Auf alles gehe ich erstmals aus Zeitgründen nicht ein, ich finde aber den Gedanken interessant.
In Frankreich mussten bis vor ein paar Jahren Studierenden nur 3 Jahre studieren, bevor sie beim Lehrerwettbewerb vorstellig wurden (allerdings 1 Jahr Vorbereitung nach dem 3-jährigen Abschluss. Egal ob Vorschul/Grundschulbereich oder Sekundarbereich.
Vor ein paar Jahren wurde beschlossen, daraus eine 4-5-jährige Ausbildung zu machen (und danach erst die Vorbereitung auf das Wettbewerb.)
Vom deutschen System beeinflusst (längeres Studium), aber auch von der wichtigen Stellung von VorschullehrerInnen (-> es sind KEINE ErzieherInnen, VorschullehrerInnen haben in Frankreich genau dieselbe Ausbildung wie GrundschullehrerInnen und sind absolut austausch- und versetzbar) überzeugt, begrüßte ich die Verlängerung der Ausbildung in einem Gespräch mit meiner ehemaligen Vorschullehrerin.
Die Frau ist eine der besten Pädagoginnen, die ich kenne. Sie hat soweit ich denken kann immer die Doppeljahrgangsklasse gehabt, hat unglaublich viel individuell gefördert, usw...
und dann meinte sie, dass sie es für Quatsch halte, schliesslich hatte sie es auch nicht gebraucht. Auch gar kein Studium. Zu dem Zeitpunkt, wo sie damals Lehrkraft wurde, gab es die Regelung noch nicht (zugegeben, ich war in den 80ern in der Vorschule, die Frau wurde geschätzt um 2000 verrentet) und sie ist direkt nach dem Abi in die Vorbereitung (vergleichbar mit dem Ref) gegangen.
Anders als in Deutschland ist es aber - egal ob "damals" oder jetzt - so, dass das Wettbewerb ALLE Fächer der Grundschule abprüft und die Praxisphase ebenfalls. Natürlich hat jeder seinen Schwerpunkt, zum Beispiel auch durch das vorherige 3-jährige Studium in einem Fach, aber im Durchschnitt kann man sich keine großen Patzer erlauben. Auch nicht in Sport, Kunst oder Bio.
Ich halte eine gute, fundierte Ausbildung für wichtig. Ich weiß allerdings nicht wirklich, welche die richtige ist.