Beiträge von Erika

    Hallo,


    hier ist der Link zum Spiegelartikel:


    [URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,356896,00.html]http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,356896,00.html[/URL]


    Keine Entschuldigung, aber Erklärungen für den Mord an der Ahrensburger Lehrerin!


    So kann es kommen, wenn Kinder oder Jugendliche zu wenig Hilfe und Akzeptanz erhalten, wenn von ihnen verlangt wird, was sie nicht leisten können. Die "Totalausraster" sind meistens die, die lange unauffällig ohne aufzumucken alles in sich hineinfressen, still vor sich hin leiden, weder von Lehrern noch von Eltern verstanden werden.


    Gruß Erika

    Hallo flip,


    Elefantenflip schrieb:

    Zitat

    Von daher meine ich, dass es dir gar nicht um eine Diskussion geht, sondern um die Darstellung deiner Meinung - eine Diskussion meint für mich, dass man auch für die Meinung anderer offen ist. Von daher rührt,glaube ich, einerseits dein Gefühl der Polarisation (du siehst eine "Gegenseite") und andererseits ist es wahrscheinlich auch der Grund, warum es keine wirkliche Diskussion gibt.


    Das Wort "Gegenpartei/Gegenseite" habe ich hier nur wiederholt. Ich sehe keine "Gegenseite", sondern Menschen mit unterschiedlichen Ansichten, unterschiedlichem Wissen, unterschiedlichen Erfahrungen. Falsch ist, dass ich nicht diskutieren möchte. Das tue ich sehr gern (wenn es meine Zeit erlaubt). Ich akzeptiere sehr wohl andere Meinungen, jedoch wird man mich nicht von meiner Meinung abbringen, in dem man mir sagt, dass die gängige Literatur oder die Mehrheit der Ärzte anderer Meinung sind.


    Polarisierend wirke ich, weil ich wie ein Exot immer wieder auf die gleichen MÖGLICHEN Ursachen für Lern- und Verhaltensauffälligkeiten aufmerksam mache, die hier so gut wie keiner der Schreibenden in Betracht zieht.


    Ich habe es schon mehrmals gesagt, dass ich natürlich weiß, dass viele andere Faktoren eine Rolle spielen können.


    Die anderen Faktoren werden hier regelmäßig erwähnt. Dehalb sehe ich keine Veranlassung darauf hinzuweisen.
    Was mir hier aufstößt, ist die Tatsache, dass Kiss und Co. und überhaupt Entwicklungsstörungen als kaum oder gar nicht existent bzw. als besonderer exotischer Einzelfall gesehen werden.


    Es geht mir darum, dass Eltern und Lehrer durch mehr Wissen zu bestimmten Themen Kinder besser verstehen können, anders mit ihnen umgehen mit dem Ergebnis, dass weniger Kinder leiden müssen und nicht darum mich oder meine Meinung darzustellen.


    Gruß Erika

    Steffi, dein Beitrag vom 27.5. hat mir gut gefallen.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Strafen bei meinem Sohn eher das Gegenteil bewirkten. Strafen und Bloßstellungen führten sogar dazu, dass er psychischen Schaden genommen hat. Auch heute noch hat er ein schlechtes Selbstwertgefühl, was Lehrer nicht einmal erkennen, da er nach außen teilweise arrogant und besserwisserisch auftritt - er sucht damit Anerkennung, die ihm fehlt. Es gibt Lehrer, die meinen, er hätte ein übersteigertes Selbstbewusstsein, dass man dämpfen müsse. Genau das ist aber falsch.


    Bei meinem Sohn war es so, dass er nicht absichtlich stören wollte, nicht absichtlich unaufmerksam war, nicht absichtlich Probleme hatte, Regeln einzuhalten, nicht absichtlich umpulsiv war/ist, nicht absichtlich abgelenkt war usw.. Sein größter Wunsch war/ist es nach wie vor, bei seinen Mitmenschen gut anzukommen und nie Streit zu haben. Durch Bestrafungen wurde ihm immer wieder bestätigt: "Du bist nicht so, wie wir dich haben wollen. Du taugst nichts." Strafen bewirkten regelmäßig noch schlechteres Verhalten.


    Grund für sein nicht angepasstes Verhalten war Kiss, frühkindliche Reflexe und Folgen, vielleicht auch Hochbegabung. Sicher spielen auch Erziehungsfehler - von Eltern, Erziehern und Lehrern - eine zusätzliche Rolle, weil diese Kinder eben anders sind und eigentlich anders mit ihnen umgegangen werden muss. Dazu ist aber entsprechendes Wissen erforderlich, was kaum jemand hat.


    Ich habe festgestellt, je öfter ich meinen Sohn für gutes Verhalten (auch Selbstverständlichkeiten) lobe, je mehr kann er sich angemessen und ordentlich verhalten.


