Ich werde dafür keine Unterstützung bekommen.
Wie genau ist das gemeint? Dürfen/Können die Sonderpädagogen dich nicht wenigstens beraten? Dass sie je nach Schülerzahl und Einsatz nicht die Kapazitäten haben, für alle Schüler der Schule Material/Arbeiten zu erstellen ist vermutlich tatsächlich so, aber Beratung sollte doch trotzdem irgendwie möglich sein? Und wenn sie selbst nicht genug Bescheid wissen (weil es z.B. nicht ihr Förderschwerpunkt ist) können sie dir vielleicht wenigstens sagen, ob es irgendwelche anderen Beratungsangebote gibt. Hast du sie schon mal gefragt?
Und ob das rechtens ist? Ich fürchte ja. Zumindest in der Grundschule ist das ganz klar unsere Aufgabe: Förderpläne schreiben und alle inkludieren, egal wie.... die Sonderpädagogen tun was sie können, aber das reicht vielerorts hinten und vorne nicht. Ständig machen wir alles Mögliche, von dem wir eigentlich keine Ahnung haben. Als normaler (Grundschul-)lehrer kannst du dich immer gerne auch als Sonderpädagoge, Psychologe, Kinderarzt, Ergotherapeut, Logopäde, Sozialpädagoge, Erziehungsberater und Seelsorger betätigen (oh und als Möbelpacker, IT-Experte, Büro- und Reinigungsfachkraft ...aber ich schweife ab....)
Existieren denn in der Sek noch Förderpläne? und wenn ja: wer schreibt die eigentlich?. Ich habe mir für meine Schüler im Laufe der Zeit tatsächlich verschiedene Materialien selbst zusammengesucht. Es gibt ja auch fertiges Material für Förderschulen (spontan fällt mir Klick! von Cornelsen ein, das gibt es auf jeden Fall auch für die Sek 1...) Da würde ich aber auch mal nachfragen, inwieweit die Schule da was anschaffen kann.
Im Grundschulbereich reagieren die Verlage ja zunehmend auf die Inklusion. Zu immer mehr Lehrwerken wird passendes Fördermaterial angeboten. Aber gibt es da schon irgendwas für die weiterführenden Schulen? Eigentlich wäre es da doch fast noch wichtiger, weil die Inhalte immer komplexer werden. Bei Grundschülern kann man ja in vielen Bereichen auch schlicht auf Material für jüngere Jahrgänge zurückgreifen, aber das geht bei euch sicherlich nicht mehr gut...
Insgesamt finde ich es aber einfach beschämend, wie wenig durchdacht das ganze ist. Denn egal wie bemüht man ist und was man sich im Laufe der Zeit so aneignet: professionell ist das mit Sicherheit nicht. Und nicht nur, ist das eine frustrierende Aufgabe für uns, vor allem bekommen die Kinder und Jugendlichen nicht die Hilfe, die Ihnen zustünde. Da werden ganze Bildungsbiographien leichtfertig vor die Wand gefahren. Ob und wieviel Unterstützung gerade die Schwächsten bekommen wird immer willkürlicher.