Beiträge von Sissymaus

    Nein, Zeiten die vor dem 2. Staatsexamens geleistet wurden, werden in NRW weder bei der Einstufung noch beim Stufenaufstieg angerechnet.

    Richtig.
    Es sei denn, Du bist Seiteneinsteiger (OBAS). Mir wurde auch nicht einschlägige Tätigkeiten anerkannt.

    Meine Empfehlung: Bachelor zu Ende machen, auf eine Informatik-Stelle am BK bewerben und in den FH-Erlass rutschen. Dann bekommst Du eine Planstelle und unterrichtest 13 Stunden, während Du an einer Uni (bezahlt!) Deinen Master. ed. nachholst. https://www.schulministerium.nrw.de/BP/LEOTexte/Erlasse/FH_BK.pdf

    Und noch eine Frage zur Versetzung:
    Ich habe immer wieder gelesen, dass es bestimmte Fristen gibt, nach denen ein Schulleiter eine Lehrkraft gehen lassen muss. Kann dazu vielleicht jemand etwas sagen? Heißt das, dass man nach dieser Frist mit Sicherheit "gehen darf"?

    Mit den Fristen im Einzelnen kennen ich mich nicht aus. In NRW sind es 5 Jahre. Hast Du dann die Freigabe, muss eine andere Schule Dich aufnehmen. Also erst eine Stelle zur Verfügung haben. Dabei ist eine Versetzung innerhalb des Regierungsbezirkes einfacher als über die Reg-Bezirke hinaus. Und über die Landesgrenzen ists nochmal schwieriger, wegen der Pensionsansprüche. Aber da habe ich nur laienhaftes Wissen.

    Zitat

    Das heißt es wäre nicht klug, eine Stelle nach dem Ref. anzunehmen, die man nicht gut findet (aus welchen Gründen auch immer), sondern evtl. lieber erstmal eine Vertretungsstelle und dann im nächsten Halbjahr nochmal zu probieren, in der Hoffnung auf eine bessere Planstelle?
    Quasi: lieber noch eine Weile keine sichere Beamtenstelle anstatt eine zwar sichere aber ungünstige Stelle, von der man ewig nicht mehr loskommt.

    Kommt drauf an: Hast Du denn bei Deinen Fächern die riesige Auswahl? Ist arbeitslos (ohne Arbeitslosengeld, wohlgemerkt!) denn eine Option für Dich? Dann ja! Sonst nein!

    Am BK ist das sicher auch nochmal was anderes:
    Ich habe meine immer 3,5 Jahre, also die komplette Lehrzeit. Und ich bin immer Klassenlehrerin.
    Ich komme nicht mit jedem gut aus, aber wir können miteinander arbeiten. Ihren Chef in der Firma können sie sich auch nicht aussuchen. Und die Kollegen auch nicht. Natürlich gibt es Klassen, da funktioniert es wie von Zauberhand und von selbst. Bei anderen muss mal hinsteuern. Und es klappt vielleicht trotzdem nie. Da muss ich durch und die müssen es auch.

    Als ich am Anfang ständig in verschiedene Klassen geworfen wurde (manchmal nur einstündig für ein halbes Jahr), hat mich das viel Kraft gekostet.

    @fossi74,

    hier der versprochene Link, den ich oben nicht einfügen konnte.
    Rund 130 Milliarden ! Das muss wie gesagt von uns erwirtschaftet und als Steuer oder Abgabe an den Staat abgeführt werden. Sonst kann der auch nichts ausgeben (übrigens auch von all jenen, die keine Kinder haben, also niemals in den Genuss dieser Hilfen kommen).

    ach Gott. Ich zahle auch Steuern für Behörden, die ich niemals von innen sehen werde oder mit der ich zu tun habe. Auch für Straßen, die ich nie befahre. Oder für Unis, die ich nie besuche. Oder für Schulen, die meine Kinder nicht besuchen. Oder oder oder.

    So darf man doch nicht argumentieren.
    Wie fossi schon ganz richtig sagte: ohne Kinder wäre hier nach ein paar Jahren zappenduster.

    Ich hatte in der Oberstufe einen Geschichtslehrer bei dem alle Jungs mindestens ne 2 hatten und alle Mädels ne 4 oder schlechter. Einmal habe ich mit meinem damals besten Kumpel Namen getauscht, d.h. ich hab seinen Namen auf meine Klausur geschrieben und er meinen Namen auf seine... Er hatte wieder ne 2 und ich ne 4, obwohl seine Arbeit ja eigentlich meine war und umgedreht. Uns getraut, das aufzudecken haben wir leider nicht...

    Unsere Englisch-Lehrerin hat mit uns damals in der 5. Klasse Braveheart (ab 16) geschaut...

    Hab ich jetzt einen Denkfehler oder ist es dann nicht so, dass die Mädels in Deinem Kurs wirklich alle 4 und schlechter waren? Wenn es nur an den Namen lag, hättest Du doch eigentlich eine 2 haben müssen und er eine 4. Oder sind es die Handschriften gewesen?