    Längst nicht alles liegt an der Erziehung bzw. nicht jede Art von Erziehung ist gleichermaßen für alle Kinder sinnvoll. Mein Sohn ist kein exotischer Einzelfall. Daran möchte ich hier nochmals erinnern.


    Gruß
    Erika

    Hallo,


    Philosophus, vielen Dank für die Aufklärung!


    "(römischer Rechtsgrundsatz: auch die Gegenpartei soll angehört werden)". Das ist ganz meine Meinung. Schade nur, dass keiner der "Gegenseite" darüber diskutieren will! Eigentlich glaube ich nicht, dass es an Betroffenen mangelt. Meiner Meinung nach würde eine weitere Diskussion auch nicht den Rahmen eines Lehrerforums sprengen. Hier diskutiert man doch sogar darüber, was man Männern zum Geburtstag schenken könnte.


    Viele Grüße
    Erika

    Hallo,


    Steffi schrieb

    Zitat

    Was ich persönlich belächle oder bekämpfe oder inwieweit ich mit oder gegen den Strom schwimme, gemeinhin auch, welche Positionen ich „en detail“ als Mensch dabei beziehe, dürfte und sollte meinem Beitrag kaum zu entnehmen sein.


    Das habe ich auch nicht gesagt.


    Was heißt das: "Audiatur et altera pars." Ich kann kein Latein.


    "En detail" habe ich verstanden. Trotzdem frage ich mich, warum du nicht unsere deutsche Sprache benutzt.


    Gruß Erika

    Hallo,


    Steffi schrieb:

    Zitat

    Wie Enja habe aber auch ich meine Probleme damit, Deine Sicht von ADS und Co auf Grundlage Deiner Erfahrungen (die Dir hier sicherlich niemand absprechen möchte!) derartig pauschal von Einzelfall/Einzelfällen auf alle zu beziehen bzw. die Sicht einer Therapeutin oder die Sichtweisen und Theorien eines Fachbuches als unumstössliche Wahrheiten zu akzeptieren.


    Einiges möchte ich erst einmal richtig stellen.


    Meine Sicht bezüglich ADS beruht nicht NUR auf eigene Erfahrungen, denn ich kenne viele andere Betroffene und Fachleute - persönlich und per Internet -, die die gleiche oder ähnliche Sichtweisen haben.


    Hier mal nur einige davon: http://www.inpp.de/modules.php…dex&topic_id=0&page_id=17 und http://www.paepki.de/adressen.htm und es werden immer mehr. Noch überwiegen sicher die Ritalin- und- Verhaltenstherapie-Überzeugten, und die Pharmaindustrie steht dahinter. Mal sehen, wie es weitergeht!


    Außerdem habe ich nicht nur EIN Fachbuch gelesen, sondern inzwischen sehr viele und noch mehr Berichte im Net.


    Mein Kind hat weder Ritalin noch Verhaltenstherapie bekommen, obwohl ich schon einmal kurz davor war. Ritalin heilt NICHTS. Ich habe nicht abgestritten, dass Ritalin z.B. die Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit steigert, aber zu welchem Preis. Außerdem kenne ich einige, die trotzdem noch reichlich Probleme haben. Es wird übrigens immer mehr über Langzeitschäden diskutiert. Siehe auch


    http://www.manmed.de/seiten/th…al/kinder/ads/ads_de.html


    Das, was Frau Dr. Halfmann hier vorgetragen hat, ist NICHT NUR DIE MEINUNG EINER PERSON.


    Steffi schrieb:

    Zitat

    z.B. bei ADS hat ja gerade auch eine sehr rasante Entwicklung (tomographische Darstellung der Hirntätigkeit bei ADSlern - komplett andere Bereiche übernehmen die "Aufgaben" als bei "nicht-ADSlern" ) z.B. bei ADS hat ja gerade auch eine sehr rasante Entwicklung (tomographische Darstellung der Hirntätigkeit bei ADSlern - komplett andere Bereiche übernehmen die "Aufgaben" als bei "nicht-ADSlern" )


    Ich streite nicht ab, dass einige Menschen andere Hirnbereiche zur Aufgabenlösung benutzen. Das kannst du auch z.B. in "Flügel und Wurzeln" nachlesen. Ebenso habe ich nicht behauptet, dass Erziehung oder psychische Probleme keinen Einfluss auf die Entwicklung nehmen.


    Bei ADS wird immer von Ausschlussdiagnose geredet. Was wird denn ausgeschlossen? Kiss und frühkindliche Reflexe z.B. werden in der Regel doch gar nicht abgeklärt.


    Zitat

    Ich habe schon einige fachlich fundierte Beiträge und Studien gelesen, die Einigem, das Du hier erwähnst, komplett widersprechen.


