Beiträge von chilipaprika

    @ Davidos:


    Hast du DaF/DaZ/IKP?
    Wenn eine Schule dich will und zum Beispiel ausschreibt, dass eine solche Qualifikation aufgrund des hohen Migrantenanteils und der notwendigen Deutschförderung notwendig wäre, würde es deine Chancen erhöhen.
    (Obwohl es auch genug Deutsch-Staatsexamens-Leute mit DaZ/DaF haben).
    Hast du Erfahrung in dem Bereich?


    Chili

    Nein, es gibt Planstellen. und das wars.


    Einige Planstellen sind auch für SeiteneinsteigerInnen geöffnet. Das bedeutet, dass Menschen, die den Seiteneinstieg (egal ob PEF oder OBAS) machen wollen, sich auch bewerben dürfen, und dann je nach Bewerbungslage berücksichtigt werden können.
    Die Entscheidung für PEF oder OBAS fällt dann nach DEINEN Voraussetzungen.


    Die Tatsache, dass einige Planstellen nicht für SeiteneinsteigerInnen geöffnet sind, liegt nur daran, dass die Schulen einfach wissen, dass sie genug BewerberInnen haben werden (oder zu Not jeden "beliebig/beliebig" nehmen, weil sie auf keinen Fall einen Seiteneinsteiger wollen, aus welchen Gründen auch immer).


    Wenn eine Stelle für SeiteneinsteigerInnen geöffnet ist und zum Beispiel so ausgeschrieben ist:
    "1. Mathe / Physik
    2. Mathe / beliebig
    3. Physik / beliebig"
    heißt das, dass zuerst alle Menschen mit 2. Staatsexamen in Mathe / Physik eingeladen werden müssen, bevor eine Person mit 2. Stex in Mathe, dann 2. Stex in Physik und DANN können SeiteneinsteigerInnen in Frage kommen.


    Wenn eine Schulleitung jemanden ohne 2. Staatsexamen nimmt, obwohl es "reguläre" BewerberInnen gäbe, dann muss sie es begründen.


    Chili

    Nicht alle Unis (eigentlich die wenigsten, außerhalb von Bayern) exmatrikulieren ihre Studis am Tag der letzten Prüfung.
    In der Regel ist man bis Semesterende immatrikuliert (oder länger, wenn man sich zurückmeldet / zurückmelden kann / ein anderes Fach nimmt), an einigen Unis KANN man NICHT früher exmatrikuliert werden, auch wenn man es zum Beispiel wegen ALG 2 gern möchte.


    Chili

    Ich finde die Idee mit den Adjektiven ganz gut und wenn man nicht super gut in Namen lernen ist (am Anfang ist es vermutlich noch schwerer), dann würde ich es ausprobieren.
    Ich hatte dieses Halbjahr 10 Klassen, fast 300 SchülerInnen. Jeweils 2-stündig einmal die Woche. Einige SchülerInnen kenne ich bis heute nicht gut genug, dass ich sie nennen könnte, wenn sie nicht an ihrem Stammplatz sitzen.


    Bei der "Vorstellungsrunde" (Name nennen und ich fotografiere den Doppeltisch ab) hatte ich gefragt, ob sie etwas Besonderes über sich sagen können. und ich muss sagen: bei denjenigen, die wirklich was besonderes hatten (also nicht: ich spiele Fussball) kannte ich den Namen sofort (Beispiel "ich mag Weingummi und lese so gut wie nie" <- ganz toll, wenn 6er selbst reimen, "ich hab vorher in Niedersachsen gewohnt"...) Alle Tänzerinnen und Fussballer hatten es schwerer..


    Ich wechsle jetzt die Schule und übernehme Oberstufenkurse, ich versuche es mit dem Adjektiv und wiederholen.
    an meinen Fotos halte ich trotzdem fest ;)


    chili

    "billige aufsichten" sind es nicht, sondern das sind Menschen, vorwiegend Studierende, die den Mindestlohn bekommen (und er liegt in Frankreich nicht bei 3 Euro die Stunde) und glaub mir, sie haben im System einiges zu sagen.
    Das sind diejenigen, die nicht nur die Aufsicht machen, sondern eben bei fast jeder Pause draußen sind, den Kontakt zu den Kids haben, im Bureau "Vie Scolaire" sitzen und alle Verspätungen und Abwesenheiten quittieren und dich wieder in den Unterricht lassen, sie machen die Mensa-Aufsicht und kümmern sich auch oft um die NachsitzerInnen, mit denen willst du dir das nicht verscherzen. Der / die ChefIn des Bureaus ist neben LehrerInnen quasi die wichtigste Person der Schule, die auch über Ausschlussmaßnahmen zu entscheiden hat.
    Für die Kids sind diese "surveillants" "nur" ältere aber noch junge Menschen, die cool drauf sind und die Grenzen aufzeigen, aber eigentlich setzen sie die ganzen Regel des Systems um.


