Beiträge von Blau

    Ich stimme mit Kiray überein, dass es für viele Gymnasiasten besser wäre, nach der mittleren Reife abzugehen und einen anderen Weg zu verfolgen - ich glaube, die psychische Komponente wird sehr unterschätzt. Immerhin sind die Jugendlichen an dieser Stelle in einem von den Jahren her "erwachsenennahen" Alter (gerade die Schwächeren haben eventuell schon mal wiederholt, da sind einige schon 18!), in dem sie allmählich mit etwas Respekt behandelt werden wollen und auch sollten - stattdessen wird den sehr schwachen Schülern der Oberstufe dann immer wieder vor Augen geführt, dass sie den Anforderungen im Prinzip nicht genügen. Das geht enorm aufs Selbstbewusstsein (auch wenn es gerade die Jungs oft gut verbergen) und danach ist die seelische Ausgangslage für die "Weiterbildung" denkbar schlecht.
    Schon der Wechsel auf eine Fachoberschule (wenn denn ein Studium danach unbedingt angestrebt werden soll) bringt da eine spürbare Erleichterung - die Ausrichtung ist viel "realitätsnaher" und die "Klientel" doch eine andere.
    Wenn dann ganz plötzlich "der ganz große Schub" erfolgt, kann man zumindest in Bayern dann in einem draufgesetzten Jahr auch noch ein "echtes" Abitur nachmachen - aber ist sicher weniger gefrustet und dadurch selbstbewusster.


    Ich würde mir wünschen, dass man mehr Eltern diese Komponente der Persönlichkeitsbildung klar machen könnte - ich kenne aber auch etliche, die das eh schon so sehen und ihr Kind z.B. genau aus diesem Grund trotz "mittelmäßiger" Noten vom Gymnasium genommen haben, weil sie merkten, dass der Druck einfach zu groß war.


    Bei den Förderschülern denke ich, dass man Angst und Verdrängung bei den Eltern nicht unterschätzen sollte (natürlich sollten nicht die Lehrer dafür herhalten müssen) - und viele Eltern haben nach einer quälend langsamen Entwicklung den Blick für das "normale" Maß verloren....

    Zitat

    Original von neleabels
    Die Bibel ist nichts weiter als eine antike Literatursammlung, die allerdings eine große kulturgeschichtliche Bedeutung hat.


    Das sehe ich ganz genauso. Und im zweiten Satzteil drückt sich genügend Respekt aus.


    In unserem Bundesland ist es so, dass sogar schriftlich fixiert ist, dass die "Erziehung der Kinder" in diesem Sinne stattfinden soll - "in Ehrfurcht vor...") (Ergänzung zu Neles letztem Beitrag). Fand ich schon etwas schwierig....

    Zitat

    Original von alem2
    wie habt ihr das hinbekommen, dass ihr nicht privat versichert seid...


    Ich war es auch vorher nicht - habe keine "normale" Lehrerkarriere hinter mir.


    Die Entscheidung, ob man mehr ein Arbeits- oder ein Familienmensch sein möchte, ist eine sehr persönliche, und wenn das Geld knapp ist (als Doppelverdiener vorher sind viele eben auch an Einiges gewöhnt....;-)), oft auch eine Art "Sachzwang".
    Man kann sich nur alle Möglichkeiten ansehen/aufzeigen lassen und muss dann nach der eigenen Lage bzw. den eigenen Vorstellungen entscheiden. "Falsche" und richtige" Entscheidungen gibt es da nicht - man wird mit den Nachteilen (jeweils anderen halt ;-)) selbst leben und vor allem auch zufrieden sein müssen (und die Kinder ebenfalls....).

    Zitat

    Original von alem2
    Ich habe zwei kleine Kinder (3 und 9 Monate)....


    (Bis das Wort "Kindergarten" auftauchte, habe ich mich ernsthaft gefragt, wie Du das eigentlich rein biologisch hingekriegt hast !! :P :P)



    Ich selber war mit "lang arbeitendem Mann" viel länger zu Hause und meine mehrbekinderten Bekannten, die beide arbeiten, teilen sich die Aufgabe mit ihrem Partner oder haben eine Oma, die mithilft (von der man oft aber erst bei genauerem Nachfragen erfährt).


    Alternative: Ganz realistisch eine ganze Menge Stress; wir hatten von allem weniger:
    Weniger Stress,
    aber auch weniger Geld.
    (P.S.: Wir waren einfach nicht privat versichert....)

    ...wohl eher, weil "Gideonsbund" unter "evangelisch" läuft - und das sind für Katholiken schlimme Ketzer.... ;)


    Normalerweise darf niemand in der Schule etwas verteilen (ich denke, sie ev. noch nicht mal betreten), wenn das nicht mit der Schulleitung abgesprochen ist. Es dürfen ja noch nicht mal Schüler beliebig Zettel aufhängen.

