Beiträge von chilipaprika

    Also jemand, der ein Informatikstudium vorweisen kann, wird definitiv für die Stelle bevorzugt. Und wenn dieser Mensch sogar noch 2 weitere Fächer, klar.
    1) die Schule spart die Investition in den ZK

    2) die fachlichen Kompetenzen werden nunmal höher sein. Ich vermute, dass jede Schule das Wahlpflichtfach Informatik oder in irgendeinem Fächerbündel Informatikanteile anbietet (MINT, Mathe/Info..), da ist es für den Stundenplan gut, wenn man mehr Lehrkräfte zur Verfügung für die Schienen hat. (aber da denke ich zu systemweit, die SL denkt wahrscheinlich zu selten an die Folgen für den Stundenplan)

    Info ist (außer in Niedersachsen) in der Sek 1 nirgendwo Pflichtfach, und es wird normalerweise erst ab Jahrgangsstufe 7 angeboten. Kann mir schwer vorstellen, dass man nur für die Sek 1 einen Zertifikatskurs machen kann. Auch die Sinnhaftigkeit eines Sek 1-Studiums dieses Fachs sollte dahingehend hinterfragt werden - wobei davon auszugehen ist, dass es in Zukunft eher mehr als weniger wird und es wahrscheinlich in mehreren Bundesländern Pflichtfach in der Sek 1 werden wird. Aktuell kann ich mir schwer vorstellen, dass es eine Ausschreibung gibt, wo Info nur für Sek 1 verlangt wird.

    Informatische Bildung ist in NRW ein Pflichtfach in 5/6, und ein Wahlfach in der Sek1.
    Es gibt in NRW seit Jahren Zertifikatskurse für Informatik in der Sek1.

    Edit: Theatralica war genauso schnell (bzw. ein mü schneller)

    ich werde keine Prüfungsordnungen suchen, kann aber sagen, dass ich um 2010-2012 herum in Köln ein Erweiterungsfach hätte anfangen können, das hatte ich nämlich vor.
    2018 (davor natürlich auch, nur im Sommer 2018 habe ich eine eigene Suche im Rahmen von Beratungen gemacht) war das Studium von Erweiterungsfächern in Münster, Dortmund, Paderborn und Duisburg-Essen (das 100% sicher), ich glaube auch Bielefeld, ich kann mir kaum vorstellen, dass Köln nicht dabei war. Es wäre echt eine krasse Ausnahme.

    Beispiel Informatik: Welche Universität? Bachelor/Master? Abschlussarbeit? Bei voller Stundenzahl in der Schule? - Zumindest war ein Erweiterungsfach/Drittfach an der Uni Köln damals nicht vorgesehen.

    WANN soll ein Erweiterungsfach nicht vorgesehen gewesen sein?
    Ich kenne es DURCHGEHEND in mehreren Bundesländern, aber ja, es ist Arbeit.

    https://zfl.uni-koeln.de/studium-beratu…tschule#c122013
    Eine Abschlussarbeit muss man nicht schreiben (wie kommt man auf die Idee, du hast doch nicht in jedem Fach eine Arbeit geschrieben, oder?)

    Köln wird kein Drittfach in Informatik anbieten, da es das Fach Informatik nicht anbietet..
    Informatik ist aber ein typisches, überall als Erweiterungsfach angebotenes Drittfach, wenn es auch studierbar ist.

    Und bald kann jedes Studienfach auch als Erweiterungsfach studiert werden, es gab gerade eine Änderung.

    Bei voller Stundenzahl in der Schule?

