Beiträge von Sissymaus

    Ich stelle mir nach Lektüre dieses Abschnitts die Frage, ob du überhaupt für den Lehrberuf geeignet bist... Sowas im Ref zu verlangen, ist natürlich ein Unding. Das ist klar. Und da hättest du auf jeden Fall Unterstützung von deinen Ausbildern am Seminar bekommen sollen. Und zwar nicht dahingehend, wie du das bewältigst, sondern dahingehend, dass dieser Wahnsinn schlicht so nicht läuft und ganz strikt abgelehnt wird!

    Woraus schließt Du denn eine mangelnde Eignung? Ich würde eher sagen, dass hier die Schwerpunkte und Prioritäten falsch gewählt wurden. Es ist klar: der TE hätte sich wehren müssen, aber das ist nicht so einfach, wenn man neu ander Schule und in diesem Abhängigkeitssystem steckt. Wenn ich darüber nachdenke, durch was für einen Sumpf ich mich zu beginn kämpfen musste. Ich war einfach unwissend, was ich hinnehmen muss und gegen was ich mich wehren soll.

    An den TE: Nimm die Vertretungsstelle an, sammele Erfahrungen. Vielleicht gefällt es Dir an dem BK, so dass ihr vereinbaren könnte, dass Du dort dein Ref wieder aufnimmst. Mit der passenden Unterstützung kann es auch in der kurzen Zeit klappen. Und ob Du diese an dem BK bekommen passt, kannst Du sicher schnell feststellen.
    Viel Erfolg.

    Das stimmt zumindest in NRW nicht ganz. Da bewirbt man sich direkt bei der Schule, hat also einen Einfluss darauf.Aber in welchen Klassen man genau eingesetzt wird, darauf mag man jeder Schule mal mehr, mal weniger Einflusss haben.

    Seit wann ist das denn so? Ich kenne es so: Man bewirbt sich doch zunächst mal am Seminar. Und man kann Schulwünsche angeben, aber ob die dann erfüllt werden, steht auf einem anderen Platz. Bessere Chancen hat man, wenn die Schule einen explizit anfordert.

    Ich hab auch eine eher redselige, diskussionsfreudige Klasse genommen, zu der ich ein gutes Verhältnis hatte. Ende vom Lied war: Die haben sich kaum getraut, was zu sagen, weil sie Angst hatten, was falsch zu machen. Dabei habe ich Mantra-mäßig vorher gesagt: Seid einfach so wie immer!
    Trotzdem würde ich natürlich eine Klasse nehmen, zu der ich ein gutes Verhältnis habe! Das ist schon wichtig für diesen Tag.

    Ich glaube, da gibt es wirklich kein Patentrezept. So ein Tag ist auch für die Schüler eine Ausnahmesituation.

    EDIT: Midnatsol hat das gut beschrieben. Eben erst gelesen. Hätte ich das in meinen Entwurf geschrieben, wäre die Stunde vielleicht besser bewertet worden. Aber damit hab ich echt nicht gerechnet.

    Das Land übernimmt einen Teil Deiner Kosten, die durch Krankheit entstehen. Hat man 2 Kinder ist der Anteil 70%. Ansonsten 50%. Das heißt, Du musst den Rest noch privat absichern lassen. Du kannst Dir sicher vorstellen, dass es erheblich günstiger wird, wenn man nur die Hälfte oder sogar nur ein Drittel des Versicherungsbeitrages bezahlen muss.

    Das gilt aber nur für Beamte! Du kannst Dich privat voll versichern lassen, wenn Du über der Grenze liegst. Also wenn Du freiwillig versichert bist. Das ist teuer und auch nur dann möglich, wenn man in EG 13-4 oder 5 (genau weiß ich es für dieses Jahr nicht) eingestuft ist. Dann hast Du aber auch schriftlich vorliegen: Sie sind ab jetzt freiwillig versichert.
    EDIT: Habs gegoogelt. Du musst in Stufe 5 sein. Bei 4 fehlen 10€.

    Bei uns heißt das Lernsituation. Und ich starte im ersten Lehrjahr stark gelenkt, so dass zwar Freiheiten da sind und zT Entscheidungen getroffen werden müssen, insgesamt aber vorausgewählte Hilfsmittel oder von mir zussammengesuchtes passendes Material vorliegen. Ich werde dann zunehmend offener in den Aufgaben und den Hilfsmittel. Im dritten AJ steht da nur noch das Problem und die Rahmenbedingungen. SuS lösen dann selbstständig (wie im Betrieb!) dieses Problem und wählen dabei eigene Hilfsmittel.

