Beiträge von Momo74

    Ich bin quasi "Korrekturfach-Mutter" (ein Haupt, ein "Nebenfach"), weil ich fast nur in der Oberstufe unterrichte. Es ist definitiv ein größerer Zeitaufwand in der Vorbereitung, und mit Kleinkind nebenbei, das einen nur spät abends an den Schreibtisch lässt, wenn man müde den nächsten Tag vorbereiten muss, schon grenzwertig. Und wenn ich die Wahl hätte, würde ich mir das schon genau überlegen.


    Ich genieße die Arbeit in der Sek II aber andererseits, gerade den LK, ein höheres Niveau, keinen Stress mit Disziplinproblemen und ein eher wissenschaftliches Arbeiten (zumindest annähernd), was mir auch von der Herausforderung Spaß macht. Aber auch manchmal schwer zu bewältigen ist, durchaus.

    Ich persönlich finde, es kommt vor allem auf ein sauberes und gepflegtes Erscheinungsbild an, sprich saubere Kleidung und den Eindruck, dass man geduscht ist, egal ob die gewaschenen Haare blond, knallrot, schwarz oder gestreift sind.


    Ein gepflegter Gothic-Look kann sehr attraktiv wirken, mich stören eher die "Jogginghosen- und bekleckerte Sweatshirt-Typen", die nicht mal Sportlehrer sind.


    Deine Schwester kann ja vielleicht für den Schulalltag im Styling einen Gang runterfahren, ohne ihren Stil zu ändern.

    Ich hasse Tafelanschriebe, meine Schrift sieht schlimm aus und ich finde es sehr zeitaufwändig. Tafelanschriebe mache ich in der Regel nur, wenn ich schnell etwas visualisieren möchte, allerdings sage ich meinen Schülern auch immer ganz deutlich, wann Phasen kommen, in denen sie mitschreiben müssen.
    Protokolle finde ich auch eine gute Lösung.

    Nicht jeder Rat ist eben für den Einzelnen praktikabel, es hängt ja auch immer von der Persönlichkeit ab. Humor kann man nicht erzwingen, wenn man die Situation nicht lustig findet, am wichtigsten ist es immer noch authentisch zu sein, sonst macht man sich so oder so lächelich.


    Auf die Schulter tippen und Laola-Wellen sind nicht per se respektlos, können es aber sein, das kann im Grunde nur der Betroffene selbst beurteilen. Hier klingt es schon so, als hätten TE und Freundin Schwierigkeiten, sich Respekt zu verschaffen, zumal sich die betreuenden Lehrkräfte alles andere als kollegial verhalten. Ganz normale Schwierigkeiten, die den meisten begegnen, denn Schüler wissen schon genau, welche Stellung ein Referendar hat und wo seine wunden Stellen sind. Wenn dann ein "gestandener" Kollege noch in die gleiche Kerbe haut, ist es sehr schwer, sich Respekt zu verschaffen. Ich denke, vielen von uns ging es schon einmal so.


    Trost: Man lernt dazu, man formt sich. Das nützt dir nichts für den Moment, aber später wird es immer besser werden. Wichtig ist es vor allen Dingen, Prinzipien zu haben, die den Schülern vor Augen gehalten werden müssen. Konsequenz im Reagieren auf Grenzüberschreitungen. Mit der Praxis wird man ja auch immer sicherer im Auftreten.


    Ich an deiner Stelle würde mir Hilfe vom Klassenlehrer holen (oder ist das die Seminarleiterin?), dem ganz vertrauensvoll offenbaren, wie es dir geht und was du gerne ändern möchtest. Zeig dich engagiert, hol dir Kollegen ins Boot. Ich habe auch schon einmal mit meiner damals 9. Klasse über einen Referendar gesprochen, dessen Belastung erklärt und ganz klar gesagt, dass ich keine Beschwerden über Disziplinprobleme von dem hören möchte. Das hat sogar ein Stück was gebracht, denn mir wollten sie gefallen.