    Tja, bei der Art der Argumentation könnte man auch direkt nach dem Abi oder Bachelor in die Schule einsteigen und dann dual ausgebildet werden.
    Ich habe ein Erweiterungsfach neben 16-21 Stunden (bei immer mindestens 16 Stunden Korrekturgruppen, einmal mit 2 EFs in einem Sachfach) studiert. Verlangt Organisation und Willen.
    Aber gut, ich habe es nicht für die Stelle gemacht, sondern weil ich das Fach wollte, es ist vermutlich der Unterschied zu den meisten, die nach Zertifikatskursen bei der Einstellung schreien. Ein ZK für Klasse 5/6. Was bitte soll die Schule davon haben?

    bei mir hat es 12 Tage mit Strich auf dem Test gedauert, wobei ich schon mindestens einen Tag, eher zwei davor schon Symptome hatte (aber zuerst keinen Testzugang und der einzige, den ich bekommen habe, nicht angeschlagen hat).
    Also 13 Tage wären es mit einem offiziellen, sensitiveren Schnelltest gewesen.

    Evtl. ist es auch eine Möglichkeit, das nicht über die Krankenkasse zu machen?

    1) es wäre eine Lüge
    2) daran sieht man, wie gut es uns in Deutschland geht, dass die meisten Menschen wohl sehr wenig Ahnung, was die Kosten von medizinischen Maßnahmen sind. Eine stationäre Maßnahme (der sehr viele andere ambulante Gespräche für die Genehmigung auch vorangegangen sein müssen) ist kein Weihnachtsgeschenk von Oma (selbst wenn sie sehr reich ist)

    also vom Forum (bzw. Firelilly) weiß ich, dass SH das allerschlimmste Bundesland ever ist.

    Spass bei Seite: ich bin NICHT nach Schleswig-Holstein ausgewandert, habe aber im Rahmen einer Weiterbildung (die dort war) eben ganz viele LuL von dort und Hamburg kennengelernt und es schien ein nettes Ländchen zu sein, um dort als Lehrkraft zu arbeiten. Genau die Punkte Nähe zum Meer, Nähe an Hamburg (für diejenigen, die es betraf) waren Gründe, warum viele, die nicht von dort stammen, eine Stelle angenommen hatten und es auch nicht bereut hatten. Wäre ich ungebunden, wäre es der Teil des Nordens, der mich eindeutig reizen würde (nicht wegen der Nähe zu Hamburg, aber es ist AUCH ein Vorteil), nördliches Niedersachen war für mich auch ein Thema, aber mir zu "komplett leer / komplett voll" je nach Saison.

    Ja, wobei es nicht NUR an der Bildungsferne liegt, sondern auch daran, dass man ganzen Generationen eingetrichtert hat, dass sie zuhause Deutsch sprechen sollen, was aus der Mehrsprachigkeitsforschung der größte Quatsch überhaupt ist.

    Es hängt sicher von der eigenen Person ab: ich finde es einfacher zu lernen (ähnliche grammatikalische Strukturen), aber gleichzeitig viel schwieriger, weil die Vokabeln, die Aussprache und die Betonung auseinanderzuhalten auch eine Herausforderung ist.

    Ich fände es ehrlich gesagt traurig, wenn Personen, die Englisch studiert haben, immer noch den gleichen Wortschatz und die gleiche Ausdrucksfähigkeit hätten, wie ihrem beim Abi. ;)

    Englisch können ist ein dehnbarer Begriff.

    Natürlich lernt man noch Wörter. Ich lerne (als nicht-Anglistin) auch ständig neue Wörter, wenn ich englischsprachige Texte in meinen Fächern lese. Das ist eben lebenslanges Lernen. Auch lernt man im Englischstudium durch die Auseinandersetzung mit bestimmten "Fachthemen" neue Fachbegriffe.
    Die "Perfektion" erreicht man nur durch die Immersion im Zielland, das ist nicht die Aufgabe der Hochschule.
    und die kleinen Sprachprüfungen sind eben nur Mini-Teile des gesamten Studiums.

    und ob du es glaubst oder nicht: mir wurde eben im Studium gesagt, dass ich keinen Vorteil haben dürfe, sprich: ich bekomme keine 1,0 im Kurs "Conversation", sondern der Kurs wurde komplett anerkannt mit "bestanden" (gut, ich habe nicht modularisiert studiert), und in meiner Endprüfung, die auf Französisch war, aber über (u.a.) Literatur des 18. Jahrhunderts und über einen bestimmten Text im Altfranzösischen war, wäre offiziell "sprachliche Richtigkeit" ein Kriterium gewesen, mir / uns wurde aber gesagt, dass der Teil bei mir eben nicht berücksichtigt wird, wir könnten es eh.
    Und richtig berücksichtigt wurde es allgemein nur, wenn jemand wirklich SEHR SCHLECHT war. Ich kenne Leute, die mit 1,7 rausgekommen sind und ich keinem LK zumuten möchte.

