Beiträge von Sonnenkönigin

    Und ich finde schon, wenn ich im Gammellook in die Schule komme, das auch mit meiner Einstellung und Motivation zu tun hat.

    Ich habe einen Erziehungsauftrag. Und darunter verstehe ICH, u.a. dass ich mich anständig als Schüler anziehe.
    Ich stelle mich auch nicht ungewaschen, im Schlabberlook und verpennt vor meine Schüler.

    Gebe dir prinzipiell recht, svwchris - nur beobachte ich oft das Gegenteil - das die SUS weit besser angezogen sind als ihre Lehrer und letzere leider schon sehr oft ungepflegt und im Gammellook in der Schule erscheinen. Mittlerweile ziehe ich mich aber auch nicht mehr so business-like an, weil doch ständig alles mit Kreidestaub voll wird - hohe Absätze kann man auch nicht tragen, wenn man den ganzen Tag treppauf, treppab laufen muss, Also bin ich überwiegend auf Jeans und Turnschuhe umgestiegen. Wobei das ja auch unter informelle Kleidung fällt und im Geschäftsleben keinesfalls akzeptiert wird.

    :D :D :D Nachdem mich meine SL nach Abschluss der Pädagogischen Einführung unter fadenscheinigen Gründen doch nicht übernommen hatte, war ich gezwungen, weiter als Vertretungslehrerin zu arbeiten, bis die BR mir diesen Sommer mitteilte, dass ich nun keine Verträge mehr bekommen könne, da aufgrund der Vielzahl meiner Verträge die Entfristungsklage drohe. Diese habe ich dann eingereicht und gestern gewonnen!!!! Die ersten 3 Jahre habe ich zwar bei einer Privatschule gearbeitet (obwohl die Verträge auch vom Land abgesegnet wurden), trotzdem kamen aber noch 7,5 Jahre zusammen, in denen ich 20 Verträge hatte - einer ging sogar nur über 3 Tage (!), wie der Richter kopfschüttelnd feststellte. Er berief sich auf ein Urteil des BAG, in dem genauso entschieden worden war. Die Gründe, die zu meiner Entfristung geführt hatten, waren also a) rechtsmissbräuchliche Ausnutzung der Vertragsdauer und -verlängerungen und b) das mangelnde Vorliegen eines Sachgrundes, da der Vertretungsbedarf noch weiter bestand.

    Die Gegenseite hatte zwar gesten noch panikartig einen Schriftsatz formuliert, auf den der Richter aber gar nicht einging. Ich habe ihn soeben verbrannt! :P

    In wenigen Minuten war das Urteil gesprochen und selbst, wenn das Land noch Revision einlegt, wovon nicht auszugehen ist, hätten sie aufgrund des BAG-Urteils keine Aussicht auf Erfolg.

    Ich bin auf jeden Fall überglücklich, nun unbefristet im Schuldienst beschäftigt zu sein - nachdem ich nach der der Klageeinreichung mal in ein paar prekäre Beschäftigungsverhältnisse reingerochen habe - VHS-Dozent, Lehrer von Integrationskursen etc. - kann ich nur sagen, man kann froh und dankbar sein, an einer staatlichen Schule zu sein - auch wenn dort nicht alles perfekt ist. Lehrer war auf jeden Fall immer mein Wunschberuf und jetzt habe ich es endlich geschafft!!!

    Das verstehe ich jetzt nicht - Unterrichten ist dir bereits nach einem Jahr zu eintönig und deshalb willst du auf eine Beförderungsstelle? Dein Kerngeschäft wird aber weiterhin das Unterrichten sein - das administrative Geschäft, was dann auf solchen Stellen noch hinzu kommt, dürfte eher eintönig sein. :staun:

    In der Oberstufe ist es mehr, bei einem gut vorbereieteten Erwartungshorizont geht es schneller. Englisch ist schlimm, weil das Sprachniveau der meisten SUS einfach gruselig ist - sie übersetzen wörtlich D-E und es kommen tw. wirklich unverständliche Texte dabei heraus.
    Im Multiple-Choice -Verfahren kannst du vielleicht mal eine Aufgabe erstellen, aber auf keinen Fall eine ganze Klassenarbeit oder Klausur, weil die SUS freien Text schreiben sollen, und das den Richtlinien widerspricht - damit handelst du dir nur Ärger ein.
    Aber ich verstehe deinen Status nicht so ganz - bist du jetzt Student, Ref, Vertretungslehrer?

