Davon gibts schon reichlich hier zu lesen. Sogar ein Thread, der ganz aktuell ist. Schau mal hier: Vergleich: Lehramt und freie Wirtschaft
EDIT: Und lass Dir doch nichts von Deiner Mutter erzählen. Ist die etwa Berufsschullehrerin?
Davon gibts schon reichlich hier zu lesen. Sogar ein Thread, der ganz aktuell ist. Schau mal hier: Vergleich: Lehramt und freie Wirtschaft
EDIT: Und lass Dir doch nichts von Deiner Mutter erzählen. Ist die etwa Berufsschullehrerin?
Ich frage mich ernsthaft, wie man im Schulalltag müde werden soll.
Meine Bürotage in der Bezirksregierung: Ja, die sind tatsächlich manchmal ermüdend, einfach, weil ich sonst mehr Action und einfach keinen reinen Schreibtischtag gewohnt bin.
Deswegen wünsche ich mir nur den Einsatz in Bereichen, bei denen die Bereichs- und Bildungsgangleitung genau so arbeitet. Wir haben nämlich auch einen Kollegen, der gerne Konferenzen mit allen in seinem Bildungsgang unterrichtenden Kollegen abhält die ewig dauern und wenig bringen. Da unterrichte ich zum Glück seit 3 Jahren nicht mehr. (Bildungsgangkonferenzen finden bei uns auch nur durch Repräsentanten der Fächer statt, she hilfreich. In den meisten BG ist das 1-2 Mal pro Jahr.)
ich stelle auch fest, dass sich viele in meinen Bereich „wünschen“, weil die diese Arbeitsweise schätzen. Geht natürlich nur begrenzt.
Ich kann sehr wohl die Frequenz von Sitzungen und deren Länge beeinflussen, ohne dass ich meine Pflichtaufgaben verletze. Wenn ich eine Bildungsgangkonferenz mache, habe ich vorher das Protokoll fertig = ich weiß genau, was da zu besprechen ist. Am Ende ergänze ich Absprachen / Abstimmungen und fertig. Diskutiert wird bei mir moderiert und zielgerichtet. Und dann ist das ganze in einer annehmbaren Zeit fertig, ohne viel Gequatsche.
Ich kann also Länge und Inhalt als durchführende Konferenzleiterin beeinflussen. Und das mache ich auch. Und meine Kollegen schätzen diese kurzen und effektiven und zudem seltenen (!) Konferenzen. I.d.R. mache ich nur eine pro Jahr, alles andere sind kurze Teamsitzungen (10 Min max!), die ich immer mit 2 Sätzen protokolliere. Auf dem Papier sieht das sehr viel aus, in der Praxis ist es genau das, was wir maximal benötigen, um als Team miteinander zu arbeiten.
Das gleiche gilt für Gesamt / Bereichskonferenzen.
Ich habe mich auch mal schlichtweg geweigert, als uns 5 Bildungsgangkonferenzen pro Jahr als Pflicht aufgedrückt werden sollten. Die Notwendigkeit war nicht da, also mache ich das auch nicht. Und das meine ich mit: Zusatzaufgaben minimieren im Rahmen meiner Pflicht. Geht alles. Muss man nur machen.
Kann ich mein Deputat nicht erfüllen, weil ständig jemand meint mich zu unsinnigen Konferenzen einzuladen: Reduziere ich eben an anderer Stelle. Aber nicht an meinem Gehalt. Niemals nie.
@ Lehramtsstudent
Es ist bei uns tatsächlich so, dass so viele außerunterrichtliche Tätigkeiten an unserer Schule auflaufen, dass deine Zeitvorgabe mit vollem Deputat und übrigens auch mit leichter Stundenreduzierung nicht zu schaffen ist.
Stundenermäßigung für Sonderaufgaben gibt es bei uns selten. Neben anderen außerunterrichtlichen Tätigkeiten wie Absprachen in Teams, Routineaufgaben usw. haben wir auch eine Menge Aufgaben, die in dem Bereich Schulentwicklung anfallen. Wobei da ein gewisser Motivationscharakter liegt, weil wir uns aussuchen können, in welchem Arbeitskreis wir mitarbeiten. Motivation ist so lange gegeben, bis man nicht von oben gezwungen wird, das Konzept X zu erstellen.
Dann reduziere ich aber doch meine Stunden nicht, sondern die Zusatzaufgaben. Ich reduziere, wenn ich ein kleines Kind oder eine Oma zu versorgen habe. Wenn ich mehr Zeit für mich haben will. Wenn ich täglich 5 Stunden mit meinen Hund spazieren gehen will. Wenn ich einfach nur faul rumsitzen will. Aber doch nicht, um mehr zu arbeiten! Für weniger Geld.