    Ich hab auch noch einen: Unser Kunstlehrer (7. Klasse) hat Zuspätkommern richtig die Hölle heiß gemacht. Wer nicht mit dem Klingeln im Raum war, sondern zB gerade die Tür in der Hand hatte, hat er die Tür vor der Nase zugeschlagen, von innen abgeschlossen und 15-20 Min gewartet. Danach durfte man wieder rein, musste aber an der Tafel eine formvollendete Begründung liefern, warum man 20 Minuten zu spät gekommen ist und sich persönlich bei allen Mitschülern dafür entschuldigen. Das war wirklich schlimm für uns 7.-Klässler in den 80ern.

    An den Berufsschulen gibt es Lehrkräfte, die mit ihren 25 Stunden 25 Klassen haben. Oft genug nur für ein Halbjahr. Da merkt man sich weder die Namen noch die Gesichter. Dass jemand gar nicht abgibt, ist auch oft der Fall. Und die Schülerzahlen in den Klassen wechseln nahezu täglich.
    Es passiert daher am Anfang jedem mal, dass zuhause eine Arbeit fehlt. Und dann gerät man in Panik.

    Ich jedenfalls habe auch schon mal nach einem klassensatz gesucht. Ich packe die immer in solche Eckspannmappen. Und da ich ein Büro in der Schule und zuhause habe, bleibt da auch schon mal was liegen.

    Und auch nach Arbeiten hab ich gesucht, weil sie die Schülerin einfach nicht abgegeben hatte. Jetzt zähle ich nach. Aber da musste ich erstmal hinkommen.

    Die "Abwertung" der Grundschule getreu dem Motto, man könne da ja jeden hinschicken, da könne man ja nicht viel falsch machen und fachlich ist es auch kein Problem, sehe ich mehr als kritisch.

    Absolut! Das finde ich auch wirklich schlimm. Ich bin froh, dass so etwas meinen Kindern erspart geblieben ist.

    Ansonsten: Jeder von uns hatte mal schlechte Lehrer. Alle haben es überlebt. Ich hatte einen Quereinsteiger am Gymnasium in Chemie. Der war sowas von ätzend und hatte auch (mMn) keinen Spass an seinem Job. Aber da muss man dann durch. Ich hatte auch aber einen "echten" Lehrer in Mathe, der war so ätzend, dass ich in Mathe vollkommen abgesackt bin (keiner hat mir danach geglaubt, dass ich nach dem Abi noch Maschinenbau studiert habe, weil ich immer so schlecht in Mathe war).

    Also: keiner der beiden schlechten Lehrer hat mir mein Berufsziel verhagelt. Ich habs überlebt. Und das werden andere auch. Egal ob Quereinsteiger oder nicht!

    Halten wir mal fest:
    - der Quereinstieg rettet die Berufskollegs und zwar das eigentlich schon immer, nicht erst seit neuestem. Es erschließt mir auch nicht, warum am BK überhaupt ein Lehramtler unterrichten muss. Da sollte Fachwissenschaft studiert und didaktisch/pädagogisch weiterqualifiziert werden (ist aber ein anders Thema)
    - Ohne Quereinstieg gäbe es das BK nicht mehr und auch unseren Wohlstand nicht, der maßgeblich aus den hohen Exporten resultiert, die unsere Industrie so leistet.
    - Quereinsteiger sind nicht per se die schlechtesten Lehrer. Die Lehrämter aber auch nicht per se die Besten.
    - Es gibt Quereinsteiger, die wollen an Schule, weil sie in ihrem alten Job gescheitert sind --> schlecht
    - Es gibt aber auch Quereinsteiger, die aus einer gefestigten Position kommen, viel Wissen und Erfahrung mitbringen und den Schulalltag super meistern --> gut
    - Quereinstieg in NRW läuft m.E. völlig ok und gerecht ab. (von Einzelfällen mal abgesehen)
    - Quereinstieg an der Grundschule finde ich nur für Musik, Sport, Religion ok, alles andere empfinde ich als gefährlich. Das ist einfach eine andere Hausnummer, als Sek I und Sek II
    - in vielen Bundesländer läuft der Quereinstieg schlecht, da müsste was getan werden. In NRW ist dafür OBAS geschaffen worden. Wie ich oben schon schrieb: ein Modell, das absolut ok ist.
    - Das Lehramtsstudium müsste mal reformiert werden. Aber solange es das nicht ist, ist es müßig, sich darüber aufzuregen.
    - Auch die Bedingungen an Schule müssen verbessert werden, um den Beruf attraktiver zu machen. Jahrelang nichts zu tun und nun massig Leute ohne Qualifikation einzustellen ist nicht die Lösung. Blöd, wenn das in Berlin so gelaufen ist. In NRW ist es zum Glück eher erkannt worden.

    Fazit: Quereinstieg kann gelingen. Quereinstieg kann bereichernd wirken. Ich finde es schlimm, dass es Lehrer gibt, die außer Schule und Uni nichts anderes gesehen haben. Quereinstieg kann aber auch schlecht sein, wenn er Hals über Kopf und aus einer Entwicklung entsteht, die man jahrelang verpennt hat.

