Beiträge von Sarek

    Wenn jemand bewusstlos, also nicht mehr ansprechbar ist, muss man im Rahmen der Erste Hilfe-Maßnahmen die betreffende Person anfassen. Z.B. Um die Atmung zu kontrollieren. Wir bringen in der EH-Ausbildung ausdrücklich bei: Anschauen, Ansprechen, Anfassen. Das würde ich dann auch alsLehrer bei einer Schülerin so machen - die Nothilfe hat hier Vorrang. Im Regelfall ist man in solchen Situationen auch dadurch abgesichert, dass man nich andere Personen dabei hat. Ich habe es noch nie erlebt, dass ich mit einer Schülerin alleine war, als diese Hilfe benötigt hatte. (Ich werde nie vergessen, wie ich mich über den Kopf einer bewusstlosen Schülerin beugte, um die Atmung zu überprüfen und sie genau in diesem Moment wieder erwachte. Den Anblick wird sie nie wieder vergessen.)
    Wenn eine Schülerin ansprechbar ist und noch selbst läuft, wäre ich mit anfassen vorsichtig und würde vorher fragen, ob ich helfen soll.


    Sarek

    Ich mäg meine Schule, weil


    - es ein schöner, fast schlossähnlicher Altbau ist
    - viele Schüler sehr nett sind und kaum Disziplinprobleme auftreten
    - ich mit der Schulleitung sehr gut auskomme und von ihr viel Unterstützung erfahre
    - im Kollegium viele sehr nette Kolleginne und Kollegen sind
    - ich im Kollegium sehr gute Freunde habe, mit denen ich auch in der Freizeit viel unternehme
    - wir eine tolle Mensa mit schönen Außenplätzen im Sommer habem
    - zusammengefasst: ich mich dort pudelwohl fühle


    Sarek

    Ich würde auch das Zuspätkommen sanktionieren. Entweder nach Zeit oder beim dritten Mal. Nacharbeiten des versäumten Stoffes am Nachmittag ist eine gute Lösung. Manchmal reagiere ich auch nicht auf das Klopfen ander Tür nicht (sie ist im Fachraum nur von innen aus zu öffnen). Das klappt aber nur, wenn man recht sicher weiß, wer an der Tür steht, damit man nicht den Schüler erwischt, der zum allerersten Mal überhaupt verspätet gekommen ist. Kuchenbacken kann problematisch sein, wenn die Eltern ihn backen oder danach die Küche aufräumen und nicht der Schüler selbst.
    In hartnäckigen Fällen gehen natürlich auch Ordnungsmaßnhmen. Den Schülern muss klar sein, dass Unpünktlichkeit nicht geht - auf der Arbeit können sie sich das im Regelfall auch nicht erlauben.


    Sarek

    Ich würde die Vorstellungsrund nicht allzulang machen. Im Normalfall kennen sich die Schüler sowieso schon, nur dich nicht. angenommen, jeder Schüler stellt sich eine Minute lang vor, würde das bis zu einer halben Stunde dauern, recht bald langweilig werden und du könntest es dir sowieso nicht merken.
    Ich stelle mich in meinen neuen Klassen kurz vor, bespreche die notwendigen organisatorischen Dinge und meine Notengebung und beginne dann mit dem Unterricht.


    Sarek

    Ich schreibe bei jeder Arbeit für jede Teilaufgabe die erreichte Puntzahl auf das Aufgabenblatt und zusätzlich in eine Klassenliste. Entsprechend die Gesamtpuntzahl und die Note. In die Liste trage ich die Punktzahl handschriftlich ein, da man sich eher auf der Tasatur vertippt , als dass man sich mit der Hand verschreibt. Das Eintragen in die Liste mache ich am Ende der Korrektur. Meine Vorteile: Beim Eintragen der Punkte überprüfe ich noch einmal durch Zählen der Haken, ob ich die richtige Punktzahl habe. Es kann auch praktsch nicht passieren, dass ich eine anze Aufgabe bzw. Deren Punkte übersehe, da ich ansonsten auf meiner Liste an dieser Stelle eine Lücke hätte. Dann addiere ich die Punkte eines Schülers auf der Liste (geht im Kopf schneller als mit Taschenrechner) und noch einmal auf dem Blatt des Schülers. Wenn beide Punktzahlen übereinstimmen, schreibe ich die Note auf das Batt. Dadurch abe ich nur moch sehr selten die Fälle, dass ich mich verrechnet oder verschrieben habe und dementsprevhend selten Reklamationen, und das ganze Prozedere dauert nicht viel länger.