    Sorry, wenn ich da jetzt mehrere Leute getriggert habe, mir ging es im Grunde auch nur darum, dass ich es lustig finde, wenn Leute (die bestimmt Muttersprachler sind) Türkisch oder Russisch auf Lehramt studieren, obwohl diese Fächer quasi gar nicht gefragt sind. Da kommt mir dann schon der Gedanke von Bequemlichkeit in den Sinn, gleich wie das dann im Studium tatsächlich aussieht.


    Russisch ist womöglich nicht mehr an der Speerspitze der gesuchten Fächer, das ist aber auch nicht der Fall bei vielen Nischenfächer im berufsbildenden Bereich, das studieren dann auch oft die Expert*innen, die vorher die Ausbildung hatten. Umso besser, dass die Qualifikation am Anfang des Studiums hoch ist.
    Türkisch ist nicht VIEL gesucht, aber ganz ehrlich: das wird (oder sollte) sich ändern. und zwar nicht nur als "Wir lernen unsere Muttersprache richtig sprechen, lesen und deren Literatur", sondern auch "eyh, eine ganz andere herausfordernde Fremdsprache mit einer Kultur, die viele Berührungspunkte mit unserer Gesellschaft hat".

    Ein einfaches Beispiel dafür ist mMn das Verstehen von Personen, die einen Dialekt sprechen. Ich kann z.B. in Deutsch Personen mit unterschiedlichen Dialikten bis zu einem gewissen Grad verstehen; da tun sich Leute, deren Muttersprache es nicht ist, deutlich schwerer. Auch bin ich überzeugt, dass ich aus dem Stegreif eine Handvoll Wörter des Deutschen finden könnte, die ein Nicht-Muttersprachler (der nicht schon Jahrzehnte hier lebt) nicht kennen würde.

    Aber dann ist es die Frage des "Muttersprachlers". Ich bin eine ECHTE Muttersprachlerin, im Heimatland sozialisiert. Aber nunmal vor 20 Jahren ausgewandert.
    Meine fiktiven bilingual erzogenen Kinder würden MEINE Muttersprache lernen.
    Die türkisch bilingual erzogenen Kinder in Deutschland lernen in ihrem Auslandsaufenthalt in Istanbul GANZ VIELE Wörter.

    Ich empfehle DIE Anlaufstelle schlechthin zum Thema, mittlerweile doch bekannter und kein Geheimtipp mehr: Isabell Probst. Sie hat eine Homepage, einen Podcast und berät selbst zum Ausstieg.
    Es ist nämlich auch relevant, ob man bei dem Ausstieg Altersgeld, eine Nachversicherung bekommt, usw..

    Noch bin ich nicht ausgestiegen.. Mögliche Bereiche, die für mich in Frage kämen, leider sehr viel mit (Schein)Selbstständigkeit:
    - Beratungstätigkeit, da hätte ich durch eigene Qualifikationen eigene mögliche Schwerpunkte, ob selbstständig oder innerhalb einer Stelle

    - Lehraufträge und / oder Dozentintätigkeit

    - Verwaltungsbereich im Bildungsbereich

    Ich kann aber eine Abordnungsstelle sehr empfehlen, um auch zu sehen: was stört(e) mich an Schule, was fehlt mir, wie ist so der Alltag / Rhythmus woanders (GANZ anders), aber auch wo sind meine Stärken, was kann woanders wertgeschätzt?