    Einer Kindergartenmethode des "Ausschneidens" mit einer Nadel statt mit der Schere (dann können sich die lieben Kleinen nicht mehr schneiden, sondern nur noch stechen.... :D):


    Du perforierst dabei mit kleinen Abständen die vorgegebene Außenlinie des Objektes und reißt es dann vorsichtig heraus - wie eine Seite aus einem Block mit Perforation.
    Die entstandenen "Kunstwerke" haben ein gewisses Flair irgendwo zwischen kindlicher Handarbeit und Natürlichkeit (ernsthaft wirklich einen ganz eigenen Charme!) - und können auch schon von Kindern hergestellt werden, die eine Schere noch nicht korrekt "bedienen" können!!
    :)

    Ich würd's ein bisschen kürzen, ist ein bisschen viel so mMn.
    Z.B. musst Du Dich mMn wegen Löschblatt nicht so ausführlich rechtfertigen, "Im neuen Heft war eins drin" oder so reicht vollkommen....


    In Deinem Entwurf sind mMn ein paar kleine Fehler , die Du eventuell nach dem Schnellentwurf schon korrigiert hast ?? Sicher nur die Hektik, aber käme irgendwie schlecht, wenn's einem auffällt....
    (Sorry - habe länger überlegt, ob ich das erwähnen soll, und vielleicht lieg ich
    als Nicht-Deutschlehrerin ja auch falsch??)

    Ich denke, keiner hat was gegen kooperative und konstruktive Kritik, die auf entsprechen angemessene und freundliche Art vorgebracht wird - dann reagiert man so wie Du, Monika.


    Aber leider gibt es eben auch Eltern, deren Kritik von völlig anderem Charakter ist.... :-/

    Es scheinen ja vor allem die Grundschullehrerinnen zu sein, die "ihre" Kinder gern noch ein bisschen länger behalten wollen ;) - spricht ja irgendwie auch für Euch.


    Dennoch kann ich mir immer noch nicht vorstellen, wie es dann laufen soll, dass der "gymnasiale Teil" der Schüler (der mit der Verkürzung fast überall sowieso gerade schon 1 Jahr "eingebüßt" hat), den mit dem klassischen Abitur vergleichbaren Lernstoff hinkriegen soll, wenn noch 2 Jahre mehr "integriert" unterrichtet wird.... (außer eben "zu Lasten" der langsameren Schüler - ich wiederhole mich, ich weiß... ;-)). Wozu die Lernfreudigen "drücken" (langweilen?), um auf ein paar mögliche Spätentwickler zu warten?? Das System ist schon heute flexibel.
    Immer noch stellt es sich für mich so dar, als sei es nach der 4. für die meisten Schüler "hohe Zeit" für eine Differenzierung....


    Ach ja: Wenn alle Primarstufenlehrer "leicht" 5./6. Gymnasium in allen Fächern unterrichten können, müssen die Gymnasiums-Fachlehrer mit nur 2 Fächern wohl alle Deppen sein?! In Bayern fängt übrigens die 2. Fremdsprache am Gymnasium jetzt schon in der 6. Klasse an....


    Melosine: Was war denn an der Orientierungsstufe (die ja ein Beispiel für "gemischtere" 5./6. ist) so "haarsträubend? Das wäre in unserem Zusammenhang ja sehr interessant.....

    Hauptargument ist die Luftfeuchtigkeit.


    Wenn man Buchen betrachtet, wäre die Rindenbeschaffenheit sicher auch ein gutes "Nebenargument" - allerdings sind Buchenwälder auch oft trockener, und glatte Rinde trocknet auch schneller....
    Ein Baum mit oft ganz viel "Moosbesatz" wäre der Bergahorn - der Standort, der ihm am besten passt, gefällt auch dem Moos.... ;)

    Hallo,
    erlaubt mir bitte, hierzu auch meinen Senf abzugeben.... ;)


    Die angeführten Kritiken (unterrepräsentiert, nur Missgeschicke, völlig passsive Rolle) finde ich durchweg richtig und "zu bekämpfen" ;-).
    Was mir allerdings immer wieder auffällt und missfällt, ist, dass Tätigkeiten, die Frauen in der Realität gern und meist besser als Männer ausführen, in einer Art mMn falsch
    verstandenem "Gleichberechtigungsüberschwang" mitverbannt ergo runtergemacht werden.
    Beispiele: Handarbeiten, jemandem ein Pflaster aufkleben, Streit schlichten, sogar Kranz flechten, Gesprächsrunde, etwas erklären, etwas backen, kochen u.v.a. (natürlich dürfen all dies auch mal Jungs tun :-D).


    Natürlich müssen auch Identifikationsmöglichkeiten für Mädchen gegeben werden, die "anders" sind, um alle Möglichkeiten aufzuzeigen, und auch Mädchen toben gern und klettern auf Bäume, aber mit einem Leugnen realer Unterschiede tun "wir" uns keinen Gefallen - nicht nur Frauen, die Automechaniker sind, sind postemanzipatorisch etwas wert, oder?!


    Nachtrag:
    Zur Frage fällt mir ein (zwar Bilder)buch ein. das
    "Onkel, Tante und Verwandte"
    heißt und eine größere Familie mit all ihren Verzweigungen aus der Sicht eines Kindes beschreibt - einschließlich älterer und modernerer Rollenmuster. Die Textmenge ist gar nicht so klein - gerade recht für die Grundschule (bis 3. Klasse), denke ich.

