Ja, das ist tatsächlich der Wunschtraum von einigen Kolleginnen, da sie die Zeit so gut es geht nutzen wollen, um die ganzen anderen Arbeiten (Wochenpläne korrigieren, Emails beantworten, Unterricht planen, etc) zu erledigen.
Die Kolleginnen vor Ort? Und bei denen arbeiten die Kinder dann so friedlich, dass sie das tatsächlich nebenher schaffen können?
Oder meinst du die Kolleginnen zu Hause? Aber für die spielt das doch gar keine Rolle, was die Kinder in der Notbetreuung machen...irgendwie kapier ich das gerade nicht....
Muss ja alles einheitlich sein, sonst nörgeln die Eltern...
Meine Güte, dann lasst sie nörgeln! Es ist völlig wurscht, wie ihr es macht: irgendwer wird immer nörgeln und ihr seid die Fachleute, die mit den Kindern vor Ort arbeitet! Es ist doch völlig utopisch es allen recht machen zu wollen, zumal ich stark bezweifle, dass zu Hause wirklich alle gleich viel machen und vor allem genauso viel, wie die Kinder in der Notbetreuung. Das Grundproblem, das wir haben, ist doch gerade, dass die individuellen Unterschiede , die wir schon im normalen Unterricht haben, sich durch die komplett unterschiedlichen Voraussetzungen zu Hause nochmal potenzieren. Deshalb geht das nur mit differenzieren. Ich habe meine Ansprüche deutlich runtergeschraubt, damit es auch für die langsamen Lerner zu schaffen ist, bzw. für die, die zu Hause eben keine idealen Bedingungen haben. Den Eltern meiner 2. Klasse habe ich vorgegeben wieviel Zeit am Tag ihr Kind arbeiten sollte und danach ist (hoffentlich) Schluss. Und wenn in der Zeit "nur" die Pflichtaufgaben geschafft werden ist das völlig in Ordnung! Zusatzaufgaben müssen sie nur dann machen, wenn sie deutlich schneller mit den Pflichtaufgaben fertig sind. Deshalb heißt das ja auch Zusatzaufgaben!
Wenn alle Pflichtaufgaben erledigt sind, müssen die Zusatzaufgaben erledigt werden und wenn diese fertig sind, muss in den Selbstlernheften (Zahlenfuchs, Lies Mal, Rechtschreiben, Indianer Heft) gearbeitet werden.
Ganz ehrlich: wenn mir als Elternteil mein Erstklässlerkind erzählt,
dass es in der Notbetreuung 4 Stunden am Stück Stillarbeit machen soll,
dann wäre ich massiv am "nörgeln"! (und ich habe in der Grundschulzeit meiner Kinder nie genörgelt!)
Das geht nicht und ich erwarte von Grundschullehrren, dass sie wissen, was pädagogisch vertretbar ist und was nicht.
Und da dürfen die bitte mal genug Arsch in der Hose haben, das den nörgelnden Eltern gegenüber zu vertreten, z.B. mit diesem absolut richtigen Argument:
Die Kinder erreichen quasi nie den Punkt, an welchem sie mit allem fertig sind und "sich selbst mit einer schönen Beschäftigung belohnen können." Es gibt also nicht wirklich einen Anreiz für die Kinder zügig und konzentriert zu arbeiten.