Beiträge von Sarek

    Ich fahre jeden Tag mit dem Rad in die Schule. Mein Fahrradkorb ist Gold wert. Im Normalfall kommt in den Korb mein Rucksack mit dem gesamten Unterrichtsmaterial. Reicht der nicht aus, kommt der Rest in eine Umhängetasche oder einen Stoffbeutel. Das kommt dann in den Fahrradkorb und der Rucksack auf den Rücken. Im Extremfall hatte ich schon den Rucksack auf dem Rücken, die Tasche umgehängt und eine zusätzliche Tasche im Korb. Ich bin aber auch nur 10 min. mit dem Rad unterwegs.


    Sarek

    Bei uns wird der Elternsprechabend rechtzeitig allen Eltern mitgeteilt und abends hängen die Listen aus, in die die Eltern sich für die Gespräche im 5 Minuten-Takt eintragen. Im Regelfall habe ich eine Stunde lang gut mit Gesprächen zu tun und sitze dann die nächsten zwei Stunden herum, wo sich dann noch eine Mutter zu mir verirrt. Die allermeisten dieser Gespräche dauern auch keine fünf Minuten, weil es problemlose Schüler sind und man sich nur kurz kennen lernt und etwas quatscht und ich die Eizhelnoten mitteile. Vereinzelt kommen auch die Eltern, wo ich Beratungsbedarf sehe, aber häufig sehe ich die Eltern, wo der Bedarf am größten wäre, am seltensten bis nie. In solchen Fällen können wir sie in unsere Sprechstunde einladen, aber ob sie kommen, ist deren Sache.
    Derzeit habe ich sogar einen Fall, wo ein Elterngespräch dringend angeraten ist und ich die Eltern telefonisch zu einem ausführlichen Gespräch bat. Da diese berufsbedingt zur regulären Sprechstunde nicht kommen können, finden diese Gespräche mit den Fachlehrern kommende Woche an einem anderen Tag statt, und zum Glück haben wir alle geeignete Freistunden, dass alle Gespräche in ein Zeitfenster hineinpassen.
    Meine Eltern sind nie beim Elternabend gewesen, weil es ihnen berufsbedingt nicht möglich war. Sie mussten beide abends in der Gastronomie arbeiten. Die Lehrer hätten ihnen bisweilen erzählen können, dass ihr Sohn mehr lernen müsste, aber das wusste ich damals selbst selbst.


    Sarek

    Dazu denke ich häufig an meine eigene Schulzeit zurück:
    Als Schüler: Das kapiere ich nicht. Hoffentlich komme ich nicht dran.
    Erst später als Student: Das kapiere ich nicht. Was muss ich tun, um es zu kapieren?


    Sarek

    In Bayern fließen sie nicht direkt in die Note ein. Sprich, ich darf (schriftliche) Hausaufgaben nicht benoten, weil ich ja nicht weiß, ob der Schüler sie selbst angefertigt hat oder nicht. Konsequenterweise darf ich auf eine nicht erledigte Hausaufgabe auch keine 6 geben. Allerdings darf ich die Hausaufgabe als Basis für eine mündliche Note hernehmen, also z.B. den Schüler zur Hausaufgabe abfragen und dies benoten.


    Sarek


    Stoff nacharbeiten lassen bedeutet für uns wieder Mehraufwand und die älteren Kolleginnen verweigern es partout und wir Jüngeren tendieren langsam auch dazu, weil der Erfolg sehr begrenzt und nicht nachhaltig ist. War es zumindest bei anderen Klassen nie.
    Ich vermute, dass die SL bei besserer Aktenlage eher hinter uns stehen würde.

    Da denke ich mir gerade, der Mehraufwand muss aber sein, wenn man Erfolg haben möchte. Nacharbeit kann sehr wirkungsvoll sein, weil man den Schülern damit ihre Freizeit nimmt. Vor allem am Freitagnachmittag. Natürlich muss man sie beaufsichtigen, aber das kann man organisieren. Z.B. ein gemeinsamer wöchentlicher Termin für alle Schüler der Schule, bei der jeweils eine Lehrkraft Aufsicht führt. Man wechselt sich bei der Aufsicht ab. Ohne Mehraufwand wird die pädagogische Arbeit wohl nicht funktionieren. Wenn die Schüler zur Nacharbeit nicht erscheinen, hat das die gleichen Folgen, als würden sie unentschuldigt nicht zum Unterricht kommen.


