Beiträge von Sissymaus

    Ich habe die ersten 1,5 Jahre als stressig, aber machbar empfunden. Habe viel gearbeitet (die von Dir erwähnten 60 Wochenstunden kann ich durchaus überbieten, allerdings als Quereinsteigerin mit 20 Stunden eigenverantwortlichem Unterricht. Und außerdem bin ich ne Fleißbiene :)). Nun hat das letzte halbe Jahr begonnen und ich stelle fest: die Kritiken in den UBs werden unsachlich, unfair und teilweise lächerlich. Einmal gab es fiese Meckerrunden nach dem UB, die sich bis zu 3 Stunden in die Länge zogen und unaufhörlich mit einem Punkt beschäftigt haben. Dann gab es Sätze wie: Das war kein Unterricht, sondern eine Zumutung für Schüler und Zuschauer. (Dies sind alles Berichte meiner Mit-Leidenden)

    Entweder fällt den Fachleitern nichts mehr ein, was man noch kritisieren will oder man will die Refs kurz vor der Prüfung nochmal soweit "motivieren" oder eher beängstigen, dass sie die Ferien Ferien sein lassen und alle Wochenenden durcharbeiten, da ein Durchfallen auch ein bißchen auf sie zurückfallen würde.
    Es wird immer absurder. Und wenn ich die Geschichten meiner Mit-Reffis höre, habe ich schon Angst vor meinen letzten beiden Besuchen.

    Trotzdem kann ich sagen: Ich habe eine ganz tolle Fachleiterin, die mir viel beigebracht hat! Ohne sie ständ ich tatsächlich noch mit 100% Frontalunterricht und zwischendurch halbherzigen und daher nicht effektiven Gruppenarbeiten vor den Klassen. Jetzt sagen mir die Schüler, dass es ihnen riesig Spaß macht, diese Mischung aus Vortrag und koopertivem Lernen. Das bestätigt mich.
    Ich habe...

    • tolle Menschen kennengelernt
    • durfte nochmal Schüler sein (mit all den Vor- und Nachteilen und damit verbunden mit dem entwickeltem Verständnis für meine eigenen Schüler. ich komme daher NIE unvorbereitet in den Unterricht und bemühe mich immer, alle Kopien etc dabei zu haben usw)
    • habe sehr viel gelacht,
    • habe im Unterricht Sachen ausprobiert, die ich sonst nie versucht hätte
    • habe in Seminarfreistunden gelästert und geschnackt und zu viel Cafeteriakuchen gegessen
    • natürlich hab ich mich auch geärgert, manchmal sogar so sehr, dass ich am liebsten alles hingeworfen hätte. Vor allem neulich, als ich bat, die Seminarveranstaltung 15 Min eher verlassen zu dürfen, damit ich meinen Sohn mal ausnahmsweise abholen kann und es mir "untersagt" wurde (sonst macht das die Oma. Ich hab bisher nie wegen meines Sohnes gefehlt!!
    • und und und


    Alles in allem: Ich bin froh, wenns vorbei ist, ich hätte 1000 Verbesserungsvorschläge, aber missen möchte ich die Zeit nicht! Meine Meinung ist, dass man sich einfach einlassen muss, einige Dinge hinnehmen muss und dazu noch bereit sein muss, viel Arbeit zu investieren. Dann kommt man da gut durch! Gemessen am Rest der Lebensarbeitszeit ist es ja auch nur ein kleiner Teil ;)

    Keine unterstützung. Alles wieder alleine...

    Also, ich finde es ein bißchen anmaßend, dass Du im Grunde ohne weitere Angaben über Deinen Werdegang oder Jobs während Deiner Studienzeit oder Schulart oder was Du gerne machen würdest etc von unbekannten Menschen erwartest, dass mal eben ein passendes Jobangebot präsentiert wird. Auf Fragen gehst Du auch nicht ein (siehe oben, mich interessierte, warum Du meinst, Du schaffst es nicht), Du reagierst dann als beleidigte Leberwurst.
    Nimm Trantors Tipp mal an: Da scheint noch anderes im Argen zu sein.
    EDIT: Friesins Tipp würde ich auch mal beherzigen. Was hindert Dich dran?

