Private Bibliothek anlegen

  • Hallo,
    hat sich schon mal jemand die Mühe gemacht, seine Bücher, Zeitschriften usw. zu katalogisieren? Ich suche eigentlich eine Idee, wie ich ohne große Umstände meine Lektüre so sortieren kann, dass ich es relativ schnell finden kann. So langsam verliere ich nämlich die Übersicht.
    Funktioniert eher eine Tabellenkalkulation, eine Datenbank oder ein Bibo programm?

  • Hallo Masseurin,


    da Du langsam den Überblick verlierst, unterstelle ich eine gewisse Anzahl an Medien. Daher rate ich von einer Tabellenkalkulation(!) drigend ab, da dies damit nicht sinnvoll gemacht werden kann - lediglich sortierbare Listen auf die Schnelle würde ich damit machen.


    Grundlage ist daher eine Datenbank, wenn Du darin fit bist, kannst Du etwas individuelles basteln.


    In der Tat ist die dritte Option die beste: ein Bibliotheks- bzw. Literaturverwaltungsprogramm, die es in einer Vielzahl gibt. Ich persönlich empfehle gerne Citavi, das es auch in einer "free" - Version gibt, dann allerdings auf 100 Titel begrenzt. Auch läßt es derzeit keine allgemeine Zeitschriftenaufnahme zu, sondern nur konkrete Zeitschriftenaufsätze. Die Vorteile sind allerdings so zahlreich, dass ich, würde ich sie aufzählen, leicht in Verdacht geriete, Handelsvertreter zu sein :D


    Andere Möglichkeiten: zotero als add-on für Firefox; eine allgemeine Übersicht über PRogramme gibt es z.B. hier.


    Viel Spaß!

  • Danke für die Empfehlung. Ich bin auch schon darauf gestossen und finde Citavi auch genial. Aber die Beschränkung auf 100 Titel- Oh Schreck- das hatte ich überlesen. Da wirds schon wieder eng. Besonders klasse finde ich die Funktion durch Eingabe der ISBN die Angaben gleich eingetragen zu bekommen. Spart unheimlich Zeit!

  • Die Bücherbestände von meiner Frau und mir umfassen zur Zeit ca. 2800 Bände - ich habe festgestellt, dass es viel leichter ist, den Überblick über eine vernünftig durchdachte Regalordnung zu behalten, als dafür eine Datenbank anzulegen und zu pflegen. Allein schon die ganzen Signaturen, die man schreiben muss....


    Das wäre ja NOCH mehr Organisationsaufwand - will ich nicht, habe ich schon im Alltag genug von. :)


    Nele

  • Wenn ich über den Computer katalogisieren wollte, wäre ich wohl die halben Sommerferien mit nichts anderem befasst, stell´ ich mir wahnsinnig aufwendig vor. Finde ich ehrlich gesagt auch wirklich unnötig, selbst wenn man viele Materialien/Bücher hat - da steht der Aufwand m.E. in keinem Verhältnis zum Ergebnis...


    Ich/wir habe/n unsere Masse auf entsprechende Regale aufgeteilt. Schulmaterialien sind nach Fächern, Jahrgangsstufen und ferner nach Textsorte/ Genre sortiert (z.B. Englisch, Jgst. 11, Sachtexte, letztere wiederum nach Themen). Gleichermaßen gibt´s ein Regal für "momentan benötigte Schulmaterialien", so dass man darauf einen schnellen Zugriff hat.


    Darüber hinaus ist sämtliche weitere Literatur ebenso nach Genre auf verschiedene Regale verteilt (z.B. eins für Lyrik, eins für Krimis, eins für Dramen etc., dies z.T. nochmal aufgeteilt nach Sprachen). Innerhalb des Regals stehen die Werke in alphabetisierter Reihenfolge (bei uns orientiert am Namen des Verfassers).
    Ein- bis zweimal im Jahr investiere ich einen halben Tag um das alles in Ordnung zu halten/alles auf den neuesten Stand zu bringen.