    Der Name spielt bei der Verbeamtung überhaupt keine Rolle. Schließlich wird dein Schulleiter die Verbeamtung "in Gang setzen", und der kennt dich ja und hat keine Vorurteile.


    Was du nur bedenken solltest, mit einem "fremden" Namen wirst du leider immer mal Probleme bekommen, sei es bei der Wohnungssuche, bei Behörden etc. Ich habe eine türkischstämmige Freundin, die war heilfroh, den "deutschen" Namen ihres Mannes angenommen zu haben und meint, nun begegnen ihr endlich keine Vorurteile mehr, wenn sie irgendwo anruft.


    Es ist traurig, aber es ist so, ich an deiner Stelle würde mindestens über einen Doppelnamen nachdenken.

    Ich hatte das Problem mit den Ferien nicht, musste aber meine erforderliche Stundenzahl "rechtfertigen" und habe daher die Wochenstundenzahl eines hessischen Beamten als Grundlage genommen. Das geht vielleicht auch bezüglich der Urlaubstage.

    Ich habe das bei den strengen Bedingungen in Hessen ja ständig, teilweise bis zu drei Notenpunkten, was eine ganze Notenstufe ausmacht. Im Abitur würde ich bei der Formulierung auch pingelig sein, aber bei normalen Klausuren schreibe ich ehrlich gesagt nur hinter die Gesamtpunktzahl in Klammern die Abzüge, hier aufgrund des Fehlerquotienten.


    Ich finde deine Formulierung absolut ok.

    Ja, grundsätzlich finde ich das auch immer extrem ungünstig, dass die Bewerbungsgepräche alle in den gleichen Tagen liegen, sprich man eben das Pech haben kann, nicht alle Chancen wahrnehmen zu können und dann bei denen vorspricht, die zufällig schon jemanden im Auge haben etc.....


    Aber das gibt es, dass man kurzfristig noch angerufen wird. Das ist mir in NRW so gegangen und in Hessen, zwecks Versetzung, auch. Und nicht nur von einer Schule, vielleicht hast du Glück.

    Ich hatte das sogar mal mit meiner eigenen Klasse, bisher aber nur ein einziges Mal. Ich hatte diese Klasse, die als problematisch galt, neu übernommen, und zum ersten Mal das Phänomen, dass ich alle anderen Klassen gerne mochte- nur meine eigene nicht.


    Ich denke, das gibt es einfach, manchmal entwickelt sich aufgrund einer bestimmten Zusammensetzung von Personen eine Dynamik, die man nicht immer aufhalten kann. Es hat nicht unbedingt mit einem selbst zu tun.


    Was ich gemacht habe: Quasi Augen zu und durch. Meine Pflicht erfüllt. Ich habe mich nie auf die Klasse gefreut, aber ich habe mich damit abgefunden, dass zwischen uns keine Sympathien sind und meine Kräfte oder Selbstbestätigung dann aus den anderen Lerngruppen genommen.

    Rollenspiele: Ich bin kein Religionslehrer, da müssen die schon selber ihre Themen wissen :D Ich unterrichte Deutsch, und würde einfach was Kreatives aufgrund eines literarischen Textes machen oder so, vorausgesetzt, ich behandle gerade einen. Gerne schaffe ich im Klassenraum eine adventliche Stimmung, mit Kerze auf dem Pult oder so, aber inhaltlich würde ich nicht so viel mit Weihnachten machen oder nur bedingt, wenn ich einen guten Text habe.

    Hast du keine Kollegen, die in der gleichen Jahrgangsstufe das gleiche unterrichten? Oder einen Mentor? Wenn du das unterrichtest, musst du doch Material haben und wissen, worauf das hinausläuft.....


    Ich habe noch nie eine Klausur über "commercials" geschrieben, in welchem Fach denn?

