Klassengemeinschaft - wie stärken?

  • Hallo und einen schönen Sonntag.


    Ich wollte mal nachfragen, welche Tipps Euch einfallen, um eine Klassengemeinschaft einer schon seit 1 1/2 Jahren bestehenden Klasse zu stärken.


    Es handelt sich um eine achte Klasse, die vorwiegend aus Mädchen besteht. Die Klasse ist - je nach Aktivität und Thema- mindestens in 2, meist eher in 3 oder vier Gruppen gespalten. das wäre an sich noch nicht so schlimm, aber die Gruppen feinden sich häufig stark an und es gibt irgendwie ständig Ärger.


    In zwei Teile gespalten ist die Klasse vor allem nach dem kriterium, ob Jungs schon interessant sind, oder nicht. Etwas erschreckend ist diesbezüglich die Nulltoleranz gegenüber Mitgliedern der jeweilig anderen Gruppe, die dann als total kindisch und unreif bzw. als total auf Jungs fixiert oder gar als ... bezeichnet werden. (An sich sind alle Klassenmitgleider sehr liebe und ruhige Mädels).


    Zwischen den kleineren Splittergruppen gibt es immer wieder Ärger aufgrund von (angeblichen oder echten) Lästereien, irgendwer tratscht immer mit irgendwem über irgendwen anderes, ohne mit der betroffenen Person zu reden und nach dem Stille-Post-Prinzip kommt am ende dann etwas völlig anderes heruas und alle keifen sich an.


    Wenn ich andere Klassen beobachte, dann sehe ich dort viel mehr Dynamik der ganzen Klasse als Einheit.


    Hat jemand Ideen, Links, Trainingseinheiten, Spiele etc.?


    Danke!

  • informiere dich mal über lions quest - erwachsen werden.
    vielleicht wäre das etwas für deine klasse. meine klasse liebt die arbeit mit diesem programm.

  • - Monatlich wechselnde Sitzordnungen, nach deiner Wahl
    - Gruppenarbeiten nach deiner Zusammensetzung


    Wichtig ist, den Schülern klarzumachen, dass sie miteinander auskommen müssen, denn das müssen sie auch im späteren Berufsleben. Sie brauchen sich ja nicht alle lieb zu haben. Nur dass sie auch zwitweilig mit anderen Mitschülern in Kontakt kommen.


    À+

  • ich finde Lions Quest auch super - erfordert allerdings eine Fortbildung, ist also nicht unbedingt eine Sofortmaßnahme.
    Es gibt aber auch eine abgespeckte Version davon, die von einem Lions-Quester herausgegeben wurde (Hurrelmann): "Soziales Lernen", da gibt es Bd. 1 und 2 bei Cornelsen. Ist ein Arbeitsheft für die KLasse und das dazugehörige Lehrerhandbuch. Da findest du ganz unaufwändige Dinge - auch sehr kurze "Energizer", die dich im Unterrichtsablauf wirklich nur fünf Minuten kosten.


    Ich weiß leider nicht, in welchem Bundesland du so herumschwirrst, Mopple. Je nachdem, wie rigide euer Wandererlass ist und wie risikofreudig du bist, kannst du es auch mit Erlebnispädagogik versuchen (Klettergarten).

  • Ich würde auch in Richtung Erlebnispädagogik nachdenken. Allerdings verpufft die Wirkung von isolierten Tagesaktionen leider sehr schnell. Viel wirkungsvoller sind da natürlich erlebnispädagogische Klassenfahrten, bei denen die SchülerInnen über mehrere Tage von entsprechend ausgebildeten Profis betreut werden. Natürlich kostet das eine ganze Menge Zeit und Geld...


    Beispiel für einen Anbieter: http://www.albergo-online.de/

  • Meiner Ansicht nach kann man als Klassenlehrer zwar nicht der Grüppchenbildung, die es in jeder Klasse naturgemäß gibt, aber der daraus manchmal folgenden Zickerei, Lästerei, Ausgrenzung von nicht populären Schülern durchaus vorbeugen, indem man als KL schon mit Beginn der Übernahme einer Klasse klare Signale setzt.
    Indem man klipp und klar vermittelt, dass man oben genanntes nicht dulden wird, dass jeder mit jedem zusammenzuarbeiten hat, auch wenn einem dessen Nase nicht passt. Ich verweise da auch gern mal allgemein darauf, dass ja jeder so seine Macken hat und dass derjenige ja auch erwartet, dass diese von anderen toleriert werden, ferner ebenso aufs spätere Leben, wo man sich auch nicht mehr aussuchen kann, mit wem man zu tun hat.
    Ich sanktioniere soziales Fehlverhalten auch mittels Schreibens von Aufsätzen zum Fehlverhalten, Mitarbeit beim Hausmeister oder mittels klasseninterner Aufgaben (2 Wochen Tafeldienst etc.).
    Ansonsten finde ich ebenso viel Gruppen-/Projektarbeit effektiv. Ein erfolgreiches, mit einem eigentlich ungeliebten Gruppenmitglied auf die Beine gestelltes Projekt bewirkt oftmals Änderungen in der ablehnenden Denkweise einzelner. Und die Ausgrenzer/Mobber sind ja meist einzelne innerhalb einer Klasse.
    Mit erlebnispädagogischen Klassenreisen/Tagestouren habe ich auch gute Erfahrungen gemacht, insbesondere im naturerlebnispädagogischen Bereich, wie im Hochseilgarten, beim Kanufahren oder beim gemeinschaftlichen Bauen einer Schutzhütte im Wahl - da gibt´s ja zahllose Programme.

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