    und ja, die 2 Aufsichten in der Woche bringen mich nicht um.
    Aber ernsthaft, wenn ich 6 Stunden am Stück habe, 5 unterschiedliche Klassen, würde ich lieber in der 1. Pause in Ruhe (ahah) im Lehrerzimmer sitzen als SchülerInnen aus dem Gebäude zu verweisen.
    und somit arbeite ich nicht 22 Unterrichtsstunden in der Woche, sondern 22 Unterrichtsstunden plus 40 Minuten. Komischerweise werden sie selten erwähnt, in den Berechnungen der Arbeitszeiten..


    Chili

    Wobei sich das auch in Frankreich nicht verbessert.
    Die 18 Stunden ergeben auch 22 deutsche Stunden (da in Frankreich à 55 Minuten), und viele "junge" KollegInnen müssen zunehmend ein zweites unstudiertes Fach unterrichten, wenn sie nicht an drei verschiedenen Schulen ihr Deputat leisten wollen (mit zT 45 Kilometer dazwischen).


    Der größte Unterschied liegt sicher eindeutig in der Korrekturbelastung, da frnzösische SchülerInnen in JEDEM Fach (und da wird nicht zwischen Haupt- und Nebenfach unterschieden) 3 Klassenarbeiten pro Trimester, also 9 Arbeiten pro Jahr schreiben.
    Im Rückblick frage ich mich, wie das LehrerInnen leisten.


    Allerdings sorgen tatsächlich die Gewerkschaften dafür, dass Lehrkräfte nicht für Aufsicht ("Vertretung") eingesetzt werden, Pausenhofaufsichten werden von Menschen übernommen, die den Mindestlohn verdienen (wobei die LehrerInnen nicht weit drüber sind, wenn man weiß, dass sie 10 Monatslöhne auf 12 Monate ausgezahlt bekommen), ...
    DAS müssten deutsche Gewerkschaften auch tun, sich darum kümmern, dass wir unterrichten dürfen und nicht die Aufsicht in der Mensa oder vor dem Klo machen müssen.


    Chili

    dann wird die U-Plus-Kraft nicht mehr eingesetzt.
    Es gibt in den U-Plus-Verträgen (gibt es welche??) keine Mindestanzahl an Stunden, die man macht und bezahlt bekommt. Es sind Stunden auf Abruf. Also wird man einfach nicht mehr gerufen.


    Chili

    Mikael:


    ich weiß nicht, ob das System noch aktuell ist, aber ja, in Hessen gab es zum Beispiel die "Unterrichtsgarantie Plus" und da hat man pro Stunde abgerechnet (bevorzugt Wochen später...), wurde morgens um 7 angerufen, dass man bitte um 8 in der Schule zu stehen hat und irgendwas zu vertreten hat...

    Wenn das Kind aber später sich ärgert, dass es das Gymnasium nicht schafft, oder dass es nur Krankenschwester geworden ist und viel lieber Arzt geworden wäre, aber schulisch nicht gut genug war etc., dann hätte ich das schlechte Gewissen, dass ich einfach nicht mehr verlangt habe in der Kindheit.

    (Hervoerhbung durch mich)


    Interessanter Klassismus...
    Nicht, dass ich es nicht schon vorher vermutet hättest, aber du solltest über deine arrogante Einstellung mal nachdenken...


    Chili

    Hallo!


    ich finde, hier sind 2 Sachen absolut zu trennen:
    - eine ehrgeizige motivierte Mutter nutzt ihr Wissen
    - sie arbeitet das Schulbuch vor


    ich komme aus einem sogenannten bildungsfernen Haushalt und es wurde nur geguckt, dass meine Noten stimmen und ich die Sachen rezitieren kann ( ist üblich gewesen). dabei hätte ich gern viiiel mehr gelernt. die spätere Entdeckung der Bibliothek war meine Rettung.
    sollte ich jemals Kinder haben, würde ich es aber anders machen: es gibt genug andere Themen, die man wissbegierigen Kids anbieten kann. Bücher lesen, sich die Natur angucken, meinetwegen ein Musikinstrument lernen aber doch nicht die selbe Matheseite vorarbeiten ??!