    Also ich starte mit b) und verändere immer mehr bis ich bei a) lande. Und anfangs kenne ich auch noch eine mögliche Lösung (manchmal gibt es nur die eine!), am Ende nicht mehr. Da erwarte ich die Lösung von meinen SuS.

    Beispiel:
    Ein Bildungsgang benötigt die für sie speziell zugeschnittenen Arbeitstische. Diese fertig zu kaufen ist teuer. Also hab ich ein Projekt daraus gemacht. Die Lehrer und Schüler des Bildungsganges sind die Kunden. Meine Schüler die Auftragnehmer. Meine SuS konstruieren nun unter den vorliegenden Rahmenbedingungen diesen Tisch.

    Das ist bei uns gerade aktuell auf der Agenda.

    Lustig ist dann immer, wenn in der Klassenarbeit genau zu diesen Aufgaben der Aufschrei "das haben wie nie gehabt" kommt ;)

    Und der kommt immer. Egal, wie der Mond steht ;)


    bei mir im ersten Ausbildungsjahr c). Oft auch gemeinsam im Plenum (Korrektur von Zeichnungen, jeder bekommt die eines Mitschülers, wir besprechen die Darstellung und jedes Maß mit Begründung gemeinsam). Später dann e) wie Trantor. Ab 3. AJ keine Hausaufgabenkontrolle mehr. Ich gehe davon aus, dass der Stoff sitzt, wenn keine Fragen kommen. Wer sie dann nicht gemacht hat: Pech, wenn er/sie das Thema dann nicht verstanden hat.

    Danke Kalle für diesen Beitrag. Du zeigst deutlich, dass 1. ein Bachelor nach den neuen Anforderungen des Bologna-Prozesses nicht mehr unbedingt akademische Ausbildung gennant werden darf. Was damals beim Maschinenbau zusammengestrichen wurde (ich war beim Akkreditierungsverfahren eingebunden), war unterirdisch.
    und 2. dass ein Einstiegsgehalt von 60.000€ nicht als üblich bezeichnet werden darf.

    Ich kann das auch bestätigen, da mein Mann mit einem Dipl-Ing. Maschinenbau im Mittelstand mit Personalverantwortung auch anders verdient. Ist eben kein IG-Metall-Betrieb. Und er arbeitet auch mehr als 38,5 Std. Das ist sein 4. Job nach dem Studium. Ihn als bescheuert zu bezeichnen, weil er nicht die oben genannten Bedingungen genießt (die meines Erachtens auch etwas geschönt sind), ist schon ein bißchen anmaßend.

    Kommt hier als Neuling ins Forum, erklärt uns die Welt und hält alle anderen für bescheuert. Klasse. Das kann die Lehrerwelt gut gebrauchen. Bitte bleib in Deinem Unternehmen und werde nicht mein Kollege. So einen hab ich nämlich schon. Insbesondere am Berufskolleg triffst Du auf Leute, die schon ein bißchen mehr geleistet haben, als Du mit deinem Bachelor.

    Zitat von elledi

    Ursprünglich schrieb ich hier, weil ich mich mit dem Thema des Direkteinstiegs für Ingenieure einmal tiefgehend befasst habe, und ich wollte dem Threadersteller nur deutlich machen, dass es kein finanzieller Traum ist weil Ingenieure alle nur 42000 mit 3 Jahren BE und Masterabschluss verdienen.

    Ne, ein Traum sicher nicht. Aber auch nicht die Regel!
    Aber trotzdem verstehe ich nicht, warum Du überhaupt einen Direkteinstieg anstreben möchtest. Unter den geschilderten Bedingungen würde ich schon auf meinem coolen Job sitzen bleiben bis zur Rente. Oder ist vielleicht doch irgendwas nicht ganz so schön?? Erläutere es uns.

    lieber(r) elledi, warum erzählst du das hier alles? Möchtest du an die Schule, bist aber nicht bereit die Bedingungen zu akzeptieren? Dann lass es. Keiner zwingt dich. Warum möchtest du denn an die Schule?

    Ich verstehe selten, was Leute umtreibt. Sie wollen unbedingt in den Schuldienst, aber bitte unter den von Ihnen gewünschten Bedingungen. Die sollen dann auch noch besser sein, als bei leuten, die direkt den Weg zum Lehramt gegangen sind. Ich kann doch auch nicht erwarten, dass ich in einen Beruf einsteige, den ich nicht gelernt habe und dann noch mehr Geld bekomme, als jemand der die passende Ausbildung hat.