    LG

    Sonnenkönigin

    Beim Abschiedsfest der Klasse wollten die Eltern und Kiddies unbedingt Übernachten mit Zelten. Ich hatte darauf auch keinen Nerv, weil ich schon auf einer mehrtägigen Klassenfahrt mit denen war. Ich habe die SL informiert und wir haben vereinbart, dass ich quasi als Gast erscheine und bis dahin die Aufsichtspflicht habe. Danach ist es eine private Veranstaltung von Eltern und Kindern, bei denen die aufsichtsführenden Eltern in der Haftung sind. Die Klassenpflegschaftsvorsitzende hat dies den Eltern auch schriftl. mitgeteilt. Erst hatte ich auch ein bisschen Sorge, aber im Nachhinein hat alles wunderbar geklappt.

    gibt es auch einen Lehrer, der mit seiner Band bei youtube drin ist - das ist überhaupt kein Problem. Seine Texte sind schon eher linksgerichtet, aber die vorgeblich revolutionären Klänge entlocken den SUS nur ein müdes Lächeln. Er zeigt da mal eine neue Seite von sich - weil er ansonsten dem Nimbus des typischen etwas weltabgewandten Lateinlehrers entspricht, aber bei den Schülern sehr beliebt.
    Also, mach dir keine Sorgen.

    Su solltest schauen, wo deine eigenen Affinitäten liegen.

    In der Grundschule kannst du fachlich i. d. R. nicht sehr in die Tiefe gehen, dafür musst du den Stoff sinnvoll didaktisch reduzieren, spielerisch und altersgerecht interessant gestalten. Du hast viel mit Erziehungsfragen, Streitschlichtung etc. zu tun und wirst als ganze Person gefordert, musst dich auch emotional mehr einbringen. Dafür sind die Kiddies i. d. R. anhänglicher, lernen in der Mehrzahl gerne und stellen dich als Lehrperson nicht in Frage.

    Am Gym insbes. in den höheren Klassen ist bes. deine fachliche Qualifikation gefragt, du hast eher eine emotionale Distanz zu den SUS und musst auch mit den Null-Bock-Phasen von Teenies fertig werden, die dich als Lehrer nicht unbedingt als Autorität akzeptieren. Dafür hast du mehr mit Korrekturen zu tun, die ja auch so aufbereitet sein müssen, dass sie einem Einspruch standhalten können, was in der GS eher weniger der Fall ist.

    Letztlich finde ich die Unterschiede aber gar nicht so groß, da die grundlegenen Anforderungen, die man an einen Lehrer hat, für beide Schulformen gelten. Ich fand es eine sehr lehrreiche Erfahrung, den Übergang zwischen beiden Schulformen mitbekommen zu haben - wenn man z. B. sieht, wie viele GS arbeiten, versteht man, warum die 5er so quirlig sind. Andererseits mutieren viele SUS in der Eingangsstufe der Oberstufe wieder zum GS, und da hilft es, einfach ein paar Klare Worte zu reden.

    Also, ich fand, beide Schulformen hatten ihre angenehmen Seiten, und ich bin damit gut zurecht gekommen. Ich denke, es kommt einfach auf die Persönlichkeit an - ob man einfach bereit ist, sich auf ganz unterschiedliche Kinder und Altersgruppen einzulassen. Etlichen Gym-Lehrern hätte ich die unverkrampfte Art, die man an der GS braucht, nicht zugetraut, andererseits fehlen vielen GS-Lehrern die fachlichen Kenntnisse, um an einem Gym zu unterrichten.

    für deine aufmunternden Worte. Dachte schon, ich muss jetzt gegenüber der Schulrätin alles rechtfertigen. Stelle mir gerade vor, wie ich dem sehr arrogant auftretenden Lebensgefährten der Mutter besagten Kindes verplättet hätte, dass ein Elitegymnasium ihn nun mal nicht nehmen kann, weil sonst dessen Ruf gefährdet wäre. Man muss die nur mit ihren eigenen Waffen schlagen - und wir Lehrer sollten den Eltern viel mehr einfach klare Grenzen setzen.
    Mit dem Ruf von Schulen gebe ich dir Recht, das ist oft weder im Positiven noch im Negativen nachvollziehbar. Ich denke, dass persönliche Erfahrungen da viel zu sehr verallgemeinert werden.