    Sarek

    Ein Lehrerzitat, das ich vor Jahren irgendwo mal gelesen hatte:
    "Ihr sagt mir, welche mündlichen Noten ihr erwartet, dann lachen wir gemeinsam darüber und ich sage euch, welche Noten ihr bekommt."
    Ich habe in jeder Stunde den Sitzplan vor mir auf dem Pult und markiere mir darauf für einen Zeitraum von etwa zwei Wochen vier bis fünf Schüler, die ich gezielter aufrufe (auch wenn sie sich nicht melden, da ich die Leistung von ihnen einfordern muss) und mache mir je nach Qualität der Antwort ein +\0\- auf dem Sitzplan und bilde daraus nach dem Zeitraum eine Note. Am besten mit Bleistift, dann kann man es danach wieder wegradieren und die nächsten Schüler markieren.
    Das funktioniert recht gut und es kommen nur selten Klagen oder Beschwerden. Auf Feilschereien lasse ich mich dabei nicht ein. Ich ziehe bei der Erklärung dem Schüler gegenüber auch gerne die Wortbedeutung heran, im Sinne von: Ja, deine Beiträge waren immer ganz okay. Okay bedeutet zufriedenstellend, daher die 3. Referate am Schuljahresende lehne ich prinzipiell ab und mache dem Schüler auch klar, dass er vorher fast ein ganzes Jahr lang zur Notenverbesserung Zeit hatte.
    Einmal vergab ich auf ein Referat in der Oberstufe 11 Punkte. Da kamen die Mitschülerinnen mit dem Argument: "Wieso denn nur 11 Punkte? Das Referat war doch gut." Eben, es war gut, und das ist Note 2, also 11 Punkte.


    Sarek

    Mir gefällt's hier auch sehr gut. Interessant finde ich vor allem zu sehen, wie die Regeln in den anderen Bundesländern so sind. Ansonsten freue ich mich auch über Anregungen und stelle hier und da auch fest, wie gut es mir geht und wie zufrieden ich mit meiner Schule sein kann, was bisweilen wirklich auch Aufzrieb für die eigene Arbeit geben kann.


    Sarek

    Wir haben auch die Klassenkonferenzen von der Gesamtkonferenz getrennt.
    Die Tagesordnung erstellt der Schulleiter, wobei der erste Tagegsordnunspunkt die Ergebnisse der Klassenkonferenzen ist und die Gesamtkonferenz die Noten festlegt. Letzteres ist ein formaler Akt,der keine Minute dauert.
    Großartig diskutiert wird im Plenum nichts. In der Regel ist die Konferenz eine Informationsveranstaltung,und Diskussionen ergeben sich,wenn bei einembestimmten Thema Bedarf vorhanden ist.


    Sarek

    Denke bitte auch daran, dass drei Jahre Probezeit normal sind. Natürlich ist es schön, wenn Leistungen und Engagement so sehr gewürdigt werden, dass es zu einer Verkürzung der Probezeit führt, aber das ist die Ausnahme, nicht die Regel. Mach dir also nicht zu viele Gedanken, wenn deine Probezeit so lang ist wie die der meisten Kollegen und auch der Leser hier im Forum ist.


    Sarek

    Wichtig ist auch, dass man den Schülern klarmacht, welche Dinge nicht geändert können, z.B. Aufgrund von Vorgaben des Lehrplans. Oder dass "weniger Hausaufgaben" als Wunsch oder Feedback verständlich ist, diese jedoch ihren Sinn erfüllen.