    PS: Spanisch zu Italienisch und umgekehrt dürfte auch nicht so ne große Herausforderung sein. Hatte im meinen Spanisch-Kurs in der Schule damals eine italienische Muttersprachlerin - für die war es ziemlich einfach. Wenn natürlich weder Spanisch noch Italienisch eine Muttersprache der von dir genannten Personen sind, dann ist es in der Tat krass.

    Es sind zwei komplett unterschiedliche Sprachen.
    Nur, weil man es durch ein geschultes Ohr und linguistisches Wissen verstehen kann, kann man es nicht automatisch sprechen und aktiv anwenden.
    Abgesehen davon, dass die Italiener und die Spanier / Lateinamerikaner sich eben nicht gegenseitig vollständig verstehen (durfte ich merken, als ich erst nach drei Tagen merkte, dass ich in Lateinamerika die Leute auf Italienisch ansprach, statt auf Spanisch), hieße es nicht, dass man selbst antworten könnte.
    Die Dänen und Schweden bzw. im Norden die Dänen und Norweger verstehen sich, wenn sie selbst ihre Muttersprache sprechen, können aber nicht unbedingt die andere Sprache. Meine Tante spricht in Italien durchgehend Korsisch und kriegt alles, was sie will, hin, kann aber wirklich kein Wort Italienisch, sie versteht es gesprochen, Lesen ist schon schwieriger.
    Bei Menschen mit linguistischer Vorbildung kann es anders sein: ich kann germanische oder romanische Sprachen im Schriftbild grob dank Mittelhochdeutsch und Latein entziffern (weil ausgerechnet "meine" Sprachen Deutsch und Französisch diejenigen sind, die sich von den alten Sprachstufen am meisten entfernt haben (und ich auch romanische Sprachen lernen "durfte". Also kann ich rückgehen und Wörter erkennen. Mehr aber natürlich nicht.

    Wo wird denn Türkisch unterrichtet?

    Klingt für mich so, als würde man effektiv nur ein Fach studieren. Türkisch wird ja bestimmt die zweite Muttersprache der Person sein, und das geht ja vielen so. Finde ich genauso spannend, wie wenn Russen Russisch studieren. Als Fach quasi nicht gefragt und Muttersprachler en masse im Land. :D


    PS: Spanisch zu Italienisch und umgekehrt dürfte auch nicht so ne große Herausforderung sein. Hatte im meinen Spanisch-Kurs in der Schule damals eine italienische Muttersprachlerin - für die war es ziemlich einfach. Wenn natürlich weder Spanisch noch Italienisch eine Muttersprache der von dir genannten Personen sind, dann ist es in der Tat krass.

    Dreifach hält besser...
    Du bist ganz offensichtlich kein Sprachler, oder?

    (Unter anderem...) Wegen solcher Sprüche und Denkweisen bin ich Jahre unglücklich in der Schule gewesen und jetzt erstmal raus.

    1) Türkisch wird unter anderem in NRW unterrichtet und nicht überall "nur für Muttersprachler*innen"

    2) Im Sprachstudium wird die Sprache vorausgesetzt. Die Uni ist nicht da, um die Grammatik beizubringen. Ich habe nicht qua Geburt und Muttermilch Vulgärlatein und Altfranzösisch gekonnt, musste mich (zum Teil mehr als in Deutsch) echt ranhängen, um Phonetik zu bestehen und die wenigsten "Muttersprachler*innen" lesen während der Schulzeit Einführungen in die Linguistik oder machen Literaturanalysen der Literatur des Ziellandes.
    Ich habe das ganze Studium hindurch gehört, dass ich keinen Vorteil haben darf, dass es meine Muttersprache ist (sprich: die anderen dürfen keinen Nachteil haben, dass sie zum Teil grottenschlecht sprachen), im Ref dasselbe, die Kategorie "Sprachvorbild" wurde ausgesetzt (wäre sonst unfair gewesen, blabla), aber in der Schule "was gibt es Besseres als eine Muttersprachlerin, ach die anderen Fächer unterrichtest du auch später "bis zur Pension ist noch Zeit" ")
    und dann kann man sich wundern, dass Migrant*innen sich ausgeschlossen fühlen.

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