    Cambria: richtig, die Eltern können sich darüber hinwegsetzen, aber sie müssen sich ja nun mal mit dem Zeugnis der GS anmelden und da steht halt die Empfehlung mit drauf (ist kein separates Blatt). Und im Zweifelsfall orientiert sich die Schule natürlich an den Einschätzungen der Lehrer, und nicht der der Eltern.
    Lea habe deinen Text auch gelesen, und ich finde das sogar noch untertrieben. Eine Grundschullehrerin muss noch viel mehr als das leisten, z. B. Arbeitsblätter in 27 verschiedenen Kompetenzstufen bereithalten und regelmäßig kontrollieren und für noch offene Zeitfenster regelmäßig Material hinterherwerfen, Konflikte lösen, bei denen sie gar nicht dabei war, gleichzeitig noch Kinder erkrankter Kollegen verschiedener Klassenstufen mitbetreuen und mit Arbeitsmaterial versorgen, obwohl sie dieses auch nicht vorrätig hat, Konflikt zwischen der eigenen Klasse und den "fremdbetreuten" lösen, klären, wann welches Kind nach Hause muss - ob OGTS oder nicht - während man vergeblich versucht, die Erziehungsberechtigen auf sämtlichen Nummern zu erreichen, gleichzeitig auf dem Schulhof Aufsicht führen, schnell ein Kühlpack für ein verletztes Kind herbeiholen etc. pp. Dann noch den Stoff von 7 Unterrichtsfächern parat haben und an in jedem Fach wissen, wo man als letztes aufgehört hat - den Eltern zu jeder Pause und nach jeder Stunden Auskunft zum Leistungsstand ihres Kindes geben sowie über sämtliche Termine der Schule .... :)
    da soll noch jemand sagen, dass Grundschullehrer nicht prädestiniert für ADS sind ...

    @Prinz: ich kann meine Noten schon dokumentieren, aber vieles ist halt auch Ermessenssache und es gibt nicht so klar festgelegte Erwartungskriterien oder -horizonte wie auf dem Gymi - dafür ist es ja nun mal Grundschule und man wird dort ja auch etwas wohlwollender bewertet.
    Da geht es wirklich darum, dass das Kind von 1 auf 2 "abgerutscht" (!) ist - noch nicht mal um Grundsätzliches. Zwei Eltern haben mir noch rückgemeldet, dass das Kind bitterlich geweint habe, weil es jetzt nicht mehr in allen Fächern eine Eins habe, wie es das gewohnt sei, sondern auch ein paar Zweier. Ich sagte, dass ich zur Vorbereitung auf die weiterführende Schule schon realistische Noten vergeben müsse, und die Noten aus den Vorjahren wohl auch etwas sehr wohlwollend gewesen seien. Gerade damit hilft man dem Kind doch überhaupt nicht weiter - noch größer wird doch der Schock sein, wenn es dann auf dem Gymi überall 2-3 Noten absackt - wie es in der Regel der Fall ist.
    Ich hoffe, dass der Fall mit besagtem Kind, das eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung hat, nicht bis zur Schulrätin geht. Was heißt lückenlos dokumentieren? Ich habe die Tests und Leistungsüberprüfungen, trotzdem ist es doch immer Ermessenssache und bei Lesen habe ich nur bewertet, wie die Kinder so mal vorgelesen haben und wie sie irgendwelche Lesetexte bearbeitet haben. Reicht es denn nicht einfach, wenn ich die im Nov. 2012 ausgesprochene Empfehlung vorweisen kann? Da haben die Eltern ja schließlich unterschrieben, dass sie mit einer eingeschränkten Gymnasialempfehlung einverstanden sind. Und die Noten sind dementsprechend - alles 2en und 2 Dreien - und außerdem bringt sich das Kind nicht genügend in den Unterricht ein.
    Um dem ganzen Ärger zu entgehen, sollte man eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Aber wenn sich in diesem Dorf herumspricht, dass einmal jemand damit durchgekommtn ist, versucht es dann natürlich jeder.