    Kannst du hierfür Beispiele nennen?


    Ich weiß, dass ich und immer mehr andere gegen den Strom schwimmen, aber das ist wohl normal so, bevor Neuerungen von der Allgemeinheit akzeptiert werden. Erst werden sie belächelt, dann bekämpft, bis sie dann manchmal erst nach 20 - 30 Jahren anerkannt werden.


    Viele Grüße
    Erika

    Hallo,


    ja Doris, du hast scheinbar ähnliches erlebt mit Kinderärzten. Ich habe ihnen immer vertraut. Mein Sohn hat einige Entwicklungsschritte später durchlaufen und scheinbar auch nicht so intensiv, wie es sein sollte. Nie hatte ich mir Sorgen gemacht, war nie therapiegeil. Ich habe Vertrauen zu den Kinderärzten gehabt (3 verschiedene). Im Nachhinein muss ich wirklich sagen - leider! Warum habe ich mich nicht früher selber schlau gemacht. Mit dem Wissen von heute, gab es bei meinem Sohn schon von Geburt an ständig deutliche Anzeichen für eine Entwicklungsstörung, wo etwas hätte getan werden müssen, um spätere Lern- und Verhaltensstörungen zu vermeiden. Den beliebten Satz von einigen Kinderärzten "Das wächst sich aus" bekommen viele Eltern zu hören. Leider wächst sich nur nichts aus.


    Wie gesagt, es gibt die Kinder, bei denen einiges nicht ausgewachsen ist. Deshalb ist es wichtig, dass auch Lehrer wissen, warum einige Kinder nur anders als die anderen lernen können und sich anders als erwünscht benehmen.


    Lehrer könnten ihnen eine große Hilfe sein.


    Zu HB möchte ich noch einmal etwas sagen und Melosine ausnahmsweise Recht geben: Mir kommt es auch so vor, dass im Augenblick sehr viele Kinder HB sein sollen (die Lehrerin meines Sohnes hat ja auch so eine Vermutung).
    Bei einigen Kindern mit Entwicklungsstörungen arbeiten die Gehirnhälften, die normalerweise jeweils für bestimmte Aufgaben zuständig sind, nicht richtig zusammen (z.B. bei vielen Kindern, die nicht gekrabbelt sind). Einige haben Probleme beim Lesen und/oder Schreiben, denn sicher gelernte Buchstaben und Wortbilder stehen nicht zur Verfügung. Das Kind lernt linkshirnig und muss sich immer wieder alles neu erarbeiten. Andererseits entwickeln diese Kinder aber besondere Begabungen, z. B. sprachliche Begabung, und/oder sie können im besonderen Maße logisch denken. Da sehe ich irgendwie einen Zusammenhang.


    Kennt jemand das Buch "Legasthenie - ein Talentsignal" von Ron Davis? Ich habe viel davon gehört, es aber noch nicht gelesen. Jedenfalls geht es darum, dass Legastheniker zwar nicht richtig schreiben können und andere Auffälligkeiten - auch motorische zeigen, aber andere besondere Talente besitzen, die man fördern sollte. Einstein war doch auch so einer.


    Viele Grüße
    Erika

    Hallo,


    Zitat

    Aber: Erika, was genau willst du denn jetzt eigentlich? Das gehört meines Erachtens doch mehr in den medizinischen Bereich und ist damit Aufgabe eines Arztes, nicht des Lehrers.


    Tina, das Thema sollte sehr wohl Lehrer interessieren, denn oft werden Kinder von Lehrern und natürlich auch Eltern nicht verstanden, falsch beurteilt. Das kann für diese Kinder die Hölle sein. In den von mir empfohlenen Büchern gibt es darüber hinaus zahlreiche Tipps für Eltern, Erzieher und Lehrer, wie die Kinder mit kleinen Hilfen sinnvoll unterstützt und ihre Entwicklung gefördert werden kann.


    Im Schulamtsbezirk Wetzlar gibt es sogar seit 1997 die Abteilung ANKe -Link s. oben-, die darüber hinaus noch mehr Förderung für Schüler anbietet und in diesem Zusammenhang auch Lehrer informiert und mit ihnen zusammenarbeitet.


    Zitat

    Eine so frühe Betreuung der Familien durch die Schule halte ich nicht für machbar.


    Schule kann Kinder natürlich erst ab Schulbeginn betreuen. Habe ich mich so undeutlich ausgedrückt?


    Zitat

    Die Forderung, dass die Schule auch gesundheitliche Störungen der Kinder diagnostizieren soll, halte ich für unrealistisch. Wie sollte das gehen?


    Das geht sehr wohl. Mit entsprechendem Grundwissen (nur ein bisschen lesen) können Lehrer schon einige Auffälligkeiten bei den Kindern erkennen und Hilfestellungen anbieten. Das wichtigste für die betroffenen Kinder wäre, dass sie nicht fälschlich für faul, dumm, schlecht erzogen usw. gehalten würden.