    Vielleicht findet eine Kellnerin es auch trotz Aufwand besser, viele getrennte Rechnungen zu kassieren, weil es mehr Trinkgeld gibt als bei einer Rechnung?
    Es gibt x Wege nach Rom und hier gibt es tatsächlich Streit darüber ...

    Das sehe ich auch so. Ich selbst ertappe mich bei gemeinsamen Rechnungen jedenfalls oft, dass ich nur wenig mehr Trinkgeld gebe, als wenn jeder einzeln bezahlt. Ich muss mich dann immer zwingen, dass ich das auf die Personen umrechne und dementsprechend anpasse.

    Dazu siehe hier:

    Klingt nicht nach einem einmaligen Versehen, oder?

    Wen besuchst Du denn in der Schweiz? Schweizer oder Auslandsdeutsche?

    Mensa und ne Runde Kaffee und Restaurant. Hier werden mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Aber ich will ach nicht Erbsenzählerei betreiben.


    Ich besuche Deutsche, Österreicher und Schweizer in der Schweiz. Allerdings waren wir nicht oft essen. Deswegen habe ich um Aufklärung gebeten. Ist das in der Schweiz kulturell verankert?

    Man kann doch nicht Toleranz in der einen Richtung erwarten und in der anderen Richtung nicht (Wir bezahlen alle zusammen, das muss jeder akzeptieren, sonst wird er belächelt. Du willst getrennt bezahlen? War klar, Du deutscher Geizhals!).

    Ich finde schon, dass da jeder selbst entscheiden darf. Und wenn man einmalig mit Kollegen in einer Kantine sitzt, kann man ja auch nicht von: "das hebt sich im Lauf der Zeit auf, mal zahlt man mehr, mal weniger" reden.

    Ist es in anderen Kulturen so üblich: Ok. Dann muss ich mich als Gast eben anpassen. Aber ist es denn in der Schweiz so sehr üblich, dass man alle zusammenlegt wie in Spanien oder Griechenland? Ist mir bei meinen Schweiz-Besuchen bisher nicht aufgefallen. Man möge mich bitte aufklären ;)

    Es war ja eben kein Restaurant, sondern eine staatlich subventionierte Kantine. So viel schon mal zu den Preisen, um die es da ging. Obendrein waren wir nach dem Mittagessen zu einer Führung durch die Grossforschungsanlagen verabredet, also es bestand tatsächlich Zeitdruck und am Ende waren wir 10 min zu spät. Ansonsten hättest Du natürlich recht bzgl. dem Faktor Zeitersparnis.

    Und da gabs Lammfilet? Wow.

    Hm - wirklich dafür oder nicht doch eher für sein sechsstelliges (vermute ich jetzt mal) Gehalt?

    Natürlich wird nicht wegen einer Weihnachtsfeier jemand von einem Tag auf den anderen nach China geschickt. Natürlich eher wegen seines Gehaltes (das übrigens noch lange nicht sechsstellig ist! Mittelstand auf dem Land! Deswegen rege ich mich über diese Vergleiche auch gern auf, denn das ist sicher nicht die Regel. Mein Vater als Geschäftsführer hatte am Ende 6-stellig und eine Tantieme, die über meinem Jahresgehalt lag. Leider war er aber auch schnell draußen, als er mal mit seinem Chef Probleme hatte.)

    Ich meinte eher, dass es viele Nachteile in der freien Wirtschaft gibt, da wiegt der eine Vorteil (Weihnachtsfeier) eben nicht auf. Ich jedenfalls verzichte gern auf die olle Weihnachtsfeier und nehme meine Vorteile im Lehrer-Dasein ;)

    Aber Sissymaus, es ist doch allgemein bekannt, dass viele (Gewis) bzw. fast alle (Wiwis) bzw. alle (Nawis außer Bio) Lehrer für ihren Job - den sie aus rein altruistischen Motiven ausüben - einen (Chemiker: mehrere) lukrativen Posten in der Wirtschaft ausgeschlagen haben. Mit Dienstwagen (Chemiker: mit Chauffeur), jährlichem (Chemiker: monatlichem) Bonus und Weihnachtsfeier im Drei (Chemiker: vier)-Sterne-Restaurant.

    Stimmt Fossi! Ich vergaß! Ich Bekloppte bin ja tatsächlich den anderen Weg gegangen! Als Ingenieurin an die Schule. Ich doof ich! Dabei könnte ich mittlerweile im Geld schwimmen....