    Vielen Dank für deinen Rat. Und eben weil ich schon mal auf dem Gymnasium unterrichtet habe, weiß ich, was dort verlangt wird und kann nicht die Einsen hinterherschmeißen, wie das leider meine Vorgängerin teilweise getan hat. Ich habe mich in der Tat mit ihr bzw. den zwei Vorgängerinnen abgesprochen und obwohl sie den Kindern in der 3 teilweise bessere Noten gegeben haben, teilten sie meine Einschätzung. Und die Entscheidung über Noten treffe nun mal ich und nicht die Eltern.
    Der eine Vater bzw. neue Lebenspartner der Mutter ist wirklich sehr unangenehm geworden und meinte, "durch meine überzogenen Anforderungen würde ich der Tochter den Weg zum Gymnasium verbauen". Und er überlege sich, dagegen vorzugehen, was ja nun wirklich lächerlich ist. Denn auch mit einer eingeschränkten Empfehlung steht der Weg zum Gymnasium ja noch immer offen - nur gibt es eben da und dort noch Defizite. Und wie du schon sagst, ist es doch für das Kind eine viel schmerzlichere Erfahrung nachher vom Gymi wieder runterzumüssen. Ich ärgere mich über mich selbst, dass ich das Gespräch nicht mit den Worten abgebrochen habe "Ich habe Ihnen nun meine Gründe dargelegt, es steht Ihnen ja frei, sich über die Empfehlung hinwegzusetzen."

    Hallo ihr Lieben,

    ich habe mit dem Januarzeugnis die Empfehlungen für die weiterführende Schule rausgegeben, die ich natürlich mit den Eltern im November besprochen habe. Nun kommen da im Nachhinein noch Rückfragen/Beschwerden von einigen Eltern - obwohl sie mir die Empfehlung schon unterschrieben haben - und zwar folgender Art:
    - wenn das Kind schon eine eingeschränkte Gymnasialempfehlung hat, hätten Sie dann nicht die Noten etwas besser mache können? (völlig unlogisch, weil es bei Topnoten ja eine uneingeschränkte Gymnasialempfehlung geworden wäre
    - wieso geben Sie dem besten Kind keine Eins?
    - das Kind hat zwar eine Gymnasialempfehlung, aber wieso hat es dann in Deutsch eine 2 und keine 1?

    Nun gibt es ja auf der Grundschule keine so genauen Beurteilungskriterien wie auf der weiterführenden und von daher ist ja viele pi mal Daumen. Trotzdem kann ich meine Noten ja rechtfertigen.

    Wie handhabt ihr das, die Eltern von ihren überzogenen Anforderungen runterzuholen?
    Die sind dann nämlich ganz schnell dabei, einen selbst zu demontieren, von wegen ich hätte die Klasse erst seit der 4. übernommen und vorher nicht gekannt etc.
    Wäre dankbar für Argumentationshilfen.

    LG

    Sonnenkönign

    Leute, die keine Abiturkurse übernehmen können und keine Abiturprüfungen abnehmen dürfen, würde ich nicht _unbedingt_ in meinen schon rar besiedelten Mangelfächern haben wollen, wenn es sich vermeiden liesse. Da steigen mir meine MitarbeiterInnen aufs Dach. (Wenn A keine Prüfungen abnimmt, müssen es B und C eben alleine machen...

    Das stimmt aber nicht - mit Feststellungsprüfung kannst du doch dann auch ein Abi abnehmen, und als Neuling wirst du sowieso nicht in die Quali gelassen.

    Sonnenköngin

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