Also echt. Ich muss mich wirklich über sowas wundern.
Meine Erfahrungen sind anders. In meiner Schule ist es eine sehr kleine Minderheit, die Vollzeit arbeitet, das sind so ca. 10-15 Männer von ca. 120 Kollegen.
Wir sind eine Ganztagsschule mit vielen Teamsitzungen, Projekten, Nachmittagsunterricht, vielen Aufsichten, usw.
Dann würde ich erst recht Vollzeit arbeiten. Und dann mal nach der Sinnhaftigkeit der vielen Zusatzaufgaben fragen. Ich schenke dem Dienstherren doch kein Geld!
Ich bin an die BR abgeordnet und betreue an der Schule Erasmus+ und Einführung Industrie 4.0.
außerdem habe Ich immer wieder Referendare. Ich habe auch schon diverse Weiterbildungen der BR besucht. Da gibts immer einiges.
Du bist ja ziemlich neu im Geschäft. Daher würde ich dir raten: Suche Dir einen festen Platz an der Schule. Das ist der erste Schritt für anschließende zielgerichtete Fortbildungen.
Und ich konnte noch nie verstehen wie man etwas anderes machen wollen könnte.
Ok, das ist auch eine Möglichkeit ![]()
Toll, wie du das mal zusammengestellt hast.Ich glaube, wer immer nur Lehrer war (und vorher Schüler und Student, aber doch letztlich immer nur im Bildungswesen), der/die weiß das u.U. gar nicht zu schätzen
Das konnte ich noch nie verstehen, dass man mit Schule-Uni-Schule glücklich werden kann. Hat man da nie das Bedürfnis mal in andere Bereiche hineinzuschnuppern?
Alles anzeigen- Gibt es an Berufskollegs/schulen einen deutlich höheren Praxisbezug als bei anderen Schulformen wie dem Gymnasium? Wie kann man sich eine solche "Praxis-Schulstunde" vorstellen? Was wird den Schülern hierbei vermittelt und wie?
Ja, sehr praxisnah. Ich habe viele Beispiele aus der Praxis, sei es als echtes physisches Modell (zB Getriebe, Pumpe etc) als auch Zeichnungen. Die nehme ich immer als "Lernträger", an dem dann alles mögliche gemacht wird. Hängt dann stark vom Bildungsgang ab. Die Industriemechaniker planen den Austausch eines Wälzlagers, die Produktdesigner gestalten die Lagerung um und die Techniker berechnen neu nach geänderten Eingangsgrößen und konstruieren anschließend um.
- Wie hoch ist der Theorieanteil im Allgemeinen und auf welchem Niveau im Vergleich zum Studium?
Berufsschule ist Theorie. Da wird nicht gefeilt oder so. Das machen die Werkstattlehrer und dann nur noch mit der Ausbildungsvorbereitung. Die duale Ausbildung heißt genau das: Theorie im BK, Praxis im Betrieb. Die einzige "Praxis" die wir noch machen ist: CAD/CAM, CNC, Steuerungstechnik und SPS. Das Niveau kann man nur bei den Technikern und dem Techn. Gymnasium mit der Hochschule vergleichen. techn. Gymnasium macht ca. die ersten beiden Semester Maschinenbau FH auf etwas niedrigerem Niveau. Techniker hat als Niveaustufe Bachelor.
- Wie sind die Schüler an BK / Berufsschulen? Wie hoch ist die Lernmotivation? Muss man sich dort ein extrem dickes Fell zulegen (im Vergleich zu anderen Schulformen)?
Total unterschiedlich: Arbeitsvorbereitung --> liebe Jungs, aber kognitiv oft zurück, manchmal verhaltensauffällig. Die meisten mit Problemen im Rucksack.
Berufsschule --> wird auch schlimmer, da die Betriebe nicht mehr den Azubi finden, den sie wollen. Aber in vielen Klassen läuft es ganz gut, da das Druckmittel Betrieb da ist.
Techn. Gym --> keine Probleme
Techniker --> keine Probleme
Respekt ist das Zauberwort, denn das haben alle unsere Schüler verdient. Sie merken sehr schnell, wenn man sie für doof und minderbemittelt hält.
- Ist es überhaupt möglich, für mich als Seiteneinsteiger mit wenig Berufserfahrung (nur Praktika und Werkstudententätigkeit) einen "guten" Lehrer abzugeben, der etwas zu vermitteln hat?
Natürlich. Du musst Dich genauso einarbeiten, wie in jeden anderen Beruf. Auch als fertige WING wirst Du Dich einarbeiten müssen.
- Wie ist die Belastung des Schulalltags im Vergleich zur Arbeit in der freien Wirtschaft?
