Beiträge von Ilse2

    Ja, schon schlimm auf die Missstände in Sachen Menschrechte und Inklusion in vorbildhafter Zusammenarbeit mit Betroffenen hinzuweisen :rolleyes:

    Böhmermann ist - egal was man am Ende von den Inhalten oder von seinen Methode hält - einer der prägendsten Journalisten der aktuellen Zeit in Deutschland, möchte ich behaupten.

    Sehe ich auch so. Er hat ja Recht mir der Kritik. Inklusion ist wichtig und richtig. Richtig ist allerdings keinesfalls, dass Inklusion unter dem Deckmantel der Solidarität und Toleranz als Sparmaßnahme läuft.

    Hier ging es ja ursprünglich um ein Kind das demnächst in die Grundschule kommen soll. Ich glaube, in Sachen Individualisierung kann man die Grundschule nur schwer mit der Sekundarstufe I und noch schwerer mit der Oberdtufe vergleichen.

    Zumindest da, wo ich arbeite ( Grundschule, Großstadt NRW, Sozialindex 8, Inklusion) bleibt einem überhaupt keine Wahl als individuelle Lernangebote zu machen. Es gibt Kinder mit deutlich kognitiven Einschränkungen, Kinder die nicht oder kaum Deutsch sprechen, neurodiverse Kinder, hochbegabte Kinder, "normal" entwickelte Kinder

    .. ) wenn man da eine Aufgabe für alle gleich plant, explodiert die Klasse, das funktioniert einfach nicht.

    Wie kommt ihr denn auf so absurde Konstrukte. Nur ein Mitglied kann den Antrag für eine ganze Gruppe stellen, was ich völlig in Ordnung fände und wir in der Schule auch z.T. so kommuniziert haben, denn es stellen oft die Kollegen die meisten Anträge, die weder Mitglied sind, noch irgendwie unterstützen.

    Das kann man problemlos so einschränken und finde ich wie gesagt gar nicht abwegig oder komisch.

    Das finde ich irgendwie schräg. Profitieren vom Förderverein sollten doch vor allem die Kinder aus Familien mit wenig eigenen Mitteln. Die dann zu einer Mitgliedschaft zu verpflichten ist doch irgendwie ... sinnlos?

    oder hat unser Förderverein eine andere Funktion als eurer?

    Ich arbeite als Sonderpädagogin an einer Grundschule in einer Kommune in NRW, in der nicht alle Grundschulen Schulen des Gemeinsamen Lernens sind. Ich würde ehrlich gesagt nicht davon ausgehen, dass ihr durch den Wechsel Entlastung bekommt. Im Gegenteil, die Förderkinder kommen on top, Sonderpädagogen sind Mangelware, Grundschullehrer auch... wir haben bei uns zwar auf dem Papier eine relativ gute Besetzung, Doppelsteckungen sind tatsächlich häufig möglich, aber... An meiner Schule arbeiten derzeit von über 30 Kollefen noch 9 (!) ausgebildete Grundschullehrer plus 1,5 Sonderpädagogen. Wir haben irre viele Quer- und Seiteneinsteiger und ich bin jetzt ehrlich 🙈😟. Viele von denen kann man einfach gar nicht gebrauchen. Da wäre es ohne einfacher... Auch wenn es böse klingt, überlegt gut, was ihr macht. Wir mussten auch eine ausgebildete Kollegin abordnen, weil wir ja soooo gut besetzt sind.

    An einer Förderschule Lernen wird die Schülerin nach den gleichen Richtlinien oder Lehrplänen unterrichtet wie die anderen SuS auch.

    An einer Förderschule Lernen wird die Schülerin nach den gleichen Richtlinien oder Lehrplänen unterrichtet wie die anderen SuS auch.

    Warum? Bzw. warum speziell für diese Schülerin, von der wir nicht viel wissen? An einer Förderschule Lernen wird sie nach den gleichen Richtlinien oder Lehrplänen unterrichtet wie die anderen SuS auch.

    Zumindest in NRW ist der Förderplan sowohl an der Förderschule als auch im gemeinsamen Lernen das Dokument, indem die individuellen Ziele der Schülerinnen und Schüler festgeschrieben werden. Individuelle Förderung ist meiner Meinung nach im Bereich der sonderpädagogischen Förderung essentiell, egal wo. SuS mit dem Förderschwerpunkt Lernen sind dich auch extrem unterschiedlich in ihren Fähigkeiten (Grenze zur geistigen Behinderung bis hin zum Ziel Hauptschulabschluss).

    Das hätte ich auch. Du bildest dich für deine Arbeit fort, dann gehört das zu deiner Arbeitszeit. Wenn du deinen OGS-Tag tauschst, machst du Mehrarbeit. Wird die dann extra bezahlt? Frag mal nach. 8)

    Das ist eine gute Idee, das werde ich machen! Danke!