    Außerdem gibt es Lehrerfortbildungen, so dass auch Schulen in der Lage wären, ähnliche Förderungen wie im Schulamtsbezirk in Wetzlar anzubieten.


    Zitat

    Eine Beeinflussung der Vorgehensweise der Kinderärzte eher auch nicht


    Es läuft einiges an Aktionen mit dem Ziel, die U-Untersuchungen bei den Kinderärzten entsprechend zu erweitern. Es wird aber wohl noch ein längerer Weg sein. Inzwischen gibt es allerdings immer mehr Kinderärzte, die sich überzeugen lassen, aber immer noch viel zu wenige.


    Leider gibt es überall mehr Menschen, die lieber an das glauben, was es schon immer gab.


    Enja, übrigens habe ich nie gesagt, dass mein Thema auf alle Problemkinder zutrifft. Das wird mir zwar ständig nachgesagt, habe ich aber nie behauptet. Ich bin lediglich davon überzeugt, dass es keine seltenen Einzelfälle sind, sondern schon einige mehr betrifft. Und es werden noch mehr werden, wenn nicht endlich etwas passiert.


    Gruß Erika
    Viele Grüße
    Erika

    Hallo Legata,


    dein Kind zeigt m.E. einige Auffälligkeiten, die auf KISS hindeuten, auch die Skoliose. Vielleicht interessieren dich diese Ausführungen:


    http://www.kiss-kinder.de/download/Schulschwierigkeiten.pdf


    http://www.kiss-kinder.de/download/artikel_kg_2003.pdf


    Durch Kiss und Folgen können Kinder alle ADS-Symptome zeigen. Bei ADS heißt es immer, dass es eine Ausschlussdiagnose sei. Welcher Arzt aber lässt Kiss und frühkindliche Reflexe abklären?


    Viele Grüße
    Erika

    Hallo,


    Zitat

    Bezüglich der Vorsorge, gerade in den ersten Jahren müsst etwas anders geregelt werden. Es müsste z.B. die Möglichkeit geben, auch ohne Rezept, ein Mal pro Jahr z.B. die Motorik von einem Fachmann (z.B. Ergo oder KG) überprüfen zu lassen.


    Doris, da gebe ich dir so ziemlich Recht. Allerdings gerade das 1. Lebensjahr ist sehr entscheidend. Leider haben die meisten Kinderärzte nicht das notwendige Wissen, um Umweichungen von der Entwicklung (z.B. Nicht-Krabbeln), die aber gewaltige Auswirkungen haben können, gezielt entgegen zu wirken.


    Enja, dass du dir das alles nicht vorstellen kannst, heißt noch lange nicht, dass ich und andere Mütter Wahnvorstellungen haben. Ich kann mir vieles auch nicht vorstellen, wenn ich mich damit nicht beschäftigt habe.


    Welche Eltern rennen freiwillig von einem Therapeuten zum anderen? Wer gibt denn schon freiwillig sein Geld für unnütze Therapien aus? Es gibt sicher einiges, was nur Geldmacherei ist. Aber es gibt auch Therapien, die sinnvoller als z.B. Ergo sind. Leider brauchen neue Behandlungsmethoden teilweise mehrere Generationen, bis sie anerkannt werden. Da ich nicht mehrere Generationen warten kann, um meinen Kindern zu helfen, muss ich eben dafür bezahlen.


    Zitat

    ich kenne aber auch diverse Mütter, die bei ihren Kindern eine Störung nach der anderen vermuten und auch ununterbrochen an ihnen herumtherapieren. Wir haben uns da nie so angeschlossen. Deshalb sind wir auch störungsfrei.


    Du solltest dich m.E. erst einmal etwas genauer informieren, bevor du solche Äußerungen tätigst. Das gleiche gilt auch für Melosine.


    Gruß Erika

    Hallo,


    wie die meisten wohl wissen, zeigte mein Sohn (bald 11) Lern- und Verhaltensauffälligkeiten - eigentlich typische ADS-Symptome - verursacht durch ein Kiss-Syndrom (nähere Informationen s. www.kiss-kid.de) und Folgen bzw. durch den Teufelskreis, in dem er sich befand. Durch Kiss (lt. einer Studie sollen 50 % aller Kinder betroffen sein) aber auch aus anderen Gründen bleiben Restreaktionen von frühkindlichen Reflexen bestehen, die enorme Probleme - nicht nur für die motorische Entwicklung - sondern auch große Auswirkungen auf Lernen und Verhalten haben.