    So wird Dir jedenfalls hier nicht geholfen werden können.

    Viel Erfolg weiterhin.

    Zitat

    Zu den gängigen Prognosen über Einstellungschancen sagen sie dann immer nur, dass die sich bis ich fertig bin wieder geändert haben und das Thema ist für die erledigt. Ich finde diese Haltung eine etwas blauäugige und teils vielleicht auch naive.


    Nein, nicht naiv! Absolut realistisch! Die Prognosen sind nicht verlässlich, da es regional und auf die Schulart bezogen eine Menge Unterschiede gibt. Wo im ländlichen Bereich Deutschlehrer fehlen, wird es in z.B. Köln schwer sein (aber nicht unmöglich!), etwas zu finden.

    Zitat

    Horrorgeschichten übers Referendariat über Prüfer, die Refs absichtlich durchfallen lassen, oder auf dem Kicker haben


    Auch mit diesem "Gerücht" musst Du vorsichtig umgehen. Ich habe bisher eigentlich eher festgestellt, dass die Fachleiter einem wohlgesonnen sind....WENN man denn bereit ist, Arbeit zu investieren. Und auch die Ratschläge und Hinweise annimmt, egal, ob sie einem sinnvoll erscheinen. Da muss man einfach ein bißchen spuren. Nach kurzer Zeit ist es vorbei. Da muss man einfach durch. Ist an der Uni auch nicht anders, da muss man auch dem Prof nach seiner Nase reden.
    Diejenigen, die ich kennengelernt haben und durchgefallen sind, haben teilweise Arbeit abgeliefert, die ich als FL auch nicht akzeptiert hätte.

    Studienzeiten sind dem einstellenden Lad herzlich egal. In meinem aktuellen Seminar sind 70% der Refs über 30! Interessiert keinen Menschen!

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    Ob es für Leute in dem Alter überhaupt noch Ausbildungen gibt, in denen man dann unter 16-jährigen sitzt?


    Ausbidlung? Was meinst Du damit? Eine Berufsausbildung? Das wäre in der Tat schwierig: Kaum ein Unternehmen will einen 30jährigen Azubi haben. Wenn Du das in Erwägung ziehst, dann JETZT.

    Zitat

    "Mach, was du für richtig hältst, aber MACH es endlich. Seit Beginn des Studiums eierst du hin und her, hinterfragst alles und jeden; ich garantiere dir, egal was du nun anfangen würdest, nach ein paar Wochen hättest du dort die gleichen Zweifel. Komm endlich dahinter, was du willst"


    Da bin ich ganz bei Friesin: REcht hat Deine Mama! Das Haar in der Suppe gibts immer!

    Ich hab mal im Netz geschaut: die westfälische Hochschule ist keine Universität, sondern aus einer ehemaligen FH entstanden, auch wenn sie mittlerweile anders heiß. Das ist bei anderen FHs mittlerweile auch so. Die heißen alle University of Applied scienences. Da kann es zu Problemen kommen. Vielleicht hast du Glück und der Sachbearbeiter merkt es nicht, aber wie gesagt: unser Bewerber hat die Stelle nicht antreten dürfen, ohne nochmals zur Uni zu gehen, also über den FH-Erlasss.


    Berufserfahrung: das ist egal. Hauptsache sie ist nach dem Studium entstanden.

    Aber wenn du dann einmal im beamtenverhältnis bist, kannst du dich nicht aufgrund einer Altersgrenze wieder rausfliegen??
    Ich werde auch kurz nach dem Examen 40. im Vertrag steht: nach erfolgreichem 2. Staatsexamen Übernahme in das beamtenverhältnis (bei Erfüllung der Voraussetzungen). Das hat doch nichts damit zu tun, dass man erstmal 3 Jahre auf Probe verbeamtet ist.

