Mein Problem ist allerdings, dass es gar kein "wo die Lerngruppe steht" mehr gibt und zwar wesentlich extremer, als das in der Grundschule sonst der Fall ist.
Das glaube ich dir sofort! In meiner Deutsch-Klasse ist das nicht ganz so extrem, aber ich habe auch noch eine 1.Klasse in Mathe und da klafft es jetzt auch deutlich weiter auseinander als sonst schon. Die waren schon vorher sehr sehr unterschiedlich (von Kindern die Richtung Rechenschwäche tendieren bis zu solchen, die schon mit negativen Zahlen rechnen und die Multiplikation nach einmal auf die Arbeitsheftseite gucken intuitiv verstanden haben...) Bei der Arbeit zu Hause ergab sich dann ganz schnell das Problem, dass manche Kinder schon nache 3 Tage mit allem fertig waren und weiter wollten, während andere mehrere Wochen für denselben Stoff benötigten. Daraus hat sich dann (ohne das ich das vorher so geplant hatte) eine Art "Lernweg" ergeben. Ich habe für die Kinder die als erste fertig waren, immer schon einen nächsten Plan erstellt, mit dem sie im Thema fortschreiten konnten (das waren ja auch genau die Kinder, denen ich das gut zugetraut habe) und die anderen haben die dann später nach und nach auch bekommen. Zum Abschluss eine Planes habe ich eine Lernkontrolle geschickt, anhand derer ich dann entweder den nächsten Plan "freigegeben" habe oder aber zusätzliches Übungsmaterial bereitgetellt habe. Dadurch wusste ich auch ganz gut, wer wo ist. Jetzt wo alle wieder regelmäßig da sind, gehe ich alle wesentlichen Rechenstrategien noch einmal von vorne durch. Bei den Fitten mache ich nur eine kurze Kontrolle und dann kriegen sie anspruchsvollere Aufgabe, mit den anderen übe ich dann entsprechend länger. Die frontale Einführung ist für die, die es schon können sicherlich manchmal ein bisschen langweilig, ich merke aber auch, dass gerade diese Kinder dann doch oft sehr stolz sind, ihr Wissen zu zeigen. Insgesamt komme ich aufgrund des Vorwissens aber doch schneller voran, als es sonst der Fall gewesen wäre.
Grundsätzlich hatte ich aber das große Glück, dass alle zu Hause gearbeitet haben. Wirklich "abgetaucht" ist nur ein Kind, bei einem anderen war die Kommunikation wegen Sprachproblemen schwierig, aber auch da haben die Eltern sich bemüht und es hat etwas gearbeitet. Dieses Kind versuchen wir jetzt in der "Sommerschule" unterzubringen, die es in Berlin geben soll (das finde ich tatsächlich mal eine sinnvolle Maßnahme!), das andere wechselt die Schule und wird da voraussichtlich eh nochmal mit Klasse 1 beginnen.
Ich kann mir aber lebhaft vorstellen, wie das in anderen Einzugsgebieten aussieht! (da war ich ja vorher auch lange tätig) und kann die Sorgen da sehr gut nachvollziehen!