Beiträge von Sissymaus

    Wir haben meine gerade im Lockdown fertig gemacht, liegt seit fast zwei Jahren angefangen bei meiner Schulleitung auf dem Schreibtisch, war die erste überhaupt nach dem Ref und ehrlich gesagt habe ich sie letztendlich dann nicht mal mehr wirklich gelesen bevor wir sie zum Personalrat geschickt haben. Wir haben die Kreuze gemeinsam festgelegt, es gab Punkte da waren wir uns nicht wirklich einig, aber darüber wollte ich mich nicht mehr ärgern, also habe ich sie dann ungelesen unterschrieben.

    Du unterschreibst eine Beurteilung über dich, ohne sie zu lesen? :schreck: das würde ich niemals tun! Niemand weiß, wozu die nochmal gut ist. Und du weißt nicht mal was drinsteht. :schreck:

    Wenn die Alternative akute selbst- und Fremdgefährdung ist können wir das verantworten, ja. (Also die Maßnahmen im Allgemeinen, man sollte halt schauen keine unnötigen Härten aufzubürden, was durch schludriges Pandemiemanagement aber gerade droht).

    Welches Management schlägst Du denn vor? Alles zu lassen kann ja nicht die Lösung für immer sein.

    Wenn die Alternative akute selbst- und Fremdgefährdung ist können wir das verantworten, ja.

    Und ich sage: Wenn solche Maßnahmen die Jahresgrenze überschreiten, dann Nein. Einige Monate halten das alle durch. Jahre? Eher nicht.

    Ich sitzen seit Dezember in meinen 4 Wänden fest, habe seitdem keine Freunde getroffen, konnte meine Oma kurz vor ihrem Tod nicht besuchen, habe einen depressiven, lustlosen 11-jährigen hier sitzen und eine demotivierte einsame Studierende. Ich glaube, ich schaffe das nicht mehr noch ein halbes Jahr. Und dabei gehts mir wirklich nicht besonders schlecht, aber es nagt an meiner Psyche. Wie mag es da Leuten gehen, die alleine leben?

    Es wird so nicht weitergehen, wenn man Corona kontrolliert statt fröhlich weiter Mutationsbingo zu spielen. So weitergehen, wird es nur wenn wir aufgrund völlig ins blaue spekulierter Pseudogründe weiter jedes Lockdownergebnis vor die Wand fahren. Zahlen die die psychischen Schäden seriös beziffern und von der allgemeinen Ansteckungsangst und Pandemie abzugrenzen gibt es eh nicht, aber ich frage pro Forma trotzdem mal danach, ob solche vorliegen?

    Keine Ahnung. Nur wenn ich von Menschen in Altenheimen lese, die wochenlang im Zimmer eingesperrt sind und das Essen nur durch die Tür geschoben bekommen, treibt es mir die Tränen in die Augen. Wäre ich in dem Alter würde ich sagen: Scheiß drauf, dann erwischt mich eben, aber so ist das Leben für mich nicht lebenswert.

    Können wir DAS verantworten?

    Außerdem geht es nicht nur um die Bezifferung psychischer Schäden (das dürfte m. E. schwierig werden), sondern auch um die Bezahlung der Kurzarbeit, der Sozialleistungen für pleitegegangene Einzelhändler, die Zuschüsse an Lufthansa, Tui und wie sie alle heißen, die kostenlosen Tests etc.

    Naja schon allein wenn man den Entscheidungen ne knappe Woche vor Schulbeginn Ende August nicht immer so ausgeliefert ist, trägt das sehr zur Zufriedenheit bei denk ich mal.

    Wichtig bei Mitbestimmung ist halt echte Mitbestimmung, also so wie ihr das erlebt, und nicht: "Herr MarPhy, sie dürfen für ihren Vorbereitungsraum die Wandfarbe aussuchen!"

    Oder: "Einlagiges Klopapier von Werra-Krepp oder Saale-Schmirgel?"

    OT: Aus irgendeinem Grund dachte ich immer, Du wärst Frau MarPhy.

    Also, diese Mitbestimmung von Wandfarben etc hab ich leider auch nicht. Da ist unser Schulträger ein bißchen...naja....speziell. Auch wenn ich genaue Zeichnungen abliefere, wie ich die PC-Tische verbaut haben möchte, wird darüber einfach hinweggegangen. :schimpf:

    Aber dafür darf ich an der Schulentwicklung mitarbeiten. Das ist eindeutig wichtiger für mich, als die Wandfarbe, obwohl ich gegen ein Mitspracherecht dahingehend auch nichts hätte :lach:

    Dass es so nicht weitergehen kann und eine Generation mit psychischen Störungen heranwächst, ist aber auch klar, oder?

    Danke! Das lag mir beim Lesen der ganzen Beiträge auch auf der Tastatur, Du warst schneller.

    Ich hab mal eine Frage an alle die, die den Lockdown, wie er aktuell ist. noch bis zum Sommer haben wollen:

    Wie genau soll sich davon eine Gesellschaft und die Wirtschaft davon erholen und wer bezahlt das alles?