    Mehrmals habe ich hier schon die Bücher "Greifen und Begreifen" von Sally Goddard und "Flügel und Wurzeln" von Dorothea Beigel empfohlen. Einige haben sich über mich lustig gemacht, mich als anmaßend empfunden, weil ich schließlich nichts über Pädagogik und Didaktik weiß und trotzdem behaupte, über die Gründe für Lernprobleme und Verhaltensauffälligkeiten besser als viele Lehrer Bescheid zu wissen.


    Seit 4 Jahren beschäftige ich mich mit den Ursachen für Lern- und Verhaltensprobleme. ADS war das erste Thema. Heute ist für mich ADS nur noch ein Sammelbegriff und Ritalin und Verhaltenstherapie keine Lösung.


    Meine empfohlenen Bücher hat sicher kaum jemand gelesen. Beim Surfen im Internet habe ich vor einigen Tagen 90 Seiten kostenlose gute Informationen gefunden. Vielleicht ist der eine oder andere eher interessiert, etwas zu lesen, wenn es nichts kostet.


    IHR WERDET SO GUT WIE ALLE AUFFÄLLIGKEITEN EINIGER SORGENKINDER UND DIE URSACHEN DAFÜR HIER GENAUESTENS BESCHRIEBEN WIEDERFINDEN.


    Da es um insgesamt 90 Seiten geht, kann ich nur den Tipp geben, diese auszudrucken und in Ruhe, gemütlich auf dem Sofa, der Terasse, auf dem Balkon oder im Urlaub zu lesen - am Bildschirm m.E. viel zu anstrengend.


    Die Seite ist von einer ehemaligen Lehrerin, jetzt Lerntherapeutin, Psychotherapeutin, Kinesiologin, INPP-Therapeutin mit noch anderen Weiterbildungen.


    Unter http://www.chucholowski.homepa…praxis/reflextherapie.htm gibt es folgende 4 Berichte:


    1. "Auswirkungen frühkindlicher Reflexe auf Verhalten, Lernen und Gesundheit" (6 Seiten)- Die Auswirkungen der einzelnen Reflexe werden hier sehr ausführlich stichpunktartig aufgezählt.


    2. "Reflexe und ihre Auswirkungen auf Lernen und Verhalten am Beispiel des Asymmetrischen tonischen Nackenreflex ATNR" (12 Seiten)- Hier wird außerdem etwas über die Ursachen des Fortbestehens frühkindlicher Reflexe gesagt. Von Kiss ist leider wie in den Büchern keine Rede, obwohl alle INPPler Kiss vorher abklären lassen (soviel ich weiß). Den Zusammenhang mit Kiss kann man allerdings schon indirekt aus dem Inhalt ableiten.


    3. "Die motorische Entwicklung des Kindes von der Konzeption bis zum 8. Lebensjahr" (33 Seiten) - Hier werden die einzelnen Entwicklungsschritte sehr gut beschrieben und die Bedeutung von Bewegung, das Zusammenspiel mit den Reflexen und dem Zentralen Nervensystem gut erklärt. Unter anderem wird sinngemäß gesagt: Auch das Schulkind hat noch einen recht auffälligen Bewegungsdrang. Das lange Sitzen während des Unterrichts bedeutet deshalb für das jüngere Kind eine starke körperliche Belastung. Fünf- bis Neunjährige können höchstens 15 - 20 Minuten konzentriert zuhören und aufpassen. Deshalb liegt die täglich wirklich nutzbringende Schulzeit für Sechs- bis Siebenjährige alles in allem bei ungefähr 2 Stunden, für Acht- bis Neunjährige bei höchstens 3,5 Stunden. Es ist wichtig, die Arbeitszeiit durch zahlreiche Pausen zu unterbrechen.


    4. "Die Bedeutung persistierender primitiver Reflexe und deren Auswirkungen auf die visuelle Wahrnehmung" (39 Seiten) - Besonders dieser Bericht war für mich auch trotz Lesen der Bücher interessant.


    Viel Spaß beim Lesen!


    Viele Grüße
    Erika


    P.S. Eines möchte ich nochmals deutlich sagen: Nicht nur die Eltern sollten für die Förderung ihrer Kinder verantwortlich sein, sondern ebenfalls die Schulen, die einen sehr großen Beitrag leisten könnten s. http://ankewz.bei.t-online.de


    Empfehlen möchte ich außerdem noch: "Das bewegte Klassenzimmer" von Dorothea Beigel. Im Sommer soll noch ein neues Buch von ihr erscheinen mit dem Titel "Schule beweg dich" als Antwort auf den Pisa-Stress - und wie es auch anders gehen kann.


    Wenn bereits mehr Prävention schon bei Schwangeren, bzw. durch Kinderärzte während des 1. Lebensjahres von Kindern stattfinden würde, gäbe es m.E. wesentlich weniger Lern- und Verhaltensgestörte, weniger Erziehungsprobleme, weniger Gewalttäter, weniger psyschich Kranke und weniger Lehrer mit "Burnout-Syndrom".


