Ich komme von einem anderen Schulsystem, meine Sprachreihenfolge ist Muttersprache, Deutsch ab der 6. Klasse, Englisch ab der 8. Klasse, parallel Latein ab der 8. Klasse. Im Abitur war ich die einzige (!!!) des ganzen Bezirks mit schriftlicher Lateinprüfung (aber nur, weil ich Englisch zu meiner 4. Fremdsprache machen wollte ![]()
Latein hat mir nicht soooo viel gebracht.
Latein in Deutschland bringt aber unglaublich viel, weil man einfach viel zu wenig Sprach- und Grammatikuntericht macht.
Ich hatte in meinem Muttersprachenunterricht von der 1. Klasse bis zur 9. Klasse mindestens alle 2 Wochen ein Diktat, mindestens alle 2 Wochen "Grammatik- und Analysefragen" ("Bestimme die Satzglieder xy..."). In der Grundschule eine höhere Frequenz.
Man kann es für verrückt halten und ich muss zugeben, dass ich mit der Zeit bitter feststellen musste, dass ich kein Maßstab für meine MitschülerInnen sein kann, aber ich _kenne_ meine Sprache. Ich weiß, was ein Adjektiv ist und was ein Adverb ist. Ich kenne den Unterschied zwischen Passiv und Aktiv. Ich kenne den Unterschied zwischen Konjunktiv I und II, bzw. zwischen Konjunktiv II Präzens und Vergangenheit. Das musste ich im Fremdsprachenunterricht nicht lernen.
In der Menge, wo wir es in der Schule gelernt haben, lernt man es in Deutschland nur im Lateinunterricht. Deswegen bringt der Lateinunterricht so viel.