So wie ich das aus meinem Nichtlehrerumfeld kenne, dass man zu gewissen Terminen im Jahr Essen und Trinken gestellt bekommt von der Firma, ist es bei Lehrern nicht. Finde ich schon erstaunlich und besonders, dass ihr immerhin zum Pizzaessen eingeladen werdet. Ich muss samstags auf eigene Kosten antanzen beim Vorstellungstag der Schule und kann dann sehen, wie ich zu meinem Essen komme.
So etwas wie bei euch wäre schon einmal eine Geste, wo man sich für seinen Einsatz wertgeschätzt fühlt.
Ich könnte auch jedes Mal kotzen wenn einem von der Schulleitung auf einer Konferenz am Ende des Schuljahres für den Einsatz gedankt wird. Die Worte kann man sich sonstwohin stecken. Mal als Schuljahresabschluß im Restaurant auf Kosten des Dienstherren essen gehen. Wie oft geht mein Partner auf Firmenkosten essen oder bringt vom Führungskräftetraining Präsentkörbe mit Wein, Käse und sonstwas mit.
Bei meinen Fortbildung wird eine lausige Packung Kekse hingestellt. Schon erbärmlich, aber solange man mich nicht zu oft zwingt auf Fortbildungen zu gehen, mache ich nur das absolut Minimum.
Achja, apropos verdienen.... selbst wenn man die Besoldung zähneknirschend akzeptiert, so kann es aus meiner Sicht nicht angehen, dass man gezwungen ist auf Klassenfahrten in irgendwelchen Jugendherbergen zu nächtigen.
Welcher Akademiker, der beruflich reisen muss, würde sich so eine Unterkunft antun?
Entlastungsstunden für Klassenlehrer? Nicht in Deutschland.
In Deutschland wirst Du auch mit halber Stelle Klassenlehrerin und hast einen Leistungskurs. Entlastung gibt es fast gar nicht und Rücksicht auf Teilzeitstellen noch viel weniger.
Ein Grund, warum man lieber volle Stelle arbeiten sollte und dann von mir aus wegen Überlastung ausfällt oder den Unterricht schludert. Das System ist einfach so.
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Leute, erstmal hatten wir das hier schon 1000 Mal und dann frage ich mich wirklich, ob ihr die paar Führungs- und Managerposten echt mit uns Lehrern vergleichen wollt! Mein Mann ist Betriebsleiter. Klar, er wird einmal im Jahr zur Weihnachtsfeier eingeladen. Dafür erwartet seine Firma aber auch maximal Flexibilität. Das reicht von: Ab morgen ab nach China fliegen bis zu: Probleme mit der Anlage. Heute arbeiten bis Ende offen = 24 Uhr und morgen ab 7 Uhr weiter.
Außerdem arbeitet er im Sondermaschinenbau. Da arbeitet die ganze Firma 1-2 Jahre an EINEM Auftrag. Was passiert, wenn da nicht der nächste Auftrag direkt schon zeitlich passend da ist oder grad mal wieder irgendwo auf der Welt wirtschaftliche Probleme vorliegen? Zuerst gibts Kurzarbeit und dann werden die Leute rausgeschmissen. Weil sonst der ganze Laden pleite geht.
Dieser Stress, die Unsicherheit und diese Flexibilität. Für einmal im Jahr frei essen und saufen? Nein Danke!
Und was man alles so als Otto-NormalMensch in der freien Wirtschaft bekommt, kann ich auch aus eigener Erfahrung schildern: in meinem Ausbildungsbetrieb (Mittelstand, Familienunternehmen, Inhaber sitzt im gleichen Gebäude) gab es 17,50 DM für die Weihnachtsfeier pro Kopf. Die Abteilung durfte das ausgeben oder auszahlen. Und da waren auch einige Akademiker dabei, da Konstruktionsabteilung. Das Klima war mies, keiner hatte Bock auf gemeinsame Aktivitäten, also bekam jeder die Kohle so. In späteren Zeiten wurde auch das gestrichen. Und da ich jetzt oft Azubis in der Firma habe weiß ich: Daran hat sich nichts geändert. Und auch von Berichten meiner Schüler bekomme ich oft mit: Ja, es gibt manche Firmen, die machen noch eine Weihnachtsfeier, aber längst nicht alle und nicht alle völlig umsonst. Bildet doch mal die breite Akademikermasse ab und nicht immer die Leute, die wer weiß was für Posten haben! Das muss doch mal vergleichbar bleiben.
naja... in der Wirtschaft ist sowas Standard. Hab genau das schon erlebt, Chef lädt die ganze Abteilung zum Nobelrestaurant ein. Der war zwar Abteilungsleiter, hatte aber sicher auch kein Millionengehalt.
Lass mal die Kirche im Dorf: Die Rechnung wird später an höherer Stelle eingereicht und beglichen.
Ich finde es unterirdisch, dass hier wirklich einige meinen, dass (egal ob Schule oder Industrie) die Vorgesetzten aus eigener Tasche den Mitarbeitern einen ausgeben sollen. Wir stellen unsere Arbeitsleistung zur Verfügung und bekommen dafür Geld. Ob das angemessen ist oder nicht, ist ein anderes Thema. Dafür möchte ich doch nicht, dass ein Schulleiter oder Abteilungsleiter (NICHT Inhaber der Firma oder so) mir von seinem Geld einen ausgibt und vor Dankbarkeit über mich uns meine Arbeitsleistung auf den Knien rutscht!