Ich finde es weniger als vorher. Jedenfalls nach dem Quereinstieg und nach den ersten beiden vollen Berufsjahren. War aber vorher auch einen großen Teil im ÖD. Aber mein Mann in der freien Wirtschaft hat sehr viel weniger Freizeit als ich. Und er sitzt auf einem permanenten Schleuderstuhl.
- Bereut ihr den Schritt zum Lehramt? Nennt gerne Vorteile/Nachteile
Ich bereue es keinen Tag! Trotz langem Seiteneinstieg, da ich von der FH kam und nochmal zur Uni musste.
Vorteile für mich:
- Gutes Netto
- gute Work-Life-Balanc
- kann mich um meinen Sohn kümmern (jedenfalls meistens)
- am BK gute Möglichkeiten für Karriere (jedenfalls empfinde ich das so)
- abwechslungsreicher Alltag, hab mich noch nie gelangweilt
Nachteile:
- Ausstattung bekommen heißt viele Gespräche mit Schulträger, zig Anträge stellen und waaaaaarten
- Aktuell: Unser IT-Dienstleister ist frech, arbeitet nicht ordentlich und wird pampig
Falls ihr noch andere Wege kennt, den Schulalltag näher kennen zu lernen, gerne her damit. Der Schritt soll ja auch zum Wohle der Schüler gut überlegt sein
Da meine Mutter Hauptschullehrerin war, habe ich schon die ein oder andere Horrostory über den Schulalltag gehört.Scheut euch also nicht, auch unschöne Wahrheiten zu nennen.
Ich weiß, dass es das beste ist, seine eigenen Erfahrungen zu machen in Praktika und das es sich von Schule zu Schule unterscheiden kann. Da ich derzeit aufrgund meiner Masterarbeit jedoch wenig Zeit habe, versuche ich auf diesem Wege evtl schon ein paar Eindrücke gewinnen zu können und wäre ich für jegliche Antwort dankbar!
Viele Grüße!
Mit diesen Fächern nimmt Dich übrigens jedes technische BK mit Kusshand!
Lehramtsstudent äußert sich gern mal zu Sachen, von denen er nichts versteht. Berufsschulen sind zum großen Teil Förderschulen. 25 Schüler in einer Arbeitsvorbereitungsklasse: nicht schön.
@kleiner gruener frosch du solltest für deine Schüler Lego Mindstorms oder dieses kleinere Modell davon anschaffen. Dann haben alle was davon ![]()
Das ist sehr traurig! Hatte auf der Realschule einen Beratungstermin. Leider haben sich in meine Technik-Beratungsecke nur 3 Mädels getraut (es waren 11 Klassen da!)
Ist das nicht traurig?
Dafür habe ich die 2 aber hoffentlich zu einem Technik-Bildungsgang motiviert. Und das nur durch die Schilderung meines Werdeganges.
Kennst du vielleicht jemand anderen, den du vermitteln kannst?
Auch das kann man nachholen. Geht alles. Und in NRW sind 3% der Studienplätzen begabten Nicht-Abituienten vorbehalten.
Ich gebe Dir @Miss Jones teilweise recht, aber der Bewerber beim Gespräch ist doch das kleinste Rädchen in der Mühle. Da müssen Veränderungen von oben kommen, nicht von dem Azubi, der einen Ausbildungsplatz sucht.
Zum Beispiel Heiko Maas, der neulich in Lederjacke offiziell unterwegs war. Fand ich super. Sowas muss es eben öfter geben. Oder die Firmenleitung spricht einen Casual Style aus und schreibt das mit in die Einladung.
Problem dabei ist aber auch: Es gibt dann wieder genug, die denken, dass sie sich jetzt nach ihrem mehrstündigen Aufenthalt auf dem Sofa nicht mehr umziehen müssen und mit bollerigen Joggingbuxen rumlaufen. Ich glaube nicht, dass alle verstehen, dass man sich dennoch pflegen und ordentlich anziehen sollte.
Was spricht dagegen? Ich hab auch nach einer Ausbildung studiert. Ist man dann für alle Zeiten raus, nur weil man ein Handwerk gelernt hat?
Was hast Du denn anderes studiert? Damit könntest Du evtl. einen Quereinstieg versuchen. Um dann an Dein Fach "Mathe" als Unterrichtsfach zu kommen, musst Du noch Scheine an der Fernuni nachholen. Du brauchst eine bestimmte Anzahl an ECTS, das muss kein abgeschlossenes Studium sein.
Eine Freundin hat das so gemacht: Hauptstudium war kein Mangelfach, daher kein Quereinstieg möglich. Scheine in Mathe an der Fernuni belegt und dann ging es mit dem Quereinstieg.
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