    Ich denke, es gibt einige simple Möglichkeiten, sowas zu systematisieren - evtl. können auch Beschriftungen an den Regalen/Regalbrettern helfen.

  • Bei Citavi gibts natürlich auch eine Kaufversion, die ist ohne Datensatzbegrenzung.


    Generell sind die Programme aber eher für das wissenschaftliche Arbeiten gedacht, wenn die Bücher über mehrere (öffentliche) Bibliotheken verteilt sind. Und dann natürlich als Programm zur Wissensorganisation (Summaries selbst erstellen, Stichworte, Verweise usw.)


    Es könnte aber sehr sinnvoll sein, durchgearbeitete Bücher/Materiailen mit Citav inhaltlich zu erfassen (bzw. die erarbeiteten Inhalte). Zur reinen Katalogisierung ist Citavi aber eigentlich zu mächtig.


    Die Zeit, die man mit der Katalogisierung verbringt nutzt man vll. besser, sich seine Regale ordentlich anzugucken und ähnlich vorzugehen, wie Antigone und Nele das tun.


    Ps. auf mich würde eine allgemeine computermäßige Erfassung der reinen Standorte der eigenen Bücher (auch bei größeren Beständen) etwas affektiert wirken - das mag aber Geschmackssache sein.

  • Es gibt für Mac eine Bibliothekssoftware, Bookpedia,mit der das Katalogisieren über den Barcode geht; eine Webcam fungiert dabei als Barcode-Scanner. Ich katalogisiere derzeit meine Bücher damit und schaffe 20-30 Bde. in der Std., so dass das an einem Wochenende erledigt sein kann.


    Zeitschriften und ältere Bände müssen manuell erfasst werden, aber auch das geht fix.

  • Also, ich finde das Problem bei Büchern nicht so dramatisch, aber wer meint, kann sich da natürlich was anlegen.
    Schwieriger finde ich es, bei Zeitschriften eine Übersicht zu behalten. Da habe ich es jetzt
    1. in Reli so gemacht, dass ich mir nur die praxisrelevanten Artikel rausgenommen habe, der Rest ging ins Altpapier. Die praxisrelevanten Artikel habe ich auf einer Art chronologischen Inhaltsübersicht aufgelistet, also z.B.
    3/2009, S. 98-102 Sek II Christologie heute
    S. 102-106 Sek I "Die Psalmen Davids im Laufe der Zeit"
    4/2009, S. 250-255 Sek I "Rechtfertigung im Leben heutiger
    Jugendlicher"


    2. In Französisch habe ich eine Übersicht über die Themenhefte; die nehme ich nicht auseinander, sondern sammele sie vollständig.


    Der Hintergrund ist, dass in Reli auch viel theoretischer Krams veröffentlicht wird sowie sehr viel für die Grundschule, womit ich nicht so viel anfangen kann. Es nimmt zu viel Platz weg, Sachen zu behalten, die man sowieso nicht braucht.
    Die Sachen für Französisch sind aber potentiell alle interessant.


    Soweit mein Senf dazu


    Hamilkar

  • Hallo Leutz,


    ich hatte die Frage nach einer "inneren", sachlogischen Wiederfindbarkeit verstanden. Dass ein (grobes) Regalsystem zum äusseren Wiederfinden notwendig ist, hatte ich unterstellt, das -notabene- auch bei einem Signaturdruck notwendig wäre/ist.