    Ein paar Gegenfragen, bevor ich Infos geben kann:
    Welche Schulform schwebt Dir denn vor?
    Hast Du Deinen M.sc. an einer Universität erworben? Wenn nicht, wird das Probleme geben. Wir haben aktuell einen SE, der das ganze doch nicht beginnen durfte, weil sein M.sc. an einer FH gemacht wurde.
    Außerdem fehlt Dir die OBAS-Eingangsvoraussetzung: 2 Jahre Berufserfahrung. Du könntest daher zunächst die Pädagogische Einführung machen (19 Std Unterricht, 1 Tag Studienseminar, 5 Lehrproben (unbenotet), das alles in einem jahr) und dann ein Jahr voll unterrichten und dann in die OBAS gehen.

    Eins würd ich aber gern noch wissen: Was ist Bioinformatik?? Gehts da um Datenverarbeitung, Meßwertverarbeitung etc in der Biologie??


    :autsch: Bitte? Wofür sollte denn die Probezeit in der freien Wirtschaft sein, wenn es außer Frage steht, dass sich jemand bewährt, weil er ja ein Diplom/einen Magister/seinen Meisterabschluss.... hat?

    Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Bei allem Bedauern für das, was dir passiert ist.

    Ja, genau das meinte ich ja. Ein Staatsexamen heißt nicht, dass ich mich automatisch bewähre.


    Ist ja gut, hab meinen "Irrtum" längst eingesehen :P

    Zitat


    Es geht hier aber darum, dass der Threadersteller bei der Unterzeichnung seines Vertretungsvertrages eine Falschaussage gemacht hat.
    Wenn man sich nicht als bewährt beweist, kommt das keinem Berufsverbot gleich, es nimmt mir nur die Chance, verbeamtet zu werden. Auf Angestelltenbasis hätte er ja weiterarbeiten können. Aber das hat er sich jetzt ja mit der Unterschrift wohl verbaut.


    Nein, eigentlich geht es darum, dass der TE bei seiner neuen Stelle einen Wisch unterschreiben sollte, auf dem er versichert, dass er bisher nicht gekündigt wurde. Dass er das falsch unterschrieben hat, weil er es nicht gelesen hat, ist tatsächlich etwas fahrlässig. Dass er so etwas überhaupt versichern muss, finde ich die eigentliche Frechheit. Denn was soll man denn dann machen, wenn man in der Probezeit gekündigt wurde?? Ganz unfähig kann er ja nicht sein, da er das 2. Staatsexamen ja nun mal hat. Also eine Lehrbefähigung. Die erlischt ja nicht, wenn man in der Probezeit an einer Schule gekündigt wird. Das ist es, was ich nicht verstehe.

    Mein mann ist auch in der Wirtschaftskrise "geschmissen" worden. Man stelle sich mal vor, dass er danach nirgendwo als Ingenieur mehr hätte arbeiten dürfen.... :autsch:

    EDIT: Mir stellt sich dann auch noch die Frage, was passiert wäre, wenn er gesagt hätte: Kann ich nicht unterschreiben, da ich bereits mal gekündigt wurde.
    Wäre das dann ok gewesen??

    Ich muss jetzt aber doch mal fragen: wenn man das 2. Staatsexamen besteht und dann eine Stelle an einer Schule erhält und man- aus welchen Gründen auch immer- während der Probezeit gehen muss (oder selbst kündigt): dann darf man nirgends mehr in Deutschland unterrichten?

    Das klingt doch irgendwie nicht richtig.

    Sehe ich genauso. Und wenn man nicht grad in die "Kasse" gegriffen hat oder einen Schüler angegriffen hat, hat eigentlich auch ein während der Probezeit gekündigter Lehrer eine 2. Chance verdient. Wieso wird nach einem solchen Rausschmiss überhaupt gefragt? Das kann man doch am Lebenslauf erkennen, dass da eine Stelle beendet wurde. Oder braucht man keinen Lebenslauf für eine Bewerbung als Lehrer?

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