Beispiel der Qualifikationsphase:
Aufgrund unserer Stundenplanstruktur (bei uns sind die LK-Schienen geblockt und nicht zum Beispiel alle Deutsch-Kurse, alle Bio-Kurse parallel) und sicher anderer Bedingungen (Hallen- und allgemein Stundenpläne), liegen alle Sportkurse überall im Stundenplan und können nicht je nach Sportart angewählt werden, sondern, sie "liegen einfach da im Plan".
Kollegin A (sorry für die Genderklischees, ist aber so) bietet den Schwerpunkt (oder wie es genau heißt) "Tanzen/Aerobic" an, Kollegin B hat einen Schwerpunkt, wo zumindest "Rope skipping" ein Großteil ist, den Namen kenne ich nicht, Kollege C hat Leichtathletik/Volleyball, Kollege C Kurs 2 hat Leichtathletik/Volleyball, Kollege D hat Basketball, Kollege E hat Fussball. In einem Kurs ist ein bisschen mehr Variation, weil die Sport-Abiturienten drin versammelt sind.
und kommt jetzt nicht auf die Idee, dass eine großartige Abstimmung stattgefunden hat. Es sind nicht nur Mädchen in den Kursen A und B, die Jungs sind voll genervt und wechseln den Kurs, wenn sie können (müssen vll dafür Bio durch Chemie tauschen, machen sie aber zum Teil). und die tanzenden Mädels sind total happy. Die nicht tanzenden Mädels sind genauso genervt.
Selbes Szenario in den anderen Kursen, natürlich.
Neben dem Schwerpunkt wird auch was Anderes gemacht, aber halt nur ab und zu und für minikurze Reihen.
Ich bin übrigens keine Sportkollegin und maße mir nicht an, da ein Urteil zu bilden. Scheinbar ist diese Schwerpunktbildung curricular gewünscht, hat mir ein nicht besonders begeisterter Kollege mal erzählt. Ebenfalls würde ich - wäre ich eben Sportlehrerin - sowas von frustriert durch den Tag laufen, dass ich auch verstehen kann, wenn ich wenigstens etwas machen kann, was mir gefällt.
(ich laufe oft in meinen Freistunden mein eigene Laufeinheit auf der Bahn und bin immer wieder überrascht, wie lange man als 16-jähriger zum Umziehen braucht, wie wenig Runden man in 30 Minuten schaffen kann alternativ wie wenig 100 Meter man überhaupt startet und wie früh die Sportstunden wieder vorbei ist...)
Ich war als Schülerin voll genervt, dass ich (zum Beispiel im Abijahr) Laufen (Ausdauer oder Sprint), Judo, Volleyball und Tischtennis machen musste, bin aber froh, dass ich eben unterschiedliche Sportarten kennenlernen musste. an meiner Schule ist die Sportartvielfalt entweder von der Lehrkraft abhängig (mir fallen da 3 KollegInnen ein, wo ich sicher bin, dass da viel Vielfalt in der Mittelstufe verpflichtend durchlaufen wird) oder von vielen Lehrerwechseln...
aber es ist nur der Einblick in eine Schule.
(und mein Verständnis der Oberstufenvorgaben)