    Schlag doch der Mama vor, in die Bibliothek zu gehen und sich dort Bücher auszuleihen.


    chili

    @ Trantor:
    in mainz kann man ( konnte man?) meines wissens wipäd mit allem kombinieren. vom zeitaufwand machen natürlich einige kombis kaum sinn, aber es sollte gehen.



    Edit: korrigiert, man kann in Mainz "nur" 13 Fächer mit WiPäd kombinieren. Ich hätte um die 8-10 aufzählen können und dachte nicht, dass ausgerechnet die Naturwissenschaften ausgeschlossen waren.

    die Kirche mag das Personal kostenfrei stellen, aber es gehen eine Menge A13-Stunden (ja auch Angestellte, aber auch A14 und A15) verloren. Meine Kids hätten eher was vom Französisch-Unterricht gehabt als vom Ausschlafen..
    Denn Angebote wären es, wenn es nachmittags nach der Schule wäre und nicht _während_ meines Unterrichts mit einer Einladung zum Gottesdienst.

    Hallo!


    @ Suiram:


    nein, die nicht-christlichen Kinder (und alle restlichen christlichen Kinder, die gerne ausschlafen) kommen am Tag des Schulgottesdiensts erst zur 2. Stunde. Philosophie hatten sie während der Reli-Stunden. oder auch nicht, weil nicht genug Lehrer, also Deutsch-Förderunterricht. Weil nicht-christliche Kinder eben Deutsch-Mängel haben..


    Raket-O-Katz:


    ja, das habe ich auch vor ein paar Monaten mitgekriegt. Ich bin "Grenzgängerin". In NRW an der Schule erlebt und immer öfters in Niedersachsen davon gehört. und ich muss echt überlegen, was ich bei meinem Kind machen würde. Ich bin überzeugte, fast fundamentalistische Laizistin, würde aber meinem Kind doch nicht die Einschulungsfeier vermiesen. Was macht man da?
    und wer stellt sich auf die Seite der Muslime (als größte religiöse Minderheit)? Wer sorgt dafür, dass sie eben auch einen gerechten Platz an der Schule haben?
    Christliche Kollegen meckern, dass die muslimischen Kids 2 freie Tage im Jahr bekommen können (Opferfest und Zuckerfest auf Antrag), würden am liebsten fast die Klassenarbeit auf den Tag legen, damit die Kids kommen _müssen_, merken aber nicht, wie selbstverständlich der Christentum in der Schule alles bestimmt.


    laizistische Grüße,
    die christliche Chili

    Das mit der nicht geltenden Ökumene verstehe ich nicht...

    Hallo!


    mir wurde immer wieder gesagt, man könne Schulgottesdienste nicht als religiöse / kirchliche Eingriffe in die neutrale Schulwelt sehen, da es schliesslich nicht konfessionsgebunden sei und ökumenisch sei.
    Dass die Ökumene allerdings nur die christlichen Konfessionen vereint und nicht die anderen Religionen, die unsere SchülerInnen nun mal haben, scheint in die christlichen Köpfe der Verantwortlichen nicht zu wollen.


    Chili

    Kleine Frage in die Runde:


    wer von allen "konfessioneller Reliunterricht in der Schule"-Kritikern / Skeptikern war denn in den letzten Jahren bei einem Schulgottesdienst? (Ökumene gilt bei mir nicht, weil es in jeder Schule doch mindestens einen muslimischen / jüdischen / ... Schüler gibt, der nicht mitgemeint ist.) Wer hat etwas gegen ein Kruzifix in einem Raum, wo er ab und zu Unterricht erteilen soll, unternommen?


    und weil ich die Frage stelle:
    Innerlich geärgert habe ich mich schon, der einen oder anderen Kollegin auch was gesagt, war aber ganz fleissig bei fast allen Gottesdiensten und ignoriere so weit es geht die Kruzifix-ähnliche Skulptur an der Wand in dem Raum einer Relilehrerin, obwohl ein Drittel meiner Kids Muslime sind...
    Also werfe ich nicht den ersten Stein... Ich wundere mich nur, warum wir wohl nix dagegen tun. Wollen wohl alle eine Stelle :-/


    Chili

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