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Fachlich wird der gute Mann in Physik mit Sicherheit nicht gefordert sein, wenn er ein normales Physikstudium absolviert hat. Die Schwierigkeit liegt im Vermitteln des Wissens, der didaktischen Reduktion und der Menschenführung. Das alles lernt aber auch ein Lehramtsstudent (Gymnasium) erst in der Praxis, insofern ist der TE mit seiner Lehrerfahrung an der Uni schon einmal sehr gut vorbereitet.
So geht es wohl allen, die Lehramt studiert haben. Ich habe die normalen Vorlesungen aus dem maschinenbau besucht. Davon brauche ich heute nur einen Bruchteil. Das ist eben so! Und das wird in den meisten Fächern so sein, dass man and er Uni einfach in die Vorlesungen der Fachwissenschaft gesetzt wird und dann noch Didaktik, EW etc dazu studiert.
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Meine Lehrtätigkeit an der Universität besteht aber im Wesentlichen aus der Leitung von Übungsgruppen. Dabei gibt es immer eine rege Diskussion mit den Studenten. Ich präsentiere also nicht einfach nur Stoff, vielmehr müssen die Studenten ihre Lösungswege präsentieren. Ich kommentiere oder stelle Fragen dazu. Nur wenn Dinge unklar oder falsch sind, stelle ich die Musterlösung vor.
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Ich befürchte, dass meine Motivation darunter leidet, dass ich den Stoff selbst nicht interessant finde. Wenn ich immer wieder den gleichen Grundlagenstoff vermittele, mich aber eigentlich mehr für die aktuelle Forschung interessiere, fällt es mir wahrscheinlich schwer, die Schüler zu motivieren, weil ich den Stoff selbst nicht interessant finde.
Die Lehre an der Universität ist gerade deshalb für mich interessant, weil ich den Studenten Stoff vermitteln muss, der mir selbst nicht in allen Details klar ist. Dabei lerne ich selbst - gerade in der Diskussion mit den Studenten - eine Menge.
Schön und gut, aber WARUM möchtest Du denn dann an die Schule??
Im Grunde machst Du doch schon, was Du gern machst! Mir fehlen grad die Beweggründe für einen Seiteneinstieg! Mittags Feierabend? Ferien?? Verbeamtung?
Wie schon gesagt: Du wirst keine Probleme mit dem Stoff haben, sondern eher mit der pädagogischen Arbeit. DAS ist der größte ANteil! Und natürlich die vielen vielen Verwaltungsaufgaben! Es ist eine andere Arbeit, aber wenn Du Sorge hast, dass Deine Motivation unter dem "langweiligen" Stoff leidet, dann verstehe ich wirklich nicht, was DU dann an einer Schule willst.
Übrgigens ist es die Kunst, die schwierigen Inhalte so aufzubereiten, dass es auch die weniger intelligenten Schüler verstehen. Und ein guter Lehrer verbessert seine Stundenplanung ständig: nach jeder gehaltenen Stunde. Denn es läuft jedesmal und in jeder Klasse vollkommen anders!
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Der Anteil erzieherischer Tätigkeit ist an der Schule einfach exponentiell größer und das Niveau der zu vermittelnden Materie exponentiell niedriger.
Da stimme ich einfach mal zu!