    Sarek

    Ich nutze mein privates Tablet lieber als die Schul-Laptops in den Fachräumen. Vor allem, um kurze Videos, Bilder oder Präsentationen (als Dia- oder Folie-Ersatz) zu zeigen, die ich in meiner Vorbereitung daheim auf das Tablet überspiele. Ich finde es wahnsinnig praktisch, dass ich das Tablet nicht erst hochfahren muss, sondern es sofort und damit auch sehr spontan einsatzbereit ist und ich es schnell an den Beamer angeschlossen habe.
    Vor allem genieße ich es, bei Schülerfragen spontan ein passendes Bild im Internet zu suchen und es allen zu zeigen. Hatte ich vor kurzem erst, als eine Schülerin aus der fünften Klasse von einem Schnabeltier erzählte und ich den Mitschülern ein Schnabeltier mit seinen Besonderheiten zeigen wollte, damit jeder eine Vorstellung davon bekam.


    Sarek

    Der Eintrag ins Verbandbuch ist vor allem relevant, wenn es um Spätfolgen geht. Beispiel für Extremfall: Schüler verletzt sich am Finger, Wunde wird versorgt (Pflaster). Es kommt im weiteren Verlauf zur Entzündung und im schlimmsten Fall muss als Folge der Finger amputiert werden. Der Schüler hätte Anspruch auf eine Rente durch den GUVK, sofern es sich nachweislich um einen Schulunfall handelt. Der Eintrag ins Verbandbuch ist hier der entsprechende Nachweis. Daher ist es wichtig, dass auch kleine Verletzungen, die nur mit einem Pflaster versorgt werden, ins Verbandbuch eingetragen werden.


    Zur Datenschutzfrage: Natürlich sollte ein anderer nicht mitbekommen, was Schüler X laut Verbandbuch für eine Verletzung hatte. Bei uns trägt entweder die Sekretärin den Vorfall ein oder ich als Sicherheitsbeauftragter. Ansonsten hat da niemand Einblick und damit ist auch der Datenschutz gewährleistet.


    Sarek

    Mein Auto ist ein VW-Polo und in den 6 Jahren habe ich mittlerweile die 37000 km geschafft, wobei es von Jahr zu Jahr weniger Kilometer werden, die dazu kommen. Bei mir in der Stadt lege ich praktisch alle Strecken mit dem Fahrrad zurück (sofern ich keine größeren Sachen transportieren muss), so dass ich gerade mal alle 2-3 Monate einmal tanke. Das Auto sehe ich auch nur als Gebrauchsgegenstand und denke darüber nach, später auf Car Sharing umzusteigen, wenn mein Auto in vielen Jahren mal auseinander gefallen ist.
    Wofür ich sonst mein Geld ausgebe? Den Hauskredit abbezahlen und das, was übrig ist, für Sondertilgungen nutzen. Es bleibt immer noch genug übrig für verschiedene Reisen. Die meisten davon sind Kurztrips, weil ich zwar gerne verreise, mich aber auch daheim sehr wohl fühle und unterwegs meine Katzen vermisse.
    Ansonsten habe ich den Eindruck, je mehr ich verdiene, desto geringer ist mein Bedürfnis geworden, mir Dinge zu kaufen. Irgendwie habe ich alles, was ich benötige. Jetzt in den Sommerferien werde ich mir aber mal eine Generalüberholung meines Fahrrads gönnen, das ich vor mehreren Jahren von meinem Vater geerbt hatte, als der sich ein neues kaufte.


    Sarek

    Physik ist die Anwendung der Mathematik.
    Chemie beschreibt die Physik der Elektronenhülle.
    Biologie ist angewandte Chemie bei Lebewesen.
    Medizin ist Anwendung der Biologie.


    Folgerung: Ein Mathematiker kann einen Blinddarm herausnehmen.


    :P


    Sarek

    Es ist doch nicht anders als bei den ganzen anderen Wettbewerben, mit denen die Schulen und Klassen inzwischen überflutet werden. Es geht vor allem darum, dass der Ausrichter des Wettbewerbs sich ins Gespräch bringt.