    Nicht falsch verstehen: Ich habe durchaus Respekt vor dem Stachel-Virus, aber die Frage ist doch: Wie lange können wir das jetzt noch gesamtgesellschaftlich verantworten? Und was kosten uns die Folgen dieses Lockdowns?

    Für viele Aufgaben würde ich das auch bejahen. Ansonsten hat WillG das auch beschrieben: Die Wahrnehmung von Mitgestaltungsspielräumen kann sogar entlastend wirken. Insbesondere wenn man dadurch wiederum die eigenen Arbeitsbedingungen mitsteuern kann, was gerade im Bereich der Schulentwicklung durchaus möglich ist.

    Geht mir genauso. Seit ich mitbestimmen kann, fühle ich mich weniger überlastet. ich bekomme immer alle Infos aus erster Hand und kann dazu immer meine Meinung sagen bzw. auch einfach Sachen entscheiden. Das trägt direkt zu meiner Arbeitszufriedenheit bei.

    Unterrichtsplanung ist ohnehin bei mir weniger geworden. Ich bin 1. sehr geübt und dadurch sehr effektiv und 2. habe ich bereits viele Sachen gut vorbereitet da liegen, die nur noch angepasst werden müssen. Die Anpassung geht aus dem Grund 1 auch besonders schnell.

    Ich bekomme zudem eine Entlastung, da ich mich aus formalen Gründen noch nicht auf die Koordinationsstelle bewerben darf. Das passt für mich alles zusammen.

    Das ist aber ein merkwürdiges "Konzept". Da lobe ich mir meine vorsichtige SL, die uns im übrigen sehr gut auf ein mögliches Distanzlernen seit den Sommerferien vorbereitet hat. Da diese Vorbereitung erheblich dazu beigetragen hat, dass das Distanzlernen bei uns im Großen und Ganzen (Meckerer gibts immer) positives Feedback erzeugt hat, werden nur die absolut notwendigen Klassen in die Schulen geholt. Da hat das BK natürlich das Glück, dass in der Verordnung bei den Präsenzen ein "können" steht. Das haben wir wirklich individuell entschieden und darüber bin ich dankbar.

    Gilt für NRW: Ich wurde im Ref beurteilt, im ersten Jahr der Probezeit, zum Ende der Probezeit und zur A14-Beförderung. Regelmäßige Beurteilungen gibts in NRW nicht. Nur anlassbezogen. Jedes Mal bekam ich die grüne Durchschrift und musste durch meine Unterschrift die Kenntnis bezeugen.

    Und der TE? Hat sich bisher nicht mehr gemeldet, oder?

    Flipped Classroom klappt bei meinen wunderbar. Schwächeren Schülern gebe ich Quellenbeispiele für die Erarbeitung an die Hand, stärkere lasse ich selbst recherchieren. Aus meine Sicht ist es das beste für alle meine Schüler, denn wenn sie es anwenden sollen, bin ich dabei und nicht umgekehrt: sie sitzen daheim alleine und kommen nicht weiter.

    Ich muss aber auch sagen, dass ich meinen Schülern schnell Selbstständigkeit anerziehe. Erst in kleinen Stücken, dann immer mehr. Im letzten Lehrjahr managen die alles alleine.

    Ich verstehe gerade nicht das Problem. Die Parallelklasse(n) würde(n) zur selben Zeit ein paar Räume weiter unterrichtet werden. So hat halt nicht die Klasse 2a bei Herr Müller und die Klasse 2b bei Frau Meier, sondern ein Teil der Klasse 2b bei Herr Müller und ein anderer Teil bei Frau Meier. Einzig bei Sport musste ein bisschen was umgelegt werden, betrifft mich jetzt nicht.

    Geht maximal in der Grundschule wegen der Fächer.

    Mir geht es um die Zeit nach dem Lockdown. Die Gefahr ist, dass bei allem, was wir momentan notgedrungen machen, Überbleibsel in die Nach-Corona-Zeit weitergeführt werden, weil "ging ja auch so irgendwie und ist vlt. sogar günstiger". Wenn man jetzt jedoch klar macht, dass es entscheidende Nachteile durch diese Notlösung gab und gibt, wird man auf solche Schnapsideen gar nicht erst kommen.

    Das glaubst Du doch nicht im Ernst!

    Wechselmodell ist für mich: Tag 1 und 2 kommt Klasse A. Tag 3 und 4 Klasse B

    Hybrid ist für mich: Halbe Klasse A kommt am Tag 1 und 2, der Rest Distanz, Andere Hälfte kommt am Tag 3 und 4, erste Hälfte Distanz.

    Ist das nicht so?

    Ich favorisiere Variante 1! Die 2. Variante war letztes Jahr sehr ineffektiv. Ich hab mich extrem aufgerieben und am Ende doch noch mal alles wiederholt. Im BK ist Variante 1 auch gut möglich, wenn die Klasse auf mehrere Räume aufgeteilt wird.

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