    Neben der rein informativen Auskunft bei Benutzung einer Literaturverwaltung: habe ich den Titel bereits? Ist sie umso mächtiger, als dass ich damit inhaltlich arbeiten kann, dass Citavi dies kann, zeigt nicht nur seine Herkunft aus Literat (Uni Düsseldorf), sondern eben dadurch, dass es (noch) kein Bibliotheksprogramm ist, dann könnte es nämlich ganze Zeitschriften aufnehmen, vielmehr müssen konkrete Artikel aufgenommen werden, dies zeigt, dass es sich als Literaturnachweisverwaltung versteht. Mit meiner Dissertation benutze ich es (vorher hatte ich Lüdecke's Zettelkasten in Kombnation mit Endnote benutzt) und schätze die Möglichkeit, Zitate, Abstracts und Gedanken einzupflegen und diese per Knopfdruck in Word, Tex, Writer etc. transportieren zu lassen (mit zugehörigem Literaturverzeichnis versteht sich).


    Daneben zeichnet sich Citavi durch eine hohe "Usability" aus, das reicht von der klaren Oberfläche bis hin zu ISBN-Import oder auch Unterstützung von ISBN-Scannern und der Vernetzung mit den gängigen Browsern, die es dann ermöglichen, eine erkannte ISBN zu importieren etc. - von der automatischen Standortsuche ganz zu schweigen uvm.


    Ich kann also - neben aller Schwärmerei für Citavi - nur empfehlen, ein Wissensmanagement zu betreiben, das über ein physisches Wiederauffinden eines Buches im Regal hinausgeht.



    Viele Grüße


    m_a



    P.S.: Eine Idee für (Zeitschriften) Artikel: Zeitschriftenartikel könnten in einem Ordner abgelegt werden, dort bekommen sie eine fortlaufende Stellnummer: Sachdaten des Artikels in die Literaturverwaltung (zusammen mit der Stellnummer) eintragen, dort Verschlagworten. Suche ich bestimmte Artikel zu einem Thema, lasse ich mir die Stellnummern auswerfen, der Vorteil ist, dass ich nicht schauen muss, wie ich einen neuen Artikel thematisch hinsortiere; Nachteil, dass ich sie dann eben nicht thematisch sortiert habe, sondern dann im Rechner schauen muss (dies entspricht ungefähr Luhmann's Zettelkastensystem).

  • Hi Masseurin,


    Zitat

    Original von masseurin
    Aber die Beschränkung auf 100 Titel- Oh Schreck- das hatte ich überlesen. Da wirds schon wieder eng. Besonders klasse finde ich die Funktion durch Eingabe der ISBN die Angaben gleich eingetragen zu bekommen. Spart unheimlich Zeit!


    ne, keinen Schreck bekommen!


    Die hundert Titel beziehen sich auf ein Projekt, da Du aber unzählige Projekte anlegen kannst, ist jede beliebige Menge an Medien abbildbar - allerdings leidet (je nach Ziel der Verwaltung) u.U. die Handhabbarkeit/Nützlichkeit.


    Aber zumindest zum Testen ist das allemal ausreichend.



    Viele Grüße


    m_a


    P.S.: Mir macht das ISBN-Scannen auch einen "Heidenspaß": wenn ich Dokumente mit unzähligen Lit-angaben (und hoffentlich auch ISBN) habe, dann markiere ich den gesamt Text und sage Citavi bei der ISBN-Listen-Auswertung, dass es den Text aus der Zwischenablage abarbeiten soll = große Freude :D

  • Ja es geht nicht nur um ein eingeräumtes Regal... Da ich leider meine Materialien auf verschiedene Standorte aufteilen muss, zumindest bis wir mal umziehen und ich endlich ein eigenes Arbeitszimmer mit laanger Regalwand haben werde...träum... muss ich wirklich überlegen, was ich wo unterbringe. Da hilft die Angabe eines Standortes. Aber auch Bücher aus der Bibo kann ich mir mit Signatur eintragen und so schnell ein Literaturverzeichnis erstellen.
    Der Hinweis mit den verschiedenen Projekten war auch hilfreich, dann kann ich mir ja für Ge und Deu unterschiedliche Projekte anlegen.


    Auch der Tipp für die Zeitschriftenartikel ist nützlich. So findet man sicher schneller etwas Bestimmtes, als erst in mehreren Ordnern zu wühlen.


    Danke für eure Antworten!

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