Beiträge von chilipaprika

    Ich komme von einem anderen Schulsystem, meine Sprachreihenfolge ist Muttersprache, Deutsch ab der 6. Klasse, Englisch ab der 8. Klasse, parallel Latein ab der 8. Klasse. Im Abitur war ich die einzige (!!!) des ganzen Bezirks mit schriftlicher Lateinprüfung (aber nur, weil ich Englisch zu meiner 4. Fremdsprache machen wollte :D

    Latein hat mir nicht soooo viel gebracht.
    Latein in Deutschland bringt aber unglaublich viel, weil man einfach viel zu wenig Sprach- und Grammatikuntericht macht.
    Ich hatte in meinem Muttersprachenunterricht von der 1. Klasse bis zur 9. Klasse mindestens alle 2 Wochen ein Diktat, mindestens alle 2 Wochen "Grammatik- und Analysefragen" ("Bestimme die Satzglieder xy..."). In der Grundschule eine höhere Frequenz.
    Man kann es für verrückt halten und ich muss zugeben, dass ich mit der Zeit bitter feststellen musste, dass ich kein Maßstab für meine MitschülerInnen sein kann, aber ich _kenne_ meine Sprache. Ich weiß, was ein Adjektiv ist und was ein Adverb ist. Ich kenne den Unterschied zwischen Passiv und Aktiv. Ich kenne den Unterschied zwischen Konjunktiv I und II, bzw. zwischen Konjunktiv II Präzens und Vergangenheit. Das musste ich im Fremdsprachenunterricht nicht lernen.
    In der Menge, wo wir es in der Schule gelernt haben, lernt man es in Deutschland nur im Lateinunterricht. Deswegen bringt der Lateinunterricht so viel.

    die Frage ist nur: möchtest du irgendwann auch Geschichte unterrichten bzw. ist es für dich in Ordnung über Jaaaaaahre nur oder 90% Mathe zu unterrichten?
    Wenn ja: dann ist es okay.
    Wenn nein: du wirst ziemlich sicher nicht glücklich.

    Meine Antwort bezieht sich auf Bundesländer, wo eine Einstellung auch anhand eines Faches geschieht und nicht nur anhand von Grenzwerten für gesamte Kombinationen.

    Hallo!
    Ich möchte nicht ausschließen, dass NRW in den nächsten Jahren auch das Fach einführen würde, bzw. die Anerkennung ziemlich leicht laufen könnte.
    Ich habe offiziell keinen Wirtschaftsteil in meinem Studium (Sozialkunde in RLP) und kam durch das Anerkennungsverfahren sofort an das Fach "Sozialwissenschaften", das aus Wirtschaft, Soziologie und Politik. Allerdings müsstest du in dem Falle halt alles unterrichten.
    In die Zukunft schauen kann man ja nicht, das ist durchaus ein Risiko.

    1) Wenn es von Anfang an geplant ist, kann man meiner Meinung nach nicht glücklich sein, weil man sich nicht die Mühe macht, in der neuen Schulform anzukommen (man ist ja nur auf der Durchreise) (und wir lesen regelmäßig im Forum von Menschen, die "zu schnell" an die "falsche Schule" (für sie) gekommen sind.
    2) Daraus wird es sicher für die Schule auch nicht ideal
    3) die Gymnasien würden gerne wieder ausschreiben dürfen, das geht aber nicht, wenn solche Leute einem durch die Bezirksregierung aufgezwungen werden (und ja, der Unterton ist wirklich so gemeint). Das bezieht sich aber wirklich ausdrücklich auf diese neuen Programme, wo man als Gymlehrer einfach irgendwo unterschreibt und dann versetzt werden darf.

    Entweder ist die andere Schulform ein "Kompromiss", dann soll man sich aber auch damit langfristig arrangieren sollen. Oder man kann es sich nicht vorstellen und sollte dann warten.

    Ich glaube nicht an die perfekte Schule, aber auch nicht an die schlechte. Ich bin an einer Schule, wo viele nicht hinwollen, bin im Allgemeinen glücklich damit und die Schule war meine Erstwahl (und ich kannte sie). Dafür finde ich mich mit einigen Sachen ab, die nicht sooo perfekt sind. Da wir aber in der Peripherie einer beliebten Stadt sind, bekomme ich mit, wie Leute mal zu uns kamen und nicht mehr wegkönnen (man hat sie nicht umsonst eingestellt, wir brauchen sie) und sehr unglücklich sind. Oder wie Leute zu uns versetzt werden, nur weil sie die Schulform Gym haben, vorher woanders waren und natürlich eine (für uns) absolut unbrauchbare Fächerkombination haben, die also die Unterrichtsverteilung erschweren.

    [Satiremodus] Seit ca. 2-3 Einstellungsterminen sind die Gymnasien offensichtlich nicht mehr vom Lehrermangel betroffen.

    Die Sekundar- und Gesamtschulen werden gepuscht, wo es nur geht, sollen auch Gymabsolventen einstellen (die zum Teil ganz naiv glauben, sie könnten danach ganz schnell wechseln, Pustekuchen, Laufbahnwrchsel lässt grüßen), mit denen dann argumentiert wird, um aus der Sek1-Schule eine Sek2-Schule zu machen.
    Von Schulen, die aufgrund von neu gegründeten Gesamtschulen schliessen, müssen die KollegInnen irgendwohin versetzt werden, so dass die widerum neue aufnehmende Schule nichts ausschreiben darf.

