchmal sage ich "keine Zeit", hin und wieder spende ich was, ich fühle mich nicht so wahnsinnig belastet durch die Spendensammler ehrlich gesagt. ;)

    Kurze Abschweifung zum Raclette:
    Pilze und Schinken mit ins Pfännchen
    Scampi oben auf den heißen Stein
    ganz dünn geschnittenes Rinderfilet mit ordentlich Pfeffer oben auf den heißen Stein
    klassisch mit Silberzwiebeln und mini-Maiskölbchen

    Unsere Kinder schmelzen hinterher oft noch Schokonikoläuse in einem sauberen Pfännchen und machen quasi Schoko-Fondue (mit Obststückchen).


    Baumgestaltung interessiert mich. Echte Kerzen oder nicht?

    Hm also ich kenne einige Kitas, in denen Erzieherinnen arbeiten, die nicht fließend Deutsch sprechen und das finde ich ein Unding (denn wie sollen es die Kleinen dann lernen, besonders die mit Migrationshintergrund)?

    Bei dir ist das ein bisschen anders, da du höhere Klassen unterrichten wirst. Mag sein, dass es da akzeptabler ist, die Sprache nicht ganz so perfekt zu beherrschen.
    Allerdings denke ich nicht, dass man immer besser spricht als schreibt, denn sprechen, besonders im Unterricht, muss man spontan und beim Schreiben hat man doch ein paar Sekunden mehr Zeit, nach Wörtern zu suchen und Sätze zu formulieren.
    Ich würde an deiner Stelle erst meine Deutschkenntnisse weiter verbessern, bevor ich mich ans Unterrichten mache! Deinen letzten Abschnitt musste ich mehrmals lesen, um einigermaßen zu verstehen, was du meinst...

    Ich glaube, dass man sich "Schule" von außen immer anders vorstellt, als man sie dann als Lehrer erlebt. Die meisten von uns waren wohl gute Schüler, die abgesehen von ein paar normalen Problemen und Baustellen den Schulbesuch als so angenehm (okay, angenehm vielleicht nicht, aber erträglich) empfanden, dass sie sich Lehrer als Beruf ausgesucht haben.

    Und dann hat man die ganze Bandbreite von Schülern vor sich - manche schlau, andere weniger schlau, manche motiviert, manche lustlos. Das ist so! Da muss man sich wahrscheinlich erst einmal dran gewöhnen.
    Egal, ob sie jetzt viel oder wenig können, das Ziel muss ja eigentlich sein, sie da abzuholen wo sie nun einmal stehen, und ihnen möglichst viel - alles was im Lehrplan steht - so gut es geht zu vermitteln.

    Es ist nicht traurig, dass es ein "zu nett" gibt, sondern ganz normal.
    Die Kinder wollen nicht unbedingt eine nette Lehrerin, sondern eine, die gerecht ist und auf die sie sich verlassen können. Lieber erst streng beginnen, und wenn der Laden läuft, etwas lockerlassen. Ich würde mir an deiner Stelle noch etwas Zeit geben. Vielleicht findest du es nach einer Weile gar nicht mehr so schockierend.

    Ich bin über den Mobbing-Absatz auch gestolpert und er ging mir nicht aus dem Kopf. Wollte so ähnlich antworten wie Wollsocken, aber da steht es ja schon ;) Ein pures Like war mir aber zu wenig, um diesen Ansatz zu unterstützen.
    Ich bin mir sicher, dass man sich mit so einem Kommentar in den meisten Klassen selbst ins Abseits stellen würde, weil die Schüler sich gegenseitig schützen würden. Was gut und richtig ist!

    Fans sind mir übrigens egal. Ich meine, gerade die Grundschüler sind schon emotional eng an die Lehrperson gebunden, aber das macht mich nicht stolz und ich brauche das auch nicht für mein Wohlbefinden, denn mein Job ist es, ihnen etwas zu lernen. Wenn sie mich nett finden - schön, aber das ist wie gesagt nicht mein Ziel, mit dem ich vormittags reingehe.

    Spielt ihr an sich gerne? Wenn ihr Siedler kennt und mögt, dann schenkt ihm Carcassonne, das ist quasi eine Vorstufe davon, ist nicht so schwierig und dauert auch nicht so lang.

    Ansonsten hätte ich auch Qwirkle empfohlen wenn ihr was größeres wollt, das ist haptisch auch total schön mit großen Holzsteinen.
    Biberbande ist ein schnelles Kartenspiel, nehmen wir mit unseren Teenies noch immer ganz gerne in den Urlaub mit, ist witzig. Also ja, da von mir auch ne Empfehlung!