    Viele Grüße


    Erika

    Hallo,


    schade, dass 6 Seiten interessante Diskussion nun weg sind!


    Wahrscheinlich habe ich auch nicht mehr alles gelesen. Ich weiß noch, dass das Kaddl scheinbar meine Ausführungen irgendwie falsch interpretiert hat. Ich habe sinngemäß gesagt, dass die gern genommene Erklärung für Lern- und Verhaltenstörungen von Kindern, "Eltern lassen ihre Kinder vor den Fernsehern usw. verwahrlosen und sorgen nicht für genügend Bewegung" zwar bequem, aber leider oft falsch ist. Das Kaddl scheint darin einen Angriff auf Lehrer gesehen zu haben, was aber nicht der Fall war. Nicht interpretieren, sondern einfach nur lesen und verstehen!


    Es gibt andere Gründe, die auch mit Bewegungsmangel zu tun haben. Alle, die mit ADS, Legasthenie, Dyskalkulie, Automatisierungsproblemen, Verhaltensstörungen, Autismus, Langsamkeit, Konzentrationsproblemen, schlechter Handschrift und anderen Auffälligkeiten zu tun haben, haben vielleicht Interesse, meinen Beitrag, den ich aber noch schreiben muss (heute noch oder spätestens morgen) unter ALLGEMEIN zu lesen.


    Viele Grüße
    Erika

    Hallo Steffi,


    die Beschreibung deines Sohnes erinnert mich sehr an meinen Sohn, allerdings war er nie so ganz „pflegeleicht“, wie du deinen Sohn beschreibst. Deine Beschreibung, wie du mit Lehrern umgehst, dein Verständnis für die Lehrer, deine guten Vorsätze und dein Optimismus durch offene, sachliche, durch gegenseitigen Respekt gekennzeichnete Gespräche und Zusammenarbeit mit den Lehrern Hilfe für deinen Sohn zu finden, erinnern mich an mich, als mein Sohn so alt wie deiner war. Jetzt ist mein Sohn bald 11 und in der 4. Klasse. Seine jetzige Lehrerin sieht bei ihm eine Hochbegabung, die wir aber bisher nicht haben testen lassen. Er zeigte einige für HB-Kinder typische Auffälligkeiten und auch ganz eindeutige so genannte ADS-Symptome (verursacht durch ein Kiss-Syndrom, dadurch zurückbehaltene frühkindliche Reflexe und Folgen).


    Seine 1. Klasse lief bis kurz vor dem Ende noch gut- hat die Lehrerin auch so bestätigt. Dann hieß es plötzlich, er sei sehr verhaltensauffällig. Trotz vieler in freundlicher Atmosphäre geführter Gespräche – einmal auch mit unserer Therapeutin -, fachlichen schriftlichen Infos über die Hintergründe des Verhaltens meines Sohnes, die auch freundlich entgegen genommen wurden, erntete mein Sohn in der Schule Bestrafung, Bloßstellung und Ausgrenzung. Zum Ende des 2. Schuljahres verschärfte sich die Situation so, dass sein Verhalten sich extrem verschlechterte und er psychisch völlig am Ende war, so dass wir ihn in eine andere Grundschule umschulten.


    Inzwischen läuft es in der neuen Schule ganz gut. Allerdings musste ich auch hier feststellen, dass Lehrer sich nichts sagen lassen wollen über die Ursachen von Lern- und/oder Verhaltensauffälligkeiten. Mein Sohn hatte vor einigen Monaten wieder eine Blockade an der HWS (Kiss), alte Verhaltensmuster traten wieder auf und die Zensuren wurden schlechter. Es ging auch dort wieder los mit den üblichen Strafen, die in solchen Fällen nichts bringen und alles noch viel schlimmer machen. Informationen meinerseits wurden nicht Ernst genommen. Stattdessen wurde nach Problemen im Elternhaus gesucht, weil er angeblich immer montags auffällig war. Dass vielleicht der Wochenanfang eine Rolle spielen könnte, wurde gar nicht in Betracht gezogen. Inzwischen ist die Blockade wieder weg und es klappt alles wie vorher ganz gut.


    Auch in der Klasse gibt es ein so genanntes ADS-Kind, das lt. der eigenen Mutter gemobbt, lt. Aussagen anderer Kinder von der Lehrerin gemein behandelt wird.


    Ich habe durch viele bundesweite Kontakte erfahren, dass HB, ADS Symptome sowie auch LRS und Mobbing nicht selten zusammen vorkommen. Ich weiß von vielen Kindern, die enorm leiden müssen/mussten.