    Ein Teufelskreis der Schulentwicklung.

    1) "auf die Umwelt" achten verstehe ich schon sehr übergreifend: auf die eigene Umgebung und so. Es sind oft mehr kleine Schritte, die jeder auch wirklich machen kann.
    2) es war ein Beispiel.

    ich meinte auch die Plakate bzw. Videos ;)
    Es war in meiner Heimatstadt tatsächlich ein kleines Wettbewerb für Kids: Zeichnungswettbewerb "gegen Hundekot", die eine Zeichnung ist jetzt ein Jahr lang das "Symbol" auf einzelnen Publikationen und wird als Aufkleber verteilt, um auf das Problem hinzuweisen. Fand ich süss für das Städtchen.

    Plakate / Videos als Appell an die Schul- bzw. außerschulische Gemeinde für eure Themen (Müll sammeln, Hundekot aufheben, weniger Plastik, Tierschutz, etc... ich weiß nicht, was ihr genau hattet) gestalten.

    Am Gymnasium (da kenne ich mich aus) kann man innerhalb der Orientierungsstufe (5. oder 6. Klasse) nur in ganz besonderen Fällen wiederholen. Auf ANtrag der Erziehungsberechtigten würde die Klassenkonferenz darüber beraten. Gründe wären zb ein Todesfall in der Familie, ein langer Krankenhausaufenthalt, usw.. aber nicht "kommt mit der Vorpubertät nicht zurecht".

    Zum konkreten Fall: Hat das Mädchen die 4. Klasse übersprungen, weil sie eine Überfliegerin war und überall eine 1 hatte oder (auch), weil sie auf Hochbegabung getestet wurde und man es ihr auch zugetraut hat. Je nachdem wie die "neue" Schule drauf ist, ist es natürlich auch schwer, mit so einem kleinen Knirps, der vermutlich emotional echt anders drauf ist, umzugehen. Der Sprung von der 4 zu 5 macht bei uns einigen zu schaffen, weil sie mehr lernen müssen, der inhaltlich/fachlich größere Sprung kommt zur 6. Klasse, weil wir noch die 2. Fremdsprache bisher in Klasse 6 haben und Mathe wohl "komplexer" wird.
    Inhaltliche Schwierigkeiten sollten zum Nachdenken geben, Anpassungsschwierigkeiten sollten aber beobachtet werden. Eine Wiederholung würde aber bedeuten, dass sie aus ihrer Klassengemeinschaft raus wäre, was widerum auch doof wäre, wenn sie ein Jahr lang gebraucht hat.

    Sollte sie hochbegabt sein (oder ein Test anstehen): Könnte es eine Art (unbewusste) "Rebellion", weil sie sich zum Teil langweilt (zusätzlich zu vielen neuen Sachen in ihrem Leben)? Dann empfehle ich den Besuch einer Beratungsstelle.

    Wenn man in Englisch eine 5 und eine 3 in Mathe, sowie eine 4 in Deutsch und evtl. Franz, dann ist man gut durch.
    Wenn man eine 5 in Geschichte und überall nur 4er hat, ist man auch durch.
    Wenn man aber beide Sachen kombiniert (Englisch 5, Mathe 3, Geschichte 5 und überall 4), dann muss man eine Nachprüfung entweder in Englisch oder in Geschichte machen.

    https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Schulsyst…n-Gymnasium.pdf

    Nee.
    Zwischen 5 und 6 ist es "alles egal" (laut Gesetz, ich weiß gar nicht, ob eine Schule sich ihre eigenen Regeln machen darf, ich glaube nicht).
    Am Ende der 6 (und in den höheren Stufen):
    (Kurzfassung)
    - Eine 5 im "Hauptfach" (D, E, M, 2. FS) kann mit einer 3 in einem weiteren Hauptfach ausgeglichen werden.
    - eine 5 in einem NF ist noch okay, außer in Kombi mit einem "Hauptfachproblem"

    Es sind knapp 6 Prozent. Da man weder ein- noch ohne Weiteres austritt, sind viele davon nicht religiös.
    https://www.aktionsbuendnis-brandenburg.de/muslimisches-l…d-in-10-zahlen/

    Danke für den Link!
    Interessant. Wenn man in einer Stadt (50-100 000 Einwohner, also normal) lebt, in welcher ein Großteil der Bevölkerung muslimisch ist, mehrere Moscheen, darunter eine mit Minarett, sind und an einer Schule arbeitet, wo in den unteren Klassen der Anteil der "christliche Religion-Abwähler" bei weit über 50% steht, ist die eigene Perspektive verfälscht. (im "positiven" Sinne, für mich ist es alles hier "normal" und ich weiß um die anderen Orte in Deutschland, ich habe allerdings trotzdem das ganze höher geschätzt.

    Macht ihr bei Gelegenheit auch mal ein zünftiges Hostien-Brunch in der Schule, zu dem alle eingeladen sind?

    da wir zu Jahresbeginn, im Advent, zu Aschermittwoch und zu Jahresende ein ökumenisches (christliches) Gottesdienst haben, finde ich das dieses Jahr neu eingerichtete, heute stattfindende (ich freue mich schon!) Fastenbrechen bei einer Schule mit 50% Muslimen in einer Gesellschaft mit geschätzt (?) 15% Muslimen nicht sooo fehl am Platz bzw. eigentlich selbstverständlich.

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