    Ich hab noch einmal eine Frage. Ich bin schon seit Juni für eine Fortbildung angemeldet, die während einer meiner OGS-Tage nachmittags stattfindet. Ich soll jetzt mit einem Kollegen den Tag tauschen, damit ich eben an einem anderen Tag in die OGS gehe und an meinem eigentlichen Tag an der Fortbildung teilnehmen kann. Ist das richtig so? Ich habe ein dezentes Störungsgefühl...

    Da man mindestens einen passenden Bachelor, am besten Master benötigt, um überhaupt den Quereinstieg antreten zu können ( welchen man dann auch durchlaufen und bestehen muss) verstehe ich es wirklich nicht, wie bei euch Leute ohne solche Qualifikationen eingestellt werden?

    Bei Vertretungsstellen habe ich öfter gehört, dass dafür Leute ohne Studium oder ähnlichem eingestellt werden - das ist ja aber auch was anderes als eine unbefristete Stelle.

    Ich habe ka schon geschrieben, dass das VERENA-kräfte sind.

    aber nur Vertretung für sehr kurzen Zeitraum und als Hilfslehrkraft, oder?

    Als Vertretungslehrerin. Mit Klassenleitung. Dabei teilen sich zwei ausgebildete Kollegen in Vollzeit die Klassenleitung der Parallelklasse. Vieles, was gerade bei uns läuft kann eigentlich nur zu einem mehr oder weniger langfristigem Totalzusammenbruch führen. Leider haben wir bei uns kaum Eltern, die sich über so etwas beschweren würden, weil sie das alles nicht durchblicken....

    Irgendwann kommt unsere Landesregierung in ihrer Not auch auf die Idee:

    Drei Kinder durch die ersten vier Schuljahre zu begleiten reicht als Qualifikation für eine "Grundschullehrkraft" aus... Bestimmte Studieninhalte und Fächer werden - ach was - ein Studium wird nicht vorausgesetzt. Ist dann 'ne billige Ausbildung. :flieh:

    An meiner Schule arbeiten inzwischen mehr Seiten- und Quereinsteiger als ausgebildete Grundschullehrer😑. Weil wir ja genügend sind, wurde noch eine ausgebildete Grundschullehrerin abgeordnet. Eine der neuen Kolleginnen hat weder Abitur noch Studium, eine hat vorher Häuser verkauft. Schön ist das nicht. Ich glaube leider auch, unsere Schulleitung hat da völlig den Bezug für das Wesentliche verloren und ist froh, Menschen um sich zu scharren, die ihr aus Unkenntnis nicht widersprechen.

    @ Ilse2: Ergänzend zu DFUs Vorschlag:

    Du schreibst oben, dass du in 20 deiner 28 Stunden in den Klassen 1 und 2 eingesetzt bist. Vielleicht kannst du ja, natürlich in Absprache mit den Kolleginnen der dritten Klassen, die 8 Stunden in der OGS für die Förderung einiger Kinder dieser Stufe nutzen.

    Das hängt natürlich von der Organisation der OGS-Zeiten ab, wie DFU schon anmerkte.

    Das darf ich nicht. Habe ich schon vorgeschlagen.

    Ich bin zusätzlich zum sonstigen Betreuungspersonal da. Ca. 100 Kinder, 3 Lehrer, 8 Erzieher oder sonstiges pädagogisches Personal.

    Das klingt grässlich planlos einerseits und andererseits auch wirklich unprofessionell, wie vor allem deine SL das - warum dann letztlich auch immer- organisiert. Schön, dass du ansonsten ein tolles Kollegium hast. Das ist sehr viel wert. Vielleicht kannst du dir ja aus der vermeintlichen „Strafe“ am Ende eine schöne kleine Oase schaffen, in der du mit überraschend viel Freiraum, sehr viel und frei gestalten kannst für dich und eine SuS. Lass dir dann nur nicht anmerken, wie gut es dir damit geht' damit die Oase als „Strafe“ bleiben darf, sollte sie dir zusagen. ;)

    Plamlos und unprofessionell trifft es. Ich werde versuchen, das Beste daraus zu machen! Vielen Dank für den positiven Blickwinkel!

    Natürlich. Nur dass das eben kein gebundener sondern offener Ganztag ist und somit komplett anders organisiert.

    Ich bin an einer gebundenen Ganztagsschule.

    Aus der Perspektive finde ich es völlig normal, dass auch im Ganztag sonderpädagogische Förderung erfolgt, wenn Inklusionskinder an ihm teilnehmen. Das ist schließlich keine Betreuung, sondern ein Bildungsangebot, da sogar gesetzlich verankert ist, dass dort Förderung stattfindet.

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