    Also ich habe meinen Kollegen bei der letzten zweitägigen Fortbildung die Stadtführung abends spendiert, einfach mal um mich zu bedanken. Finanziell war das aber auch tragbar ;)

    Ich hab meinen engsten Kollegen auch schon mal einen ausgegeben. Aber
    1. nicht allen, da teuer bei 130 Kollegen
    2. nicht, weil sie so toll arbeiten, sondern weil ich sie mag. Eher ein Freundschaftsdienst. Ich habe null Funktion in der Schule, daher sehe ich das eher als Freundschaft. Da gibt man auch mal einen aus.

    Ich kann das als Schulleiter oder Abteilungs/Bereichsleiter auch verstehen, wenn jemand sagt: Ihr arbeitet so toll, das klappt alles so gut, wir sind ein super Team, ich bekomme viel Lob von weiter oben, weil alles so gut klappt und dafür bedanke ich mich. Aber im Rahmen! Und ich erwarte das auch nicht von meinem Bereichsleiter! Macht er es: schön. Macht er es nicht: es ist für ihn auch nur ein Job!

    Leute, erstmal hatten wir das hier schon 1000 Mal und dann frage ich mich wirklich, ob ihr die paar Führungs- und Managerposten echt mit uns Lehrern vergleichen wollt! Mein Mann ist Betriebsleiter. Klar, er wird einmal im Jahr zur Weihnachtsfeier eingeladen. Dafür erwartet seine Firma aber auch maximal Flexibilität. Das reicht von: Ab morgen ab nach China fliegen bis zu: Probleme mit der Anlage. Heute arbeiten bis Ende offen = 24 Uhr und morgen ab 7 Uhr weiter.

    Außerdem arbeitet er im Sondermaschinenbau. Da arbeitet die ganze Firma 1-2 Jahre an EINEM Auftrag. Was passiert, wenn da nicht der nächste Auftrag direkt schon zeitlich passend da ist oder grad mal wieder irgendwo auf der Welt wirtschaftliche Probleme vorliegen? Zuerst gibts Kurzarbeit und dann werden die Leute rausgeschmissen. Weil sonst der ganze Laden pleite geht.

    Dieser Stress, die Unsicherheit und diese Flexibilität. Für einmal im Jahr frei essen und saufen? Nein Danke!

    Und was man alles so als Otto-NormalMensch in der freien Wirtschaft bekommt, kann ich auch aus eigener Erfahrung schildern: in meinem Ausbildungsbetrieb (Mittelstand, Familienunternehmen, Inhaber sitzt im gleichen Gebäude) gab es 17,50 DM für die Weihnachtsfeier pro Kopf. Die Abteilung durfte das ausgeben oder auszahlen. Und da waren auch einige Akademiker dabei, da Konstruktionsabteilung. Das Klima war mies, keiner hatte Bock auf gemeinsame Aktivitäten, also bekam jeder die Kohle so. In späteren Zeiten wurde auch das gestrichen. Und da ich jetzt oft Azubis in der Firma habe weiß ich: Daran hat sich nichts geändert. Und auch von Berichten meiner Schüler bekomme ich oft mit: Ja, es gibt manche Firmen, die machen noch eine Weihnachtsfeier, aber längst nicht alle und nicht alle völlig umsonst. Bildet doch mal die breite Akademikermasse ab und nicht immer die Leute, die wer weiß was für Posten haben! Das muss doch mal vergleichbar bleiben.

    naja... in der Wirtschaft ist sowas Standard. Hab genau das schon erlebt, Chef lädt die ganze Abteilung zum Nobelrestaurant ein. Der war zwar Abteilungsleiter, hatte aber sicher auch kein Millionengehalt.

    Lass mal die Kirche im Dorf: Die Rechnung wird später an höherer Stelle eingereicht und beglichen.


    Ich finde es unterirdisch, dass hier wirklich einige meinen, dass (egal ob Schule oder Industrie) die Vorgesetzten aus eigener Tasche den Mitarbeitern einen ausgeben sollen. Wir stellen unsere Arbeitsleistung zur Verfügung und bekommen dafür Geld. Ob das angemessen ist oder nicht, ist ein anderes Thema. Dafür möchte ich doch nicht, dass ein Schulleiter oder Abteilungsleiter (NICHT Inhaber der Firma oder so) mir von seinem Geld einen ausgibt und vor Dankbarkeit über mich uns meine Arbeitsleistung auf den Knien rutscht!

Werbung