    Es wird immer Eltern geben, die für ihre Kinder die Hausaufgaben machen oder sie für Tests drillen, auch an Ganztagsschulen ohne Hausaufgaben, habe ich selbst erlebt. Die wirkliche Intelligenz eines Kindes merkt man eben nicht an Wissensüberprüfungen, sondern an Transferaufgaben, ich mache immer wieder die Erfahrung, dass diese Kinder ihr Wissen nur abspulen, aber nicht anwenden können, selbst wenn das Lernen dafür im Unterricht vorgesehen ist. Und da habe ich dann auch Argumente, die Kinder entsprechend zu benoten.
    Leider gehören ja auch die Faktoren "faul sein" und "abgelenkt sein" zur Chancengleichheit, die im Grunde unmöglich ist.

    Na ja, zwischen Film und Test liegen Welten, einen Test würde ich nicht unbedingt in der letzten Stunde schreiben. Warum nicht weiter im Unterricht?
    Ich mache Unterricht, für die Kleinen vielleicht was Netteres mit Rollenspiel oder so, aber ich hasse diese ausfransenden Stunden vor den Ferien, in denen nichts mehr gemacht wird, weil ich das viel anstrengender finde. Und die Schüler haben Ferien, meine Güte, das wird sie am letzten Tag nicht umbringen.
    Ich hätte auch keine Lust, da Klischees zu bedienen, nach dem Motto "in der letzten Woche läuft ja sowieso nichts mehr".

    Man merkt, dass du keine Erfahrung mit Unterrichtsnachbesprechungen hast. Da kann man nämlich wirklich was lernen. Z. B., wirklich kritisch zu fragen: Was nehmen die Schüler jetzt mit? An welchen Stellen sind sie ausgestiegen? Welche Äußerungen waren ungeschickt - z. B. blöd formulierte Fragen, die kein Mensch versteht ... Passte die Methode zum Inhalt und zur Lerngruppe? Was könnte man besser machen? Was waren echte Fehler?

    Dem stimme ich zu. Ich habe mich weiß Gott viel im Referendariat geärgert, auch über tausend Kritikpunkte an Kleinigkeiten, die meiner Meinung nach im realen Schulalltag gar nicht besser zu bewältigen wären. Es werden ideale Stunden verlangt, die fern aller Realität sind. Was absurd genug ist.


    Aber: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es schon mal die halbe Miete (oder ein Drittel oder auch nur ein Viertel) ist, wenn man im Nachgespräch kritisch mit den Defiziten der Stunde umgeht, auch wenn man sich bewusst ist, dass diese kaum zu vermeiden gewesen wären. Wenn man diese von sich aus anspricht, dass deutlich wird, ich habe das Prinzip im Grunde verstanden und weiß, warum ich es nicht realisiert habe. Und Lösungsvorschläge anbietet.


    Ist das denn heute nicht mehr so, dass man seine Prüfungsstunden erstmal selbst reflektieren darf?


    Es entstehen gewiss absurde Situationen im Ref, aber diese "Legenden", dass total Spitzentypen mit 5 bewertet werden, nur weil in einzelnen Phasen Fehler unterlaufen sind,....... ich weiß nicht. Oder so: Ich und viele meiner Freunde und Kollegen aus anderen Studienseminaren haben diese Erahrung nicht gemacht. Dann gilt wenigstens: Das Referendariat ist nicht IMMER so.

    Im Studium wird einem das ja so gut wie gar nicht vermittelt, oder war es bei einem von euch anders? Und im Referandariat auch nur peu à peu, wahrscheinlich in den Gesprächen nach den U-Besuchen.
    Aber hier geht es nicht um EINEN misslungenen U-Besuch, sondern um duchweg schlechte Gutachten und zum zweiten Mal zwei nicht mehr ausreichende Prüfungsstunden.
    Wenn die TE also völlig ahnungslos war, dann ist in der Kommunikation gehörig was schief gelaufen, aber ob sie wirklich einfach nur "Pech" gehabt hat, ist dahingestellt.
    Ich hoffe, sie hat einen Weg für sich gefunden.

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