    Weitere Spiele, dir hier gerne gespielt werden / wurden: Ubongo und CamelCup.


    Colt Express haben wir entweder nie so genau durchschaut, oder es trifft nicht unseren Geschmack, ich finde es sehr langatmig und irgendwie mühsam - liegt aber vielleicht an fehlender Routine.

    Ich habe schon oft am letzten Schultag ein Weihnachtsfrühstück mit Eltern gemacht und es kamen immer recht viele. Wir haben etwas Kleines aufgeführt und danach gemütlich zusammen gesessen.
    Nachteil:
    - großer Orga-Stess für mich,
    - es gab Kinder bei denen keiner kam und für die war es schade,
    - die Eltern scheinen sich in Anwesenheit der Lehrerin nicht für ihr Kind verantwortlich zu fühlen und ich hatte meine liebe Mühe, während die Papas draußen beim Rauchen standen und die Mamas mit ihrem Kleinkindern beschäftigt waren.

    Seit einiger Zeit feiere ich am letzten Schultag mit der Klasse ohne Eltern. Wir frühstücken, singen Weihnachtslieder, spielen mitgebrachte Brettspiele. Das macht allen Spaß und ist viel weniger Stress, auch für die Eltern.
    Denn ehrlich gesagt habe ich auch wenig Lust, zu den Adventsveranstaltungen meiner Kinder zu gehen, einfach weil es NOCH ein Termin ist. Ich mache es zwar, wenns am Nachmittag stattfindet, aber schön finde ich es nicht.

    Ich finde die klassischen Sachen gut, warme Socken, Tasse gefüllt mit Schokolade. Oder eine Piccoloflasche Champagner, wenns mal was anderes sein soll.


    Findest du es okay, Alkohol zu verschenken, oder eher nicht?

    Nein, andersrum, bei uns ist jetzt Ende November total stressig mit Weihnachtsfeiern, weil "wir sie dieses Jahr mal früher machen, damit es nicht so stressig wird" :)


    Liebstes Weihnachtsgeschenk, das du bis jetzt jemandem gemacht hast?

    Schöne klare Worte von Krababbel. Und ein erschreckender Thread.

    Wenn die Tafelanschriebe unleserlich sind, dann möge man bitte schnellstmöglich seine Schrift dahingehend verbessern. Grundschullehrer schaffen es ja auch, die Buchstaben formgetreu und lesbar zu schreiben.
    Strukturierte Hefteinträge sind selbstverständlich wichtig! Wie kann man das infrage stellen??? Und nicht alle Eltern, die sich nachmittags für den Lernstoff des Kindes interessieren, sind "helikoptermäßig" unterwegs. Andersrum wird ja auch immer über Desinteresse gejammert.

    Ich weiß nicht, ob dir der Tipp hilft, aber ich erkläre etwas, und wenn ich merke, die Aufmerksamkeit schwindet, halte ich inne und sage: "Achtung, ich erkläre das jetzt genau EINMAL. Hör zu!"
    Und danach erkläre ich es tatsächlich eine Weile nicht mehr.
    Die Kinder, die nur aus Langeweile, Denkfaulheit oder um Aufmerksamkeit zu bekommen fragen, hören dann irgendwann auf. Wenn es jemand tatsächlich noch nicht verstanden hat, Finger auf die zu bearbeitende Aufgabe. Wenns immer noch hapert, helfe ich konkret.

    Okay, hier geht es um Dinge wie Ziffern ins Heft schreiben, also vom Ablauf her immer gleich und die Kinder müssten eigentlich eh wissen, was sie tun sollen. Ich weiß nicht, ob du das auf deinen Unterricht ummünzen kannst. Aber das wirkt bei einigen Kindern ganz gut und hilft ihnen, dann doch selbstständig zu arbeiten.

    Vielleicht braucht der Junge auch einfach Struktur und Konsequenz, und man sollte nicht immer auf seine Nachfragen eingehen? Lieber positive Verstärkung, also viel Lob wenn er es einmal alleine und leise schafft.

    Augen zu und durch, wäre mein Tipp.
    Du hast sonst so viel Zeit verschenkt. Wenn Lehrer tatsächlich der Beruf ist, den du ausüben willst, wie du ja sagst, dann brich auf keinen Fall ab.
    Versuche einen mentalen Neuanfang, geh gelassen ins Seminar und biete wenig Angriffsfläche, konzentriere dich auf deinen Unterricht und mach deinen Abschluss.
    Wenn du es am Ende nicht schaffst, ist das zwar saublöd, aber du hast im großen und Ganzen nur geringfügig mehr Zeit investiert und kannst dir wenigstens sagen, du hast alles versucht.

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