    Sarek

    Mir ist nicht klar, weshalb die Kollegin nicht einfach abwartet, bis sie auch die letzte Arbeit korrigiert hat, und dann alle gemeinsm zurückgibt.
    Abgesehen von den bereits genannten Problemen ist das doch äußerst ineffektiv, weil sie in jeder Stunde wieder damit anfängt und aufs Neue dadurch Unruhe in die Klasse bringt.


    Sarek

    Ähnlich wie Hawkeye erging es auch einigen meiner Kollegen, die eine bessere Beurteilungsstufe deshalb nicht erreichten, weil sie im Beurteilungszeitraum nach A14 befördert wurden und dann an den Richtlinien dieser Stufe gemessen worden sind. Ich hatte das Glück, erst ein halbes Jahr nach der Beurteilung befördert zu werden. Interessant wird es, wenn demnächst in Bayern auch die Lehrer über 50 beurteilt werden. Bisher war es ja häufig so, dass man mit A15 meistens schon über 50 war und nicht mehr beurteilt wurde. Das dürfte sich jetzt ändern, und ich bin gespannt, wie hoch da dann die Messlatte gelegt wird.


    Sarek

    Momentan sieht es in Bayern mit dieser Kombination nicht so gut aus. Nachdem in den letzten Jahren praktisch alle übernommen worden sind, füllt sich die Warteliste jetzt wieder. Es ist aber schwierig, eine Prognose für die Zeit in 6-7 Jahren zu geben, wenn du mit dem Studum und dem Referendariat fertig bist.


    Sarek

    Zur Frage nach der "Schwierigkeit" des Fachs: Ich habe in Biologie sowohl das Diplom gemacht, als auch im Anschluss das Staatsexamen für Bio und Chemie. Vom Anspruch her waren beide Abschlüsse ungefähr gleich. Zwar ging das Staatsexamen nicht ganz so in die Tiefe wie die Diplomprüfung, aber man musste ein größeres Spektrum abdecken. Und das auch noch in zwei Fächern.
    Das Physikstudium wird sehr mathematiklastig sein. Ich würde mich vorher auf alle Fälle an die Studienberatung der Uni wenden. Oder an die entsprechende Studentenvertretung für Physik. Ich hatte schon mit den mathematischen Grundlagen für Bio und Chemie zu kämpfen.
    Zum Lehrerberuf: Ich mche ihn nach 10 Jahren immer noch sehr gerne und gehe auch jeden Morgen (wenn ich dann mal aus dem Bett gekommen bin...) gerne in die Schule. Allerdings merke ich auch zunehmend die Belastungen, die der Beruf mit sich bringt. Man neigt gerne dazu, seine Kräfte zu überschätzen, und wer selbst mal fünf Stunden Unterricht an einem Tag gehalten hat, merkt schnell, wie anstrngend das ist, weil man die ganze Zeit sehr konzentriert ist und stets fünf Dinge gleichzeitig tut. Jetzt habe ich noch das Glück, durchwegs nette Klassen mit nur sehr geringen Disziplinproblemen zu haben. Sonst wird es so richtig anstrengend. Ob man will oder nicht, man nimmt viel nach Hause und auch mit in den Schlaf und nach einigen Wochen Schule bin ich so ausgepowert, dass ich die Ferien nicht als Urlaub empfinde, sondern als dringend nötige Regeneration. Und als Gelegenheit, dir angefallenen Arbeiten endlich in Ruhe zu erledigen. Die Ferien sind der Ausgleich für die Wochenenden, die man vorher durchgearbeitet hat. Insgesamt ist die Arbeitsbelastung sehr ungleichmäßig verteilt und in Spitzenzeiten kann man schon einmal an seine Grenzen gelangen.