    Hatten wir doch schon 1000 Mal hier.

    Das höhere Gehalt ist aufgrund des größeren Tätigkeitsfeldes gerechtfertigt.
    - Höheres Deputat (teilweise mehr als 19 Stunden)
    - Übernahme von Zusatzaufgaben wie Klassenlehrer, Prüfungsausschuss und BiGa-Vorsitz (bei uns A14-Aufgabe!)
    - Ref ohne Mentoring, Hospitation etc, es sei denn, Deine Schule ist nett (gibts auch)

    Anschließende Übernahme auf feste Stelle ist nicht als Vorteil zu sehen: Quereinsteiger durchlaufen in NRW ein Auswahlverfahren vor Beginn des Quereinstiegs. Referendare danach. Also müssen beide mal durch.

    Ich sehe da auch nur das Jammern auf hohem Niveau. Alberner Artikel.

    Bei uns gibt es die Möglichkeit der Enthaltung; diese werden jedoch als „nein“ gewertet.

    Verfälscht das nicht das Ergebnis? Ich habe mich auch schon enthalten, weil ich weder dafür noch dagegen war und somit nicht wollte, dass ich den Ausschlag für die eine oder andere Seite gebe.


    Das verstehe ich nicht, was gibt's da abzustimmen? Ich kenne es so: das Protokoll führt einer und unterschreibt, wer nicht anwesend war, muss sich informieren, sprich das Protokoll lesen. Was genau genehmigt ihr dabei per Abstimmung?

    Bei uns wird jedes Protokoll eines Gremiums durch die Mitglieder des Gremiums genehmigt.

    Grundsätzlich sehe ich es ja so: Erstmal steht gar keinem etwas vom Staat zu. Kinder sind zunächst einmal Privatvergnügen. Deutschland hat aber Probleme mit dem Generationenvertrag (zu viele Rentner, zu wenig Beitragszahler) und mit fehlenden Fachkräften (Frauen, die studiert haben, gehen nach der Babypause teilweise nicht in den Beruf zurück; zu wenige Kinder werden geboren).

    Wenn die Probleme nicht größer werden sollen, muss die Politik was machen. In der Betreuung, in steuerlichen Anreizen und in der finanziellen Situation und und und. Und dann eben auch für die Ein-Kind-Familien.

    Im Gegensatz zu meiner ersten Tochter ist auch schon viel gemacht worden (U3-Plätze, gesicherte Schule etc). Trotzdem bin ich nicht in den Genuss wie Botzold gekommen: Die Beitragsfreiheit gilt in unserer Gemeinde nur, wenn man die Kinder gleichzeitig in der Betreuung hat. Hatte ich aber nicht, die Große war schon lange raus, daher haben wir für den Kleinen ordentliche Kindergartenbeiträge geleistet. Hier habe ich also keine Förderung erhalten, nur weil meine beiden Kids einen zu großen Altersunterschied haben.

    Aber wie gesagt:Ich will eigentlich gar nichts haben, nur wenn fördern, dann bitte für alle.

    Langsam sind wir außerdem stark OT

    Sissymaus: Ich verstehe, was du meinst. Mir fallen spontan Eltern-, Kinder- und Baukindergeld, sowie die Ehrenpatenschaft für das siebte Kind oder eine Drillingsgeburt innerhalb einer Familie. Bestimmt gibt es noch mehr. Besser geht natürlich immer, aber meiner Meinung nach wird da schon relativ viel getan, um kinderreiche Familien zu fördern. Mehr bieten die meisten anderen Staaten auch nicht und ich finde, dass der Staat auch nicht alles leisten muss; ein bisschen darf auch vom Individuum kommen ;) .

    Warum immer nur die kinderreichen Familien fördern? Als hätten Familien/Alleinerziehenden mit 1-2 Kindern so viel weniger Ausgaben. Wenn ich daran denke, was uns die Auswärts-studierende Tochter monatlich kostet...

    Aber ist auch hier nicht Thema und führt zu weit.

    Es gibt aber auch Menschen, die bewusst Kinder bekommen und im Zweifelfall die Familie gegenüber dem Beruf priorisieren - auch das ist gut und wird nicht umsonst durch unser Grundgesetz vielfach gefördert :) .

    Das wird leider nicht gefördert. Oder wie erklärst Du Dir die Altersarmut der Frauen, sobald sie in den Ruhestand gehen? Meine Oma hat jedenfalls so wenig Geld, dass es monatlich gerade für die Miete reicht. Sie hat im Grunde nie richtig gearbeitet, nur Nebenjobs etc. Dafür hat sie 3 Kinder aufgezogen, die jetzt alle dick in die Rentenkasse einzahlen. Gedankt wird es ihr trotzdem nicht. Mein Opa ist früh gestorben und hatte auch nur eine kleine Rente.

    Oder schau Dir mal Alleinerziehende an, wie die besteuert werden. Das ist keine Förderung von Leuten, die sich für Kinder entscheiden.

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