    Vor ca. einem halbem Jahr bin ich auf diese Forum gestoßen. In guter Absicht habe ich versucht, über gewisse Themen zu informieren, mit denen ich mich seit 4 Jahren sehr intensiv beschäftige. Leider musste ich die Erfahrung machen, dass es hier teilweise so wie in den mir bekannten Schulen zugeht. Elternwissen ist nicht gefragt. Was Lehrer nicht im Studium gelernt haben, scheint es auch für viele nicht zu geben.


    Ich kenne einige Eltern, die hier nicht mehr hineinschauen, weil sie es nicht ertragen können, wie hier darüber diskutiert wird, wie man am besten mit Störenfrieden, Langsamen, Unordentlichen, LRSlern, ADSlern, angeblich Faulen usw. umgeht.


    „Lass uns doch ganz normale Lehrer für ganz normale Schüler sein“, hat auch mal jemand hier geschrieben oder auch „Was sollen wir denn noch alles leisten, wir sollen Erzieher, Therapeuten, Psychologen sein“ (oder so ähnlich). Dabei würde ein bisschen mehr Wissen, kleine Fortbildungen einigen Kindern eine bessere Zukunft ermöglichen und den Lehrern das Unterrichten erheblich erleichtern.


    Hier im Forum bin ich inzwischen (jedenfalls bei einigen) abgestempelt als aufhetzende Person, die anmaßend und unverschämt auf „Blödi-Gredi-Niveau“ behauptet, über gewisse Themen (Lern- und Verhaltensauffälligkeiten durch Entwicklungsstörungen, so genanntes ADS und Umgang sowie Förderung für diese Betroffenen) besser Bescheid zu wissen als viele Lehrer. Vor Ort ist mein Ruf besser, obwohl meine fachlichen Infos, die ich mir im Augenblick verkneife, keinen besonderen Anklang finden.


    Ich wünsche dir recht viel Kraft und vor allen Dingen mehr Erfolg mit Lehrern. Schulen und Lehrer sind ja nicht alle gleich.


    Es wäre interessant, wenn du mal berichten würdest, wie es bei euch weiter geht.


    Viele Grüße
    Erika

    Hallo,


    Zitat

    Erika, ich denke, es ist dem Kind nicht gedient, wenn der Lehrer-Eltern Disput auf dem Rücken des Kindes ausgetragen wird und das Kind alles mitbekommt. Wenn du einem Kind erstmal vermittelst, dass Schule nur und immer schlimm ist, kannst du es hinterher schlecht wieder geradebiegen, von daher rate ich zur Vorsicht mit dem, was ich meinem Kind vermittele über die Schule.


    Es geht hier nicht um einen Lehrer-Eltern Disput, sondern ganz klar um Mobbing und Misshandlung eines Kindes. Wer vermittelt denn einem Kind, dass Schule nur und immer schlimm ist? SCHULE DÜRFTE FÜR DAS KIND WOHL DIE HÖLLE SEIN, aber wohl kaum weil Eltern es ihm so vermittelt haben, sondern weil es von Lehrern gedemütigt und misshandelt wird.


    Zitat

    Genau das meinte ich mit meiner Nachtigall.



    Zitat

    Habt ihr ernsthaft erwartet, jemand von den anderen Lehrern hier heißt das gut?
    Ist es zu langweilig bei emgs?


    Was ist das Anliegen dieses Posts (und vor allem des provokanten Nachstocherns)?


    Was sollen diese Bemerkungen? Ihr Lehrer wollt nicht alle über einen Kamm geschert werden. Warum werft Ihr dann Braunauge, trimbornbrendel und mich in einen Topf? Glaubt Ihr, dass wir alle unter einer Decke stecken und nur den Lehrern eins auswischen oder sie provozieren wollen? Ich kenne weder Braunauge, noch trimbornbrendel ebenso wenig alle anderen bei emgs. Bei www.emgs.de schreiben verzweifelte Eltern, deren Kinder in der Schule gemobbt werden/wurden, die schlaflose Nächte hinter sich haben, sich begründete Sorgen um ihre Kinder machen, sie vor mobbenden, ja sogar gewalttätigen Lehrern oder auch Schülern schützen wollen, sich aussprechen wollen, Hilfe suchen. Alle haben sicher nicht grundsätzlich etwas gegen Lehrer und ihren Kindern kein Feindbild von der Schule vermittelt. Alle haben in vielen Gesprächen versucht, mit den Lehrern konstruktiv zusammenzuarbeiten, leider erfolglos.


    Da Mobbing durch Lehrer keine Seltenheit ist, wie u.a. trimbornbrendel auch festgestellt hat, ist es wichtig, dieses Thema endlich öffentlich zur Sprache zu bringen, deshalb ist ein Forum wie emgs sehr wichtig.