    Sarek

    Was mir aufgefallen ist: Du schreibst, dass du Lehrer werden willst, um dann eine sichere Zukunft zu haben und mit dieser planen zu können. Da sehe ich ein Altersporoblem, da du dann schon Ende 40 bist, wenn du mit der Ausbildung fertig bist und in den Beruf einsteigst. Mir kommt das recht spät für die sichere Zukunft (Häuschen etc.) vor. Auch hast du während des Studiums etwa sechs Jahre ohne Einzahlungen in deine Rentenversicherung, was sich auf deine Rente auswirken wird. Das solltest du bedenken.
    Um das Referendariat wirst du nicht herumkommen, da du hier erst die eigentliche Lehrertätigkeit lernst. Das ganze Studium hat mit unserem Hauptjob - Unterrichten - nur wenig zu tun. Eine Verkürzung würde da keinen Sinn machen.


    Sarek

    Um eine Kollegin zu zitieren: Ich habe die Phase der Überarbeitung übersprungen und bin direkt in der Phase des Wahnsinns gelandet.
    Das letzte, vorgezogene G9-Abitur war extrem heftig und ich werde wohl die erste Ferienwoche einfach durchschlafen.
    Euch allen gute Erholung!


    Sarek

    Zitat

    Original von cyanscott
    Hallo,
    ich seh das ähnlich wie kl.gr. Frosch. Abgesehen davon ist nicht von der Hand zu weisen, dass wir mehr als verschwenderisch mit Nahrung umgehen. Wenn ich mir nur anschaue, wieviel Brot Bäckereien bewusst überproduzieren, damit die Regale auch fünf Minuten vor Ladenschluss noch genügend Auswahl bieten, da fragt man sich schon ob wir sie noch alle haben. Kennt ihr noch Läden, die das Brot oder den Kuchen von gestern zum halben Preis abgeben? Ich nicht. Da diese Verschwendung aber nicht von heute auf morgen aufhören wird, halte ich die Argumentation in dem Artikel trotzdem für fragwürdig.
    Gruß Cyan


    Da kann ich stolz berichten, dass bei uns in der Gegend vor kurzem tatsächlich solch ein Laden eröffnet hat.


    Sarek

    Zu den Klassenarbeiten: Ich weiß nicht, ob es bei euch rechtlich möglich ist, aber bei uns in Bayern haben wir die Möglichkeit, dass Klassenarbeiten dem Schüler künftig nicht mehr mit nach Hause gegeben werden, wenn es so eine Schlamperei mit der Rückgabe ist. Das habe ich vor kurzem erst wieder bei einer Schülerin praktiziert, wo ich auch ständig am Hinterherrennen war. Kurzer Hinweis an die Eltern, dass ich der Schülerin aus diesem Grund nicht mehr mit nach Hause gebe, evtl. mit dem Zusatz, dass sie die Arbeiten gerne in meiner Sprechstunde einsehen können.
    Draufschreiben der Namen: Da würde ich beim Einsammeln ein richtiges Ritual draus machen: Wenn jetzt der Termin für die Abgabe ist, schreiben unter deiner Aufsicht alle Schüler gemeinsam ihren Namen auf ihre jeweilige Zeichnung. Dauert vielleicht eine Minute, spart dir aber Zeit, die sonst beim Hinterherrennen draufgeht. Beim Einsammeln würde ich auch konsequent darauf achten, dass die Namen auf den Arbeiten stehen - wenn nicht, sofort an die Schüler zurück. Das sind Organisationsmuster, die ritualisiert werden müssen, so dass es für die Schüler zum Automatismus wird. Du musst allerdins darauf achten, diese Rituale auch wirklich durchzuführen, musst also bei der Abgabe der Arbeiten auch wirklich darauf achten, dass der Name auf dem Blatt steht. Es ist ja nur ein kurzer Blick, der nicht einmal eine Sekunde dauert, die aber im Nachhinein viel Zeit erspart.


    Sarek

    ... wenn ich (wie gestern Nacht) träume, dass ich Freitag die 6. Stunde halte und mein Unterricht so toll ist, dass kein Schüler merkt, dass ich die Stunde um 8 Minuten überzogen habe und ich dies den Schülern triumphierend mitteile, um anschließend eine Stunde über Supernovaexplosionen vorzubereiten...


    Dann bin ich aufgewacht.


    Sarek

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