    Funktioniert eher bei einzelnen Eltern, aber auch "Klassen"
    (habe in beiden Rollen gefunden, dass es meist einen sehr positiven Einfluss hat, "Wunder" kann es natürlich nicht bewirken):


    Beim Reden über "das Kind" unbedingt auch etwas Positives sagen (sollte uns ja leicht fallen, weil wir "sie" ja im Grunde eigentlich alle mögen, oder? ;) ), am besten zuerst.
    Nach dieser "Rückversicherung", dass ihr Kind gemocht und anerkannt wird, sind die meisten Eltern viel eher bereit, auch mal einen Fehler des Kindes zuzugeben bzw. etwas Kritik an ihm wegzustecken und sehen den Lehrer auch eher als Verbündeten als als "Gegner".
    Nur menschlich - wird zuweilen vergessen, aber ich glaub', die meisten Lehrer machen es eh.... (ÜS für Nichtbayern: "sowieso")

    Erst einmal gute Besserung !


    Dies ist wahrscheinlich der Augenblick, um, wenn schon nicht unhöflich, so doch zumindest seeehr deutlich zu werden (falls Du das nicht schon getan hast, dann muss sie wirklich krank sein, aber woanders als Du.... ;-)):


    "Hören Sie - ich bin krank und liege im Bett. Sie haben mich gerade geweckt, und ich kann wegen der Grippe nur schwer wieder einschlafen. Ich kann jetzt wirklich nicht mit Ihnen reden, es geht mir zu schlecht. Bitte schicken Sie mir wichtige Anfragen schriftlich, falls es etwas Zeit hat, sonst bitte an die Schule. Das war wohl ein Missverständnis, dass Sie mich jetzt anrufen."


    Oder so.


    Oder die Version für Schauspieler mit schlaftrunkener Stimme (wenn dafür mal Schauspielerei nötig sein sollte), furchtbarem Gekrächze und dem vollen Programm an Desorientiertheit. ("O Gott, was ist passiert, ist es ein Notfall? - sonst würden Sie mich ja wohl jetzt nicht anrufen!!"


    Bist Du einfach zu freundlich oder zu "gut" erzogen (das kann einem manchmal echt im Weg stehen :D....)?


    Alles Gute für Dich und alles Schlechte für die Viren!

    Zitat

    Original von Jungspund
    Aus dem Bauch heraus:Ich fände es schade wenn am Gymnasium nur noch 7. Klässler ankommen würden. Mir hat das arbeiten mit den 5. am meisten Spaß gemacht, die waren so motiviert


    Finde ich auch einen ganz wichtigen Punkt: In den ersten beiden Jahren am Gymnasium lernen die Schüler eine ganze Menge. Wenn das weniger wird und dazu das Gymnasium nur noch 8 Jahre (bzw. dann 6!)
    dauert - was wird das für ein Abitur? Warum wissbegierige und "schnelle" Kinder bremsen, wenn die schwächeren (mMn) noch nicht mal was davon haben, weil sie nicht mehr so "im Mittelpunkt" stehen können?


    Für wen soll das eigentlich gut sein (ganz, ganz böse Vermutung: Für das Prestige einiger Eltern, die ihr Kind lieber an einem anderen Schultyp sähen?) - wie gesagt können die paar Kinder, die dann doch noch eine "wundersame geistige Wandlung" durchmachen, auch später noch quereinsteigen - für das allgemeine Modell muss zählen, dass es der Mehrzahl der Schüler gut geht!!


    Anders sähe die Sache natürlich aus, wenn mit dieser 6jährigen Grundschule ein völliger Strukturwandel mit differenziertem Unterricht, Montessori-ähnlichen Elementen und verbessertem Lehrer-Schüler-Schlüssel einherginge - ich bin kein "elitärer Separatist", sondern finde nur, dass jedes Kind einen angepassten Unterricht verdient.


    Schon jetzt hat das "Nord-Abitur" gegenüber dem einiger südlicher Bundesländer einen schlechten Ruf - wie soll das dann erst werden?
    Man wird die Schüler in den verbleibenden Gymnasiumklassen regelrecht triezen müssen, um da wieder heranzukommen - oder es wird ein 2-Klassen-Abitur geben.

    .... und dazu dann in der 6. Klasse noch die "Gymnasiums-Kinder".
    Na super - entweder die langweilen sich zu Tode (Verschwendung von Geist u. Motivation) oder die zu-Fördernden werden so hoffnungslos abgehängt, dass sie nie mehr eine Schule von innen sehen wollen.


    (Und sagt jetzt bitte nicht, dass Ihr es schafft, mit aktuellem Gymmi-Lehrplan (oder specken wir G8 jetzt noch weiter ab?) und Lehrer-zu Schüler-Schlüssel dann differenzierten Unterricht zu machen!)


    Ist wirklich noch immer die Mehrheit für 6 gemeinsame Schuljahre?? (ungläubig)

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