    Zitat

    Wie soll das in diesem Forum unter den o.g. Bedingungen möglich sein? Ich gehe davon aus, dass es sich bei dem vom Threadstarter geschilderten Problem um ein lokales Problem handelt, das auch lokal, evt. regional gelöst werden muss, wobei in einem bundesweiten Forum anonym postende Lehrer kaum tatkräftig helfen können.



    Hier geht es doch sehr oft um lokale, individuelle Probleme. Oft wird darüber diskutiert, welche Strafe am wirksamsten sei bei den Störenden, den Langsamen, den Unordentlichen, den Aggressiven, denen mit der schlechten Handschrift, denen mit den Abschreibfehlern usw. Also kann man doch auch bundesweit darüber reden, was Eltern tun können, wenn ein Lehrer Kinder mobbt und misshandelt.


    Zitat

    Wer einen GUTEN Rat braucht, ist hier - und zwar Eltern wie Lehrer - gut aufgehoben. Wer sich aufhetzen lassen will, muss zur angegebenen Adresse.


    Meine Erfahrung seit Dezember 04 mit diesem Forum ist, dass Eltern hier nur gut aufgehoben sind, wenn sie die Meinung der Lehrer dankbar annehmen. Sobald sie eine eigene Meinung haben oder behaupten, über Wissen zu verfügen, was Lehrer nicht haben, werden sie angegriffen.


    Aufgehetzt wird bei emgs niemand. Das ist ein glatte Fehlaussage. Eltern werden allerdings ermuntert, kein Mobbing, keine Demütigung und Misshandlung ihrer Kinder hinzunehmen, sondern sich zur Wehr zu setzen.


    Zitat

    Da bekommt man mit, wie der (überforderte? frustrierte? übergestresste?) Kollege sich daneben benimmt, aber was würde denn ein Gespräch bringen? …
    Könnte ja sein, dass man in zehn Jahren genauso dasteht und sich dann auch Solidarität von Kollegen wünscht...


    Solidarität ist wirklich eine gute Sache, jedoch müsste es damit aber spätestens vorbei sein, wenn Kinder misshandelt und gemobbt werden. Ich würde jedenfalls nicht zusehen, wenn ein Kollege von mir eine andere Person mobbt.


    Gruß Erika

    Hallo trimbornbrendel,


    den Tipp www.emgs.de wollte ich dir auch gerade geben. Wie du sicher schon gemerkt hast, kannst du hier keine Unterstützung erwarten. Eine Krähe hackt der anderen.... Du siehst doch die Krähenbilder hier. Sie stehen dazu!


    Auch wenn nofrete mit ihren Kindern anders umgeht und es sicher gut meint (Nofrete, nimm es mir nicht übel, es ist nicht persönlich gemeint. Eher meine ich die hier, die sich erst gar nicht melden) finde ich den Ausspruch "Die Lehrer sitzen am längeren Hebel" und den Tipp "Bloß nicht das Feindbild Schule auszubauen" nicht besonders hilfreich. Das Feindbild ensteht doch in der Schule und nicht zu Hause.


    Sollen die Eltern dem Kind auch noch in den Rücken fallen, um kein Feindbild aufzubauen? Sollen Sie dem Kind klarmachen, dass die Lehrer so in Ordnung sind, nur das Kind eben nicht? Es wird allerhöchste Zeit, dass Eltern sich so eine Behandlung ihrer Kinder nicht mehr länger gefallen lassen. So etwas ist leider keine Seltenheit. Ich kenne eine ganze Menge Kinder, die psychischen Schaden erlitten und jeden Tag neu erleiden müssen, weil einige Lehrer glauben, mit ihrem Unwissen beurteilen zu können, warum ein Kind z.B. unordentlich ist, dazwischen redet, unaufmerksam ist, sich auch sonst anders verhält als andere.


    Wir mussten deswegen auch die Schule wechseln und unseren Sohn befreien. Unseren Erfahrungsbericht findest du auch bei www.emgs.de unter Erfahrungsberichte.


    Passe auf dein Kind auf! Solche Lehrer sollten wirklich fristlos aus dem Schulunterricht entfernt werden!


    Viele Grüße
    Erika

    Hallo,


    ich habe erst ein Schreiben bezüglich automatisch Abo erhalten, abgewartet und gestern das Heft mit Entschuldigungsschreiben erhalten. Ich habe noch nicht alles gelesen, einiges war bisher interessant, für mich allerdings bisher nicht viel Neues, der Artikel über ADS und Behandlung mit Medikamenten hätte nicht sein müssen, weil ich da eben eine völlig andere Meinung zu habe.


    Nochmals vielen Dank für den Tipp, ein kostenloses Exemplar zu bekommen. Die 1. Zeitschrift hatte ich mir gekauft. € 4,50 sind nicht gerade wenig.


    Gruß Erika

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