    Sarek

    Zum Umgang mit Störungen fällt mir spontan "Classroom Management" ein. Also alle Maßnahmen, die schon im Vorfeld bewirken, dass es erst gar nicht zu Störungen kommt bzw. diese unterbunden werden, bevor sie sicb ausbreiten. Dazu gehören z.B.
    Präsenz zeigen: den Schülern vermitteln, dass ich auch im Hinterkopf Augen habe, dass mir also nichts entgeht. Sprich, auch zeigen, dass ich Störungen wahrnehme, die ich nur im Augenwinkel sehe oder die ein Schüler vermeintlich versteckt durchführt. Dann auch sofort reagieren und nicht warten, bis die Störung sich hochschaukelt. Wenn man als Lehrer reagiert, sollte die eigene Reaktion aber nicht auch in eine Störung ausarten. Sprich, meine Ermahnung erfolgt kurz und prägnant, ohne großartig den Unterricht zu unterbrechen. Meistens reicht es, kurz den Namen des Schülers zu nennen. Oder ihm nonverbal zu signalisieren, dass man ihn im Auge hat. Z.B. dass man den Störer gezielt anschaut (mache ich sehr gerne und habe insgeheim meinen diebischen Spaß zu beobachten, wie die Sitznachbarn den Störer dann anstupsen) oder auf ihn zugeht, während man ganz normal im Unterricht weitermacht.
    Auf den Unterrichtsfluss achten und mögliche Stolpersteine ausfindig machen, die den Fluss behindern. Z.B. wenn ich erst umständlich nach meiner Folie krame oder den Laptop an den Beamer anschließe, unterbreche ich den Unterricht und muss anschließend erst wieder die Schüler einfangen und zurück in den Arbeitsmodus bringen. Solche Sachen sollten also auch nebenbei erledigt werden, ohne den Fluss zu stören.
    Stets die ganze Klasse aktivieren, z.B durch entsprechende Bemerkungen wie "Jetzt wird's spannend!" oder erst die Frage stellen, dann den Blick pber die Klasse schweifen lassen, um erstens den Schülern Gelegenheit zum Nachdenken geben und zweitens der Klasse zu signalisieren, dass nun jeder aufgerufen werden könnte. Daher auch zuerst die Frage stellen, dann den Schüler namentlich aufrufen.
    In dem Zusammenhang: Schüler und ihre Namen kennen! (Ich weiß, dass dies in neuen Klassen eine Weile dauert.) Wenn ich einen störenden Schüler sofort mit Namen aufrufe, hat das eine ganz andere Wirkung, als wenn ich erst überlege, herumeiere und dann doch nur "Hey du!" rufe.
    Regeln einführen. Und zwar gleich zu Beginn. Bloß nicht zu viele Regeln, sondern auf die Dinge bezogen, die mir am wichtigsten sind. Und dann auch konsequent auf deren Einhaltung achten.


    Sarek

    @MSS Naja ich war halt im Grundkurs Chemie (Sachsen) und habe da auch meine mündliche Prüfung mit 15NP abgeschlossen, aber da habe ich trotzdem die Befürchtung fachlich nicht ausreichend für ein Studium vorbereitet zu sein. Protokolle haben wir in der Oberstufe 3 Stück geschrieben. Wie aufwendig ist denn die Vorbereitung von Experimenten für den Unterricht?

    Zu den Experimenten im Unterricht: Das hängt ab, an welchem Zweig du unterrichtest. Ist der Zweig naturwissenschaftlich/technisch, sind die Experimente aufwändiger als an anderen Zweigen. Ich unterrichte Chemie in nicht-naturwissenschaftlichen Zweigen von der 9. - 12. Klasse. Längst nicht in jeder Stunde gibt es ein Experiment. Wenn ich z.B. Isomerieformen oder die Nomenklaturregeln bespreche, gibt es keine Experimente. Oder bei der Abhängigkeit der Siedepunkte von der Länge der Kohlenwasserstoffe. Soll ich tatsächlich eine Stunde damit vertun, dass ich die Flüssigkeiten erhitze und die Schüler auf ein Thermometer schauen? Hier arbeite ich mit Diagrammen, die die Schüler auswerten. Diese Kompetenz müssen sie ja auch erwerben. Ansonsten sind die meisten Experimente wenig aufwändig. Für den Aufbau brauche ich selten mehr als fünf Minuten, entsprechend das Aufräumen/Spülen hinterher. Schließlich sollen die Schüler die Experimente auch nachvollziehen können, und zwar auch die nicht so begeisterten/begabten Schüler. Schülerübungen können in der Vorbereitung natürlich aufwändiger sein, wenn man alles für mehrere Gruppen vorbereitet, aber auch diese sind je nach Zweig häufiger oder selten.
    Meine Experimente in dieser Woche (10. Klasse) bestanden darin, dass ich die Farbänderung verschiedener Indikatoren bei sauren und alkalischen Lösungen zeigte. Der Aufwand bestand darin, die Lösungen herauszusuchen und sechs Reagenzgläser aufzustellen. In der anderen Klasse hatte ich Ammoniumchlorid erhitzt und die entstandenen Gase mit Indikatorpapier nachgewiesen.


    Sarek

Werbung